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Thema: Selektion winterharter Echinocereen

  1. #41
    Erfahrener Benutzer **** Avatar von Olaf usm Seyerland
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    Korrigendum:
    Meine Opuntia compressa sind von unterschiedlichem Wuchs:
    Eine von Point Pelee weist besagte Schlaffheit ihrer Triebe auf, während bei der Nominatform die straff aufrechte Gestalt zu sehn ist. Eine dritte Pflanze heißt "glochidenfrei". Ihr Grundglied war so sehr gebogen, dass ich den dünnen bewurzelten Teil abtrennte und in einem Topf halte. Den kräftigen oberen Bereich mit 3 Endgliedern und einer Knospe- ja, um diese Zeit- setzte ich lose auf das Aqualith, aufrecht an einer Stütze. Die Knospe hatte sich nach einer Woche geöffnet, blieb jedoch nur für 1 Tag so. In den anschließenden 3 Tagen ging sie nur noch halb auf, bevor sie sich dann ganz schloss. Der Kaktus scheint wieder verwurzelt zu sein. Seine 3 Endtriebe sind nicht so straff. Ich warte mal ab und belasse ihn in der Kultur.

    Den Point Pelee kann man vielleicht als Ampelpflanze in einem Ohrenkrug halten. Ob dieses Jahr noch eine sichere Ansiedlung möglich ist angesichts des Herbstregens, kann ich nicht beurteilen.

    Der "glochidenfrei" hat wesentlich dickere Triebe als andere Opuntien, was mir gefällt. Bei der Nominatform (es fehlen Feldnummer und Standort) hat man einen andersartigen Kaktus vor sich. Kleine rotbraune Glochidenpunkte auf eher grüner Oberfläche. Querfalten wie bei "glochidenfrei", ganz im Gegensatz zu Point Pelee, der eine glatte Haut präsentiert.

    Aber nu zurück zum eigentlichen Thema, den selektierten Echinos:
    Habt ihr Erfahrungen mit E. viridiflorus ohne Regenschutz?

  2. #42
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    Hallo Olaf

    Opuntia compressa ist ein missverständlicher Name und wird meist als Synonym für Opuntia humifusa verwendet! Ursprünglich wurde aber vor allem O.macrorhiza als O.compressa bezeichnet oder Hybriden zwischen macrorhiza und humifusa (deren Verbreitungsgebiete sich in den Plains und im SO der USA überschneiden).

    E.viridiflorus blüht in der Regel bräunlich, rotbraun, grünlich, gelbgrün, gelblich oder grünlichbraun. Ich habe bisher all meine viridiflorus (etwa 15 Stk.) ohne Regenschutz kultiviert. 3 Stk. habe ich davon verloren. Bei diesen war immer Wurzelfäule das Problem. Die Fäule setzte sich dann von unten her in den Körper hinein fort. Die Ursache lag bei mir eindeutig im Substrat. Ich hatte nämlich einige der ausgepflanzten in zu nährstoffreiche Kakteenerde gesetzt mit zuviel Humusanteil. All diejenigen, die in kiesigem Substrat stehen, haben bisher keine Probleme gemacht. Es empfiehlt sich auch, alle Echinoceren in schräge (Hang)Beete zu pflanzen, wenn man keinen Regenschutz anbringen möchte/kann. Inzwischen bilden alle viridiflorus diverse Ableger resp. sie verzweigen sich. Ich habe alle selber aus Samen aufgezogen.

    Grüsse, Uwe
    In Wirklichkeit sind die Dinge ganz anders als sie in Wirklichkeit sind!

  3. #43
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    Ich danke dir, Uwe.
    Generell ist Humus, aber auch Feinerde an sich ein Risiko. Das Wasser fließt nicht vernünftig ab und ist gebunden per Schwammphysik. Auch reiner Sand ist mit Bedacht zu verwenden, denn seine Körnung darf ebenfalls nicht zu gering ausfallen. Gut scheinen Aquarien- Quarzkies und Seramis zu sein. Sollte bei Letzterem Schimmel auftauchen, kann er mit einer 0,1%igen Spülilösung wirksam vernichtet werden.
    Selber verwende ich eine mergelige Mischung aus Maulwurfserde, Sand und Granulat, wobei ich in ein Pflanzloch Aqualith unter und um die Wurzeln fülle.

    Und wieder muss ich eine Korrektur anbringen: Die Glochiden bei Point Pelee sind rotbraun, während sie bei der Nominatform (ich nenne den Kaktus mal so) gelb sind. Übrigens hat auch "glochidenfrei" wenige Glochiden, also auch bei dieser Sorte besser die Haage- Zange zur Hilfe nehmen.

    Habt ihr schon erste Unterschiede zwischen Krätschmerpflanzen und von anderen Anbietern feststelln können?

  4. #44
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    Dachte eigentlich das ich `ne automatische Info-Mail bekomme wenn die Diskussion weitergeht ....
    naja, was solls.

    Olaf,
    Der humifusa-Komplex ist wirklich sehr formenreich. Ich habe z.B. auch noch eine dunkelgelb bis orange blühende Variante und eine schöne, schnellwachsende, sehr kleingliedrige Form aus dem südlichen Verbreitungsgebiet.
    Selbst bei der weit verbreiteten Gartenform - deiner "glochidenfrei" - hatte ich ein Pflanze dabei, welche dunklere Glieder hat und winterhärter ist als meine anderen Pflanzen der Gartenform. Eigentlich verwunderlich, da sie sicher alle vegetativ vermehrt wurden.

    Uwe,
    "Der Vorteil eine Zucht ist jedoch, man bekommt schön blühende Arten mit ausreichender Frosthärte."
    Und solange man als Händler/Gärtner auf diese Züchtung hinweist, können alle zufrieden sein (Sammler wie Hobbygärtner).
    Finde es übrigens sehr gut das Du dich so intensiv mit der Taxonomie bei den Opuntien beschäftigst. Selber habe ich dafür weder die Zeit noch die Nerven, bleibe aber durch Deine Beiträge – so nebenher - halbwegs informiert.

    Krätschmer stellt seine Aussaat-Töpfe (einen Teil davon?) wohl nur im ersten Winter vor Regen geschützt auf. Später bleiben die Sämlinge ganzjährig ungeschützt und werden, sobald sie groß genug sind, in die großen Töpfe pikiert. Also nichts von wegen "trockener Überwinterung".
    Wenn man bedenkt das die Verkaufspflanzen im Schnitt 5-7 Jahre alt sind, haben sie schon mind. 4 Winter im Freien hinter sich und die „schlimmsten“ Schwächlinge sind aussortiert.
    Aber Du hast schon recht Uwe, wenn man es ganz genau nehme würde, kann man durch Zucht eine wirkliche "mitteleuropäische Winterhärte" (mal ganz verallgemeinert) erst nach vielen Jahrzehnten – und nicht schon nach 20 Jahren – erreichen.
    Aber da eigentlich alle anderen Händler/Gärtner "nur" frosthart kultivierte 3jährige Sämlinge anbieten ...

    VieleGrüße
    Andreas

  5. #45
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    So und nu noch schnell 2 Bilder von mir.

    http://i5.photobucket.com/albums/y163/andreasNB/Forum-Bilder-5/Absaat_Echinocereus-caespitosus.jpg
    Das Bild konnte nicht geladen werden oder ist nicht mehr verfügbar!


    Echinocereus caespitosus

    Kommt davon wenn man zu dicht sät, weil man zu faul ist 2 Töpfe vorzubereiten.
    Die größeren sind aus dem letzten Jahr. Die Kleinen sind dieses Jahr gekeimt und nur so grün, weil sie noch unter dem Kies verborgen waren (ich hatte gerade ein paar größere pikiert).

    http://i5.photobucket.com/albums/y163/andreasNB/Forum-Bilder-5/Kindel_bei_Echinocereus.jpg
    Das Bild konnte nicht geladen werden oder ist nicht mehr verfügbar!


    Namenloser 2-3jähriger Echinocereus welcher in wieder verwerteten Aussaat-Substrat in einem Agaven-Topf „wild“ aufgelaufen ist.
    Wegen Nässe- und vor allem Schnecken-Schaden im Frühjahr stark geschädigt, hatte ich ihn anschließend ins Klein-GWH gestellt und vergessen. Die giftgrüne Farbe kommt u.a. nur durch die Hohlkammerplatten zustande, welche nicht das ganze Lichtspektrum durchlassen.
    Vor 2-3 Tagen viel er mir wieder in die Hände. Die Verletzungen waren verkorkt, die eingetrockneten Gewebereste wurden anschließend entfernt.

    Durch mechanische Verletzungen könnte man also vermutlich schon die vegetative Vermehrungsrate deutlich erhöhen und so einen Echinocereus mit besonderen Eigenschaften (z.B. Blütenfarbe, Winterhärte) als Klon/Sorte vermehren.
    Nur für den heutigen Profi-Gartenbau dauert das bestimmt immer noch viel zu lange.
    Schätze ich mal als Laie.

  6. #46
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    Das Köpfen, Hälfteln oder Dritteln hat sich ja seit Langem schon bewährt, wie wir von Säulenkakteen und Yuccas wissen.
    Ob der Echino allerdings mittig einen erneuten Kopf bildet und seinen Stamm regeneriert, muss abgewartet werden. Bei schon verholzten Sukkulenten konnte ich genau das entdecken und wäre nicht überrascht, wenn der Echino durch das Narbengewebe ebenfalls einen Trieb schickt.
    schlecht rasiert ist gut kaktiert...
    "Und G'tt sah, dass es gut war" Genesis 1, 11-12

  7. #47
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    Meinst Du wirklich er könnte einen neuen Mitteltrieb bilden ?
    Nu, ich lasse mich überraschen.

    Das man mit dem Köpfen bzw. anschneiden die Kindelbildung bei einem Echinocereus derartig anregen kann, wußte ich allerdings auch noch nicht.
    Nur gut das man auch durch Fehler lernt

  8. #48
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    Ich sag es mal so:
    Was bei indoor- Säulen funktioniert, ist wahrscheinlich übertragbar auf Echinos, ungeachtet ihrer Herkunft.

    Ob allerdings ein Säulenkaktus seinen Stamm auch mittig regenerieren kann, wage ich nicht pauschal zu behaupten. Es ist nur... Sowas habe ich bei manchen Sukkus schon gesehn. Ob das öfter vorkommt oder selten, vermag wohl nur ein Spezialist zu beurteilen.
    Als gelernter BluZi konnte ich mich letzendlich nicht spezialisieren. Noch vor der Lehre litt ich unter Pollenallergie, und während ich ausgebildet wurde, begann das rheumatische Martyrium. So verfüge ich heute einzig über Fachwissen, und ein paar Tricks konnte ich mir selber aneignen- klar auch mit grünem Daumen- aber bei dieser Frage kann ich dir nicht genügend mitteilen.

    Vielleicht könnte folgender Versuch intressant sein:
    Schneide das obere Ende des Kaktus rund- so dass es domförmig bzw. kuppelförmig ist. Allerdings lohnt es bei diesem Exemplar kaum, da ja hoch ansetzende Neutriebe mit entfernt würden. Und einen intakten Kaktus versuchsweise zu malträtieren widerstrebt hoffentlich deiner Ethik.

    Allerdings ist es zu empfehlen bei ungeschützter Ansiedlung, denn die Becherbildung fängt Wasser auf. Hier kann eine Rundung vorteilhaft sein zum fäulnisferien Weiterwachsen.
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  9. #49
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    was bitte schön ist ein BluZi?

  10. #50
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    Oha... Also, die offizielle Kurzform von Blumen- und Zierpflanzengärtner.
    schlecht rasiert ist gut kaktiert...
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