Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Warum eine kühle Überwinterung?
Hallo,
ich frage mich schon länger nach dem Sinn des kühlen Überwinterns. Bisher hatte ich nie die Möglichkeit, meine Kakteen und andere Pflanzen, kühl zu überwintern. Sie wurden immer in Zimmertemperatur gehalten und haben es gut überstanden. Mir ist klar, daß bestimmte Kakteen die Ruhe brauchen, aber wenn ich mir das Klima am Herkunftsort so ansehe, dann erkenne ich kaum längere kühle Phasen. Einzig und allein fallen mir die Temperaturunterschiede von Tag und Nacht besonders auf. Was für einen Sinn hat eine kühle Überwinterung bestimmter Pflanzen, ausser der Blühindikation?
Gruß
Michael
Hallo,
zum Erzwingen eines Wachstumsstop, da im Winter selbst im Freien die Lichtintensität für ein gesundes Wachstum nicht ausreicht.
Gruß Andreas
Hallo Andreas,
Äquatornahe Kakteen haben immer die gleiche Lichtintensität und somit auch keine direkte Ruhephase. Höchstens in Gegenden, wo der Monsun reichlich Niederschläge oder aber auch Trockenheit bringt, kann ich mir eine Ruhephase vorstellen. In Mexiko gibt es so gut wie keine Jahreszeiten, zumindest nicht so ausgeprägt wie in Nordamerika. In Südamerika haben sich eher Kakteen angesiedelt, die Feuchte bevorzugen (Cleistocactus strausii...).
Ich weiss nicht so recht, ob die Kakteen in Mexico oder Südamerika so in Äquatornähe einen Wachstumsstopp haben?
Gruß
Michael
Hallo,
zum Erzwingen eines Wachstumsstop, da im Winter selbst im Freien die Lichtintensität für ein gesundes Wachstum nicht ausreicht.
Gruß Andreas
Hallo,
ist aber ein erzwungener Wachstumsstopp für die Kakteen nicht eher eine Bremse? Der Unterschied zur Tageslänge beträgt zum Äquator von unseren Breiten etwa 3 Stunden. Tageslänge am Äquator etwa 12 Stunden das ganze Jahr über, bei uns bis etwa 8 Stunden im Dezember.
Gruß
Michael
Hallo,
zum Erzwingen eines Wachstumsstop, da im Winter selbst im Freien die Lichtintensität für ein gesundes Wachstum nicht ausreicht.
Gruß Andreas
Hallo,
das war auf die deutschen Lichtverhältnisse bezogen, hier reicht das Licht nicht zum wachsen aus.
In den Heimatgebieten bestimmen Trocken- und Regenzeit den Wachstumsrythmus.
Das dies nun nicht füe alle Kakteen zutrifft ist logisch, kommt ganz auf den Heimatstandort an. Das in Südamerika nur Pflanzen angesiedelt sind die es feuchter mögen ist Unsinn. Schau mal nach Chile und Peru, da gibt es genügend Arten, die mit Glück alle 5 Jahre mal Regen bekommen und sich ansonsten von Nebel und Tau ernähren.
Nicht alle Kakteen benötigen eine kalte Überwinterung zur Blüteninduktion, hier in Deutschland bleibt einem aber nichts anderes übrig als sie in eine ruhe zu schicken. Es gibt auch genügend Arten die nichtmal tiefe Temperaturen vertragen und warm überwintert werden müssen.
Gruß Andreas
Der Unterschied zur Tageslänge beträgt zum Äquator von unseren Breiten etwa 3 Stunden. Tageslänge am Äquator etwa 12 Stunden das ganze Jahr über, bei uns bis etwa 8 Stunden im Dezember.
Michael
Ich sagte nichts von theoretischer Sonnenscheindauer, sondern von der Lichtintensität. Mess die mal, dann wird dir der Unterschied auffallen.
Gruß Andreas
Bei voller Sonne haben wir locker 100 000 lux. Es ist gleich, in welchem Winkel die Sonne am Himmel steht, die Lichtstärke ist die gleiche. Höchstens bei der Temperatur findet man Unterschiede (Strahlungsbilanz). Viele Kakteen stehen auch nicht immer in praller Sonne, sondern sind abhängig von der Tagesdauer.
Gruß
Michael
Ich sagte nichts von theoretischer Sonnenscheindauer, sondern von der Lichtintensität. Mess die mal, dann wird dir der Unterschied auffallen.
Gruß Andreas
Hallo,
ich meine klassische Gebiete in der Lee-Seite von Gebirgen. Nicht die Gegenden der Región de Antofagasta.
Gruß
Michael
Hallo,
das war auf die deutschen Lichtverhältnisse bezogen, hier reicht das Licht nicht zum wachsen aus.
In den Heimatgebieten bestimmen Trocken- und Regenzeit den Wachstumsrythmus.
Das dies nun nicht füe alle Kakteen zutrifft ist logisch, kommt ganz auf den Heimatstandort an. Das in Südamerika nur Pflanzen angesiedelt sind die es feuchter mögen ist Unsinn. Schau mal nach Chile und Peru, da gibt es genügend Arten, die mit Glück alle 5 Jahre mal Regen bekommen und sich ansonsten von Nebel und Tau ernähren.
Nicht alle Kakteen benötigen eine kalte Überwinterung zur Blüteninduktion, hier in Deutschland bleibt einem aber nichts anderes übrig als sie in eine ruhe zu schicken. Es gibt auch genügend Arten die nichtmal tiefe Temperaturen vertragen und warm überwintert werden müssen.
Gruß Andreas
Es ist gleich, in welchem Winkel die Sonne am Himmel steht, die Lichtstärke ist die gleiche.
Sehe ich nicht so, da ist auch noch was von wegen Weglänge durch die Atmosphäre.
Mag sein, dass es an Licht reicht wenn den ganzen Winter über die Sonne scheint, nur scheint sie eben nicht jeden Tag von Morgens bis Abends. Im Winter ist es doch meistens so, dass die Wolken vorherschend sind. Zumindest ist das hier in Bremen so, und ich denke soviel mehr an Sonne ist es in München auch nicht, wo wir hier sogar deutlich weniger Niederschalg haben (ca. 700mm)
Gruß Andreas
Wolken bzw. Bedeckungsgrad wären ein Argument, keine Frage. Aber ich habe auch gelesen, daß eben viele Kakteen oft in Nischen mit Schatten stehen. Das in Mexiko die Bewölkung geringer ist als bei uns, ist klar. Dadurch haben die Kakteen mehr Licht, als bei uns.
Ist der Wachstumsstop also lichtabhängig? Was machen botanische Gärten, wie handhaben sie es mit dem Licht?
Gruß
Michael
Sehe ich nicht so, da ist auch noch was von wegen Weglänge durch die Atmosphäre.
Mag sein, dass es an Licht reicht wenn den ganzen Winter über die Sonne scheint, nur scheint sie eben nicht jeden Tag von Morgens bis Abends. Im Winter ist es doch meistens so, dass die Wolken vorherschend sind. Zumindest ist das hier in Bremen so, und ich denke soviel mehr an Sonne ist es in München auch nicht, wo wir hier sogar deutlich weniger Niederschalg haben (ca. 700mm)
Gruß Andreas
hallo,
ich sehe das genauso wie Andreas. Außerdem sehe es doch mal von der praktischen Seite, oder glaubst du daß Haage und Co eine unnötige bremse im Wachstum einlegen wenn es nicht zwingend nötig wäre.
Gruß Lucas.
Hallo,
erkläre mir doch bitte warum an einem Wintertag die gleiche Beleuchtungsstärke erreicht wird wie an einem Sommertag. Bezugspunkt wäre dann 12h Mittag. Einmal bei wolkenlosem Himmel, einmal bei bedecktem Himmel (gleiche angenomme Durchlässigkeit der Wolken).
Danke
Gruß Andreas
Hallo das würde mich auch interesieren.
Gruß Lucas.
Ich meine, dass der Eindruck besteht, dass Südamerika sich auf den Äquator beschränkt. Weit gefehlt! Ich wohne in Santiago, (ca 33.Breitengrad) dort haben wir alle 4 Jahreszeiten. Also im Winter weniger Stunden mit Tageslicht. Temperaturen wenn auch nur stundenweise, bis unter 0º C. In Peru und Bolivien wachsen Kakteen bis in Höhen von ca 3.000 m ü.M. Im Gegensatz von der Zentralregion von Chile ohne Regen. Regenzeit dort ist im Sommer, in Mittelchile im Winter. Dasselbe gilt für Argentinien, d.h.in den südlicheren gegenden Regen im Winter, in den nördlicheren Gegenden im Sommer. In Mexiko, von dort stammen ca 60% der Kakteenarten, regnet es im Winter nicht, die Temperaturen insbesondere im Norden (Chihuahua, Coahuila, Sonora, Nueva Leon, usw, kann es im Winter insbesondere nachts ziemlich kalt werden. Überall dort wachsen Kakteen, die sich an die unterschiedlichen Witterungsverhältnisse angepasst haben. In den Äquatorialgebieten sind die Verhältnisse völlig anders, ein grosser Unterschied zwischen Sommer und Winter besteht nicht, regen sowohl im Sommer als auch im Winter, vorzugsweise jedoch im Sommer. Ich schreibe das nur um darauf aufmerksam zu machen, dass unsere Kakteen aus den geographisch und meteorologisch unterschiedlichsten Regionen stammen und somit auch unterschiedliche Bedingungen für eine erfolgreiche Kultur verlangen. Es ist unumgänglich sich immer zu fragen aus welcher Gegend die von uns gepflegten Kakteen stammen um sie erfolgreich pflegen zu können.
Fazit: Kakteen aus äquatornahen Gebieten, warme Überwinterung bei Temperaturen um 15º mit gelegentlichen Wassergaben. Kakteen aus subtropischen Gebieten trockene Überwinterung bei Temperaturen um 5º.
Mit transatlantischen Grüssen
Lautaro
Hallo Lautaro,
danke für Deine Antwort, sie ist sehr hilfreich.
Gruß
Michael
Ich meine, dass der Eindruck besteht, dass Südamerika sich auf den Äquator beschränkt. Weit gefehlt! Ich wohne in Santiago, (ca 33.Breitengrad) dort haben wir alle 4 Jahreszeiten. Also im Winter weniger Stunden mit Tageslicht. Temperaturen wenn auch nur stundenweise, bis unter 0º C. In Peru und Bolivien wachsen Kakteen bis in Höhen von ca 3.000 m ü.M. Im Gegensatz von der Zentralregion von Chile ohne Regen. Regenzeit dort ist im Sommer, in Mittelchile im Winter. Dasselbe gilt für Argentinien, d.h.in den südlicheren gegenden Regen im Winter, in den nördlicheren Gegenden im Sommer. In Mexiko, von dort stammen ca 60% der Kakteenarten, regnet es im Winter nicht, die Temperaturen insbesondere im Norden (Chihuahua, Coahuila, Sonora, Nueva Leon, usw, kann es im Winter insbesondere nachts ziemlich kalt werden. Überall dort wachsen Kakteen, die sich an die unterschiedlichen Witterungsverhältnisse angepasst haben. In den Äquatorialgebieten sind die Verhältnisse völlig anders, ein grosser Unterschied zwischen Sommer und Winter besteht nicht, regen sowohl im Sommer als auch im Winter, vorzugsweise jedoch im Sommer. Ich schreibe das nur um darauf aufmerksam zu machen, dass unsere Kakteen aus den geographisch und meteorologisch unterschiedlichsten Regionen stammen und somit auch unterschiedliche Bedingungen für eine erfolgreiche Kultur verlangen. Es ist unumgänglich sich immer zu fragen aus welcher Gegend die von uns gepflegten Kakteen stammen um sie erfolgreich pflegen zu können.
Fazit: Kakteen aus äquatornahen Gebieten, warme Überwinterung bei Temperaturen um 15º mit gelegentlichen Wassergaben. Kakteen aus subtropischen Gebieten trockene Überwinterung bei Temperaturen um 5º.
Mit transatlantischen Grüssen
Lautaro
Hallo Stefan,
Beleuchtungsstärke...wir reden also von der Helligkeit, anders ausgedrückt: Von der Strahlungsintensität, denn Lichtintensität gibt es so nicht (http://de.wikipedia.org/wiki/Lichtintensit%C3%A4t und http://de.wikipedia.org/wiki/Lichtst%C3%A4rke_(Photometrie)
Wir sollten erst einmal versuchen, daß Problem einzukreisen.
12 Uhr Mittag, wolkenlos im Sommer, 21.06.XX: Deklination in München: 62,7°
Tageslänge ca. 16 Std.
12 Uhr Mittag, wolkenlos im Winter (ohne Schneedecke), 21.12.xx: Deklination in München: 18.5°
Tageslänge ca. 8-9 Std.
Die Lichtstärke ist die gleiche, nur die Temperatur verändert sich durch die Veränderung der Deklination. So kommen auch die Jahreszeiten zustande. Die Helligkeit der Sonne ist immer gleich, ob Sommer oder Winter. Nur der Strahlungswinkel und die Tagesdauer ist unterschiedlich. Das wichtigste Kriterium bei der Helligkeit ist der Abstand zur Lichtquelle, siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Lux_(Einheit).
Interessante Links:
http://de.wikipedia.org/wiki/Klimazone
http://www.atmosphere.mpg.de/enid/3__Wolken__Partikel_und_Klima/-_Strahlungs-Bilanz_3bo.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Helligkeit
Gruß
Michael
Hallo,
erkläre mir doch bitte warum an einem Wintertag die gleiche Beleuchtungsstärke erreicht wird wie an einem Sommertag. Bezugspunkt wäre dann 12h Mittag. Einmal bei wolkenlosem Himmel, einmal bei bedecktem Himmel (gleiche angenomme Durchlässigkeit der Wolken).
Danke
Gruß Andreas
Hallo Lucas,
ich denke daß die Ruhezeiten vor allem bei Sukkulenten eingehalten werden sollen, die NICHT in Äquatornähe wachsen. Hier gibt es dann auch so etwas wie Jahreszeiten. Siehe auch Antwort von Laturo aus Chile. Die Lichtstärke ist meines Erachtens nach im Sommer an einem wolkenfreien Tag genauso intensiv wie im Winter an einem wolkenfreien Tag.
Gruß
Michael
hallo,
ich sehe das genauso wie Andreas. Außerdem sehe es doch mal von der praktischen Seite, oder glaubst du daß Haage und Co eine unnötige bremse im Wachstum einlegen wenn es nicht zwingend nötig wäre.
Gruß Lucas.
Hallo,
gerade im Winter ist es so, daß wir bei bei einer Hochdrucksituation mit Ostwind, besonders klare Tage haben. Um herauszufinden, ob es im Winter öfter bedeckt ist, als im Sommer, kann man beim DWD die Daten herunterladen und den Bedeckungsgrad für jeden Tag eruieren. Ich denke daß in der reinen Winterzeit die Tage eher nicht so stark bewölkt sind, wie im Sommer.
Gruß
Michael
Sehe ich nicht so, da ist auch noch was von wegen Weglänge durch die Atmosphäre.
Mag sein, dass es an Licht reicht wenn den ganzen Winter über die Sonne scheint, nur scheint sie eben nicht jeden Tag von Morgens bis Abends. Im Winter ist es doch meistens so, dass die Wolken vorherschend sind. Zumindest ist das hier in Bremen so, und ich denke soviel mehr an Sonne ist es in München auch nicht, wo wir hier sogar deutlich weniger Niederschalg haben (ca. 700mm)
Gruß Andreas
cactusami
29.09.2008, 09:24
Wolken bzw. Bedeckungsgrad wären ein Argument, keine Frage. Aber ich habe auch gelesen, daß eben viele Kakteen oft in Nischen mit Schatten stehen. Das in Mexiko die Bewölkung geringer ist als bei uns, ist klar. Dadurch haben die Kakteen mehr Licht, als bei uns.
Ist der Wachstumsstop also lichtabhängig? Was machen botanische Gärten, wie handhaben sie es mit dem Licht?
Gruß
Michael
Es geht eben nicht nur (wie du selbst erkannt hast) um die Helligkeit (Lux), sondern um die Sonnenstahlung (und da gibt es viele verschiedene) im Allgemeinen und die ist in den Kakteengebieten wesentlich höher als hier im flachen Europa (http://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenstrahlung#Minderung_durch_schr.C3.A4gen_Lich teinfall). Ebenso stammen viele Kakteenarten aus Berggebieten, was noch eine viel höhere Bestrahlung (v.a. UV-Bestrahlung) bedeutet. Zusätzlich ist die Luft an den natürlichen Standorten wesentlich trockener als hier, was die Sonnenstrahlen ungehindert durchlässt, genauso ist es Tatsache, dass die Strahlen praktisch senkrecht auf die Oberfläche auftreffen.
Wie Lautaro erwähnt hat, wird es im Winter an vielen Kakteenstandorten (1000-3000m.ü.M.) empfindlich kalt in der Nacht, vor allem in der Trockenzeit.
Offensichtlich sind die kalten Nachtstunden, in Verbindung mit der Trockenheit, der bestimmende Faktor für die Blütenbildung. Also ist es bei uns sinnvoll, die Pflanzen kalt zu überwintern (in einem Gewächshaus wird es auch am Tag oft wieder warm, in der Nacht aber sicher wieder kalt), denn in der Wohnung ist es immer warm (Tag und Nacht). Somit würde die Pflanze zu treiben beginnen.
Viel Sonnenstrahlung bedeutet auch nicht unbedingt warme Temperaturen. Am besten sieht man dies bei uns in den Alpen. Obwohl man immer höher kommt, wird es trotz mehr Sonnenstrahlung immer kühler. Auf 4000 Meter auch im Sommer 0° C. Das Klima und die Temperatur an den Kakteenstandorten ist ganz einfach von vielen Faktoren abhängig. An hohen, exponierten Lagen wird warme Luft durch Winde ständig wieder weggetragen, im Gegensatz zu Tälern und Canyons (sehr gut am Grand Canyon zu beobachten) wo oben winterliche Temperaturen und unten im Canyon Wüstenklima herrschen.
Man kann also nicht auf Grund einer Äquatornähe auf ein genaues Klima schliessen, da dies immer von vielen verschiedenen Faktoren abhängig ist.
Hallo,
Tabellen- und Physikbücher geben übrigens für einen Sommertag 100klx, einen Wintertag 10klx, einen bedeckten Sommertag 5-20klx, sowie für einen bedeckten Wintertag 1-2klx an. Da wäre wieder der Unterschied.
Die Angaben sind übrigens von Buch zu Buch in etwa gleich, dann müssten alle Bücher falsch sein.
Wie berücksichtigst du den Einfluss der längeren Wegstrecke durch die Atmosphäre durch die veränderten Einstrahlungswinkel?
Gruß Andreas
Hallo Andreas,
ich habe mich in einem anderem Forum schlau gemacht:
An einem Wintertag ist die Lichtstärke geringer, weil der Weg durch die Atmosphäre länger ist. Ist in Wiki gut erklärt, ausserdem wurde es mir anhand eines anschaulichen Beispiels erklärt:
...
Nimm ein Blatt Papier und ein Bündel Bleistifte.
Fasse das Bündel in einer Hand, halte die Bleistifte senkrecht und markiere die Krreisfläche, in der alle Bleistiftspitzen eben Platz haben.
Dann setzt du die Bleistifte kurz irgendwo so ab, daß sie schräg auf der Fläche stehen, z.B. mit etwa 45°.
Nun nimm das "abgeschrägte" Bündel und versuche wieder alle Spitzen im 45°-Winkel in den ersten Kreis zu bekommen. Es wird dir nicht gelingen, es werden immer einige Spitzen außerhalb des Kreises sein.
Nun ersetze in Gedanken den Kreis durch ein Flächenmaß, z.B. Quadratmeter und die Bleistifte seien Lichtquanten.
Obwohl sich deren Dichte nicht geändert hat (du hast ja in beiden Versuchen dieselbe Handvoll eng gepackter Stifte benuzt!) treffen nun weniger Photonen auf die gleiche Fläche - und das wird als dunkler wahrgenommen.
Ergo: Im Winter ist die Lichtintensität geringer, da die Sonne flacher am Himmel steht.
So, ich denke, die Frage wurde nun ausreichend beantwortet:-)
Gruß
Michael
Hallo,
Tabellen- und Physikbücher geben übrigens für einen Sommertag 100klx, einen Wintertag 10klx, einen bedeckten Sommertag 5-20klx, sowie für einen bedeckten Wintertag 1-2klx an. Da wäre wieder der Unterschied.
Die Angaben sind übrigens von Buch zu Buch in etwa gleich, dann müssten alle Bücher falsch sein.
Wie berücksichtigst du den Einfluss der längeren Wegstrecke durch die Atmosphäre durch die veränderten Einstrahlungswinkel?
Gruß Andreas
Hi Leute,
ihr habt bei eurer Diskussion zwei wesentliche Dinge nicht berücksichtigt: die Funktionsweise des Chlorophylls und die spektrale Zusammensetzung des Sonnenlichts.
1. Chlorophyll besitzt zwei Absortionsmaxima (d.h. Lichtwellenlängen, die besonders effektiv genutzt werden, http://www.biologie.uni-hamburg.de/b-online/e24/3.htm ), einmal im langwelligen Berich des sichtbaren Lichts (rot) und einmal im kurzwelligen (blauen) Bereich, wobei letztere den Löwenanteil einnimmt und bis in den nahen UV-Bereich reicht. Die Wellenlängen dazwischen (grün) werden nicht absorbiert sondern reflektiert, woraus unsere Farbwahrnehmung eines grünen Blattes resultiert.
2. Das Sonnenlicht muss auf seinem Weg zur Erdoberfläche die Atmosphäre passieren. Hier wird ein Teil des Lichtes reflektiert, ein anderer Teil absorbiert. Je kurzwelliger und energiereicher das Licht, desto mehr wird absorbiert. Je länger der Weg durch die Atmosphäre, desto mehr kurzwelliges Licht wird absobiert. Das kennen wir alle: je tiefer die Sonne steht, desto mehr verschiebt sich der Spektralbereich des einfallenden Lichtes zum Roten, also energieärmeren hin (Abendrot...). Das bedeutet also, dass im Winter bei niedrigem Sonnenstand deutlich weniger Blauanteil (und UV-Strahlung) im Sonnenlicht enthalten sind.
Fazit: auch wenn die Lichtintensität gleich wäre (was sie natürlich auch nicht ist, aber das habt ihr schon erwähnt), steht den Pflanzen im Winter weniger "brauchbares" Licht zur Verfügung.
Zugegeben, diese Erklärung ist stark vereinfacht, aber ich hoffe, ich konnte mich verständlich ausdrücken :rolleyes:
Hallo Stefang,
das war schon verständlich:-)
Gruß
Michael
Hi Leute,
ihr habt bei eurer Diskussion zwei wesentliche Dinge nicht berücksichtigt: die Funktionsweise des Chlorophylls und die spektrale Zusammensetzung des Sonnenlichts.
1. Chlorophyll besitzt zwei Absortionsmaxima (d.h. Lichtwellenlängen, die besonders effektiv genutzt werden, http://www.biologie.uni-hamburg.de/b-online/e24/3.htm ), einmal im langwelligen Berich des sichtbaren Lichts (rot) und einmal im kurzwelligen (blauen) Bereich, wobei letztere den Löwenanteil einnimmt und bis in den nahen UV-Bereich reicht. Die Wellenlängen dazwischen (grün) werden nicht absorbiert sondern reflektiert, woraus unsere Farbwahrnehmung eines grünen Blattes resultiert.
2. Das Sonnenlicht muss auf seinem Weg zur Erdoberfläche die Atmosphäre passieren. Hier wird ein Teil des Lichtes reflektiert, ein anderer Teil absorbiert. Je kurzwelliger und energiereicher das Licht, desto mehr wird absorbiert. Je länger der Weg durch die Atmosphäre, desto mehr kurzwelliges Licht wird absobiert. Das kennen wir alle: je tiefer die Sonne steht, desto mehr verschiebt sich der Spektralbereich des einfallenden Lichtes zum Roten, also energieärmeren hin (Abendrot...). Das bedeutet also, dass im Winter bei niedrigem Sonnenstand deutlich weniger Blauanteil (und UV-Strahlung) im Sonnenlicht enthalten sind.
Fazit: auch wenn die Lichtintensität gleich wäre (was sie natürlich auch nicht ist, aber das habt ihr schon erwähnt), steht den Pflanzen im Winter weniger "brauchbares" Licht zur Verfügung.
Zugegeben, diese Erklärung ist stark vereinfacht, aber ich hoffe, ich konnte mich verständlich ausdrücken :rolleyes:
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