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Thema: Das Pflanzprojekt in Siegen-Geisweid

  1. #11
    noisi
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    ... das scheint leider den meisten Leuten egal zu sein ...

  2. #12
    Erfahrener Benutzer **** Avatar von Olaf usm Seyerland
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    Besonders dem deutschen Gartenbau wie der Forstwirtschaft gleichermaßen. Als Gärtner habe ich ja einen Blick dafür, was an Unkraut überall hingeklatscht wird, ohne für heimische Tiere von besonderem Nutzen zu sein- mal ganz abgesehn vom angeblichen "Zierwert", welcher in vielen Fällen überhaupt nicht vorhanden ist.
    schlecht rasiert ist gut kaktiert...
    "Und G'tt sah, dass es gut war" Genesis 1, 11-12

  3. #13
    Moderator ***** Avatar von MarcoPe
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    Hi Leute,

    hier beginnt, finde ich, eine interessante Diskussion!

    In Deutschland haben sich mittlerweile mehrere Hundert Pflanzen ausgebreitet, die nicht ursprünglich hier vorkommen. Teilweise bedroht dies leider die einheimische Pflanzen- und Tierwelt, verursacht immense Kosten in der Bekämpfung oder bedroht unsere Gesundheit (Ambrosia) . Dies sollten wir nicht vergessen. Manchmal weiß man vorher einfach nicht, was man mit dem Auspflanzen einer "neuen" Pflanze anrichtet.

    In Bezug auf die Kakteen sehe ich aber keine Gefahr. Diese Pflanzen sind so wenig unseren Umweltbedingungen angepasst, dass wir uns immer um sie kümmern müssen. Bei mir im Garten finde ich allerdings manchmal Keimlinge von Opuntien an ganz unerwarteten Stellen...

    Worin liegt der Sinn dieser Bepflanzung? Darin, etwas ungewöhnliches zu tun? Zu zeigen, dass wir unsere eigenen Wüsten ähnlichen Landschaften erzeugt haben? In einer Provokation?
    Ich unterstelle Olaf mal, dass er ein kleines Stück Landschaft einfach mit Kakteen gestalten möchte, um zu sehen, was passiert. Für mich reichte dies als Grund aus.

    Gruß Marco
    http://www.kakteenfreunde-berlin.de/
    Kakteenversteher, Autor bei Wikipedia, Mitglied und Samenspender bei der Deutschen Kakteengesellschaft

  4. #14
    Erfahrener Benutzer **** Avatar von Olaf usm Seyerland
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    Wie gesagt, bieten Kakteen der heimischen Tierwelt Nahrung und Unterschlupf. Karstland ist nicht grade ursprünglich, und nur wenige Pflanzenarten kommen darin zurecht.

    Es ist intressant genug, diese ökologische Niesche mit geeigneten Xerophyten zu besiedeln. In unseren Gärten schaffen wir künstlich verschiedene Landschaften. Das Projekt geht einen umgekehrten Weg:
    Die bereits durch Andere hergestellte künstliche Landschaft mit Pflanzen zu bestücken, die für solche Extremstandorte prädestiniert sind und auch nur dort gedeihn.
    schlecht rasiert ist gut kaktiert...
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  5. #15
    Erfahrener Benutzer ** Avatar von Jessy
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    Ich find das Projekt nicht wirklich gut begründet! Nur um mal zu sehen was passiert ist der Aufwand und das Risiko für die einheimische Natur zu groß! und außerdem müsste man das ganze vorher mit dem Besitzer des Grundstücks absprechen, vielleicht auch noch mit der Artenschutzbehörde(kenn mich da nicht aus)! Könnte man besser mit einheimischen Pflanzen bepflanzen, die in anderen Regionen zurückgedrängt werden! Damit würde die Einheimische Tierwelt wahrscheinlich sogar besser klarkommen, als mit Kakteen, die aus anderen Ländern eingeführt wurden!
    by Jessy

  6. #16
    Erfahrener Benutzer **** Avatar von Olaf usm Seyerland
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    Jessy, du befindest dich im Irrtum:
    Kratzdisteln bieten ausschließlich dem Distelfinken, Stieglitz, Futter. Von den anderen dortig vorkommenden Pflanzen kann man gar nichts erwarten.
    Und welche "Gefahr" besteht für welche "Natur"?
    Siehst du, da wird übertrieben, denn die Kakteen vermögen sich nur in solchen Standorten zu behaupten. Klar wusste ich, dass nicht Alle zustimmen würden. Und eben so sicher ist es ungleich schwieriger, heimische Sukkus dort anzusiedeln- wie der Versuch mit Sedum spurium gezeigt hat.

    Du suchst eine Rechtfertigung? Sie geht aus den bereits erörterten Punkten hervor, doch für dich nenne ich den wichtigsten Aspekt:
    Neben der Acker- Kratzdistel sind nur Kakteen so trockenheitsverträglich. Besonders Maihuenia dürfte sich als ideal für solchen unwirtlichen Extremstandort erweisen.
    An Futter bieten Kakteen zahlreichen Kleintieren wie folgt
    -Nektar
    -Pollen
    -Früchte
    -Saat

    Bedrohte Bodenbrüter finden eine Niesche, denn mittlere bis hohe Kakteen, Letztere sind Cylindropuntien, geben ihnen genug Deckung und Halt für das Nest so wie zusätzliche Singwarten und Spähplätze.

    Denk mal an Würger wie Neuntöter: Die Dornen weiß er für seinen Vorrat zu nutzen.

    Ob ich erst reden müsse mit dem Besitzer? Negativ, denn die Genossenschaft ist froh, wenn sich jemand über die Kahlflächen erbarmt.
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  7. #17
    Erfahrener Benutzer ** Avatar von Jessy
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    Ich mein ja auch nicht mit Disteln oder anderen Krautgewächsen zu besiedeln, sondern mit Strauch und Baumgewächsen die schon etwas größer als Keimlinge sind dementsprechend kräftige und tiefe Wurzeln die den Hang in einigen Jahren stabilisieren dürften! Die haben auch den Vorteil des Unterschlupfes für Bodenbrüter! Ich bezweifle allerdings das die heimische Tierwelt mit Kakteen vertraut ist und mit ihnen Umgehen kann!Als Beispiel wie soll eine Meise die noch nie einen Kaktus gesehen hat wissen das man die Samen fressenkann!
    By Jessy
    PS:warum eigentlich so agressiv ich hab nur gesagt was ich davon halte!

  8. #18
    Erfahrener Benutzer ** Avatar von Jessy
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    Ach ja noch was könnte mich mit Spinnwebhauswurz beteiligen Falls interresse besteht!
    By Jessy

  9. #19
    Erfahrener Benutzer **** Avatar von Olaf usm Seyerland
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    Ääääh, da kann ich dich entwarnen:
    Ich habe mich nicht geärgert.
    Nu sind Meisen und Finken für ihre gute Lernfähigkeit bekannt und bringen ihren Artgenossen schnell bei, wie man das neue Objekt nutzen kann. Zudem fällt einem Tier sofort auf, wo sich Früchte befinden. Die verbreiteste Lockfarbe ist Rot.

    Alle klagen über das Bienensterben. Warum?
    Das liegt zum Teil am chemischen Cocktail, den die irregeführte Landwirtschaft auf ihre Flächen ausbringt. Kakteen eines Trockenstandortes werden wohl selten mittels Lufteinsatzes besprüht. Auch sonstige Emission bleibt auf Monte Schlacko im akzeptablen Bereich.
    Bienen und Falter haben also hier ihr Auskommen.

    Ja, Jessy, ich danke dir für dein Angebot und nehme es gerne an. Die Pflanzen hatte ich nach eigener Erfahrung stets als Topfgut vorkultiviert und mit gut ausgebildetem Ballen ausgepflanzt. Mangels Stellplatzes kann ich eh nur immer kleine Mengen kultivieren, um sie jeweils in 1 oder 2 Etappen zum Schlacko zu bringen.

    Gehölze halten sich nicht gut, wie die kümmerlichen Strauchweiden zeigen. Selbst einzelne Sanddorne, die man dort sieht, mickern vor sich hin. Es fehlt einfach an Wasser. Deshalb halten sich nur Pfahlwurzler. Bei Opuntia fragilis `Freiburg´ befand sich auch ein einzelner Trieb neben der gelieferten Pflanze. Herausgelöst zeigte er eine Pfahlwurzel. Den habe ich im Ort bei einer Firma zu den dortigen Sukkus in den Split gesetzt.

    Kakteen wurzeln demnach wie die Kiefer mit einem Pfahl zum Verankern und Wasserfördern. Die zusätzlichen Flachwurzeln dienen zur Mineralaufnahme im oberen Bodenbereich.
    Geändert von Olaf usm Seyerland (02.11.2007 um 14:16 Uhr)
    schlecht rasiert ist gut kaktiert...
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  10. #20
    Erfahrener Benutzer ***** Avatar von OPUNTIO
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    Mach ruhig Olaf, und lass dir nicht reinreden. Wer meint das wäre Floraverfälschung hat zwar theoretisch recht, aber eine Gefahr für die einheimischen Pflanzen stellen Kakteen in keinster Weise dar. Nur an ganz,ganz wenigen Stellen in Deutschland würde sich eine Population aus frei ausgepflanzten Kakteen länger als maximal ein Jahrzehnt ohne Pflege halten. Irgendwann kommt ein üngünstiger Sommer und vielleicht gleich darauf ein noch ungünstigerer Winter und das war's dann.
    Und wer denkt er muss die ''einheimische'' Vegetation vor fremden Arten schützen,dem sei folgendes gesagt:
    Als erstes sollte man unterscheiden zwischen wirklichen Schädlingen, die andere Pflanzen einfach überwuchern.( z.B. Indisches Springkraut, Staudenknöterich)
    Dann gibt es Pflanzen, die unsere Flora sinnvoll bereichern und ergänzen. Zum Beispiel die, zum Teil schon vor Jahrhunderten, eingeführten Bäume.
    Robinie, Douglasie und ja,auch die überall anzutreffende Kastanie gehören ursprünglich nicht hierher.
    Je grösser die Artenvielfalt, desto besser. In Nordamerika gibt es auf demselben Breitengrad unter vergleichbaren klimatischen Bedingungen wesentlich mehr Bäume, Sträucher und überhaupt Pflanzenarten.
    Deutschland besteht zu fast hundert Prozent aus Kulturlandschaft. Auch die Lüneburger Heide ist vom Menschen( durch seine Schafe) geschaffen worden. Trotzdem ist sie ein wertvolles Biotop für die dort lebenden Tiere und Pflanzen die es sonst dort nicht geben würde.

    Was ist denn das Freigelände eines großen Botanischen Garten anderes als eine kontrollierte Ausbringung von Pflanzen die eigentlich nicht hierher gehören. Ich habe mir vor fünf Jahren in Schottland den Wald beim Blair Atholl Castle angesehen. Dort gab es Mammutbäume und vieles mehr was nicht dorthin gehörte. Trotzdem wirkte der Wald harmonisch in seiner Artenvielfalt.
    Noch beeindruckender fand ich den Privatwald und die Pflanzensammlung des Grafen Corsini in Porto Ercole nördlich von Rom, die ich vor ca. 12 Jahren besichtigen durfte.
    Wen also Olaf's kleines Projekt zu sehr stört, der stelle sich einfach einen Zaun darum vor mit einem Schild ''Botanische Versuchsstation''
    Gruß Stefan
    '' Gras ist IMMER nass. Sonst wäre es ja nicht grün '' Frl. Rottenmeyer

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