Carlos
16.07.2002, 17:29
Liebe Freunde des ethnobotanischen Forums:
Ich möchte Euch heute die Geschichte eines Freundes vom letzten Wochenende erzählen. Ihr werdet verstehen wenn ich seine persönlichen Daten soweit wie möglich hier nicht veröffentlichen werde. Durch einen glücklichen Zufall kam er an ein sehr leckeres Exemplar eines San Pedro von den Kanaren. Ihr werdet im folgenden seinen Trippbericht samt Vor- und Zubereitungsphase lesen können (gut für Anfänger geeignet, er ist nämlich einer, auf dem stacheligen Gebiet) mit einigen Angaben zu Mengen, Gewichten… Die Weiten des Internet sind zwar schon gut gespickt mit Informationen aus Büchern, diese sind gut um die Planung so sicher wie möglich zu machen, um auf den Notarzt verzichten zu können (außer Mescalito gibt es da noch so andere grüne Männchen deren Wissensdurst außerordentlich groß ist, aber mein Kumpel ist nicht gewillt denen bei ihrer pampigen Art noch mehr Auskünfte zu erteilen als nötig).
Also mein Freund erzählt folgendes:
„Ich (Gonzo) holte am Sonntag mit meinem Freund Kermit den bereits abgezogenen Kaktus (Trichocereus Pachanoi) aus der Tiefkühltruhe. Abziehen ist übrigens besser als schälen, da viel M direkt unter der „Schale“ sein soll (die Schalen lassen sich auch noch auskochen, wenn man gar nichts verschwenden möchte). Vorher hatte ich so ein Stündchen bei Onkel Google bisschen was über San Pedro nachgelesen. Ich hatte gefunden, dass eine Wirkung bei normaler Statur so bei 300mg liegen sollte. Nun Kermit und ich sind beide etwa 1,90 bei etwa 92 kg. Da wir Miss Piggy auch noch was übrig lassen sollten wogen wir 1,1 kg des nackten, zu Eis erstarrten M-haltigen Kollegen ab. Man findet leider nur sehr wenige Angaben zu Frischgewichten. Also Grundsätzlich sagt 0.1% des Frischgewichtes dem Meskalingehalt entsprechen (Trocken 0.3%). Man gewinnt also aus 1 kg Frischgewicht 1 g reines M. Das richtet sich aber auch danach wo der Kaktus herkommt und wie viel Sonne er hatte (die Erntezeit sollte angeblich mitten in einer sonnigen Periode liegen). Die M-Menge richtet sich auf jeden Fall auch nach der Sonnenscheindauer. Ich hatte auch gelesen, dass man die Menge teilt und im Abstand von 30-45 Minuten zu sich nimmt. Nun ja, mag ja alles richtig sein. Aber kann man so Grundlagenforschung betreiben? Das Problem liegt darin, das die Einnahme einer psychedelischen Substanz in mehreren Schritten zwar sicherer ist, allerdings ist die Wirkung nicht entsprechend der Einnahme der kompletten Menge zu nur einem Zeitpunkt. Also entschlossen wir uns alles auf einmal einzunehmen.
Was und wie viel?
1. Ok, es gibt vor allem zwei Zubereitungsarten.
stundenlanges Kochen (3-6 Std., Filtern und dann auf eine Menge von 100 ml pro Person einkochen). Soll sehr bitter sein. Generell empfiehlt es sich mit einem säurehaltigen Getränk nachzuspülen um den Geschmack möglichst schnell loszuwerden.
2. So haben wir es gemacht: Den nackigen Kollegen (tiefgefroren, da dabei die Zellstruktur durch das kristallisierende Wasser zerstört wird) nachts im Kühlschrank auftauen lassen. Dann habe ich ihn in kleine Stücke geschnitten und unter der Zugabe von etwas Wasser mit einem Zauberstab püriert. Anschließend habe die dicke Masse noch durch ein Sieb gestrichen, wäre aber nicht unbedingt notwendig gewesen. Die Masse haben wir dann getrunken.
Alternativ lässt sich diese auch auf ein großes mit Backpapier ausgelegtes Blech streichen. Dann kann man es am besten bei 40-60 Grad im Backofen bei leicht geöffneter Lade trocknen lassen. Dann lässt sich die Masse zu einem Pulver zerstampfen und ist so einfach haltbar zu machen und unendlich kombinierbar.
Also jeder von uns schluckte den Brei, der unangenehmste Teil der Story, darf ich schon mal vorwegnehmen. Es sieht aus wie Rotz, hat auch die Konsistenz, hat aber lange nicht so bitter geschmeckt wie immer wieder in der Literatur beschrieben. Die Menge war natürlich riesig. Ein Schluck wäre ja vertretbar gewesen, nur hatte die Masse nach der Zubereitung unter Zugabe von Wasser und zwei Limonen (Säure macht die Geschichte wohl verträglicher, schaden kann es auf jeden Fall nicht) nach der Verarbeitung ein Volumen von 1,8 Litern. Zudem schäumt das ganze eben auf und die Flüssigkeit setzt sich unten ab, also beim Teilen darauf achten, dass man erst umrührt und dann teilt, sonst ist die Verteilung nicht gleich, der eine hat ne gehaltvolle Flüssigkeit, der andere Glibberschaum. Also hatte nun jeder einen leckeren Becher mit 600 ml der Masse zu vertilgen (erinnert mich immer dann das Zeug in Starship Troopers).
Wir hatten uns darauf vorbereitet Magenkrämpfe zu bekommen und Übelkeit zu verspüren. Vorsorglich hatte unser Babysitter schon mal Eimer besorgt. War unnötig. Keiner von uns verspürte zu irgendeinem Zeitpunkt Übelkeit (das ist doch mal ne gute Nachricht, auch wenn man es Kermit nicht angesehen hätte, der ist ja eh grün *ggg*).
Der Effekt setzte sehr langsam ein während wir zur Unterhaltung ein Video glotzten über so einen komischen Pizzalieferservice in Würzburg mit interessanter Salami. Nach 1,5 Stunden waren wir beide gut dabei. Das Körpergefühl ist sehr angenehm (sehr gut vergleichbar mit dem empfinden von Energieströmen im Körper nach dem Genuss von P-haltigen Champignons.
Wir warteten auf einen Flash mit krassen Optics wie in Fear and Loathing in Las Vegas (bitte nur verstrahlt anschauen). Aber nichts dergleichen. Allerdings verbesserte sich die visuelle Wahrnehmung von Farben und Umgebung um ein vielfaches. Das Körpergefühl blieb auf dem etwa 5 stündigen Trip immer angenehm. Wie lange der Trip selber ist lässt sich schlecht sagen da das Gefühl genauso sanft kommt wie es geht. Ich weiß aber, dass ich es immer noch nach 7 Stunden spüren konnte. Die ganze Zeit war ich mir allem um mich herum bewusst und hatte keine Mühe zu sprechen, Leuten zu begegnen und ein Auto hätte ich auch fahren können. Aber bitte nur wenn es gar nicht anders geht, einfach der Sicherheit halber. Auch die akustische Wahrnehmung verbessert bis verzerrt sich. Über den Geruchssinn kann ich nicht viel sagen, hatte ne fette Erkältung. Gut fand ich auch, dass ich keinerlei physische Einschränkung verspürte. Ich hätte Party machen können, ins Café gehen, nur Musik hören, egal was.
Unter dem Strich muss ich sagen, dass Meskalin mit Sicherheit zu ganz anderen Wahrnehmungen befähigt bei entsprechender Menge (siehe auch andere Berichte hier im Forum). Es war ein toller Einstieg, durchweg positiv. Ich denke die doppelte Menge pro Person wäre ein interessanter Versuch mit durchschlagender Wirkung. Aber ich werde in der beschriebenen Form das Zeug nicht mehr zu mir nehmen weil es einfach ekelhaft ist. Ich werde mal sehen was sich da rezeptmäßig noch machen lässt, sollte ich mal wieder an was drankommen. Derweil würde ich mich natürlich um entsprechende Anleitung/Ideen freuen.“
Ja, soweit der Bericht. Persönliche Anfragen leite ich gerne weiter an Gonzo.
Grüße, CARLOS
Ich möchte Euch heute die Geschichte eines Freundes vom letzten Wochenende erzählen. Ihr werdet verstehen wenn ich seine persönlichen Daten soweit wie möglich hier nicht veröffentlichen werde. Durch einen glücklichen Zufall kam er an ein sehr leckeres Exemplar eines San Pedro von den Kanaren. Ihr werdet im folgenden seinen Trippbericht samt Vor- und Zubereitungsphase lesen können (gut für Anfänger geeignet, er ist nämlich einer, auf dem stacheligen Gebiet) mit einigen Angaben zu Mengen, Gewichten… Die Weiten des Internet sind zwar schon gut gespickt mit Informationen aus Büchern, diese sind gut um die Planung so sicher wie möglich zu machen, um auf den Notarzt verzichten zu können (außer Mescalito gibt es da noch so andere grüne Männchen deren Wissensdurst außerordentlich groß ist, aber mein Kumpel ist nicht gewillt denen bei ihrer pampigen Art noch mehr Auskünfte zu erteilen als nötig).
Also mein Freund erzählt folgendes:
„Ich (Gonzo) holte am Sonntag mit meinem Freund Kermit den bereits abgezogenen Kaktus (Trichocereus Pachanoi) aus der Tiefkühltruhe. Abziehen ist übrigens besser als schälen, da viel M direkt unter der „Schale“ sein soll (die Schalen lassen sich auch noch auskochen, wenn man gar nichts verschwenden möchte). Vorher hatte ich so ein Stündchen bei Onkel Google bisschen was über San Pedro nachgelesen. Ich hatte gefunden, dass eine Wirkung bei normaler Statur so bei 300mg liegen sollte. Nun Kermit und ich sind beide etwa 1,90 bei etwa 92 kg. Da wir Miss Piggy auch noch was übrig lassen sollten wogen wir 1,1 kg des nackten, zu Eis erstarrten M-haltigen Kollegen ab. Man findet leider nur sehr wenige Angaben zu Frischgewichten. Also Grundsätzlich sagt 0.1% des Frischgewichtes dem Meskalingehalt entsprechen (Trocken 0.3%). Man gewinnt also aus 1 kg Frischgewicht 1 g reines M. Das richtet sich aber auch danach wo der Kaktus herkommt und wie viel Sonne er hatte (die Erntezeit sollte angeblich mitten in einer sonnigen Periode liegen). Die M-Menge richtet sich auf jeden Fall auch nach der Sonnenscheindauer. Ich hatte auch gelesen, dass man die Menge teilt und im Abstand von 30-45 Minuten zu sich nimmt. Nun ja, mag ja alles richtig sein. Aber kann man so Grundlagenforschung betreiben? Das Problem liegt darin, das die Einnahme einer psychedelischen Substanz in mehreren Schritten zwar sicherer ist, allerdings ist die Wirkung nicht entsprechend der Einnahme der kompletten Menge zu nur einem Zeitpunkt. Also entschlossen wir uns alles auf einmal einzunehmen.
Was und wie viel?
1. Ok, es gibt vor allem zwei Zubereitungsarten.
stundenlanges Kochen (3-6 Std., Filtern und dann auf eine Menge von 100 ml pro Person einkochen). Soll sehr bitter sein. Generell empfiehlt es sich mit einem säurehaltigen Getränk nachzuspülen um den Geschmack möglichst schnell loszuwerden.
2. So haben wir es gemacht: Den nackigen Kollegen (tiefgefroren, da dabei die Zellstruktur durch das kristallisierende Wasser zerstört wird) nachts im Kühlschrank auftauen lassen. Dann habe ich ihn in kleine Stücke geschnitten und unter der Zugabe von etwas Wasser mit einem Zauberstab püriert. Anschließend habe die dicke Masse noch durch ein Sieb gestrichen, wäre aber nicht unbedingt notwendig gewesen. Die Masse haben wir dann getrunken.
Alternativ lässt sich diese auch auf ein großes mit Backpapier ausgelegtes Blech streichen. Dann kann man es am besten bei 40-60 Grad im Backofen bei leicht geöffneter Lade trocknen lassen. Dann lässt sich die Masse zu einem Pulver zerstampfen und ist so einfach haltbar zu machen und unendlich kombinierbar.
Also jeder von uns schluckte den Brei, der unangenehmste Teil der Story, darf ich schon mal vorwegnehmen. Es sieht aus wie Rotz, hat auch die Konsistenz, hat aber lange nicht so bitter geschmeckt wie immer wieder in der Literatur beschrieben. Die Menge war natürlich riesig. Ein Schluck wäre ja vertretbar gewesen, nur hatte die Masse nach der Zubereitung unter Zugabe von Wasser und zwei Limonen (Säure macht die Geschichte wohl verträglicher, schaden kann es auf jeden Fall nicht) nach der Verarbeitung ein Volumen von 1,8 Litern. Zudem schäumt das ganze eben auf und die Flüssigkeit setzt sich unten ab, also beim Teilen darauf achten, dass man erst umrührt und dann teilt, sonst ist die Verteilung nicht gleich, der eine hat ne gehaltvolle Flüssigkeit, der andere Glibberschaum. Also hatte nun jeder einen leckeren Becher mit 600 ml der Masse zu vertilgen (erinnert mich immer dann das Zeug in Starship Troopers).
Wir hatten uns darauf vorbereitet Magenkrämpfe zu bekommen und Übelkeit zu verspüren. Vorsorglich hatte unser Babysitter schon mal Eimer besorgt. War unnötig. Keiner von uns verspürte zu irgendeinem Zeitpunkt Übelkeit (das ist doch mal ne gute Nachricht, auch wenn man es Kermit nicht angesehen hätte, der ist ja eh grün *ggg*).
Der Effekt setzte sehr langsam ein während wir zur Unterhaltung ein Video glotzten über so einen komischen Pizzalieferservice in Würzburg mit interessanter Salami. Nach 1,5 Stunden waren wir beide gut dabei. Das Körpergefühl ist sehr angenehm (sehr gut vergleichbar mit dem empfinden von Energieströmen im Körper nach dem Genuss von P-haltigen Champignons.
Wir warteten auf einen Flash mit krassen Optics wie in Fear and Loathing in Las Vegas (bitte nur verstrahlt anschauen). Aber nichts dergleichen. Allerdings verbesserte sich die visuelle Wahrnehmung von Farben und Umgebung um ein vielfaches. Das Körpergefühl blieb auf dem etwa 5 stündigen Trip immer angenehm. Wie lange der Trip selber ist lässt sich schlecht sagen da das Gefühl genauso sanft kommt wie es geht. Ich weiß aber, dass ich es immer noch nach 7 Stunden spüren konnte. Die ganze Zeit war ich mir allem um mich herum bewusst und hatte keine Mühe zu sprechen, Leuten zu begegnen und ein Auto hätte ich auch fahren können. Aber bitte nur wenn es gar nicht anders geht, einfach der Sicherheit halber. Auch die akustische Wahrnehmung verbessert bis verzerrt sich. Über den Geruchssinn kann ich nicht viel sagen, hatte ne fette Erkältung. Gut fand ich auch, dass ich keinerlei physische Einschränkung verspürte. Ich hätte Party machen können, ins Café gehen, nur Musik hören, egal was.
Unter dem Strich muss ich sagen, dass Meskalin mit Sicherheit zu ganz anderen Wahrnehmungen befähigt bei entsprechender Menge (siehe auch andere Berichte hier im Forum). Es war ein toller Einstieg, durchweg positiv. Ich denke die doppelte Menge pro Person wäre ein interessanter Versuch mit durchschlagender Wirkung. Aber ich werde in der beschriebenen Form das Zeug nicht mehr zu mir nehmen weil es einfach ekelhaft ist. Ich werde mal sehen was sich da rezeptmäßig noch machen lässt, sollte ich mal wieder an was drankommen. Derweil würde ich mich natürlich um entsprechende Anleitung/Ideen freuen.“
Ja, soweit der Bericht. Persönliche Anfragen leite ich gerne weiter an Gonzo.
Grüße, CARLOS