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Thema: Moinsen aus Norddeutschland und gleich eine Frage ...

  1. #1
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    Standard Moinsen aus Norddeutschland und gleich eine Frage ...

    Moinsen zusammen,

    zwar bin ich schon seit über 10 Jahren in diesem Forum angemeldet und lese gerne mit, doch hatte ich zwischenzeitlich leider wegen verschiedener beruflicher und privater Umstände kaum Zeit für die geliebten Dornenträger. Daher hier erst einmal eine kurze Vorstellung, wie ich sie aktuell auch ähnlich im Profil hinterlegt habe:

    Stolzes Kind des Ruhrgebietes und Spross einer Familie, die über Generationen von und mit dem Steinkohlenbergbau an der Ruhr gelebt hat; seit einigen Jahrzehnten Wahl-Norddeutscher, mit Ehefrau und Hund in einer beschaulichen Kleinstadt in Holstein ansässig. Nach dem Studium der Humanmedizin in Essen chirurgische und urologische Weiterbildung mit verschiedenen beruflichen klinischen Stationen; seit einigen Jahren ausschließlich in der klinischen Forschung tätig und nach wie vor mit Freude bei der Studierenden-Ausbildung an meiner letzen akademischen Wirkungsstätte.

    Meine Frau und ich sind derzeit so genannte "Empty-Nester" mit zwei erwachsenen Söhnen, die auswärts studieren (davon einer auch vom Kakteen-Virus infiziert :-)). Seit über 45 Jahren bin ich von Kakteen fasziniert, erster Kaktus war ein winziger Gymnocalycium quehlianum für ein paar Groschen vom Wochenmarkt, in der Folge dann wechselnde Größe der Sammlung abhängig vom zur Verfügung stehenden Platz, der zur Verfügung stehenden Zeit und der finanziellen Reichweite in den einzelnen Lebensphasen, die oft genug andere Prioritäten gesetzt haben.

    Vor einigen Jahren irreparabler Bruch des Gewächshauses im Garten durch einen Sturm, was die weitgehende Auflösung der Sammlung erforderlich machte. Seit einiger Zeit Reanimation des geliebten Hobbys und Realisierung des Projektes eines größeren, technisch optimierten Anlehngewächshauses, das auch als Wintergarten nutzbar werden soll. Fokus des Interesses liegt bei mexikanischen (Klein-)Gattungen, z.B. Astrophytum, Turbinicarpus und Aztekium, wobei der Schwerpunkt auf dem Erhalt von Standort-Nachzuchten liegt (vs. Kultivare).

    Meine Frage bezieht sich auf die Aussaat von Aztekium hintonii: Zu Beginn des Jahres habe ich zahlreiche Aussaaten durchgeführt, u.a. auch Aztekium ritteri und Aztekium hintonii. Aus den guten Erfahrungen mit der Fleischer-Methode habe ich die Aussaaten auch diesmal so durchgeführt; das Substrat ist rein mineralisch und wurde vor Anwendung hitzesterilisiert, alle verwendeten Materialien waren ungebraucht und wurden desinfiziert (Isopropylalkohol 98%), ebenso die verwendeten Gerätschaften. Die Hände waren sauber und wurden jeweils (mehrfach) mit geeignetem Händedesinfektionsmittel behandelt. Da bei langsam wachsenden Arten nach meiner Erfahrung die üblicherweise verwendeten Plastikbeutel mit der Zeit porös werden, mithin ein vorzeitiges Öffnen bzw. ein Wechsel des Beutels notwendig machen, verwende ich für die Aussaaten, die voraussichtlich länger nicht pikiert werden müssen, Einmachgläser (konische, so genannte "Sturzgläser" von Weck mit 290 ml Inhalt) mit gutem Erfolg.
    Die Aussaaten werden 14 Stunden täglich beleuchtet (LED-Pflanzbeleuchtung), die Tagestemperaturen liegen bei 26 bis 28 Grad, die Nachttemperaturen bei 19 bis 24 Grad.

    Samen von Aztekium hintonii habe ich aus unterschiedlichen Quellen bezogen, doch ist bisher - im Gegensatz zu den Aussaaten von A. ritteri - keine der Saaten aufgelaufen. Austrocknen der A. hintonii-Aussaaten bei ausbleibendem Keimerfolg und erneute Bewässerung und Re-Induktion des Keimvorgangs unter Verschluss hat leider auch nicht funktioniert.

    Mit ist nicht klar, wo mein Fehler liegen könnte, daher wäre ich über jeden Hinweis zur Optimierung der Aussaat von A. hintonii von den Erfahrenen aus dieser Foren-Gemeinschaft sehr dankbar.

    Gibt es z.B. Erfahrungen mit der Anwendung von Gibberellinsäure zur Behebung der Keimhemmung? Selbst habe ich Giberrellinsäure erst kürzlich in einem kleinen Testansatz mit Samen von Astrophytum asterias angewendet (zwei identische Ansätze mit jeweils 50 Korn, einmal mit und einmal ohne Anwendung von G.-Säure). Die Auflaufquoten bei dieser Art sind ja eher unkritisch, aber vielleicht sieht man ja einen Unterschied, und ich werde hier im Forum darüber berichten.

    Vielen Dank im Voraus für Eure Hinweise und Tipps!
    Geändert von COAS (11.07.2017 um 15:01 Uhr)
    Viele Grüße

    COAS

  2. #2
    Moderator ***** Avatar von micha123
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    Zitat Zitat von COAS Beitrag anzeigen
    ... Aztekium hintonii keimt nicht ...
    Mit ist nicht klar, wo mein Fehler liegen könnte, daher wäre ich über jeden Hinweis zur Optimierung der Aussaat von A. hintonii von den Erfahrenen aus dieser Foren-Gemeinschaft sehr dankbar.
    Hallo COAS,
    ich habe ein paar Sämlinge von dieser Art. Die Samen (von Mesa Garden) habe ich einfach unbehandelt ausgesät und sie sind bei üblicher Zimmertemperatur (nicht nachgemessen) gekeimt. Anschließend in der Plastiktüte aufgezogen (mittlerweile 6 Jahre alt):
    http://micha.freeshell.org/PDB/HTML/111/PICS/index.html
    Auf Sauberkeit hatte ich geachtet, aber nicht die Hände desinfiziert oder dergleichen.

    Bei mir war es der erste Versuch mit dieser Gattung und es hat sofort funktioniert. Deswegen wundert es mich, dass bei dir Samen aus verschiedenen Quellen nicht keimen wollen.

    Zitat Zitat von COAS Beitrag anzeigen
    Gibt es z.B. Erfahrungen mit der Anwendung von Gibberellinsäure zur Behebung der Keimhemmung?
    Dazu kann ich nichts sagen, habe ich noch nie verwendet.

    Gruß,
    Micha

  3. #3
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von Iracema
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    WOW welch eine Vita!
    Und aus welcher Stadt kommst du genau....wenn du in Essen studiert hast?

    Herzlichst
    Ira
    Wer sich allein langweilt ist auch zu zweit nicht sehr unterhaltend (Ben Kingsley)

  4. #4
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    Moin Micha,

    vielen Dank für Deine Antwort und Deine Hinweise, wie es bei Dir funktioniert hat. Vielen Dank auch für den Link zu den schönen Fotos, und Glückwünsche zum Zuchterfolg. Die Kleinen sollten ja nach 6 Jahren aus dem Gröbsten raus sein :-).

    Und ja, da ich eben Saat aus verschiedenen Quellen (Deutschland, Schweden) bezogen habe suche ich den Fehler eben primär bei meinem Vorgehen. Es ist erstaunlich, dass A. ritteri gut keimt, A. hintonii aber eben gar nicht. Da die natürlichen Habitate der beiden Arten nahe beieinander liegen, gehe ich davon aus, dass die Keimbedingungen auch vergleichbar sind. Aber irgendwo steckt der Teufel im Detail, und ich werde es nun einmal wie Du versuchen, die weitere Aussaat von A. hintonii bei eher niedrigeren Temperaturen (Zimmertemperatur) zu versuchen.

    Danke nochmals!
    Viele Grüße

    COAS

  5. #5
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    Liebe Ira,

    vielen Dank für Deine Antwort - bist Du auch "Pottkind"? :-)

    Ich bin in Recklinghausen geboren und in Herne aufgewachsen, wo ich auch bis zum Ende des Studiums gelebt habe. Und ich liebe den Ruhrpott mit seinen Kanten und Ecken, seiner Sprache und den Menschen, die so geradeaus sind und sehe mich selbst auch immer noch als mentalen Ruhrpöttler.

    Wir haben noch Verwandte und Freunde im Ruhrgebiet und sind auch häufiger dort, und das ist dann immer die Gelegenheit, 'ne anständige Currywurst an meiner Lieblings-Pommesbude zu essen (mit Verlaub, hier in Norddeutschland gibt es - abgesehen von Hamburg - meist nur Currywurst, die den Namen nicht wirklich verdient und optisch und geschmacklich eher an die Exkremente eines Berglöwen mit Hämorrhoidalbluten erinnert ...). Und ehe die Berliner jetzt aufschreien: Ja, die Berliner C-Wurst ist natürlich auch perfekt!
    Viele Grüße

    COAS

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