Bis auf einige Ausnahmen sind alle Epi-Hybriden in der Pflege gleich.
Hier ein paar allgemeine Pflegetipps und Ratschläge von mir.
*Überwinterung*
Ich überwintere meine Epi-Hybriden (über 500 verschiedene) fast alle im Keller bei zwischen 3 und 13 Grad, je nach Außentemperatur. Sollte es kälter werden, wird geheizt. Ich mache da keine Ausnahmen. Selbst eine Oxypetalum habe ich letzten Winter mit im Keller überwintert. Die mag es ja eigentlich wärmer - es geht ihr prima. Es sind immer welche dabei, die mäkeln, aber ich mache keine Unterschiede. Ganz nach dem Motto: „Nur die Harten kommen in den Garten!“ Bei den meisten Epi-Hybriden sehe ich das so, dass es nicht auf die Art oder Sorte ankommt, sondern auf das, was sie gewohnt sind.
Es gibt aber einige wenige Ausnahmen! Eine Pflanze aus den Staaten, die immer warm überwintert wurde, wird es logischerweise schwerer haben bei uns und unseren Winterquartieren sowie Temperaturen, aber die gewöhnen sich daran.
Wenige überwintere ich in meiner Wohnung: Das ist die „Rote Feder“, bei der man ja weiß, dass sie kälteempfindlich ist und da möchte ich nichts riskieren, dafür ist sie mir zu wertvoll. Des weiteren stehen und überwintern bei mir warm eine „Heureka“, eine „Emerald Isle“, „Königin“, „Flore Pleno“, „A&A Chagall“ und natürlich meine Lieblinge, die Kiwis - natürlich nur die die neu dazu gekommen sind.
Die bei mir warm überwintern machen, auch keine Mucken. Sie brauchen halt über den Winter nur dann und wann einen Schluck Wasser, da sie sonst zu sehr aus- bis vertrocknen. Aber auch die im Keller dürfen über denn Winter nicht ganz trocken werden. Kommt aber auch auf die Topfgröße an.
*Standort im Sommer*
Ansonsten sind meine Epi-Hybriden, sobald das Wetter es zulässt, draußen. Aber Vorsicht mit der Sonne! Erst langsam daran gewöhnen, so ca. 2 Wochen. Sonst kommt es zu Verbrennungen, was sehr unschön aussieht und meistens den Verlust der betroffenen Blätter nach sich zieht. Ich benutze ein Gewebe bzw. ein Schattiernetz, das ich, wenn sie aus dem Keller kommen, darüber werfe bis die Sonne vorbei ist. Dann kommt es wieder ab für den restlichen Tag. Ist nur bis sie sich an die Sonne gewöhnt haben.
Auch mit Hagel ist draußen nicht zu spaßen. Das gibt hässliche Einschlaglöcher und oft entzünden sich einige Blätter, da sie ja anfällig für den Moment sind! Auch da leistet das Netz gute Dienste.
*Meine Erde für die Epi-Hybriden*
Ich benutze nur die Erde von Compo mit Agrosil (Wurzelaktivator), dann Pinienrinde (kein Rindenmulch) 5 - 17 mm. Darauf achten, dass nicht zu viel anderes Holz mit untergemischt ist, dies fault in der Erde. Dann brauchen wir noch einen Zuschlagstoff, damit die Erde nicht so dicht und fest zusammen pappt. Da wären Bims, Blähton, Grober Sand > 0,2 – 0,4 mm, Pinienrinde oder Seramis/Kieselgur geeignet.
Dann nehme ich mir ein großen 15 - 20 Liter Eimer zum Mischen.
30% von der Compo Erde, 30% Pinienrinde, 30 % von den Zuschlagstoffen. Ich benutze da nur Seramis oder Kieselgur. Dann kommt noch zerkleinerte Holzkohle dazu (Holzkohle in einem Eimer geben, etwa soviel, dass wenn sie klein gestampft ist, ungefähr ein Liter dabei rauskommt, und dann mit einem Hammer, senkrecht gehalten, klein stampfen). Wenn noch etwas größere Stückchen mit dazwischen sind ist das nicht schlimm.
Alles gut durchmischen. Eventuell noch das eine oder andere dazugeben, falls man mit der Mischung noch nicht zufrieden ist. Die Erde soll am Ende so sein, dass, wenn man eine Handvoll nimmt und sie fest zusammen drückt, sie nach dem Öffnen wieder zerbröselt und nicht zusammenklebt. Alles in allem ist das dann ein lockere, luftdurchlässige Erde.
Durch das Seramis oder Kieselgur wird für die Pflanzen auch Wasser gespeichert.
*Gießen*
Über den Sommer eigentlich nach Gefühl und Topfgröße. Von März bis Ende September mit Dünger. Wenn normaler Blumendünger, dann die halbe Dosierung der angegebenen.
Die Epi-Hybriden draußen werden alle von oben übergossen und nicht angestaut. Nicht zu kaltes Wasser nehmen. Mehrere Tage Regen machen den Epi-Hybriden überhaupt nichts aus, solange das überflüssige Wasser ablaufen kann.
Ich benutze nur Regenwasser und Osmosewasser, da das meiste Leitungswasser zu sehr mit Kalk belastet ist und man dann die hässlichen weißen Flecken auf den Blättern hat.
Auch drinnen in der Wohnung gibt es nur Regenwasser/Osmosewasser aber von unten angestaut. Hier wird öfters mal gesprüht, weil ein Übergießen ja...
(Bei Benutzung von Osmosewasser bitte immer den pH-Wert im Auge behalten. Ein Wert zwischen 5 und 6 ist OK!)
Aber immer nur übergießen oder sprühen, wenn das Wasser nicht zu kalt ist oder die Sonne nicht unmittelbar auf die Epi-Hybriden scheint.*
*Umtopfen*
kann man am besten über den Winter, da stört es die Epi-Hybriden am wenigsten. Zusehen, dass sowenig wie möglich Wurzeln beschädigt werden. Die Topfgröße sollte immer im Verhältnis zur Pflanze passen. Einige Epi-Hybriden mögen die Töpfe lieber eine Nummer zu groß, ansonsten mickern sie rum, wie z. B. der „Clown“ oder Weiterzüchtungen von diesem.
Nimm die große Pflanze, packe sie unten fest mit beiden Händen und versuche sie aus dem Topf zu heben. Eventuell vorher den Topf etwas drücken rundherum, damit sich die Erde bzw. der Ballen löst. Wenn ich allein bin, nehme ich den Topf zwischen beide Füße und hole so die Pflanze aus dem Topf. Den neuen vorher schon vorbereiten. Etwas Erde rein, sodass die Pflanze mit ihrem alten Ballen sofort die richtige Höhe hat.
Man kann auch die alte Erde entfernen, sofern es möglich ist. Meistens sind die Ballen aber hart zusammengepappt. Bevor ich dann zu viele Wurzeln beschädige, lasse ich den Ballen so wie er ist, lockere nur an den Seiten des Ballens die Wurzel etwas auf, dann ab in den neuen Topf. Wenn der Epi die richtige Höhe und Position hat wird der Rest Erde aufgefüllt. Nicht zu fest andrücken, da sonst die Erde wieder zu sehr verdichtet. Erstes Gießen nach ca. 5 - 7 Tagen.
Hängende Epi-Hybriden wachsen um Längen besser und schneller (mehr neue Blätter), als stehende. Wenn eine stehende Epi-Hybride im Jahr 2 - 3 neue Blätter macht, dann kommen bei der hängenden 10 und mehr.
Wenn die Pflanze etwas größer ist, dann immer zusehen das sie 3- oder mehrtriebig wächst. Meistens steckt in den Epi-Töpfen immer nur ein Trieb. Geht der kaputt oder mäkelt, dann war es das. Oder man behält vielleicht Steckies. Bei Gelegenheit also Steckies schneiden und nach ein paar Tagen zum Trocknen einfach mit in den Topf. So kann dann ruhig mal ein Trieb das Zeitliche segnen und nimmt nicht gleich die ganze Pflanze mit.
Tja was gibt es da sonst noch?
*Zum Gießzeitpunkt*
Wer sich nicht sicher ist, ob die Pflanze Wasser braucht, der nimmt sich einen Holzspieß (Schaschlikspieß), steckt ihn in den Topf und wartet ein paar Minuten. Wenn man den Spieß rauszieht und er feucht ist, braucht man noch nicht zu gießen. Ist er trocken, dann wird es Zeit.
*Stecklinge*
Lieber brechen, wenn es geht. Zu oft infizieren sich die Schnittstellen. Die frische Schnittstelle in Holzkohlepulver oder Wurzelaktivator (Clonex o. ä.) tauchen. Dann ein paar Tage trocknen lassen, im Winter länger, ist klar. Erde so wie oben beschrieben. Den Steckie etwa 3 cm in die Erde stecken. Nach ca. 10 bis 14 Tagen müssten Wurzeln da sein. Zum Testen einfach am Steckie wackeln: Schwingt er fest, wie ein in einen Baum geschossener Pfeil, dann hat er bereits Wurzeln, federt er kaum und macht den Eindruck, dass er gleich fällt, dann hat er keine.
Zum Abschluss: *Epi-Hybriden-Samen*
Immer auf saure Erde bringen, da sie sonst nach Ewigkeiten nicht keimen. Also torfhaltige Erde, z. B. wie die Erde aus den Jiffys oder Kokosquelltöpfe/Kieselgur. Näheres hierzu auf Anfrage.
Ich hoffe das ich alles angesprochen habe. Wer noch etwas wissen möchte und es in meinem Bereich fällt, einfach fragen.
Das sind alles lediglich meine Erfahrungen und kein Gesetz.
Beste Grüße, Rudi
Lesezeichen