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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Steinharte Kakteen - was habe ich falsch gemacht??



kaktusland
28.05.2009, 20:40
Mir ist es jetzt schon ein paar mal passiert - einige meiner Kakteen sind nicht verfault oder verschimmelt, sondern sie sind steinhart geworden und sehen nicht aus, als könnten sie wiederbelebt werden. Das betrifft eine Uebelmannia, eine Mamillaria humboldtii, einen Disocactus disciformis, eine Solisia pectinata und eine Mamillaria theresae. Mit der Mamillaria humboldtii hatte ich über ein Jahr Geduld, ohne daß sich was verändert hat. Meine Valdenziana sah erst auch so komisch aus, die ist aber wieder grün geworden. Es kann weder an zu kaltem Stand liegen, (einer davon stand im Badfenster und NICHT über der Heizung, einer stand im vergangenen Jahr in einem normalen Fenster mit Heizung drunter (was nicht gut ist, ich weiß, mache ich auch nicht wieder), die anderen waren im Altbaukeller, frostfrei mit typischer Luftfeuchtigkeit und nicht zu kalt, nicht gegossen. Die in der Wohnung werden gelegentlich gegossen. Ich habe mir jetzt teilweise neue Pflanzen organisiert bzw. Samen, möchte aber vermeiden, daß mir das noch mal passiert. In der warmen Jahreszeit stehen sie alle draußen. Ich räume so spät ein wie möglich. Wo liegt der Fehler? Teilweise schien mir das Substrat seeeeehr hart und "mineralisch", wie irgendwo auf dem Weg zusammengekratzt. Kann das daran liegen? Ich habe schon neues Spezialsubstrat gekauft, aber die übrigen noch nicht umgepflanzt.
Ich liebe diese Sorte Kakteen und möchte sie in Zukunft gerne länger haben.
Annette

MarcoPe
28.05.2009, 20:53
Hallo Annette,

schade, dass du schon mehrfach Kakteen verloren hast! Es klingt danach, als wären sie eingetrocknet. Das geht mir als erstes durch den Kopf. Bis vor zwei Wochen hatten wir sehr hohe Temperaturen. Wenn die Pflanzen draußen standen, hätten sie wöchentlich satt Wasser gebraucht. Ebenso Dünger. Draußen geht immer auch Wind und die Kakteen verdunsten viel Wasser.

Sehen die Pflanzen denn ansonsten gesund aus (abgesehen von hart oder eingetrocknet)?

Marco

Uriahs
28.05.2009, 21:02
An schlichtes vertrocknen hab ich auch gedacht, als ich das so las. :-?


werden gelegentlich gegossen
Auch wenn die Auslegung recht dehnbar ist, hört es sich für mich trotzdem nach zu wenig an.
Und auch der eine Kaktus, der wieder grün wurde, zeigt ja, dass sie einfach eine Ruhezeit angefangen haben. Denn irgendwie müßten sie versuchen, den Wassermangel zu überleben.
Mit hartem Susbtrat gibt's nicht so Probleme, hatten wir ja erst letzens einen Thread dazu.
Diesen mein ich:
http://www.kakteenforum.de/showthread.php?t=9682

Vielleicht ein Bild eines geschädigten Kaktus da?
Würde ungemein helfen, könnte ich mir denken. ;)


mfg
Uriahs

Dicksonia
29.05.2009, 10:37
Hallo!

Für mich hört sich das auch nach vertrockneten Kakteen an.
Das kann an diesem steinharten Substrat liegen, denn manche Erden nehmen nur sehr schlecht Wasser auf, wenn sie erstmal richtig trocken sind. Dann reicht das bisschen gießen nicht aus.

Morgans Beauty
29.05.2009, 12:17
hallo zusammen,

scheinbar habe ich ein ähnliches problem, allerdings nur mit einem kameraden...habe mal zwei bilder gemacht vom gesamten topf und im direkten vergleich mit den offensichtlich gesunden kakteen...alle wurden gleich behandelt und zur gleichen zeit ins gleiche substrat getopft...trotzdem sieht einer irgendwie "ungesund" aus :o

http://www.bildercache.de/thumbnail/20090529-111515-158.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20090529-111515-158.jpg) http://www.bildercache.de/thumbnail/20090529-111515-602.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20090529-111515-602.jpg)

vielleicht könnt ihr uns ja helfen!?

viele grüsse micha

Uriahs
29.05.2009, 15:41
@Micha:
Die kleine Echinopsis sieht für mich ganz fit aus. Ich hab' da auch einen Kandidaten mit so 'ner etwas dunkelroten Epidermis, aber krank scheint er mir nicht.
Das Rot werden ist bei Kakteen nur ein Schutz vor zu viel Licht. Vielleicht war er's nur nicht gewöhnt bzw. muß sich erst daran gewöhnen. Das passiert aber auch bei manchen, wenn sie vollsonnig stehen und nicht genug Wasser aufnehmen können, sei es durch sparsames gießen oder durch - warum auch immer verursacht - einen Verlust/Schädigung der Wurzeln.
Denkbar wär' ja, dass bei trockener Überwinterung die zarten Wurzeln eingetrocknet sind und er erst neue bilden mußte.
Die Rotfärbung wird aber sicher bleiben.


Trotzdem vermute ich mal, das kaktusland im Startpost was anderes meinte.
Deswegen wäre es gut, wenn du, kaktusland, uns erzählst, ob's schon eien Lösung gibt. Ansonsten wäre ich sehr für Bilder der geschädigten Kakteen, um sich's besser vorstellen zu können. ;)


mfg
Uriahs

kaktusland
29.05.2009, 20:07
Na ja, an vertrocknen hatte ich auch gedacht, aber ich habe sie so behandelt, wie meine anderen Kakteen. Und mir wurde von einem der Kakteenfreunde, von dem ich welche hatte, gesagt, ich solle bei denen mit Wasser sehr sparsam umgehen. Ich habe noch nicht alle entsorgt, aber vor Montag schaffe ich es nicht, Bilder einzustellen. Der eine war übrigens kein Notokaktus sondern ein Gymnocalicium, habe noch mal geguckt. Er ist von der Form noch so, wie ich ihn in den Keller gebracht habe, nur ohne Glanz und steinhart. Manche sind geschrumpelt, manche haben ihre originale Form behalten. So wie die Echinopsen von Micha sehen sie nicht aus. Und beim Vertrocknen werden sie ja eigentlich hohl, und dann ist nur noch die papierartige Außenhülle mit Stacheln übrig.
Die Mamillaria humboldtii habe ich inzwischen entsorgt, ich hatte sie ein ganzes Jahr lang auf dem Balkon im Schatten einer anderen Pflanze stehen (mein Balkon ist ohne Dach) bzw. im Winter im Keller, und es hat sich gar nichts bewegt. Es leuchtet mir irgendwie nicht ein, daß gerade Kakteen, die im mineralischen Substrat stehen sollen und besonders wasserempfindlich sein sollen, eher vertocknen, als die anderen. Gibt es so was wie Trockenfäule? Habe nichts dergleichen in der Beschreibung von Krankheiten finden können.

Ach ja, im Keller werden sie alle genau gleich behandelt, draußen stehen manche mehr und manche weniger geschützt, die als besonders wasserempfindlich gelten, wie Lophophora, stehen im Fensterbrett, andere wasserempfindliche dichter an der Wand, wo der Dachüberstand von 3 Stockwerken höher, als Wasserbremse wirkt, da kommt nicht immer Regen an.

Annette

Uriahs
29.05.2009, 20:27
Und beim Vertrocknen werden sie ja eigentlich hohl, und dann ist nur noch die papierartige Außenhülle mit Stacheln übrig.

Nicht unbedingt. Die dicke Epidermis verwandelt sich nicht einfach in einen papierartigen Hauch. ;)

Und mit Wasser sparen heißt ja nur, dass es nicht ständig feucht sein soll. Zu lange Trockenperioden überlebt ein Kaktus auch nur, wenn er genügend Vorräte an Wasser hat. Einen halbverdursteten Kaktus völlig trocken zu überwintern und danach nur wieder sehr sparsam weiter zu gießen, führt eben irgendwann dazu, dass er an Wassermangel stirbt. So einfach.

Pilze und Viren gibt's natürlich auch, bei denen der Kaktus vertrocknen kann. Fäulen entstehen aber meist nur, wenn es zu feucht ist. Denn Pilze sind auch nur Lebewesen, die (nicht gerade wenig) Wasser benötigen. Aber ausschließen würde ich das nicht.

Dann heißt es wohl Bilder abwarten, um was genaueres sagen zu können. :-?


mfg
Uriahs

Gast
29.05.2009, 21:10
Micha - deine Echinopsen sehen doch kerngesund aus!
Wird vielleicht ein Sonnenbrand sein, macht nichts. Habe eine, die ist fast komplett braun durch die Sonne, schiebt derzeit Knospen. Mach dir keinen Kopf, die sehen kerngesund aus.
Du weißt doch - Echinopsen sind nicht tot zu bringen. ;-)

Grüße!
Echinopsis

kaktusland
01.06.2009, 18:45
http://up.picr.de/2352451.jpg

http://up.picr.de/2352452.jpg

http://up.picr.de/2352453.jpg

http://up.picr.de/2352454.jpg


Besser habe ich die Qualität leider nicht hingekriegt. Ein Bild zeigt, wo sich meine kleinen Kakteen normalerweise "aufhalten".
Na ja, und es ist nicht so, daß die Kakteen nur einmal im Monat Wasser bekommen ;-), die anderen haben es ja auch überlebt. Und ich habe schon lange Kakteen.
Ja, und das Gymnocalicium scheint zwei lebendige Knospen zu haben, habe ich heute entdeckt, aber die äußere Beschaffenheit ist ähnlich wie bei einem Kaktusimitat aus Keramik oder Hartplaste, ich glaube, so hart war der vor dem Winter nicht.
Annette

Uriahs
01.06.2009, 20:25
Der Gymno sieht noch recht lebendig aus, soweit man das auf den, nun ja, bescheidenen Bildern* erkennen kann. Diese Art, genauen Namen weiss ich grad nicht, hat von Natur aus eine dunklere Epidermis.
Die anderen beiden kannst du, so denke ich, getrost entsorgen. Es muß ja nicht heißen, dass sie zu trocken waren, es gibt genug andere Ursache, warum sie sterben können. Dennoch sind diese zwei braunen Klumnpen ziemlich tot...


* Du gehst viel zu nah ran an das Objekt. Denn man sieht, dass der Hintergrund scharf ist. Also einfach mal einen Meter weiter weg, sonst steht das gewollte Objekt innerhalb der Brennweite und kann nicht scharf werden. ;) Bei der hohen Auflösung der meisten Kameras und Handys ist das auch kein Problem, das Objekt wird schon groß genug.


mfg
Uriahs

komtom
01.06.2009, 21:09
Hallo alle miteinander,

erst mal dieses Phänomän habe ich auch fast jeden Winter, also dass einige Pflanzen scheinbar eingetrocknet, eigentlich sollte man sagen mumifiziert sind.
Vermutlich ist ein Pilzbefall daran schuld, als ich die Pflanzen entsorgte bemerkte ich auch immer einen starken Befall von Wurzelläusen. Es ist möglicherweise so dass die Pflanzen dadurch stark geschwächt waren und diese Läuse dem Pilz den Weg ins Wurzelsystem bereiteten. Manche Pflanzen waren nur stark geschrumpft, nachdem ich sie gegen diese Schädlinge behandelte, erholten sie sich meist wieder. Die Verluste durch diese "Krankheit" halten sich jedoch sehr in Grenzen, so um 1% mehr nicht.

Eine Annekdote zu vertrockneten Kakteen möchte ich auch noch schnell erzählen:
In meiner Zeit als Neuling unter den Kakteen - Freaks, hatte eine Tante mir einen gepfropften Kaktus gegeben, ich sollte ihn wieder aufpäppeln.
Als ich ihn nun genauer untersuchte, stellte ich fest das der Pfröpfling mit UHU auf die Unterlage aufgeklebt war, und der Thelocactus bicolor versuchte schon, vergeblich, Wurzeln durch die Kleberschicht zu schieben. Ich nahm in ab, legte ihn nachdem ich den UHU entfernt hatte in lauwarmes Wasser damit er sich vollsaugen konnte. Nach wenigen Wochen stand die Pflanze wieder auf eigenen Wurzeln. Als ich nachfragte was denn da geschehen war, sagte sie mir, er währe halt vom Fensterbrett gefallen und dabei abgebrochen und sie wusste sich nicht anders zu helfen, er habe so 4 oder 5 Jahre ausgehalten.

Übrigens "Kaktusland" Gymnocalycium ragonesii der ist gesund so wie er ist. Für diese Art ist die Farbe und der harte Körper normal.

also bis bald und Grüsse

komtom

Dicksonia
01.06.2009, 21:30
Eine Annekdote zu vertrockneten Kakteen möchte ich auch noch schnell erzählen:
In meiner Zeit als Neuling unter den Kakteen - Freaks, hatte eine Tante mir einen gepfropften Kaktus gegeben, ich sollte ihn wieder aufpäppeln.
Als ich ihn nun genauer untersuchte, stellte ich fest das der Pfröpfling mit UHU auf die Unterlage aufgeklebt war, und der Thelocactus bicolor versuchte schon, vergeblich, Wurzeln durch die Kleberschicht zu schieben. Ich nahm in ab, legte ihn nachdem ich den UHU entfernt hatte in lauwarmes Wasser damit er sich vollsaugen konnte. Nach wenigen Wochen stand die Pflanze wieder auf eigenen Wurzeln. Als ich nachfragte was denn da geschehen war, sagte sie mir, er währe halt vom Fensterbrett gefallen und dabei abgebrochen und sie wusste sich nicht anders zu helfen, er habe so 4 oder 5 Jahre ausgehalten.



:o
Das ist aber eine ziemlich fiese Geschichte!


Der ragonesii ist normal so. Hab gerade diese Woche einen im Baumarkt erwischt und der sieht genauso aus.