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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Echeverie bleibt nicht in "Form"



Anonymous
06.05.2005, 02:02
Hallo, ich habe eine Frage zu Echeverien im allgemeinen. Einige Male ist es mir schon passiert, das die Pflanzen nicht als wohlgeformte Rosette "sitzenbleiben", sondern "geil" :o werden, also in nicht so schöner Form wachsen. Was mache ich falsch? Meist bleibt es auch bei einer Rosette... Muss aber dazu sagen, das ich meist recht kleine Pflanzen aus dem Baumarkt gekauft habe, weil ich mich damit nicht besonders auskenne. Ich hoffe, im Fachhandel (demnächst will ich bei Haage bestellen) mehr Glück habe.
Mit Sicherheit mache ich aber Pflegefehler, gieße ich zuviel oder zu unregelmäßig? Wie kann ich die Pflanze dazu "anregen", neue Rosetten auszubilden?
Ausserdem habe ich eine, die schwarze Punkte bekam. Ist das ein Pilz? Bitte verzeiht mein Unwissen :oops: , ich hoffe, ihr könnt mir helfen. Die Pflanzen gefallen mir doch so gut. :jo:
Mit anderen S. scheine ich mehr Glück zu haben, nur ein Senecio (Mountaingrass) ging mir ein, nachdem ich es umgetopft hatte. Zunächst wuchs es wild- dann tot. Oder ist das eine Pflanze, die in ausgewachsenem Stadium stirbt?

Viele Grüße an alle Liebhaber der "anderen".

Anonymous
06.05.2005, 02:19
Es handelte bei dem Senecio wahrscheinlich um Senecio ficoides, welches unter der Bezeichnung "Mountain Grass" (nur eine Käufer-Lock-Bezeichnung wie z.B. "Herbstzauber") Unter dieser Bezeichnung wurden wohl 4 verschiedene Senecio-Arten angeboten.

Grüße!

Andreas75
06.05.2005, 17:28
Hy !

Hm, zunächst wäre zu ergründen, wie und wo du deine Echeverien pflegst !
Kannst du das bitte beschreiben ?

Echeverien faulen, wenn sie zuviel Wasser kriegen, werden mastig und unschön, wenn sie überdüngt werden, und vergeilen bei zu dunklem Standort...
Ein Kumpel hatte sich mal im Supermarkt eine Echeveria- Hybride gekauft und sie in seiner nach Norden ausgerichteten Wohnung mitten ins Wohnzimmer auf den Tisch gestellt...
Ich sage: " Alter, pack das Teil ans Fenster, du hast hier Nordseite..."

Hm, natürlich war er wie immer schlauer, und die Echeveria drei Wochen später unrettbar vergeilt und unten herum kahl geworden :-? = Mülleimer...

So, ob dann eine Echeveria Nebenrosetten bekommt, hängt zunächst an der Art, wo einige zeitlebens einsprossig wachsen, während andere, wie meine Echeveria leucotricha, in späteren Jahren Sprosse bilden können !

http://img239.echo.cx/img239/395/1001367b0gs.th.jpg (http://img239.echo.cx/my.php?image=1001367b0gs.jpg)

Die alte Ur- Rosette sitzt auf einem inzwischen etwa 15 cm langen Stamm, während die jungen Rosetten am Stammgrund entspringen, und dies auch erst taten, als die Altrosette schon auf einigen Zentimetern Stamm saß.
Seit letztem Jahr nun kriege ich sie auch zum Blühen, letztes Jahr mit einem Stiel, dieses Jahr lauern deren zwei !

Erreicht habe ich dies durch eher absonnigen Stand in Sonnenperioden, wenn trübes Wetter herrscht, stelle ich sie ins volle Licht.
Gewässert wird etwa, je nach Witterung, alle zwei Wochen, ( Kakteen-) Dünger gibts alle sechs Wochen. Dazu zweijährliches Umtopfen und eine nicht ganz und gar trockene Überwinterung bei 10- 15 Grad sind für E. leucotricha also genau richtig, die zudem noch durch ihre filzigen Blätter und den rotfilzigen Stamm besticht !

Grüße, Andreas

Anonymous
08.05.2005, 08:44
Metallica,
diesem Schießen von Echeverien, wie man es auch vom Kopfsalat kennt, kann vorgebeugt werden. Wie Andreas schon schrieb, helfen viel Licht und ein nicht zu großes Nahrungsangebot, die Pflanzen kompakt zu halten.
Zumindest teilweise ist das Schießen aber auch individuell veranlagt. Ich habe das mal beobachtet, als ich in den Semesterferien in einem Großanzuchtbetrieb arbeitete. Dort wurden zigtausende von Echeverien aufgezogen. Ein gewisser Anteil der Pflanzen, es mögen so zwischen 3 und 5 Prozent gewesen sein, schossen bei der Anzucht. Diese Pflanzen wurden aussortiert und kamen auf den Kompost. Die Gärtner hielten das für völlig normal.

Frank
www.euphorbia.de

Euclid
08.05.2005, 11:45
... Dort wurden zigtausende von Echeverien aufgezogen. Ein gewisser Anteil der Pflanzen, es mögen so zwischen 3 und 5 Prozent gewesen sein, schossen bei der Anzucht...

Kann gut sein, daß eine erbliche Hormonstörung die Ursache ist. Es gibt allerdings auch Pilze, die den Hormonstoffwechsel beeinflussen.

schmetterling0004
25.07.2010, 11:00
hallo allerseits

Ich hatte mal ganz viele Echeverien, aber fast 80% von denen ist mir in die Höhe gewachsen. Praktisch zu einem Schlauch - absolut unansehnlich und hat nichts mehr mit der ursprünglichen Form zu tun.

Einzig die Echeveria lauii, die Echeveria chihuahuaensis und noch ein paar wenige, kleine Echeverien, haben ihre Form behalten, obwohl sie im Winter bei 15-18 Grad im Schlafzimmer stehen, ich eine sehr helle Wohnung habe und sie dort sowohl vom Dachfenster, als auch vom Ostfenter Licht bekommen. Gegossen werden die im Winter praktisch überhaupt nicht (vielleicht einmal ganz wenig in ein oder zwei Monaten) und gedüngt schon mal überhaupt nicht.

Keine Ahnung - da ist ne menge Geld dabei draufgegangen - ist mir aber eine Lehre gewesen.

Grüsse aus der sonnigen Schweiz

Severine
26.07.2010, 00:08
Ich hatte mal ganz viele Echeverien, aber fast 80% von denen ist mir in die Höhe gewachsen. Praktisch zu einem Schlauch - absolut unansehnlich und hat nichts mehr mit der ursprünglichen Form zu tun.

Zu wenig Licht, zu warme Überwinterung oder zuviel Stickstoff im Substrat oder Dünger (oder eine Kombination daraus).

Ich habe nur noch eine Sorte, nämlich Echeveria setosa. (Früher hatte ich auch zwei blaubereifte Sorten.) Die müssen im Winter unter 15 °C stehen (halten auch 5 °C noch gut aus), sonst vergeilen sie sogar an einem unschattierten Westfenster. Gedüngt werden sie bei mir abwechselnd mit Kakteendünger und normalem Blumendünger. Sie stehen in Kakteenerde vom Dehner. Im Winter werden sie nicht gedüngt und kaum gegossen. Das funktioniert ganz gut.

Viele Grüße,
Sev

schmetterling0004
26.07.2010, 06:59
Hallo Sev

Dann hast du mir grad des Rätsels Lösung gegeben, da alle anderen blau sind und waren. Unter 15 Grad kann ich leider nicht bieten, dann ist alles klar. Aber die Lauii ist ja auch blau und die kommt bei mir gar nicht so schlecht. Gut, ein bisschen wird sie auch schmäler, aber so extrem wie die anderen wächst sie nicht in die Höhe.

LG

Miriam

Severine
26.07.2010, 23:49
Ich hatte mich eigentlich auf die E. setosa bezogen, aber Echeverien mögen es wohl generell im Winter nicht warm.

Viele Grüße,
Sev

Plantsman
08.08.2010, 15:44
Moin,

mein Spezialgebiet sind Echeverien und verwandte Gattungen. Meine Sammlung steht von Anfang Mai bis Mitte Oktober ohne Regen- aber mit leichtem Sonnenschutz im Freien. Im Winter brauchen ca. 90 % Temperaturen unter 10° C und viel Licht. Nur einige tropische Arten (E. australis, E. diffractens, E. johnsonii, einige E. bicolor-Formen) müssen wärmer überwintert werden. Echeverien sind zwar leicht in der Pflege aber keine guten Zimmerpflanzen, da es ihnen dort im Winter zu dunkel und warm ist.
Sie bekommen bei mir eigentlich ordentlich Dünger (Floranid permanent, sehr hoher Nährstoffgehalt), ohne das würden sie nicht so gut blühen, der Knackpunkt ist einfach nur Licht und Luft.

schmetterling0004
08.08.2010, 16:03
uiuiui, dann scheine ich grad ein "Opfer" für meine Fragen gefunden zu haben *hüpf

Hallo Plantsman

Erstmal willkommen hier im Forum! :jo:

Ich habe leider auch nur ein Wohnung und bin krampfhaft am Ueberlegen, wie ich meine vornehmlich blauen Echeverien überwintern soll. (der Keller fällt auch flach, da zu warm)

Im Schlafzimmer passt es den meisten nicht ist zwischen 15 und 18 Grad und obwohl sie von oben (Dachfenster) und von der Fensterbank her Licht bekommen, scheint es doch zu wenig und/oder zu warm und vergeilen.

Jetzt bin ich am Ueberlegen:
Entweder so ein Zimmergewächshaus mit kleiner Heizmatt (damit kein Frost ran kann) auf den Balkon zu stellen, also ans Fensterbrett

http://www.bildercache.de/minibild/20100808-145812-288.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20100808-145812-288.jpg)http://www.bildercache.de/minibild/20100808-145857-306.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige.html?dateiname=20100808-145857-306.jpg)

ooder:
die versuchen durchzukultivieren - mit Terrarium mit
2 x 860 / 865 6000 / 6500 Tageslichtweiß / daylight
1 x 830 3000 Warmton / Warmweiß / warm white Lampen

da es mir egal ist, ob die blühen oder nicht - die sollen nur in Form bleiben.

Was meinst du zu meiner Theorie?

LG

Miriam

Plantsman
08.08.2010, 19:12
Ohweh, wo bin ich gelandet ;-),

am Anfang meiner Sammlung habe ich sie auch ganzjährig auf dem Balkon gepflegt. Damals habe ich mir ein Treppen-Regal gebaut und dort die Pflanzen drauf stehen gehabt. Im Sommer kein Problem. Im Winter habe ich dann den gesamten Balkon (es waren schon ca. 80 Pflanzen) zweilagig mit Noppenfolie eingedeckt. Durch einen Spalt der Balkontür, die auch mit eingepackt war, habe ich einen normalen elektrischen Heizlüfter dort aufgestellt und das ganze auf eine Minimum-Temperatur von ca. 3° C eingespielt. Das ging wunderbar, die Pflanzen sind trotz Lichtmangel nicht lang geworden und die Stromkosten waren kaum höher als sonst. Je kälter es ist, um so weniger Licht vertragen die Pflanzen. Wichtig ist aber, das sich am Tag die Temperatur durch die Sonneneinstrahlung auch mal deutlich erhöht, dadurch wird die Tagesmitteltemperatur erhöht. Dieses Jahr hatte ich Januar/Februar eine Mitteltemperatur (keine Sonne) von 3° C und das gefiel den Pflanzen überhaupt nicht. Sie haben gelitten, es aber überstanden und sich jetzt wieder erholt.
Also, wenn Du es schaffst, in dem Mini-Gewächshaus eine Minimum-Temperatur von 2° C zu halten, ist alles wunderbar.

schmetterling0004
08.08.2010, 19:24
Hallihallo

Oh vielen Dank *drück
DAS mach ich!!
Hab ja nur ganz wenige, aber hab die ja auch lieb;)
Vor allem ist grad eine Echeveria cante zu mir unterwegs und die bekommt man nicht so schnell wieder, wie ich feststellen musste... :roll:
und der Lauii und Afterglow wird das sicher auch besser gefallen!
Vielen Dank nochmals

LG

Miriam

Plantsman
08.08.2010, 19:32
Hm,

da sind nun leider gleich zwei dabei (cante und ´Afterglow´) die bei zu kalter Überwinterung sehr schimmelanfällig sind. Diese beiden (und verwandte Hybriden/Arten) lasse ich auch nicht Gewächshaus. Die solltest Du dann doch an einem sehr sonnigen, wärmeren Zimmerfenster überwintern.

schmetterling0004
08.08.2010, 19:44
oh, also du meinst durchkultivieren, wo möglich grad oberhalb Heinzung am Südfenster? Dann wird aber glaub ich trotzdem Licht fehlen, im Zusammenhang mit der Wärme... oder nicht?

Also am Ostfenster bei 15/18 Grad hats ihr auf jeden Fall nicht gefallen - das ist schon erprobt...

LG

Miriam

Plantsman
09.08.2010, 22:51
Moin,

sind die Pflanzen auch lang geworden? Du solltest sie nicht durchkultivieren. Echeveria subrigida (sehr nah mit E. cante verwandt) z.B. verhält sich bei mir fast laubwerfend, sie behält nur das Zentrum der Rosette. Auf Standortfotos sehen sie teilweise auch erbärmlich aus, regenerieren sich nach guten Sommerregen aber schnell und blühen auch.
Vielleicht musst Du auch erst ein wenig probieren..... leider. Ansonsten kommen meine fast 350 Crassulaceae sehr gut mit der kalten, trockenen Überwinterung klar.

schmetterling0004
09.08.2010, 23:57
hallo

Ich werds trotzdem probieren. Hab die cante in Holland bei Grootscholtens gesehen, die hatte einen Durchmesser von gut 25cm! Der lässt sie anscheinend immer im Gewächshaus und giesst sie im Winter null - kein bisschen.
Ich denke, bei ihr ist wohl das schlimmste der Lichtmangel. Weiss nicht, ob sie das mit dem Südfenster, aber draussen im Minigewächshaus und Heizmatte besser findet.

Die Afterglow hat mir am Ostfenster bei besagten 15/18 Grad auch die Blätter weggeschmissen, aber auf nimmerwiedersehen. Die hatte den Geist komplett aufgegeben, sodass das keine Alternative ist.

Oh je - muss ich wieder mal probieren...:roll:

LG
Miriam