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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die richtige Erde für den richtigen Kaktus



Loui
24.03.2005, 11:22
joa, ich bin grad im umtopffieber :D und ich möchte natürlich nichts falschmachen, da ich doch einige (zumindest für mich) wertvolle Pflanzen besitze!

- zu aller erst wär da mein turbinicarpus minor (mal ehrlich, ich hab nirgends einen verweis auf diesen namen gefunden... )
ich hab gelesen, dass das substrat mit dem für ariocarpi vergleichbar sein soll, leicht alkalisch und kalkhaltig (was sich ja bedingt), eher mineralisch. kann ich ihn in die selbe mischung wie meinen ariocarpus setzen? siehe "ariocarpus erde" thread!

- coryphanta (bumamma, borwigii, elephantidens, macromeris, palmeri, sulcata, sulculanta) ich denke mineralische erde (die von haage), vllt etwas zusätzlichen kalk, ist das ok?

- leuchtenbergia mineralisches substrat (von haage), braucht sie noch etwas zusätzliches?

- dolichothele (longimamma, sphaerica, ueberiformis) ich hätte sie in mineralisches substrat gesetzt, da sie aus mexiko stammen bzw. zu finden sind... ist das haage-substrat ausreichend oder soll ich noch was beimengen?

- astrophytum (asterias (ich glaub aus texas), ornatum) tendir ich auch zu mineralischer erde... ich hab im internet nichts eindeutiges gefunden, wollte mich auch nicht zu tode suchen... :oops: sondern lieber umtopfen :D

- ein san pedro... trichcer. pachanoi... humos oder mineralisch? kein plan... :oops:

- myrtillocactus geometrizans... auch keine ahnung

ich weis, ich sollte mir entsprechende bücher kaufen... aber die sind so teuer... und kakteen kaufen ist viel lustvoller :D

ich hoff ihr helft mir trotzdem... ein kurzes statement reicht ja :jo:

gruß, ludwig

Dr. Huhn
24.03.2005, 12:20
Hi,
aaaalso... ich glaub, dass das alles so richtig ist... mein Kopf müsste ja noch heile sein:
-Turbinicarpus minor wurde nomenklatorisch in Turbinicarpus kranzianus var. minor geändert.
-Turbinicarpus und Astrophytum gleiche Erde wie Ariocarpus, aber etwas weniger Kalk, dafür rückt ein bisschen Quarzsand an.
-Bei der Coryphanta reichlich Sand reinstopfen, ansonsten nix Coryphanta mehr da xD Unter den Coryphanten(wo die Wurzeln beginnen)eine schöne Schicht groben Quarzsand legen aufgrund der Nässeempfindlichkeit. Ein Viertel der wurzel darf damit großzügig bedeckt werden.
-Bei der Leuchtenbergia is die mineralische Erde okée
-Trichocereus pachanoi... da die ja den Echinopsen verwandt sind, eine humose Erde. Wenn der Tricho "groß" ist, am besten eine dicke Schicht Lavalite am Topfgrund, hält die Pflanze hoffentlich einigermaßen gut fest.
-Myrtillocacteen vertragen simple Kakteenerde.
-Bei den Dolichotheléen(Die wurden doch als Untergattung von Mammilaria gestopft? Oder hab ich was nich mitbekommen) drei Viertel simple Kakteenerde, das letzte Viertel mineralische Erde.
Ich hoff, mein nfängeriwssen hat a bissl geholfen. Jedenfalls steht das alles in Büchern, dann müsste das richtig sein... es kann aber auch sein, dass ich alles vertauscht hab... *blablablablabla* xD
LG, Dr. Huhn

EDIT: Ich glaub, die nomenklatorische Veränderung ist falsch. Anscheinend ist die jetzt unter Turbinicarpus pseudomacrochele gefallen, aber von minor ist nirgendwo die Rede.
nochmal EDIT xD: Die Dolichothele sind sind alle Mammilarien (Mammilaria longimamma & Mammilaria sphaerica), Der Taxon "Ueberiformis" ist eine Mammilaria longimamma. Nya, vielleicht bin ich auch einem zu alten Stand T_T

Loui
24.03.2005, 15:31
hi!

danke für deine antwort(en), es hilft mir schon weiter, ich wollt mich nur nochmal vergewissern ob das was ich aus den vaagen angaben die ich gefunden mir zusammengeschustert hab ok ist! :D

dolichothele ist komplett mammillaria zugeordnet worden, auf meinen schildchen steht halt noch dolichothele ;) ich hatte keinen bock das zu ändern - wozu auch
dol/mamm. longimamma und ueberiformis sehen sich schon sehr ähnlich, dennoch sind (meine) insbesondere in der bedornung doch recht verschieden! die dornen sind bei meiner ueberiformis zum einen mal wesentlich dunkler als bei der longimamma, zum anderen besitzt sie allgemein wesentlich weniger! was natürlich nichts heißen muss, vllt. äußert sich ja noch jemand zu dem thema!

gruß, ludwig

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dass turb. minor jetzt turb. pseudomacrochele ist glaub ich nicht, die abbildungen haben näml. keine großen ähnlichkeiten mit meinem minor, allerdings hab ich in einem buch einen sog. turb. krainzianus ssp. minimus gefunden, der meinem minor verdammt ähnlich sieht, die blüten müssten auch stimmen!

Anonymous
24.03.2005, 18:37
Hallo Ludwig,

Du solltest davon ausgehen, dass die allermeisten "richtigen" Substrate für bestimmte Kakteen lediglich eine Sache des Glaubens sind. Wenn eine in humosem Substrat stehende Pflanze eingeht, während eine Pflanze der gleichen Art in mineralischem Substrat überlebt, neigen die meisten Leute dazu, hier gleich ein Muster zu erkennen und die Wahrheit zu wissen. Aus statistischer und damit wissenschaftlischer Sicht hat so ein einmaliges Ereignis natürlich keinerlei Beweiskraft.

Wie die Erfahrung zeigt, gedeihen die allermeisten Kakteen und anderen Sukkulenten in den unterschiedlichsten Substraten, so lange sie die bekannten Grundbedingungen erfüllen. Ich verweise immer wieder gerne auf meinen Ariocarpus fissuratus, den ich Jahre lang in reinem Torf gehalten habe und der darin gut gedieh. Meine Leuchtenbergia hat mineralische Erde noch nie gesehen und ist mehr als 25 Jahre alt.

Über kalk"liebende" Kakteen wurde schon viel diskutiert. Meine Meinung dazu ist, dass sie Kalk tolerieren, dass sie in der Natur auf so kalkhaltigen Substraten überleben können, wo die Konkurrenz schon aufgeben muss, dass sie den Kalk aber keinesfalls brauchen oder gar lieben.

Nicht jedes Substrat funkioniert für jeden Sammler. Experimentiere etwas, sammle Erfahrungen und finde das Substrat, dass unter Deinen Kulturbedingungen am besten funktioniert. Es muss nicht das gleiche Substrat sein, dass Dein bester Freund in der Nachbarschaft erfolgreich für die gleiche Art von Kakteen benutzt.
Es muss auch nicht für jede Gattung ein anderes Substrat sein. Ich benutze für alle meine Pflanzen ein Standardsubstrat, dass sich nach vielem Experimentieren bei mir bewährt hat. Für so genannte empfindliche Arten mache ich es etwas magerer (mineralischer), vermutlich aber nur aus persönlicher Angst und nicht weil es die Pflanzen wirklich so benötigen.

Frank
www.euphorbia.de

Loui
24.03.2005, 19:06
hi!

natürlich hast du mit dem was du sagst recht. es geht in der natur auch niemand rum und mischt den kakteen 1/3 hiervon, 1/3 davon und 1/3 von dem zeug.
worum es mir geht ist dass ich meine kakteen in "authentisches" substrat pflanz, also wenn sie an ihrem heimatstandort eher "mineralisch" stehen kriegen sie mineralisches substrat, wenn ise "humos" stehen kriegen sie humoses...
wenn ich eine erdrezeptur wie für den ariocarpus benutze werde ich auch sicher nicht die ingredientien genau abmessen! ich hab lediglich häufchen auf ein zeitungspapier gemacht und gesagt "das könnte ungefähr passen" und es gemischt!

gruß, luwdig

noisi
24.03.2005, 19:53
:lol: Du machst Häufchen auf's Zeitungspapier ? Hast Du keine Toilette ? :lol:

Aless
25.03.2005, 00:01
brüll!!!! http://www.mainzelahr.de/smile/froehlich/24.gif

hardy
25.03.2005, 10:48
... das mit dem häufchen finde ich klasse....
aber zum thema substrat: ich schliesse mich voll Frank´s meinung an. erstens ist der kaktus, den man zuhause pflegt in der regel irgendwo hier in europa aus einem samen gekrochen und hat den originalstandort ( ist das übrigens auf den quadratmeter, ar oder hektar oder gar county bezogen, und dann sollen überall noch gleiche bedingung sein (kopfschüttel)??) nie gesehen.
und zweitens bracht man doch nur mal in die massenvermehrung zu schauen, da ist nur torf und ein bischen (ganz wenig!) ton. mineralisch??? selten so gelacht!
ich habe Astrophyen aus einer samenpartie zum testen in sehr verschiedene substrate (sogar reiner bims!) gesetzt. sie haben alle geblüht.
meine substrat in diesem falle besser erdmischung findest du hier, 3. absatz.
http://www.hardyfei.de/kak_wh.htm

Dr. Huhn
25.03.2005, 12:49
In einigen Punkten muss ich aber widersprechen.
Speziell bei Astrophyten: Forscher, die in Mexiko danach gesucht haben, haben immer wieder auf Kalkschotter hingewiesen. Von Karwinsky hab ich mal gelesen, dass er A. asterias nur auf diesen Plätzen gefunden hat. Dort, wo lehmige Stellen waren(naja, dass da ganz daneben lehmstellen sind, bezweifel ich, aber ich war noch nie da) war nicht ein einziges Exemplar dieses Astrophyten. Ein Gegenargument wääre Haages und Sadovskis Art, denn die haben diese Exemplare in Mistbeete gepflanzt.
Die Zusammensetzung des Substrat spielt im Alter der Kakteen eine Rolle, junge Pflanzen halten dies noch perfekt aus, selbst Ariocarpen.
Ich bin mir ganz sicher, dass Kalk von den Pflanzen gar benötigt wird. Bei der Wurzelbildung spielt das auch eine wichtige Rolle, wer das nun geschrieben hat, weiß ich nicht mehr.
Ariocarpen können innerlich nur mit Kalk spezielle Abläufe machen(ich hab das passende Wort vergessen T_T).
@ Frank Vincentz:
Blüht der Ariocarpus denn? Hört sich interessant an, dreht alle meine Ansichten um T_T

Loui
25.03.2005, 13:09
jaja, das substrat ist auch ein thema das heiße diskussionen entfacht...

um mal ein paar dinge richtig zu stellen:
- natürlich denke ich nicht dass das substrat überall in den naturstandorten das selbe ist! und das ein kaktus mal in überwiegend mineralischem substrat gedeihen kann und mal in überwiegend humosem ist mir auch klar. dennoch kann man sagen dass bestimmte gattungen/arten EHER/VERSTÄRKT in mieralischem oder in humosem substrat in der natur vorkommen - und dann will ich ihnen das entsprechende (im rahmen meiner möglichkeiten) bieten! und sicher werd ich ein erdrezept nicht 100%ig umsetzen... so ist bei meinem ariocarpus etwas ziegelkies und bims dabei, oder ich hab einfach drauf los versucht das alte substrat ein bischen "nachzustellen" ohne wirklich zu wissen was genau da alles drin ist - ich gehör also sicher nicht zu den leuten die mit dem messbecher an solche dinge rangehn!

- jaja, stilblüten sind doch immer eine nette sache ;)

gruß, ludwig

Euclid
25.03.2005, 14:54
Das Substrat dient:

1) Zur Verankerung der Pflanze im Boden
2) Medium für die Wurzeln, die die Aufgabe haben, der Pflanze Wasser und mineralische Nährstoffe zuzuführen.

Ein gutes Substrat soll:

-chemische und physikalische Stabilität aufweisen
-eine genügend hohe Speicherfähigkeit für Wasser zeigen
-durchlässig sein (keine Staunäße, Luftzufuhr für Wurzeln)
-wünschenswert ist es, daß es nährsalze speichen kann (Quantitativ: Ionenaustauschkapazität)
-ferner sollten vielleicht auch pH-Wert-Änderung abgefangen werden (Quantitativ: Pufferkapazität)

Diese Eigenschaften lassen sich bei rein mineralischen Substraten durch 2 Komponenten erreichen. Wenn man die beiden letzten Punkte vernachlässigt, das kann man unter bestimmten Umständen (Pflege) tun, reicht eine Komponente aus. Durch hinzufügen weiterer Komponenten und Variation der Korngrößen etc. läß sich regelrechtes Substratdesign treiben. Man kann Pflanzen auch in Hydrokultur halten und die Kultur in rein mineralischen Substraten läßt sich auch als Hydrokultur ohne Wasserstand bezeichnen.

Natürlich kann man wirklich schwierige Pflanzen, Leuchtenbergia und Ariocarpen würde ich nicht als so problematisch bezeichnen, wurzelecht auch auf humosen Substraten kultivieren. Die Gefahr von Pilzinfektionen ist aber wesentlich größer, da man die Mikroflora nicht so einfach steuern kann.

Grüsse

Euclid

Anonymous
25.03.2005, 18:52
Hallo Ludwig,

so lange Du das Substrat aus reinem Spaß „authentisch“ halten möchtest, ist nichts dagegen einzuwenden!
Wenn Du damit einen Zweck erfüllen willst, machst Du dir unnötige Mühe. Da hierzulande ja schon alle weiteren Parameter wie z.B. Luftfeuchtigkeit, Helligkeit, Tageslänge, Gegenhäufigkeit und –menge und verfügbares Substratvolumen von denen des natürlichen Standortes abweichen, bringt ein authentisches Substrat keinen erkennbaren Vorteil.

Dass Profis zur Massenvermehrung ausgerechnet Torf als Substrat wählen, sollte einem zu Denken geben. Ganz offensichtlich bildet Torf ein Optimum, wenn es darum geht, bei geringen Materialkosten und hoher Ausbeute (nicht zu empfindliche) Kakteen und andere Sukkulenten auf eine verkaufsfähige Größe zu bringen. Was spricht eigentlich dagegen, von den Profis zu lernen - außer dem Vorurteil, dass Torf als Substrat grundsätzlich ungeeignet ist?


Hallo Dr. Huhn,

und ob mein Ariocarpus blüht!
http://www.euphorbia.de/special/ariocarpus_fissuratus1.jpg
http://www.euphorbia.de/special/ariocarpus_fissuratus2.jpg
http://www.euphorbia.de/special/ariocarpus_fissuratus3.jpg
http://www.euphorbia.de/special/ariocarpus_fissuratus4.jpg
http://www.euphorbia.de/special/ariocarpus_fissuratus5.jpg
Er steht jetzt in meinem Standardsubstrat, einer 1:1 Mischung aus Seramis und normaler Blumenerde.

Dass Astrophytum asterias auf Kalkschotter wächst und nicht auf Lehm, muss noch lange nichts mit dem Kalk ans sich zu tun haben.
- Auf kalkhaltigen Böden haben viele konkurrierende Pflanzen Probleme. Würde A. asterias nebenan auf kalkfreiem Substrat wachsen, wäre er stärkerer Konkurrenz ausgesetzt, würde überwuchert und zu stark beschattet werden, musste sich Nahrungsreserven teilen usw. Um der Konkurrenz auszuweichen hat A. asterias im Laufe der Evolution eine gewisse Kalktoleranz entwickelt. (*)
- Schotter, ob Kalk- oder sonstiger Schotter, bildet eine gute Drainage und schützt sukkulente Pflanzen vor Staunässe und damit vor Wurzelfäule. Lehm drainiert dagegen so gut wie gar nicht. Es ist also nicht der Kalk sondern der Schotter, der dem Astrophytum zusagt.

(*) Unsere geliebten Kakteen/Sukkulenten sind nicht die starken Pioniere, die selbst in die heißesten und trockensten Zonen vordringen. Es sind im Gegenteil die Schwächlinge, die sich von der Konkurrenz stärkerer Pflanzen in das Abseits von Wüsten und Halbwüsten (und relativ lebensfeindlicher Kalkschotterfelder) verdrängen lassen.

Frank
www.euphorbia.de

Anonymous
25.03.2005, 20:21
Dieser Aiocarpus scheint mir stark getrieben, Torf tut wohl doch nicht ganz gut(nicht bös gemeint) :o
Zum *: Wenn mn einige Astrophyten und Stiefmütterchen(unsukkulente Pflanze, kommen hier in Europa vor :P ) nach Mexiko stellt, dann ist wohl eher klar, wer hier der Schwächling ist! Die Stiefmütterchen vertrocknen innerhalb von einigen Tagen. Wer jetzt denkt, dass die Astrophyten hier in Europa gearscht wären, der täuscht sich gewaltig(Natürlich bei einem Regenschutz). In ihrer Heimt schneit es. Leichte Fröste können sie überstehen. Längere bestimmt nicht. ABER det Asterias hält sich wackerer als das Stiefmütterchen.
Diese Ariocarpussen würden hier nicht überleben, aber verdrängt wurden sie nicht.

Euclid
25.03.2005, 21:41
Hallo Frank,

na also das klingt ja schon nach Phytofaschismus ;).


Unsere geliebten Kakteen/Sukkulenten sind nicht die starken Pioniere, die selbst in die heißesten und trockensten Zonen vordringen. Es sind im Gegenteil die Schwächlinge, die sich von der Konkurrenz stärkerer Pflanzen in das Abseits von Wüsten und Halbwüsten (und relativ lebensfeindlicher Kalkschotterfelder) verdrängen lassen.

Es gibt eben unwirtliche Gegenden in denen man sich Langsamkeit leisten kann und muß. Es gibt für mich zwie plausible Erklärungen weshab sich Kalkstein (Calciumcarbonat) oder in gewissen Fällen Gips sich als günstig für das Wachstum von Kakteen aus ariden Gebieten erweist.

Die erste Erklärung dürfte für das Wachstum am Standort gelten: Die ausgelaugten bzw. erodierten, porösen Mineralien (Gips und Calciumcarbonat) sind günstig für die Entwicklung der Wurzelsysteme.

Die zweite Erklärung ist nun mehr für die Kultvation von Bedeutung.: Das Carbonat verhindert ein Absinken des pH-Werts, da es die Protonen, die bei der Wurzelfunktion (Wurzeln sind Ionenaustauscher) freigesetzt werden abfängt. Es hat sich als günstig erwiesen, adulte Kakteen aus ariden Gebieten auf einem leicht alkalischen Substrat wie Löß/Kalkstein (pH8) zu kultivieren.
Langsames Wachstum ist bei relativ geringen Lichtangebot wie in unseren Breiten für diese Pflanzen bestimmt nicht von Nachteil. Erfahrungsberichte, nach denen ältere Pflanzen, die auf humosen Substraten kultiviert werden, nicht mehr so gesund wären, lassen ebenso vermuten, daß zu hohe Närstoffaufnahme zu ungesundem Wachstum führt. Ältere Pflanzen benötigen eben mehr Licht. Der Übergang vom gesunden Wachstum zum Vergeilen ist fließend.

Viele Grüsse

Euclid

Hartkerius
26.03.2005, 03:01
Hallo alle zusammen,

ich hatte am Donnerstag ein aufschlussreiches Gepräch mit dem Leiter des hiesigen (Heidelberger) Botanischen Gartens, wo ich derzeit hin und
wieder mitarbeite, bei dem es auch um das Thema "Das richtig Substrat für die Kultur von Kakteen" ging. Er erzählte mir, dass bisher alle Kakteen des BotGart HD in rein mineralischem Substrat gehalten werden, dass man aber derzeit überlege, auch ein zweites Standardsubstrat mit deutlichem Humusanteil, z.B. für Gymnocalycium, zu verwenden. Er sagte aber, die Grundregel laute: Ein jedes Substrat, das geeignet ist, der Pflanze die erforderliche Menge Wasser und Luft, den richtigen pH-Wert und die nötigen Nährstoffe zu bieten, sei ein geeignetes Substrat." Zum Thema Torf in der Massenzucht von Kakteen meinte er: Dort gehe es darum, TAUSENDE EXEMPLARE EINER ART in zwei bis drei Jahren unter kontrollierten Bedingungen (kontrollierte Wasser- und Düngergaben, Licht, Luft etc.) in verkaufsfähige Grösse wachsen zu lassen. In einer Sammlung müsse man dagegen WENIGE EXEMPLARE von TAUSEND ARTEN halten. Ersteres sei mit den heutigen technischen Mitteln (Computersteuerung aller ökologischen Parameter) viel leichter zu bewerkstelligen als letzteres. Deshalb sei es auch möglich, in der Massenzucht Torf als Einheitssubstrat zu verwenden - ob das allerdings einer langen Lebensdauer der Kakteen dient, liess er offen.

Ich selbst halte es so, dass ich versuche, jeder Art ein passendes Substrat zu geben. Ich bilde mir ein, dass die Kakteen sensibel genug sind, meine Bemühungen um ihr Wohl irgendwie zu spüren und deshalb gut zu wachsen. Vielleicht hilft es ja genauso sehr, regelmässig mit ihnen zu sprechen oder ihnen etwas vorzusingen, z.B.: "Mein kleiner grüner Kaktus...".

Herzlichen Gruss
Niko

Euclid
26.03.2005, 09:53
Er erzählte mir, dass bisher alle Kakteen des BotGart HD in rein mineralischem Substrat gehalten werden, dass man aber derzeit überlege, auch ein zweites Standardsubstrat mit deutlichem Humusanteil, z.B. für Gymnocalycium, zu verwenden. Er sagte aber, die Grundregel laute: Ein jedes Substrat, das geeignet ist, der Pflanze die erforderliche Menge Wasser und Luft, den richtigen pH-Wert und die nötigen Nährstoffe zu bieten, sei ein geeignetes Substrat." Niko

Hallo Niko,

ich verwende 2 Standardsubstrate, das eine ist Löss/Kalkstein für Turbinis Astrophyten etc., das andere KSU (mit Klinopthtolith) von A.R. Schulz http://www.ars-kakteen.de für Notos, Gynos etc..

Spreche ihn doch einmal darauf an, ob schon daran gedacht worden ist anstatt eines humosen Substrats ein mineralisches mit Klinopthiolith als Komponente für Gymnocalycium und Frailea etc. zu verwenden. Seine Reaktion würde mich interessieren.

Die Firma Klanz http://www.klanz.com stellt solche Substrate auch nach Vorgaben her.

Herzliche Grüsse

Euclid