wikado
27.04.2009, 23:33
Liebe "literarischen" Kakteenfreunde,
ich habe in einem Buch Gedichte über Kakteen gefunden, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
Der Riesenkaktus
Mehr als dreihundert Jahre alt
Sollt ihr Saguaros*) sein,
Steht ihr gigantische Gestalt,
Im dürren Land allein.
Ringsum seid von der Kinder Schar
Respektvoll ihr umringt,
als Wüstenwälder wunderbar
Ihr tief im Boden trinkt.
Die Ameise zu Rauben liebt
Den Samen eurer Frucht;
Weil Nahrung er zu Notzeit gibt,
Sie gerne euch besucht.
Am Trieb, den nichts vertrocknen läßt,
Baut sich der Flicker**) klug
Im Stachelschutz ein weiches Nest,
Das lockt ihn schon im Flug.
Und wenn der Saguaro fiel,
Zum Staub versank sein Schaft,
Im Kamp sein Leben kam zum Ziel,
Verging des Riesen Kraft,
Verdorrt sein Leib, der stolze Kamm
Seltsamster Kaktusart
Liegt dort vielleicht, gestürzt vom Stamm,
Ein Nest bloß noch, nur hart.
*)Amtliche Schreibweise für die Carnegia gigantea (ob das noch so stimmt weiß ich nicht, das Buch ist schon älter)
**) hier ist wohl der Kakteen-Zaunkönig gemeint.
Der nachtblühende Cereus
Geburt der Schönheit, deine Stunde kam;
Es dunkelt schon, und rings die Welt umwebt
Ein Zauberschleier, mystisch wundersam.
Insekt und Vogel schweigen, es erhebt
Sich niemand, fürchtend, das er es verscheucht,
Das stille Wunder, das dem Mensch winkt.
In dieses Leben, das so grau uns deucht,
Die Nachtgottheit jetzt ein Mysterium bringt.
Aus dunkler Vorzeit sie der Zukunft lebt,
Ihr öffnet nun die Wüstentochter sacht
Der Blüte Saum und ihren Kelch entschwebt
Ein Duft von Liebe, Zauber einer Nacht;
Als scheu man fragt, wann welkt das zarte Bild -
Hat sich sein Leben schon zum Tod erfüllt.
Das letze ist eigentlich gar kein richtiges Gedicht nur eine schwärmerische Verehrung der echten "Königin der Nacht" das mal in einer deutschen Fachzeitschrift aus dem Jahre 1892 stand.
Wo üppig sich deine Zweige ranken
In Einsamkeit auf dem Felsgestein,
Und über dir der Palmen Wipfel wankten,
Und dich umspielten bunte Papagei'n,
Dort wo sich goldig-grüne Schlangen winden
Und dir zu Füßen scheu der Glühwurm wacht,
In jenen Ländern userer Phantasie, da finden
Die Heimat wir der Königin der Nacht.
Ein Schiffer kam dreinst zu jenem Strande,
Er war von ihrem Zauberduft berührt,
Und hat sie dann nach unserem Vaterlande
Als süßes Wunder übers Meer entführt.
Da hängt sie dann am Morgen bleich und müde;
Entschwunden ist die märchenhafte Pracht,
Und leise fragst du bei der welken Blüte:
War das die stolze Königin der Nacht?
Ich hoffe ihr hattet viel Spass beim Lesen der Gedicht und vielleicht kennt ja einer von euch auch noch das ein oder andere....
Liebe Grüße Nicole
ich habe in einem Buch Gedichte über Kakteen gefunden, die ich euch nicht vorenthalten möchte.
Der Riesenkaktus
Mehr als dreihundert Jahre alt
Sollt ihr Saguaros*) sein,
Steht ihr gigantische Gestalt,
Im dürren Land allein.
Ringsum seid von der Kinder Schar
Respektvoll ihr umringt,
als Wüstenwälder wunderbar
Ihr tief im Boden trinkt.
Die Ameise zu Rauben liebt
Den Samen eurer Frucht;
Weil Nahrung er zu Notzeit gibt,
Sie gerne euch besucht.
Am Trieb, den nichts vertrocknen läßt,
Baut sich der Flicker**) klug
Im Stachelschutz ein weiches Nest,
Das lockt ihn schon im Flug.
Und wenn der Saguaro fiel,
Zum Staub versank sein Schaft,
Im Kamp sein Leben kam zum Ziel,
Verging des Riesen Kraft,
Verdorrt sein Leib, der stolze Kamm
Seltsamster Kaktusart
Liegt dort vielleicht, gestürzt vom Stamm,
Ein Nest bloß noch, nur hart.
*)Amtliche Schreibweise für die Carnegia gigantea (ob das noch so stimmt weiß ich nicht, das Buch ist schon älter)
**) hier ist wohl der Kakteen-Zaunkönig gemeint.
Der nachtblühende Cereus
Geburt der Schönheit, deine Stunde kam;
Es dunkelt schon, und rings die Welt umwebt
Ein Zauberschleier, mystisch wundersam.
Insekt und Vogel schweigen, es erhebt
Sich niemand, fürchtend, das er es verscheucht,
Das stille Wunder, das dem Mensch winkt.
In dieses Leben, das so grau uns deucht,
Die Nachtgottheit jetzt ein Mysterium bringt.
Aus dunkler Vorzeit sie der Zukunft lebt,
Ihr öffnet nun die Wüstentochter sacht
Der Blüte Saum und ihren Kelch entschwebt
Ein Duft von Liebe, Zauber einer Nacht;
Als scheu man fragt, wann welkt das zarte Bild -
Hat sich sein Leben schon zum Tod erfüllt.
Das letze ist eigentlich gar kein richtiges Gedicht nur eine schwärmerische Verehrung der echten "Königin der Nacht" das mal in einer deutschen Fachzeitschrift aus dem Jahre 1892 stand.
Wo üppig sich deine Zweige ranken
In Einsamkeit auf dem Felsgestein,
Und über dir der Palmen Wipfel wankten,
Und dich umspielten bunte Papagei'n,
Dort wo sich goldig-grüne Schlangen winden
Und dir zu Füßen scheu der Glühwurm wacht,
In jenen Ländern userer Phantasie, da finden
Die Heimat wir der Königin der Nacht.
Ein Schiffer kam dreinst zu jenem Strande,
Er war von ihrem Zauberduft berührt,
Und hat sie dann nach unserem Vaterlande
Als süßes Wunder übers Meer entführt.
Da hängt sie dann am Morgen bleich und müde;
Entschwunden ist die märchenhafte Pracht,
Und leise fragst du bei der welken Blüte:
War das die stolze Königin der Nacht?
Ich hoffe ihr hattet viel Spass beim Lesen der Gedicht und vielleicht kennt ja einer von euch auch noch das ein oder andere....
Liebe Grüße Nicole