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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bedornung abhängig vom Substrat



stefang
03.04.2009, 13:19
Hallo Leute,

ich bin gerade im Internet (http://www.joachim-ernst.de/Mammillaria_zeilmanniana_Alba.htm) über folgendes Zitat gestolpert:
"Mineralische Erde ergibt eine starke, humose eine bunte Bestachelung"
Es geht hierbei um Mammillarien, aber unabhängig von der Art ist mir diese Aussage neu. Was haltet ihr davon? Hat jemand Vergleichs- bzw. Erfahrungswerte? Gibt es überhaupt einen Bezug zwischen Substrat und Bedornung oder hängt die Ausprägung der Bedornung doch in erster Linie von der Lichtintensität ab?

Kaktusjo
03.04.2009, 13:28
Hallo Stefan,

ich denke, es kommt schon irgendwie auf die Nahrhaftigkeit der Erde an. Ob man nun humose Erde nimmt oder mineralische Erde, die aber gedüngt wird, sollte doch egal sein. Ich hab den Eindruck, dass Ferocacteen blassere Dornen bekommen, wenn sie unterernährt werden. Bei mehr Dünger wird die Bedornung farbiger. Hängt natürlich wohl auch stark vom Licht etc. ab. Dass die Dornen durch mineralische Erde stärker werden soll, finde ich seltsam...

Gruss Johannes

Uriahs
03.04.2009, 13:29
Dass man das auf diese Art beeinflussen kann, wäre mir neu. Eine gute Bedornung entsteht nach meinem Wissen durch mehrere Faktoren, die nicht zwangsläufig auf dieses Zitat zurückführen. Wichtig ist natürlich viel Licht, viel frische Luft und Wind und eine gute Nährstoff- und Wasserversorgung.

Indirekt kann man die gute Nährstoffzufuhr auf humoses Substrat zurückführen. Auch wirken Dornen an kompakteren Pflanzen länger, was auf das mineralische Substrat abzielen würde. Das ist das Problem an solchen pauschalen Aussagen.
Ich denke daher nicht, dass man schlicht durch das Substrat die Bedornung variieren kann. Wer seine Pflanzen gut pflegt, also oben genannte Faktoren berücksichtigt, der hat auf jeden Fall gesunde Kakteen mit schöner Bedornung. 8)


mfg
Uriahs

CBCAtze
03.04.2009, 15:23
Vielleicht kann Marco ja mal was dazu sagen, er hat doch letztes Jahr einen Substratvergleich mit Mammis gemacht.

Gruß

elkawe
03.04.2009, 21:26
Ab und zu muss ich schon mal als was eLKaWe schreiben und nicht als Moderator , man möge mir das nachsehen ;-)


Hallo Stefan,
ich denke, es kommt schon irgendwie auf die Nahrhaftigkeit der Erde an. Ob man nun humose Erde nimmt oder mineralische Erde, die aber gedüngt wird, sollte doch egal sein. Ich hab den Eindruck, dass Ferocacteen blassere Dornen bekommen, wenn sie unterernährt werden. Bei mehr Dünger wird die Bedornung farbiger. Hängt natürlich wohl auch stark vom Licht etc. ab. Dass die Dornen durch mineralische Erde stärker werden soll, finde ich seltsam...
Gruss Johannes

Im Eingangspost ging es wohl eher nicht um die Ferocacteen, jedoch als die Gattung benannt wurde, ein Augenmerk hierher gerichtet.
Hallo Johannes, tu mir das doch mal beschreiben tun :D. Obwohls ganz finster ist, ist es besonders hell?

Im Großen und Ganzen hängt wohl das Äussere unserer Kakteen in erster Linie vom Licht ab. Nicht wenige Kakteen wurden hier vorgestellt, bei denen ein entscheidender Faktor in der Pflege vernachlässigt wurde: Das Licht! Ich kann meinen Kakteen sonstwas verabreichen und mich über ihr Wuchsverhalten incl. Bedornung wundern. Fehlt Licht in ausreichender Doris, äh Dosis, kümmert ein jeder Kaktus. Der Eine mehr, ein Anderer weniger.

Da ich eine ganze Reihe dieser Ferocacteen pflege, kann ich ausgehend von unterschiedlichen Lichtdurchlassmedien (DSP und Klarglas) eine direkten Vergleich zur Bedornung ziehen. Denn alle diese Pflanzen bekommen die gleiche Substratzusammenstellung und sogar Giesswasser aus der gleichen grünen Tonne (wurde an andere Stelle schon mal beschnarcht), der einzige Unterschied besteht eben im Licht. Und die Bedornung bei mehr Licht ist eben mehr.

MarcoPe
04.04.2009, 22:33
Hi Leute!

Eigentlich kann ich dazu nichts sagen, weil mein Substratversuch das nicht hergibt. Aber warum sollte es bei ALLEN Kakteen diesen Effekt geben? Das halte ich für unwahrscheinlich. Ich könnte mir vorstelle, dass Michael Kiessling das wissen könnte. Er hat die Pflanzen mit den abgefahrensten Dornen. Ich glaube aber, dass hängt von mehreren Faktoren ab und ist von Art zu Art unterschiedlich.

Marco

Kaktusjo
05.04.2009, 12:23
Hallo Steffen,

ich hab ein paar Feros draußen stehen gehabt. Also ist die Lichtmenge hier maximal. Dünger gab es aber selten, da ich die Pflanzen vom Regen giessen lassen habe.
Insgesamt war die Bedornung teilweise blass, was ich auf Nährstoffmangel zurückführe.

Gruss Johannes

OPUNTIO
05.04.2009, 17:45
Meine Meinung dazu, ohne Anspruch auf Richtigkeit:

Fülle und Größe der Bedornung sind abhängig von der UV-Strahlung.
Farbe und Konsistenz der Dornen sind abhängig von den Nährstoffen und vor allem von den lösbaren Mineralien und Spurenelementen im Substrat!
Gruß Stefan

elkawe
05.04.2009, 18:19
Insgesamt war die Bedornung teilweise blass, was ich auf Nährstoffmangel zurückführe.
Gruss Johannes

Die Bedornung, ich kann jetzt nur für die feros sprechen, sieht im trockenen Zustand eh bescheiden aus. Hat die Pflanze Nährstoffmangel, wächst sie langsamer und die Bedornung wirkt evtl.dadurch gedrungener. Das die Spurenelemente, wie Stefan es schreibt, eine großen Einfluss haben, iss klar. Gehts aber um reine Nährstoffe wie Stickstoff, glaube ich nicht, das sich dies direkt auswirkt.

Toni
05.04.2009, 21:25
Hallo Stefan,
ich habe seit ca. 10 Jahren Opuntia humifusa(ich nehme an es ist O. humifusa) in meinem Garten in normaler Erde ohne Winterschutz in vollsonniger Lage alle Glieder ohne Dornen nur Glochidien. Seit 2 Jahren einige Glieder in meine Freilandanlage gepflanzt mit stark mineralischem Substrat und siehe da es wachsen Dornen, ich habe mich auch schon gefragt warum das so ist.
Viele Grüße Torsten

Uwe/Eschlikon
05.04.2009, 22:06
Hallo

Auch ein paar Dinge dazu sagen möchte:

Das Substrat als solches beeinflusst die Dornen wohl kaum, und wenn, dann am ehesten sein Närstoffgehalt.

Bei Opuntien wachsen bei wenig bedornten, wie etwa die humifusa, manchmal die Dornen auch erst nach einem gewissen Alter.

Was ich aber mit 100%er Sicherheit sagen kann ist, dass UV-Licht die Länge, Farbe und Dichte der Bedornung entscheidend prägt. Ich bin in der bevorteilten Lage, die gleichen Kakteen-Arten an zwei versch. Orten zu beobachten, einmal hier zu Hause und einmal in den Bergen (auf 1200m). Dort oben ist das UV-Licht mehr als doppelt so stark wie hier unten und das sieht man den Kakteen eindeutig an.

Gruss, Uwe

Toni
08.04.2009, 23:45
Hallo Stefan,
ich habe gestern zwei Vergleichsbilder meiner O. humifusa gemacht.
Bild 1 in normaler Gartenerde südl. Lage
http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/ah1r-n.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/ah1r-n-jpg-rc.html)

Bild 2 in stark mineral. Substrat südl. Lage
http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/ah1r-o.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/ah1r-o-jpg-rc.html)

Es sind Stecklinge der selben Pflanze, über eine genaue Bestimmug der Art würde ich mich sehr freuen.
Viele Grüße Torsten