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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pflanzenklappe



Hülsmann
17.02.2009, 22:23
Schon von der weltweit ersten Pflanzenklappe gehört? Ich erfuhr es heute aus dem Radio, es ist wie ein Tierheim für Pflanzen. Pflanzen können adoptiert werden oder eben abgegeben. Ich find´s einfach nur toll, auch der Respekt vor dem Lebewesen Pflanze, der einem hier vermittelt werden soll. Erfreulich, daß es auch noch solche verständigen, feinfühligen Menschen unter uns gibt. Für alle Interessierten hier die Internetadresse:
www.botanoadopt.org (http://www.botanoadopt.org)

michael28
17.02.2009, 22:34
Cool das finde ich echt klasse

MarcoPe
17.02.2009, 22:37
Angesichts der zahlreichen vermeidbaren Probleme, die es in der Welt gibt:

Tod durch unbehandelte Krankheiten oder Unterernährung,
Krieg und Vertreibung,
Völkermord und Benachteiligungen aufgrund des Geschlechts, der Rasse, Religion oder anderer Merkmale,
grausamer Behandlung oder Missbrauch von Menschen,
Fehlen von Bildungsmöglichkeiten,
Umweltzerstörung und vielem mehr,

frage ich mich, welches Problem die Initiatoren dieser Kampagne haben?

Vielleicht sollte man mal ein paar Dutzend Gärtner und Landwirte bitte, ihre 1000de Restpflanzen dort vorbeizubringen, damit die ein echtes, nachvollziehbares Problem bekommen.

DieterR
18.02.2009, 09:16
Im Enddefekt wieder etwas, was die Welt eigentlich gar nicht braucht! :roll:

kaktusy
18.02.2009, 15:49
ich schliess mich da voll und ganz marco an.
respekt vor der natur ist sicher sehr wichtig - aber das ist einfach nur quatsch mit sosse!!!!!

Dicksonia
18.02.2009, 17:21
Die Aktion selber bräuchte ich zwar nicht, aber es verhilft der Sache zu mehr Aufmerksamkeit und die Seite ist gut gemacht. :)

Hülsmann
18.02.2009, 19:23
Marco, ich finde es immer etwas seltsam, wenn alles gegeneinander aufgewogen wird. Die Tierschützer bekommen zu hören: Und was ist mit den Kindern, die magst du wohl gar nicht! Spende ich für ein Menschenhilfsprojekt heißt es: Es gibt aber auch so viel Elend unter den Tieren! Spende ich für Afrika heißt es: Und was ist mit der Armut im eigenen Land? Ja, du liebe Güte, diese Leute haben sich eben den Pflanzen verschrieben, das heißt doch nicht, daß sie anderes Elend in der Welt NICHT sehen, aber dies ist nunmal ihr Beitrag zum Schutze des Lebens. Und es gibt nun wahrhaftig nicht viele Menschen, die ÜBERHAUPT etwas tun. Die meisten sitzen doch allabendlich im Fernsehsessel, schauen sich kurz in den Nachrichten die Katastrophen an und lassen den lieben Gott einen guten Mann sein. Das sind auch diejenigen, die viel von dem Leid auf unserem Planeten sprechen, aber selber aktiv werden? Nee, dann lieber doch nicht.
Ich jedenfalls habe Hochachtung vor allem Leben, und Hochachtung vor solch engagierten Menschen. In einem anderen Pflanzenforum habe ich sehr positive Resonanzen gelesen. Also, nun seid mal nicht so stachelig...

Grüßchen
Birthe

Gast
18.02.2009, 20:11
Von dieser "Aktion" habe ich bereits an anderer Stelle vor einigen Tagen gehört und auch schon damals den Kopf geschüttelt. Was soll diese "Pflanzenklappe" schon bringen, im Vergleich zu den Abermillionen von Pflanzen, die jedes Jahr auf den (Gärtner)kompost wandern? Wir haben hier bei uns im Ort eine Gärtnerei, die wirft jede Pflanze weg, die auch nur ein gelbes Blättchen hat (war dort eine Zeit lang beschäftigt). Was ich hier berichten kann ist aber in Deutschlands Gärtnerein gang und gebe. Was den kleinsten Schaden hat wird sofort aussortiert.
Im Vergleich zu der Armut die es auf der Welt gibt, im Vergleich dazu, dass alle drei Sekunden ein Mensch in der Dritten Welt an Hungersnöten stirbt, (eines der Grundrechte der Menschheit), was ist da im Vergleich ein Pflanzenleben? Man sollte eher versuchen solche sozialen Missstände soweit zu verbessern wie es irgend möglich ist. Diese Klappe kann ich ehrlich gesagt nicht ernst nehmen im Vergleich dazu was jährlich weggeworfen wird. Übrigens, der genaue Leser wird bemerkt haben, dass die Pflanzen vor Ort abgeholt werden müssen. Wäre mir alleine schon aus dem Grund viel zu umständlich. Es sind eben nur Pflanzen, das sollten wir uns immer wieder zu Gedächtnis rufen!

In dem Sinn einen schönen Abend,
Echinopsis

Achims
18.02.2009, 21:12
Steitet euch nicht über eine Pflanzenklappe,was ich auch ein bisschen
albern finde,denn jeder hat doch mit seinen Platz und Stellmöglichkeiten zu
kämpfen.Es Reicht das es eine oder mehrere BABYKLAPPEN gibt.Und diese
für mein Wissen gut angebracht sind in dieser Welt.Weil wir eine Jugend
haben,die echt manchmal nicht weiß wo es lang geht.
Gruß Achims:oops::p

Hülsmann
18.02.2009, 21:13
NUR eine Pflanze, diesen Ausspruch kennt man. Woher kommt eigentlich dieser Hochmut des Menschen? Echt bedauerlich kann ich da nur sagen.

Gast
18.02.2009, 21:16
NUR eine Pflanze, diesen Ausspruch kennt man. Woher kommt eigentlich dieser Hochmut des Menschen? Echt bedauerlich kann ich da nur sagen.

Hallo Birthe,

du siehst das aus der falschen Perspektive! Was ich damit sagen will ist, das solch eine Pflanzenklappe sinnlos ist. Zu bedenken ist doch, was täglich an Pflanzen auf den Müll wandert in Deutschen Gärtnerein. So ein Kleinprojekt wird das auch nicht stoppen. Was bringt es denn wenn eine von einermillion Pflanzen gerettet wird?:no:

Echinopsis

Hülsmann
18.02.2009, 21:20
Gegenfrage: Was bringt es, wenn ich die Patenschaft für EIN Kind in der dritten Welt übernehme? :jo:

Gast
18.02.2009, 21:23
Hallo Birthe,

um ehrlich zu sein möchte ich keine Vergleiche zwischen z.B einer weggeworfenen Geranie usw und einem Kind in der dritten Welt machen. Bevor das hier in eine hitzige Diskussion ausbricht lassen wir einfach jedem seine persönliche Meinung dazu. :smile:

lG,
Echinopsis

Achims
18.02.2009, 21:54
Hallo Hülsmann !
Nun mal ehrlich,solch einen Vergleich zu Vagen ist doch rellativ.
Einen Menschen mit einer Planze gleich zustellen.Beide sind zwar
Lebewesen auf dieser Welt und haben auch Ihre Funktion in Dieser,
aber was würdest Du lieber behalten wollen ?? Pflanze oder MENSCH ??
Und Menschen der 3. Welt haben auch nur rotes Blut in Ihren Adern.
Und damit klinke ich mich aus diesen Thema aus!!!
GRuß Achims:no::oops::oops:

MarcoPe
18.02.2009, 22:44
Hätte ich mir meinen Beitrag sparen sollen, weil er zu sehr polarisiert?

Ich gehe jetzt sogar noch einmal weiter: Ich verstehe auch bei Tieren einiges nicht. Nicht, dass ich was gegen Tierheime hätte, oder Menschen, die einen Hund oder eine Katze in Spanien retten. Wenn mein Kater mal zu lange ausbleibt, fühle ich mich auch komisch. Wenn man eine persönliche Beziehung zu einem Tier hat, finde ich das okay. Die kann man auch zu einem Bild haben und heulen, wenn es runterfällt und kaputt geht.

Aber allgemein, wird da meiner Meinung nach auch bei Tieren übertrieben. Die fressen sich alle gegenseitig auf und keiner sollte deshalb bekümmert sein. Wenn mein Kater ein paar Rotkehlchen schnappt ist das nicht schlimm, es ist seine Nahrung (Auch wenn er sie manchmal mir anbietet und ich sie auf den Kompost werfe). Ich kann doch nicht zu jedem Küken oder Suppenhuhn eine persönliche Beziehung aufbauen und traurig sein, wenn es mal stirbt.

Mit Pflanzen geht das noch weniger. Die armen Vegetarier! Sie verzichten auf tierische Nahrung, weil sie nichts essen möchten, was eine Mama hat. Gut. Aber Spinat oder Kartoffeln oder eine Primel für 49 ct? Das ist doch total daneben. Auch Bakterien sind Lebewesen - es lebe der Schnupfen? Ich finde das grenzenlos übertrieben.

Reicht es nicht, sich für den Erhalt der Natur, die Pflege der Umwelt und vielleicht auch für den Artenschutz (Kakteen) einzusetzen?

Und noch eins, dann gebe ich Ruhe: Selbst wenn ein Auto gegen einen Alleebaum fährt, denke ich nicht an den Baum, sondern an den Menschen im Auto. Der Baum kann von einem Gärtnerkollegen ersetzt werden, den Stamm nehme ich für meinen Kaminofen dankend an. Keine Träne um den Baum, echt nicht, nur um den Menschen ;). Selbst wenn der unvernünftig oder besoffen war. Auch der schönste Baum kann ersetzt werden.

Aber, regen wir uns nicht auf, wenn da mal ein paar Leute ein Kunstprojekt machen. Sicher wollen die nur zur Diskussion anregen und das machen wir ja...

Marco

D. busch
19.02.2009, 13:29
Also jetzt äußere ich mich auch mal:

Eine Pflanzenklappe und die dafür vorgebrachten Argumente sind letzlich eine bis zum (fast) Ende durchdachte Logik seitens der Naturschützer. Ich mein, wenn man so denkt, dann sind wir alle bald tot. Wenn ich mich als Mensch jetzt auch noch mit Pflanzen gleichsetze, dann haben wir bald nichts mehr zu essen.

Ich wehre mich schon gegen das Argument Tiere haben auch Gefühle und deswegen darf man keine Tiere Essen. Massentierhaltung, nein danke, das sehe ich auch so und diese Großschlachtereien, ok das muss nicht sein aber letztlich ist es UNS von der Natur vorbestimmt zu töten. UNS wie jedem anderen Lebewesen auch, für die eigene Existenz. Pilze töten Pflanzen um zu Leben, Tiere fressen Pflanzen und andere Tiere, das gehört dazu. Sollen wir alle Tiere füttern damit sie sich gegenseitig nichts mehr tun? Nur womit? Dann wäre ich ja als Hybridenzüchter jemand der Gott spielt, da stellen sich mir alle Nackenhaare auf.

Was hat denn unser Dasein damit zu tun dass wir uns in die Mitte der Schöpfung stellen? Wenn wir unser humanistisches, aufklärerisches Denken dazu nutzen alle Lebewesen als gleichwertig anzusehen, was ist dann mit Bakterien? Die sind schon länger da als wir, sind auch Lebewesen.. Dürfen wir nicht mehr desinfezieren? Sind Immunchemische Nachweise auf Agarplatten jetzt Vernichtungslager weil diese danach sterilisiert werden? Bin ich weil ich das tue ein Lageraufseher? Wäre dies dann auch jeder Bauer oder Baumschulenbesitzer? Wenn ich nur an die Vorstellung denke wird mir schlecht. Wie viele Keime töten wir durch Antibiotika? Ist das Massenmord?

Das mag jetzt alles was ich schreibe sehr übertrieben klingen, aber letztlich ist es der Gedanke der Pflanzenklappe nur bis zum bitteren Ende weitergedacht.. Ich finde Naturschutz gut, aber man darf nie vergessen was unsere Natur ist.. Es gibt viele Aufgaben auf diesem Planeten zu erledigen, da kommt es auf die eine oder andere - gezüchtete und in der Natur hier nicht überlebensfähige - Pflanze nicht an.

Es gibt nunmal sowas wie Evolution, und da stehen wir halt relativ weit oben, auch wenn uns die Natur irgendwann wieder einholt.. Unsere Aufgabe ist es zumindest evolutionär gesehen unsere Existenz zu sichern und nicht in totaler grenzenloser Harmonie mit allen Lebewesen zusammmen zu leben. Das hätten wir haben können wenn Eva es damals nicht versaut hätte ;)

Grüne Grüße Dominique