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Thema: Wie beeinflusst die Unterlage die frosthärte?

  1. #21
    Travelbear
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    Hallo Volker,
    ich bin zwar nicht der Peter den Du meinst, aber ich möchte meine Überlegung zu diesem Thema darlegen.
    Bei einer Pfropfung hast Du einen Pflanze mit Zellen zweier genetisch verschiedenen Arten örtlich getrennt verwachsen. Daher behält jeder Teil seine ursprünglichen Eigenschaften bei. Nun ist es aber so, daß auch innerhalb einer Pflanze nicht alle Zelle gleiche Resistenz zeigen. So können Wurzelzellen empfindlicher auf Umweltänderungen reagieren als Zellen des oberirdischen Teils. Durch die Pfropfung wird der weniger empfindliche Teil auf das Gegenteil einer anderen Pflanze übetragen. Dieses Gegenstück ist weniger empfindlich also das Orginalstück. Aber die Empfindlichkeit des übertragenen Stücks wird nicht grundlegend verändert.

    Ein Beispiel .... Pfropfen von Discocacteen auf eine andere Unterlage.
    Bei Discocacteen ist der Wurzelfuß der empfindlichste Teil der Pflanze. Durch die Pfropfung wird diese Empfindlichkeit auf die Empfindlichkeit der Unterlage herabgesetzt. Allerdings stellt das Oberteil immer noch das Limit.
    Ich kann keinen Discocactus durch Pfropfung auf einen winterharten Echinocereus zu einer frostharten Pflanze machen. Das Oberteil eines Discos verträgt einige Grad tiefere Temperaturen als die Wurzel. Damit habe ich also ein paar Grad Kulturspielraum gewonnen, aber keine neue Pflanze geschaffen. Bei der Minimaltemperatur sollte man sich also immer an dem empfindlichereren Teil orientieren. Soweit mein Gedankengang.....

    Gruß Peter

    Ups..... da ist schon einiges passiert, während ich am schreiben war...
    Geändert von Travelbear (19.01.2009 um 17:22 Uhr)

  2. #22
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von volker61
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    Hallo Peter

    woher willst du wissen welchen ich meine? Hier sollen alle die was wissen ihre Meinungen und Erfahrungen beitragen.
    Ich finde deine Aussagen stimmen mit meinen überlegungen ziemlich überein. Das man dadurch nicht komplett neue frostharte Sorten erhält ist mir klar. Das wäre auch zu einfach und zu schön gewesen.
    Ich freue mich das Peter (Lobinopsis ) diesen Versuch mit den Testreihen starten will und bin sehr gespannt auf die Ergebnisse. Werde da auf jeden Fall mitmachen da mein Klima hier sehr rau ist. Ich hoffe Lobinopsis sieht das auch so.

    LG Volker
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  3. #23
    Travelbear
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    Hallo Volker,

    mir ist noch etwas anderes durch den Kopf gegangen. Jede Pflanze produziert Wirkstoffe um sich vor Insektenfraß, Pilzbefall, Frost etc. zu schützen. Bei einigen Pflanzen können diese Stoffe hochwirksam sein. Da bei einer Pfropfung ein gegenseitiger Stofftransport über das Leitsystem ergibt, werden auch derartige Stoffe auf beide Pflanzenteile verteilt. Wenn zum Beispiel eine Unterlage ganz besonders pilzresistent ist, kann diese Resistenz auf den Pfröpfling übertragen werden, sofern die Resistenz auf Gegenwart von pilzwachstumshemmenden Inhaltsstoffen beruht und nicht auf der Zellstruktur der Unterlage. Gleiches kann ich mir vorstellen bei Verbingungen, die das Eiskristallwachstum innerhalb der Zellen hemmen. Wenn derartige Stoffe auf den Pfröpfling übertragen werden, dann kann dies durchaus einen Einfluß auf dessen Frostresistenz haben. Damit wird die ganze Angelegenheit aber richtig komplex, und auch sehr spezifisch, zumal meist nicht nur eine Verbindung beteiligt ist sondern ein ganzer Mix zusammenspielt. Und es eröffnet sich ein Ozean für die Forschung!

    Gruß Peter

  4. #24
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von volker61
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    Hallo Peter

    deine Überlegungen finde ich hochinteressant. Wie du vielleicht gesehen hast hat dein Namensvetter in einen Extra Threat einen Aufruf gestartet. Ich denke da kann man sicherlich schon ein paar Rückschlüsse ziehen wenn der Test beendet ist. Hast du kein Interesse da mitzumachen ? Angaschierte Leute werden da gesucht und wenn ich deine Gedankengänge und auch andere Beiträge von dir lese bist du doch mit Herz und Seele in der Materie.
    Wie wäre es?

    LG Volker
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  5. #25
    Moderator ***** Avatar von MarcoPe
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    Frage

    Mit geht dazu noch folgende Überlegung durch den Kopf: Einige Kakteen erreichen ihre Frostresistenz dadurch, dass sie über Verdunstung ihren Zellsaft soweit konzentrieren, dass er nicht mehr gefrieren und somit die Zellwände zerstören kann. Andere Pflanzen verfügen nicht über diese Eigenschaft oder gleichen verdunstetes Wasser schnell wieder über die Wurzeln aus. Als Pfröpfling z. B. auf einer winterharten Opuntie könnte diese Konzentration dennoch erfolgen, weil die Unterlage Wasser verdunstet, es über ihr Wurzelwerk nicht nachliefert aber dem Pfröpfling Wasser entzieht, was zur Anreicherung der Inhaltsstoffe führen könnte.

    Was haltet ihr von dieser Theorie?

    Marco
    http://www.kakteenfreunde-berlin.de/
    Kakteenversteher, Autor bei Wikipedia, Mitglied und Samenspender bei der Deutschen Kakteengesellschaft

  6. #26
    Travelbear
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    Hallo Volker,
    bei mir scheitert es an 2 wichtigen Punkten:
    1. habe ich keine Pfropferfahrung, bis aus 5 Notpfropfungen (davon sind 3 wenigstens eine zeitlang etwas geworden, bis die Unterlage schlapp gemacht hat, jetzt stehen die Toumeyas wieder wurzelecht da)
    2. Bin ich ein quasi Festerbrettkultivator.... denn ich habe nur einen kleinen süd-südwest Balkon. Der im Sommer mit meinen Pflanzen vollgestellt ist. Bei mir wäre allerhöchstens eine Kultur im Blumenkasten möglich.
    3. Da ich kein Opuntienfreund bin (die Feigen mag ich allerdings über alles!! ) hab ich keinerlei Erfahrung mit deren Kultur. Über die fiesen kleinen Glochidien, die ich mir bei einer Pfropfung einfangen würde könnte ich drüberwegsehen. Und da kommt schon eine Frage auf, wie pfropft man auf eine Ohreopuntie? Ich hab sowas noch nie gesehen....

    Gruß Peter

  7. #27
    Moderator ***** Avatar von MarcoPe
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    Zitat Zitat von Travelbear Beitrag anzeigen
    Und da kommt schon eine Frage auf, wie pfropft man auf eine Ohreopuntie? Ich hab sowas noch nie gesehen....
    Gruß Peter
    Hallo Peter!

    Lobinopsis hat im anderen Beitrag diesen Link spendiert, der genial diese Propfung zeigt:
    "PS: Hier ein Link über das richtige Propfen mit Opuntia humifusa.
    Zwar in englisch, aber durch die Bilder selbsterklärend!"
    http://www.cactus-art.biz/technics/G...ep_by_step.htm"


    Marco
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  8. #28
    Erfahrener Benutzer *** Avatar von Nintaku85
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    hallo zusammen

    genau durch die seite habe ich meine erste pfropfung auf opuntia vorgenommen..

    beste grüße
    daniel

  9. #29
    Travelbear
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    Hallo Marco,

    Da stellt sich die Frage, ob die Zellen des Pfröpfling eine über die Toleranz hinweg erfolgende Dehydrierung mitmachen und nicht ab einem bestimmten Zeitpunk absterben. Allerdings denke ich, daß bei einem Ausfall der Versorgung durch die Unterlage, auch die Zellen des Pfröpflings in einen Ruhezustand übergehen und die Abgabe wie die Aufnahme von Wasser sehr eingeschränkt wird. Der Wassergehalt in der Unterlage und im Pfröpfling dürften dann sich stark unterscheiden!

    Gruß Peter

    PS: Das sind aber alles nur Überlegungen, den keinerlei wissenschaftlichen Beweis dahintersteht.

  10. #30
    Travelbear
    Gast

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    Hallo Marco,

    LOL..... mein allererster Eindruck der Bilder war, wie bereite ich mir ein schmackhaften Opuntiencandy. Das Teilchen sieht nämlich wirklich lecker aus... LOL
    Spaß beiseite.... das würde helfen....

    Gruß Peter

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