Beschriftung von Aussaaten/Ablegern

[Wühlmaus]

Hallo zusammen,

wie Ihr seht, bin ich noch neu hier. Deshalb stelle ich hier als erstes sicherlich auch eine etwas "blöde" Frage:

Wie handhabt Ihr es mit der Beschriftung Eurer Aussaaten bzw. Eurer Ableger?
Ich denke mir, wenn man sehr viel aussät, dann verliert man doch irgendwann den Überblick? Und sowohl bei den ausgesäten Pflänzchen als auch bei den eventuellen Ablegern will man doch auch in 5 oder 10 Jahren noch wissen, von wann das alles ist.
Bei Ablegern stellt sich mir die Frage, ob es überhaupt Sinn macht, aufzuschreiben, von welcher Pflanze man wann diesen Ableger gemacht hat.

Ich muß dazu sagen, dass ich noch ganz frisch infiziert bin, einige Kakteen und in Kürze auch Agaven ausgesät habe/aussäen werde. Ferner habe ich zwei Echinopsis-Hybriden (einer hat schon einige kleine Ablegerchen) und ein paar Blattkakteen und Weihnachts-/Osterkakteen. Klar schreibt man an die Ableger den genauen Namen. Aber ist das nach ein paar Jahren noch interessant, ob es sich dabei um den Ableger vom Ableger vom XX-Kaktus handelt (vorausgesetzt, man will nicht ins Zuchtgeschäft einsteigen)?

Um es auf den Punkt zu bringen: Mir fehlt einfach eine Idee, logisch und einigermaßen sinnvoll an die Sache heranzugehen.

LG
Elke

[kaktusy]

hallo und willkommen
bis vor kurzen hab ich für jede pflanze in einem ordner ein blatt mit allen wichtigen daten angelegt.
seit einigen monaten versuch ich meine ganze sammlung in einem verwaltungsprogramm unterzubringen, also alle daten in den pc eingeben. auch jede aussaat wird vermerkt.
ich möchte diese infos nicht missen.

[Emandu]

Gib Deinen Kakteen doch einfach Nummern.
Dann kannst Du mit einer einfachen Excel-Tabelle jede Menge Kommentare verfassen und alle notwendigen Daten zuordnen.
Ich hab es am Anfang auch so gemacht, mir aber inzwischen eine Access-Datenbank geschrieben , mit der noch ein wenig mehr Komfort und Übersicht möglich ist.

Vielleicht hilft das als Anregung ...?

Gruß
Emandu

[kaktusy]

bei grösseren sammlungen ist das unpraktisch, weil ein einfaches namenschild auch als gedächtnisstütze dient.
ein programm , das jedes jahr die pflanzen ausspukt, die vielleicht mal wieder ein neues substrat nötig hätten, die pflanzen nach namen oder jahrgängen sortiert, je nach bearf, auch nach herkunft und was man sonst noch möchte find ich da einfach praktisch, daten eingeben muss man hier oder da - und wenn man sich die arbeit macht, sollte es doch so praktisch und komfortabel wie möglich sein.
@ emandu
wenn du das alles selbst kannst, echt toll, aber programmieren usw hab ich schon vor 20 jahren wieder aufgegeben, und inzwischen sind die programme zum glück ganz günstig zu haben.

[lautaro]

Ich meine wenn man Aussaaten durchführt ist es wichtig auch noch nach Jahren zu wissen wann die Aussaat erfolgte. Wenn bekannt Herkunft der Samen, Feldnummer und natürlich die genaue Bezeichnung. Entweder auf dem Etikett vermerken, (diese Methode wende ich an weil ich daqnn nicht jedes Mal erst zum Computer laufen muss um diese Daten zu erfassen) oder Etikett mit einer Nummer bezeichnen und dann die Daten im Computer verwalten.

[Wühlmaus]

Hallo,

vielen Dank für Eure Antworten.

Dass es ohne PC nicht funktioniert, dachte ich mir schon. Mit der einfachen Nummerierung ist für mich eine nachvollziehbare Möglichkeit. Allerdings möchte ich vielleicht später auf dem Etikett auch schon ein paar Grundinfos bekommen. Natürlich bin ich kein Botaniker sondern nur ein Laie (kein Bio-Leistungskurs:-?). Ich gebe zu, dasss ich mich gerade erst mal schlau machen musste, was "Feldnummern" überhaupt sind. Okay, jetzt weiß ich es, kommt für mich nicht in Frage.

Also ich denke mir das vielleicht so:

Eine Aussaat im Februar 2009 hat z. B. 20 Pflanzen erbracht. Also nummeriere ich die Pflanzen durch wie folgt: 01 aus 02/09; 02 aus 02/09 usw. ? Puh, gar nicht so einfach. Vielleicht sollte ich es so wie die Bauern machen, die allen Kühen einen Namen mit A geben im ersten Jahr, mit B im zweiten;-)

Ich sehe schon, ich werde mir Gedanken machen müssen.

Habt Dank und macht weiter mit diesem tollen Forum! Ich habe mir wirklich schon viele Informationen bei Euch abgeguckt. Und viele tolle websites entdeckt.

LG
Elke

[MarcoPe]

Hi Elke,

so genau würde ich da nicht machen!

Vielleicht hilft dir mein Weg:
Auf das Etikett schreibe ich vorne (mit Bleistift) Gattung und Art, ggf, noch Unterart oder Sorte. Auf die Rückseite das Aussaatjahr oder Kaufjahr oder einfach das Jahr, in dem ich die Pflanze geschenkt bekam und die Quelle (Haage oder Kiessling oder kaktusy). Das reicht erst einmal.

Als Etikette nehmen ich eine 1,6 mal 12 cm große, die ich aber längs und quer durchschneide, damit sie klein ist (ich will ja die Pflanze sehen und nicht ein Plastikschild).

Zusätzlich habe ich eine Liste (Tabelle in open office) für die erwachsenen Kakteen und für jedes Jahr noch eine für die Aussaaten, wo ich noch mehr Informationen eintrage.

Gruß Marco

[nobby]

Hallo Elke,

ich hätte auch noch eine Lösung ohne PC anzubieten.
Besorge Dir doch einfach eine Kladde, in die Du Deine Pflanzen fortlaufend durchnummeriert einträgst. Dazu kannst Du dann Name, Herkunft, Kaufdatum etc. schreiben. Bei der Pflanze reicht dann ein Schild mit der Nummer. Bei Aussatten vergibst Du ebenfalls eine Nummer. Also z.B.

NR 22 Gymnocalycium bruchii - Samen von XYZ - Aussaat 26.02.2009

Wenn Du Glück hast und mehrere Pflanzen bekommst, gibst Du ihnen einfach die Nummern 22/1, 22/2 bis 22/n.
Diese sogenannten Akzessionsnummern kannst Du natürlich auch in einem PC verwalten, aber eine Kladde kann man ganz gut auch mal mit zu einer Börse nehmen oder später ins Gewächshaus.
Herzliche Grüße
Nobby

[Hartkerius]

Ich führe ein Akzessionsbuch, d.h. eine Kladde, in der ich sofort alles an Pflanzen, Stecklingen und Samen eintrage, das ich bekomme, und zwar mit einem wasserfesten Stift, damit es auch haltbar ist. Die Aufteilung eines Eintrages ist:
JJJJ/NNN = JJJJ =Jahreszahl, NNN = laufende Nummer, also 2008/75 = 75. Erwerbung des Jahres 2008. Diese Nummer kommt auch auf's Etikett, zusammen mit dem Namen.
Rechts daneben mit einem dicken Stift den Namen, der auf dem Etikett stand, darunter mit dünnem Stift evtl. Feldnummer.
Etwas weiter unten Anzahl und Form der Akzession (Pflanze, Steckling, Frucht, Samen), in der nächsten Zeile die Herkunft, z.B. "Kakteen Haage" oder "Kakteenbörse Berliner Kakteentage" oder so. Gibt es irgendwelche Bestellnumemrn oder Garten- bzw. Sammlungsnummern (nicht zu verwechseln mit den Feldnummern), so kommen die in die gleiche Zeile. In der Spalte rechts wird das Akzessionsdatum und der Preis vermerkt. Sofern es sich um einen Typklon oder eine Aufsammlung vom Typstandort handelt, kommt noch der Vermerk "TYPUS" dazu.
Die eindeutige Nummer hat den Vorteil, dass ich nicht immer vollständige Etiketten schreiben muss. Wenn ich z.B. fünf Stecklinge bewurzele, bekommt einer davon ein vollständiges Etikett mit Namen, Numemr, Herkunft und alle anderen nur ein Etikett mit Nummern. Das geht dann schneller.
Ich habe mal eben eine Seite von meinem Akzessionsbuch photographiert. Daneben findet Ihr eine Seite aus meinem Aussaatenbuch. Ich hoffe, das hilft weiter.

Herzliche Grüsse
Hartkerius

[Wühlmaus]

Guten Abend zusammen,

da sind ja wirklich einige tolle Ideen zusammengekommen. Ist doch interessant, wie jeder dieses Thema für sich unterschiedlich geregelt hat. Vielen Dank für die interessanten Tipps und Einsichten in Eure Arbeitsweise.

Ich habe mich jetzt wirklich zunächst mal zu einer einfachen Variante, wie sie nobby vorgeschlagen hat, durchgerungen. Ich habe mich heute den ganzen Nachmittag damit beschäftigt und bin tatsächlich bereits bei Nr. 30 angekommen. Ende offen. Und wenn dann noch die überaus große Menge an Keimlingen aus den Astrophyten-, Echinopsis-, Reichblühenden Kakteen und winterharten Opuntien nach einem eigenen Topf verlangen (soooviele sind schon aufgegangen:grin:), dann werde ich wohl die Anregungen von Hartkerius aufgreifen.

Einen schönen Abend wünscht Euch
Elke

[Hartkerius]

Hallo Elke,

noch ein Hinweis: Ich kann sogar jedes einzelne Individuum aus einer Aussaat bzw. jeden Steckling, der von der gleichen Mutterpflanze abstammt, durchnummerieren. Das mache ich dann so: 2008/75.01, 2008/75.02, 2008/75.03, ... 2008/75.nn.
Wenn Du noch Fragen hast, dann kannst Du gerne eine PN schicken.

Übrigens bin ich froh, dass ich alles (zunächst) auf haltbarem Papier festhalte. Nach einem Festplattencrash während einer Datensicherungssitzung waren ein paar Dateien auf der Backup-Platte beschädigt. Darunter auch die Liste meiner Pflanzen... Aber ich hatte ja alles im Buch stehen.

Schöne grüsse
Niko alias Hartkerius

[Wühlmaus]

Hallo Niko,

die Lösung ist wirklich gut. Wie ich diese vielen Pflänzchen später auszeichne, war wirklich für mich noch das Problem. Aber so ist es gut und so werde ich es letztendlich dann auch machen. Wie ich schon sagte - und die erfahrenen Kakteengärtner unter euch ja längst wissen - sind von meinen Samen nach gut 10 Tagen schon eine ganze Menge aufgegangen. Von 100 Echinopsis-Samen habe ich gestern rund 45 Keimlinge gesehen. Klar kann das im Extremfall bei falscher Pflege über Nacht ins Gegenteil umschlagen. Aber dann war es eben Lehrgeld.

Allmählich lese ich mich immer mehr in die Materie ein und denke, dass ich mir nach möglichen Anfangserfolgen vielleicht keine Mischungen mehr kaufen werde, sondern gezielt die gewünschte Art.

Falls im Laufe der Zeit noch Fragen aufkommen, nehme ich dein Angebot, dir eine PN zu schicken, gerne an.

LG Elke

[Bianca]

Hallo,

ich hab jetzt mit großem Interesse eure Arten der "Kakteenverwaltung" gelesen.
Ein paar der Tips werde ich mir wohl auch unter den Nagel reißen, wenn ich demnächst wieder eine Aussaat mache ;-)

Da ich selber nicht ganz so viele Kakteen habe (müsste zählen, aber es werden unter 60 Individuen sein), habe ich bereits vor mehreren Jahren angefangen, eine Art Foto-Tagebuch für jede Art oder Sorte anzulegen.
Mit Daten, Texten, wann, woher und wie ich die einzelnen Individuen bekommen habe, mit "Babybildern" von Sämlingen oder auch Unfallbildern, wenn mir einer von Schnecken zerfressen wurde oder runtergefallen ist.
Im Lauf der Jahre kommt so ein sehr spannendes Tagebuch zustande, dass ich immer wieder gerne und auch amüsiert durchlese, und in dem ich sehr deutlich Fortschritte oder auch Rückschritte oder Gründe für´s Eingehen einer Pflanze ablesen kann.
Ist allerdings nur bei kleinen Sammlungen lückenlos machbar, bei hunderten von Kakteen würde der Sommer da schnell mit Fotografieren und Berichte schreiben draufgehen.

Grüße
Bianca

[CBCAtze]

Hallo Bianca,
kannst du mal so ein Tagebuch einstellen? Würde mich sehr interessieren.

Gruß

[Hartkerius]

Da ich gerade wieder einige Aussaaten vorbereite, habe ich mir ein Aussaatprotokoll-Formular gebastelt, das ich hier gerne zur Verfügung stelle. Schliesslich habe ich mal Verwaltungswissenschaften studiert; da ist Formulardesign ein Hobby geworden ;-) Vielleicht findet's der eine oder die andere ja nützlich. Jedenfalls erleichtert es die Kontrolle der Aussaaten und man braucht nur ganz kleine Etiketten mit der Aussaatnummer.

Schöne Grüsse
Hartkerius

[kaktusy]

naja, meines ist nicht so proffessionell gestaltet, aber ich finde es wichtiger, wann und wieviele sämlinge beim 1. pikieren da waren.
hast du wirklich zeit, bei jeder portion jeden tag zu schaun wer wieviel gekeimt hat? bei meinen 300 portionen hätte ich da wochenlang keine zeit mehr für was anderes.

[Dicksonia]

Ja, da gebe ich Edith recht, dass wäre mir auch etwas zu aufwändig.

Ich denke, eine Excel-Tabelle mit Auswertung der prozentualen Keimquote nach Art und Gesamt wäre für mich sinnvoller.
Auf meinen Etiketten steht immer fast alles drauf, Art, Aussaatdatum und, soweit vorhanden, Feldnummer und Fundort. In Zukunft möchte ich mir einen Laptop anschaffen, damit ich direkt im Gewächshaus archivieren kann (und im Garten sitzend hier schmökern kann).
Eine Kladde wäre aber, wie oben schon vorgeschlagen, auch eine gute Alternative. Die kann wenigstens nicht ins Bodenlose abstürzen oder sich aufhängen. ;)

[Bianca]

@CBCAtze: Die Fototagebücher sind noch in Word, und da ich kein pdf auf diesem Rechner habe, wirds etwas schwierig mit dem vorstellen.
Es ist aber eigentlich ganz einfach: Ein Buch mit Inhaltsverzeichnis, für jede Gattung/Art/Sorte ein eigenes Kapitel, zu jedem Eintrag das Datum und meist auch ein Text, in dem ich beschreibe, wie´s dem Kaktus geht.
Es ist wirklich völlig "unwissenschaftlich", frei von der Leber weg, mit Begeisterungs- und Gemurr-Beiträgen ;-)
Ein richtiges Tagebuch halt, mit solchen Unmengen von Bildern, dass ich mir bald ein anderes Format als Word suchen muss. Das arme Programm ächzt jetzt schon unter den 100-MB-Dateien ...

Grüße
Bianca

[MarcoPe]

Hi Bianca,

du kannst dir doch pdf auf deinen Rechner laden! Das geht legal und umsonst: Du benötigst die Programme ghost-script und free-pdf. Die findet man auf Downloadseiten z. B. der Unis. Zuerst ghost-script insatllieren (wichtig), dann free-pdf.

Meiner Erfahrung nach geht dieses kostenlose Programm sogar besser, als die prof. Version von pdf (teuer, teuer, teurer), weil es wegen des geringeren Umfangs einfach schneller ist. Für den Hausgebracuh reicht das auch völlig aus.

Gruß Marco