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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schmierläusebefall!



Unregistriert
03.10.2008, 23:05
Halllo,

Habe Schmierläusebefall an ein paar Kakteen,
Die Frage ist, kann ich diese befallenen Pflanzen jetzt vor der Winterpause
komplett ausräumen, reinigen des Wurzelwerks, abwaschen bis in die kleinste Pore, dann austrocknen lassen und in neuer trockener Erde in die Winterpause schicken?

Vielen Dank für Antworten

Claude aus der Schweiz

Bimskiesel
04.10.2008, 00:07
Huiuiui... :o, nur mit Auswaschen wirst Du keinen Erfolg haben. Da wird auch die chemische Keule nötig.

Was empfehlen die Fachleute?

Gruß, Antje

Hardy_whv
04.10.2008, 05:13
Hier ist eine gute Übersicht über die empfohlenen Mittelchen: http://www.kakteenforum.de/showthread.php?p=57719#post57719

Hardy 8-)

hawkeye
04.10.2008, 09:49
Da Du mit systemischen Mitteln jetzt nicht mehr viel erreichst, solltest Du sprühen oder tauchen. Neues Substrat ist gut und isolieren. Im Frühjahr dann ggf. nochmal ein systemisch wirkendes (Giess-)mittel. Zum Sprühen kriegst Du sicher in jedem Gartenmarkt etwas. Giessen dann mit Perfekthion o.ä. (nicht im Innenraum).

Viel Glück
Hawkeye

Hardy_whv
04.10.2008, 13:56
Ich bin kein Spezialist, das vorweg.

Wage aber doch ein paar ergänzende Fragen / Anmerkungen:

1. Soviel ich weiß, gibt es Schmierläuse in unzähligen Arten. Einige davon sind auf die oberirdischen Teile der Pflanze spezialisiert, andere machen sich über das Wurzelwerk her (und werden dann, auch wenn sie eigentlich zur selben Familie gehören als die Schmierläuse, als "Wurzelläuse" bezeichnet.)

2. D.h. Befall an den oberirdischen Pflanzenteilen muss nicht auch automatisch Befall am Wurzelwerk bedeuten (und umgekehrt). Korrigiert mich, wenn ich verkehrt liege.

3. Stellt sich also für den konkreten Fall die Frage: Hast Du Befall oberirdisch oder am Wurzelwerk? Oder doch an beidem?

4. In der Anleitung von BI58 steht, dass das Wirkmittel nach dem Aufsprühen in die Pflanze diffundiert. In wieweit muss die Pflanze da mitwirken? Funktioniert das nicht ggf. auch dann, wenn die Pflanze sich in der Winterpause befindet? Also aufsprühen, Wirkstoff dringt in das Pflanzengewebe ein und wird von den lieben Läusen bei der Nahrungsaufnahme aufgenommen. Ziel erreicht. Oder?

5. Problem bei BI58 ist, dass es mit Wasser verdünnt wird. Da es aber nur als leichter Nebel aufgebracht werden soll, muss es nicht unbedingt problematisch für die Wurzeln sein.

6. Der Einsatz von BI58 gegen Befall am Wurzelwerk ist hingegen problematischer, weil man hierfür gießen müsste, was jetzt eher unterbleiben sollte.

Was sagen die Profis?


Hardy 8-)

Unregistriert
04.10.2008, 14:42
Mal vielen Dank für die Tipps,

Es sind eben diese weissen,kleinen Nester in den engsten Stellen, Zwischenräumen, Vertiefungen, auch im Wurzelwerk !
Sie sammeln sich immer an der Stelle wo man nicht hinsieht (Schattenseite).
Die Pflanze wirkt blass, gelbliche verfärbung der Triebe.

Von einer älteren Mammillaria muss ich mich wohl trennen, der Befall ist dermasen verhockt, dass ich keinen Ausweg mehr sehe.

Ich nehme gerne weitere Tipps entgegen.

Claude CH,Basel

adc
04.10.2008, 15:30
Hallo,

so schnell musst du nichts wegwerfen.

Kontrolliere auch mal den Wurzelballen nach Wurzelläusen. Diese zeigen sich durch weiße Gespinste im Ballen. Auch weiße Spuren an den Topfseitenwänden deuten auf sie hin.
Hast du auch ein Befall im Wurzelbereich so empfehle ich dir bei der fortgeschrittenen Jahreszeit die Pflanzen auszutopfen und alle alte Erde zu entfernen. Danach sprühe Pflanze wie auch Wurzeln gründlich mit einem Insektizid ab (für den Innenbereich eignet sich etwas mit dem Wirkstoff Imidacloprid). Zur Sicherheit wiederhole das absprühen nochmals nach 14 Tagen. Danach lass die Pflanzen und vor allem die Wurzeln gut abtrocknen und topfe sie in trockenes Substrat. Da eh Winterruhe herscht könntest du sie sogar ungetopft bis zum Frühjahr liegen lassen.

Hast du nur Befall überirdisch kannst du auf das Austopfen verzichten, du must allerdings den Wurzelballen nach dem Absprühen wieder trocknen lassen oder ihn von vornerein mit Folien abdecken. Dabei besteht aber das Risiko Läuse am Wurzelhals zu übersehen.

Noch zu den Systemischen Wirkungen:
Bei Kakteen funktioniert die Aufnahme des Wirkstoffs am besten während der Wachstumszeit über die Wurzeln. Meines erachtens ist die Aufnahme über die Epidermis bei Kakteen auch im Sommer eher gering. Die Angaben des Herstellers beziehen sich ja auf Blattpflanzen und nicht auf dickfleischige Sukkulenten. Im Vergleich zu Kakteen haben normale Blätter ja eine riesige Oberfläche bei minimalem Volumen. Es steht also viel Blattfläche zur Aufname des Wirkstoffs zur Verfügung um ein minimales Volumen mit Wirkstoff anzureichern. Bei Kakteen ist das Volumes riesig, die Oberfläche aber gering. Ich dneke daher nicht, das die Aufnahme durch die Oberfläche ausreicht um alle von Läusen befallenen Bereiche mit einer tödlichen Dosis anzureichern.
Im Herbst und Winter sollte man daher lieber auf die Kontaktwirkung vertrauen als auf die systemische.

Gruß Andreas

Euclid
04.10.2008, 21:38
...und im Frühjahr wirklich alle Pflanzen mit einem dimethoathaltigen Präparat 2mal nacheinander nach Vorschrift giessen! Während der Ruhezeit regelmässig auf Schädlingsbefall kontrollieren.