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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Verschorfung/Absterben des Gewebes um den Sproßscheitel bei Kakteen



ariocarpus77
03.05.2009, 20:40
An mehreren Kakteengattungen meiner Sammlung (Ferocactus, Notocactus, Gymnocalycium, und seit längerem an einzelnen Rebutien) konnte ich den letzten Jahren feststellen, dass das Gewebe (Rippen/Areolen) rund um den Sproßscheitel verschorft bzw. abzusterben beginnt und braun wird. Es dürfte sich nur um die Epidermis und vielleicht etwas darunter liegendes Gewebe handeln, denn das Gewebe wird weder matschig, noch sinkt es merklich ein. Meist geht eine gelbliche Verfärbung des Gewebes voraus. Besonders schnell geht es oft während der wärmsten Tage im Sommer. Nachdem das Absterben zum Stillstand gekommen ist (meist wenn es wieder kühler wird), wachsen die Pflanzen bis zum Ende der Vegetationsperiode nicht oder nur kaum mehr. Erst im nächsten Frühjahr treibt der Sproßscheitel mit frischem Grün und neuen Stacheln meist wieder durch und die Pflanzen blühen oft sogar.

Ich kann mit Sicherheit ausschließen, dass es sich weder um einen Sonnenbrand, noch um einen voran gegangenen Spinnmilbenbefall handelt. Die Pflanzen stehen seit Jahren immer am selben Platz im Glashaus, und sind davor immer hervorragend gewachsen.

Meine Vermutung liegt entweder doch an verschlechterten Kulturbedingungen (aber warum grad jetzt) oder aber es treibt hier ein Pilz sein Unwesen.

Ich werde versuchen, Bilder von den betroffenen Pflanzen hochzuladen.

Ich hoffe ihr könnt mir helfen, denn unnötig die chemische Keule schwingen möchte ich nicht, um die Pflanzen nicht noch zusätzlich zu stressen. Die Pflanzen kommen mit dem Schaden oft ganz gut zurecht und wachsen meist normal weiter, bis es in einem späteren Jahr evt. wieder auftritt. Die Pflanzen sehen halt nicht mehr besonders herzeigbar aus…

AstrophytumX
03.05.2009, 20:49
Nabend,

das könnte ein befall der "roten Spinnen" sein.
Aber ein Bild sagt mehr als tausend Worte.

josef
03.05.2009, 20:52
Hallo,
das hört sich für mich doch nach einem Spinnmilbenbefall an.
Die Biester sind z.T. überhaupt nicht zu sehen bzw. schon wieder verschwunden, wenn der Schaden zu sehen ist.
Vor kurzem machte ein Gewächshausbesitzer den Vorschlag, Zeigerpflanzen zwischen den Töpfen aufzustellen.
Bilder sind hier sicher hilfreich.
Es grüßt Josef

volker61
03.05.2009, 21:02
Hallo

für mich sieht das auch nach Spinnmilben (Rote Spinne ist was anderes und nützlich im GH) aus. Ich habe immer ein paar Chamacereus silvestrii rumstehen. Da gehen sie zuerst dran und ich bin gewarnt.
Wie du schreibst: ,,an den wärmsten Tagen des Sommer,, ist für mich der Hinweis das sie es sind. Absolute Hitze und trockene Luft , keine Luftbewegung genau da fühlen sie sich wohl.

LG Volker

josef
03.05.2009, 21:11
Hallo Volker,
konnte mich nicht mehr erinnern, daß du das warst mit den Zeigerpflanzen. Das ist doch höchstens zwei Wochen her.
Es grüßt Josef

volker61
03.05.2009, 21:15
Hallo Volker,
konnte mich nicht mehr erinnern, daß du das warst mit den Zeigerpflanzen. Das ist doch höchstens zwei Wochen her.
Es grüßt Josef

Hallo Josef

ich war das glaube ich auch nicht aber ich mache das seit vielen Jahren schon so. Nachdem ich festgestellt hatte das die Cham. immer als erste angefressen waren und ich viele Pflanzen zusammen in Schalen habe wurde bei etlichen einfach ein Ableger mit reingepflanzt.

LG Volker

dev
03.05.2009, 21:18
ich war das glaube ich auch nicht

Um das aufzuklären, es war Bernhard ;)

ariocarpus77
03.05.2009, 21:28
Ich weiß, dass Spinnmilben ein ähnliches Schadbild verursachen können.
Ich kenne mich mit den verschiedenen Schadbildern dieser Viecher ganz gut aus, da ich sie schon 2-3 mal in meiner Sammlung hatte. Noch dazu hab ich Gartenbau gelernt und weiß, was Milben anrichten können.

Deshalb bin ich mir ziemlich sicher, dass es keine Spinnmilben sind.

Das Beste wird sein ich lade in den nächsten Tagen Bilder von den betroffenen Pflanzen hoch. Heute ist leider das Licht schon viel zu schlecht.

ariocarpus77
03.05.2009, 21:30
Ach ja.. habe die Grußformel vergessen...

Danke für eure Beiträge bisher.

lg Michael

josef
03.05.2009, 21:35
Hallo Michael,
herzlich willkommen hier im Forum.
Mit Bildern deiner dornigen Schützlinge kannst du uns immer eine Freude machen. Mit deinen Erfahrungen kannst du sicher manches Mal helfen.
Es grüßt Josef

ariocarpus77
03.05.2009, 21:37
Hallo Josef,
Ich werde es versuchen...
lg Michael

AstrophytumX
03.05.2009, 23:00
Hallo

für mich sieht das auch nach Spinnmilben (Rote Spinne ist was anderes und nützlich im GH) aus. Ich habe immer ein paar Chamacereus silvestrii rumstehen. Da gehen sie zuerst dran und ich bin gewarnt.
Wie du schreibst: ,,an den wärmsten Tagen des Sommer,, ist für mich der Hinweis das sie es sind. Absolute Hitze und trockene Luft , keine Luftbewegung genau da fühlen sie sich wohl.

LG Volker

Nabend Volker,

natürlich hast Du volkommen recht,viele Gärtner bezeichnen die gemeine Spinnmilbe immernoch als Rote Spinne.Auch wenn diese nicht immer rot sind.
http://www.merz-im-web.de/nuetzlinge/rote-spinne.html
Sorry wenn ich da jemanden irritiert habe,die größere rote Spinne,mit blossem Auge gut erkennbar und öfters im Gh zu finden ist harmlos wie Du ja bereits sagtest.

ariocarpus77
04.05.2009, 16:23
Ich habe versucht, in der Früh ein paar Bilder mit meiner Mobiltelefon-Kamera zu machen. Sie sind leider nicht so scharf geworden, wie gewünscht, aber vielleicht kann man darauf doch etwas erkennen.

Übrigens ist es bei den größeren Notokakteen nicht (nur) auf den Scheitel beschränkt, sondern eher auf der sonnenabgewandten Seite.

Egger
04.05.2009, 19:22
Hallo,

für mich eindeutig ein Spinnmilbenbefall.
Da Du das Problem schon länger hast, würde ich in jedem Fall mit der ganz harten Keule rangehen. Am besten gleich.
Viele Mittel wirken besser wenn es nicht ganz so warm ist.

viele Grüße Egger!

ariocarpus77
04.05.2009, 20:16
Alle sind sich ziemlich sicher, dass es ein Spinnmilbenbefall ist. Gut, soll so sein. Ich bin mir aber auch ziemlich sicher, dass es keiner ist. Wenn mir jemand nur das 3te oder 4te Bild gezeigt hätte, hätte ich wahrscheinlich zuerst auch auf Spinnmilben getippt.

Wie erklären sich aber die gelben Verfärbungen auf den Rippen? Die sind nämlich fast von einen Tag auf den anderen entstanden, genauso wie jene an den Scheitelspitzen der anderen Pflanzen. Einzig dort ist dann das nekrotische Gewebe abgestorben und ‚verschorft’ (das kann nämlich auch andere Ursachen haben, nicht nur Spinnmilbenbefall).

Wenn wir mal Spinnmilben als Verursacher ausschließen, was könnte es sonst noch sein?

Danke trotzdem für eure bisherigen Postings.

Lg Michael

josef
04.05.2009, 20:58
Hallo Michael,
nachdem ich die Bilder angeschaut habe, dachte ich an eine Schädigung durch Chemikalien. Hast du etwas gesprüht oder gespritzt?
Es grüßt Josef

ariocarpus77
04.05.2009, 21:04
Hallo Josef,

Danke für diesen Hinweis; daran habe ich auch schon gedacht. Ganz ausschließen kann ich eine Reaktion der Pflanzen auf irgenwelche Chemikalien nicht. Ich führe leider kein Pflanzenschutztagebuch (was jeder Kakteensammler eigentlich immer machen sollte), deshalb kann ich das nicht mit Bestimmtheit ausschließen.
Es könnte ja sein, dass nur einzelne Arten auf einige Mittel empfindlich reagieren...

lg Michael

Bernd ...
08.05.2009, 08:07
Und genau wegen dieser eventuellen Unverträglichkeiten auf Chemikalien benutze ich nur die biologischen Mittel für meine Kakteen. Am besten sind da die Mittel von Neudorff. Habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, vor allem bei der Bekämpfung gegen: Spinnmilben, Wollläuse, Schildläuse und Wurzelläuse.
Gruss Bernd...

cactusami
08.05.2009, 09:17
Hast du auch Rebutien und Co.?
Wenn es nämlich Spinnmilben sind, dann wären die Rebutien wohl viel stärker befallen. An Notokakteen und vor allem an Gymnocalycien habe ich eigentlich noch nie Spinnmilben beobachtet (was nicht heissen soll, dass diese nicht befallen werden können).

Am besten nimmst du die Notos mal aus dem Topf und schaust dir die Wurzeln an. Vielleicht sind auch Wurzelläuse am Werk oder Nemathoden, die die Pflanzen schwächen. Bei schwachen Pflanzen kommt es auch eher zu Sonnenbrand (gelben Stellen).

Und:
Biologische Mittelchen sind ja gut und recht... aber bei richtigem Befall hilft meistens nur Chemie!

CBCAtze
08.05.2009, 16:18
Hast du auch Rebutien und Co.?
Wenn es nämlich Spinnmilben sind, dann wären die Rebutien wohl viel stärker befallen. An Notokakteen und vor allem an Gymnocalycien habe ich eigentlich noch nie Spinnmilben beobachtet (was nicht heissen soll, dass diese nicht befallen werden können).

Am besten nimmst du die Notos mal aus dem Topf und schaust dir die Wurzeln an. Vielleicht sind auch Wurzelläuse am Werk oder Nemathoden, die die Pflanzen schwächen. Bei schwachen Pflanzen kommt es auch eher zu Sonnenbrand (gelben Stellen).

Und:
Biologische Mittelchen sind ja gut und recht... aber bei richtigem Befall hilft meistens nur Chemie!

Sorry da muss ich dir wiedersprechen, letztes Jahr hatte ich Spinnmilben fast ausschliesslich an Gymnos und an nur einem Noto, der dafür aber komplett befallen wurde, jetzt ist nur noch der Neutrieb grün...

Gruß