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Thema: Nach dem Stratifizieren mit H2SO4 beizen?

  1. #21
    Erfahrener Benutzer ****
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    Ich habe meine Pedios und Scleros (alle wurzelecht) übrigens 2-3 Monate in gespannter Luft gehalten. Da sind sie super herangewachsen. Verfault sind nur ganz wenige und auch nur die Schwächlinge, die es nicht alleine aus der Samenschale geschafft haben. Das konnte man schon im Ansatz erkennen, dass die es nicht schaffen würden. Bei steriler Arbeit kann ich nur jedem empfehlen, die Sämlinge erstmal auf eine gewisse Größe heranwachsen zu lassen und sie dann erst weniger zu giessen. Zu wenig Wasser am Anfang bedeutet einen schlechten Start und somit weniger Erfolg. Hinterher kann man sich dann damit immer noch zurückhalten.

    Gruss Johannes

  2. #22
    Travelbear
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    Hallo Leute,
    auch ich bin gerade an der Aufzucht von Toumeyas von Samen aus Mesagarden (SB 330, SB 504, RP91). Die Samen waren 15 min mit Schwefelsäure behandelt. Keimraten waren bei ca. 80% unter einer normalen Pflanzen-LSR. Da mir mit der Zeit einige Discos in den Nachbarschalen zu sehr in die Höhe gewachsen sind, habe ich dann das Licht auf JBL Marine Blue umgestellt. Diese LSR emittiert fast ausschließlich im nahen UV und Blaubereich (mit einem Maximum im Absorbtionsmax. von Chlorophyl A). Für weitere Keimversuche ist dieses Licht absolut nicht zu gebrauchen, da viele Kakteensamen auf Rotlicht reagieren (das Lichtspektrum verschiebt sich bei starker Bewölkung und im Schatten zu Rotlicht hin, da dieses weniger gestreut wird als kurzwelligeres blaues Licht) konnte aber das Längenwachstum bei den Discos radikal stoppen. Allerdings hab ich bei den Toumeyas beobachtet, daß diese Keimlinge trotz des breitenwachstumfördernden Lichts weiterhin ein Längenwachstum zeigen, als ob sie vergeilen würden. Teilweise sehen sie eher nach dünne Säulenkakteensämlinge aus. Da Ihr die gleichen Beobachtungen gemacht habt, in ich nun einigermaßen beruhigt und sehe keinen weiteren Handlungsbedarf. Mit Toumeyas habe ich bisher noch keine Aufzuchterfahrungen und bin daher für Eure Erfahrungen dankbar.

    Gruß Peter

  3. #23
    Erfahrener Benutzer **** Avatar von Lupus
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    Hallo,

    @Tephrofan: Das ist natürlich ärgerlich mit den Scleros. Ich habe aber sicherheitshalber nach dem Ätzen mit Aatiram (ich weiss, ist abgelaufen...) gebeizt. Hat sich wohl ausgezahlt.
    @Kaktusjo: Hab meine gestern aus der gespannten Luft genommen, da sich leichter Schimmel gebildet hat. Aber nach dem Behandeln mit Chinosol ist alles weg.
    @Travelbear: 80%ige Keimquote ist sehr beeindruckend. Behandelst du die Samen, ausser dem Ätzen, noch zusätzlich?

    Von den behandelten Opuntien hat bisher noch gar nix gekeimt. Also hab ich die Töpfe gestern mal ins Tiefkühlfach gestellt. Mal sehen ob sich die Frostphase positiv auswirkt.

    Eine Frage noch, die mir sicher jemand beantworten kann: Ist Echinocereus baileyi var. albispinus ein Frostkeimer? Das Verbreitungsgebiet lässt ja darauf schliessen. Hatte nicht daran gedacht, und ~350 Korn aus eigener Ernte (August 2008 ) ausgesät. Die Samenqualität müsste also ausgezeichnet sein, aber gekeimt haben nur 35 Stück. Könnte es an der fehlenden Frostphase liegen?

    Gruß,
    Julian
    Docendo discimus.

  4. #24
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von Reviger
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    Zitat Zitat von Lupus Beitrag anzeigen
    Hallo,

    @Tephrofan: Das ist natürlich ärgerlich mit den Scleros. Ich habe aber sicherheitshalber nach dem Ätzen mit Aatiram (ich weiss, ist abgelaufen...) gebeizt. Hat sich wohl ausgezahlt.
    @Kaktusjo: Hab meine gestern aus der gespannten Luft genommen, da sich leichter Schimmel gebildet hat. Aber nach dem Behandeln mit Chinosol ist alles weg.
    @Travelbear: 80%ige Keimquote ist sehr beeindruckend. Behandelst du die Samen, ausser dem Ätzen, noch zusätzlich?

    Von den behandelten Opuntien hat bisher noch gar nix gekeimt. Also hab ich die Töpfe gestern mal ins Tiefkühlfach gestellt. Mal sehen ob sich die Frostphase positiv auswirkt.

    Eine Frage noch, die mir sicher jemand beantworten kann: Ist Echinocereus baileyi var. albispinus ein Frostkeimer? Das Verbreitungsgebiet lässt ja darauf schliessen. Hatte nicht daran gedacht, und ~350 Korn aus eigener Ernte (August 2008 ) ausgesät. Die Samenqualität müsste also ausgezeichnet sein, aber gekeimt haben nur 35 Stück. Könnte es an der fehlenden Frostphase liegen?

    Gruß,
    Julian


    Hi Julian

    Es ist durchaus möglich das die Samen nach dem Sie Frost bekommen haben besser keimen, aber in deinem Fall war die Saat einfach zu frisch!
    Du solltest die Samen mindestens 1 Jahr kühl und dunkle liegen lassen.
    Diese Zeit ist für die Reifung des Keimlings notwendig!
    Erst dann wird es auch richtig etwas mit der Aussaat.
    Wobei das auf die meisten Kakteengattungen zutrifft.

    Gruss Reviger

  5. #25
    Erfahrener Benutzer **** Avatar von Lupus
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    Zitat Zitat von Reviger Beitrag anzeigen
    ...in deinem Fall war die Saat einfach zu frisch!
    Du solltest die Samen mindestens 1 Jahr kühl und dunkle liegen lassen.
    Diese Zeit ist für die Reifung des Keimlings notwendig!...
    Hallo Reviger,

    bist du dir da sicher? Hab da andere Erfahrungen gemacht. Z.B. letztes Jahr und dieses Jahr Leuchtenbergia bestäubt, Samen geerntet und diese vor einem Monat ausgesät. Von den 2007er Samen hat kein einziger gekeimt und von den 2008er Samen ergab sich eine 100%ige Keimquote. Die Samen wurden in Pergamyn-Flachbeuteln im Kühlschrank aufbewahrt.

    Gruß,
    Julian
    Docendo discimus.

  6. #26
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von Reviger
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    Hi Julian

    Was die Lagerzeit angeht ja, allerdings kannst Du hier nicht Alle über den gleichen Kamm scheren.
    So hast Du bei z.B. Rebutia eine sehr kurze Keimfähigkeit diese sollten direkt nach der Ente ausgesät werden.
    Wobei z.B. bei Opuntia die Keimfähigkeit über Jahre erhalten bleibt und die beste Keimquote liegt zwischen dem 3-5 Jahr nach der Ernte.
    So haben sie im Botanischen Institut von Londen, einen vor 40 Jahren Katalogisierten Ariocarpus untersucht, und fanden dort zwischen den Warzen doch Tatsächlich noch Samen. Diese wurden ausgsät und keimten alle! Witzig dabei ist, es waren nur 3 Stück und Alle sind aufgelaufen..........

    Und jetzt kommst Du.......

    Es ist wie gesagt, nicht nur bei sicherlich vielen Kakteen notwendig das Sie Frost bekommen damit Sie keimen!
    Die Natur ist schon manigfaltig was das angeht, so keimen die Samen des Mamut-Baumes z.B.erst nach dem Sie Feuer ausgesetzt waren !
    Also ohne Waldbrannt keine Vermehrung. Nun sorgen die Ammis natürlich dafür, das die Wohngebiete wo sich ja auch diese giganten stehen nicht in Flammen aufgehen! Was zur Folge hat, das die Mamutbäume dort alle über lang oder kurz sterben werden, ohne sich zu vermehren zu können .

    Gruss Reviger

  7. #27
    Travelbear
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    Hallo Olaf,

    Die Buschfeuer sind nicht nur in Amerika für die Verjüngung eines Pflanzenbestandes wichtig. Gerade in Australien gibt es eine überdurchschnittlich große Zahl von sog. Feuerkeimern. Darunter gehören sehr viele Eukalyptusbäume. Es mag paradox klingen, aber nur wenn ein Wald regelmäßig niederbrennt, ist seine Zukunft gesichert. Die Natur hat einfach viele bewunderswerte Strategien entwickelt, um Leben zu garantieren.

    Gruß Peter

  8. #28
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    Hallo Julian,

    ja, nach dem Anätzen der Testa habe ich die Samen immer noch 1-2 Studen in eine relativ konzentrierte Lösung (eine gehäufte Spatelspitze eines Spatels mittlerer Größe in ca 10 ml Wasser) von Redomil Zineb 72 WP gelegt. dadurch saugt sich die Testa mit dem Pilzschutzmittellösung voll. Ich denke die Schutzwirkung ist hier besser, als wenn nur oberflächlich bestäubt wird. Mit Redomil habe ich sehr gute Erfahrung gemacht. Selbst bei hoher Dosierung wirkt es nicht keimhemmend (Astrophytum, Discocactus, Toumeya, Echinocactus) kann dann aber bei den jungen Keimlingen zu Verbrennungen führen, wenn sie sozusagen in das Pulver hinein ihre Keimwurzel austreiben.

    Gruß Peter

  9. #29
    Erfahrener Benutzer **** Avatar von Lupus
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    Hallo,

    danke Peter, das hört sich interessant an. Werd ich auch mal probieren, da ich die Erfahrung gemacht hab, dass die Samen nach einigen Wochen doch verpilzen, wenn sie mit Aatiram gebeizt wurden.

    Hat jemand Erfahrungen mit Austrocactus? Die gelten ja auch als recht schwer keimbar. Ich hab letztes Jahr welche ausgesät (A. bertinii, A. dusenii, A. patagonicus) und hatte eine überaus hohe Keimquote von gut 80%. Dieses Jahr (je zwei verschiedene A. bertinii und A. dusenii Formen) hat kein einziges Korn gekeimt. Wie sieht es bei dieser Gattung aus, verbessert ein Anätzen der Testa ebenfalls die Keimrate? Gibt es dazu Erfahrungen?

    Gruß,
    Julian
    Docendo discimus.

  10. #30
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    Hallo Julian!
    Da bin ich schon am verzweifeln bei Austrocacteen.
    Ich hatte bereits vor 3 Jahren mehrere 1000(!) Korn eigenen Samen
    ausgesät- Keimquote 0%. Selbst nach Stratifizierung im Freiland, mit
    oder ohne Tüte. Dieses Jahr das 1. mal mit Schwefelsäure, es keimten
    ein paar wenige. Ich habe noch 500 Korn übrig, werde die Prozedur
    im folgenden Jahr wiederholen. Seltsam ist hier, dass es keine fleischigen
    Früchte sind, also eine Verbreitung durch Tiere eher ausgeschlossen werden
    kann, dessen Verdauungsaktivität beim Verzehren mancher anderer flei-
    schiger Früchte keimfördernd wären. Ich vermute auch hier, dass sie eine
    längere Keimruhe benötigen, bzw. die Samen wie u.a. bei Ariocarpen sehr
    lange Keimfähig bleiben. Eine Sicherheit der Natur. Manche hochandinen
    Austrocylindropuntien haben eine Keimfähigkeit von über 50 Jahren. Und bei
    denen keimen niemals alle, egal mit was man behandelt. Ich habe da schon
    viele hundert ausgesät, und es keimen immer wieder sporadisch ein paar
    wenige....

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