PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wurzelplage!



Hülsmann
27.08.2008, 22:05
Seit ich meine Kakteen und anderen Sukkulenten nun im Gewächshaus pflege hat sich ein seltsames Problem aufgetan: vermehrtes Wurzelwachstum. Viele meiner Pflanzen scheinen ihre Töpfe sprengen zu wollen und schieben ihre Wurzeln durch sämtliche Abzugslöcher im Topf:eek: . Zum Umtopfen ist es mir nun zu spät im Jahr, da werde ich wohl bis zum nächsten Frühjahr warten müssen. Die Vermutung liegt ja nun nahe, daß dieses ungewöhnliche Wachstum durch die erhöhte Temperatur zustande kommt (hatte sich das GWH doch heute in der Sonne auf 39 Grad aufgeheizt). Soll ich das Wurzelwachstum fördern und als positiv betrachten oder hemmt es jetzt das vegetative Wachstum meiner Pflanzen? Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?

Achims
27.08.2008, 22:41
Hallo Hülsmann !!
Das liegt in meinen Sinne.Die wurzeln im Gewächschhaus wie wild, weil dort
die Wärme über Nacht nicht so schnell abziehen kann wie auf einen Balkon,
den ich habe.Hast du noch einen festen ,pörösen Unterboden (LAVA ) wo Du
die Töpfe draufstellst werden sich die Wurzeln natürlich dahin ziehen, wo es am feuchtigsten ist in den Unterboden (LAVA ).:D
Die Kannst Du ohne Probleme im nächsten Frühjahr zurückschneiden,dann aber
2 Wochen nicht gießen danach, wegen Wurzelfäulnis.:o
Gruß Achims:p:p
PS :Oder nimmst Du auch VITANAL?? Ich JA !!

Hülsmann
27.08.2008, 23:01
Hallo Achims,
danke für deine Antwort. Die Töpfe stehen einfach auf einer Stegplatte, die auf einem Alu-Gestell befestigt wurde. Sie sind also nicht nochmal extra eingebettet. Von VITANAL habe ich schon viel gehört, soll ziemlich gut sein, aber ich glaube das wird im Augenblick wohl nicht weiter nötig sein. Außer Kakteennährsalzen "füttere" ich meine Kakteen nur hin und wieder mit Baldrianblütenextrakt und Knoblauch. Werde mich im Winter wohl schonmal um neue Töpfe kümmern müssen...zurückgeschnitten wird bei mir nur wenns gar nicht anders geht.
Liebe Grüße
Birthe

kaktusy
27.08.2008, 23:08
ich lass die wurzeln immer wachsen solange es geht und kaufe dementsprechende töpfe. gute wurzeln - gutes pflanzenwachstum!
39° sind im sommer im gw noch nicht mal überaus viel - aber nicht alle pflanzen lieben/vertragen die hitze.

Hülsmann
27.08.2008, 23:26
Ja, stimmt, das muß ich jetzt erstmal beobachten, welche Pflanzen wie reagieren. Deine drei kleinen Pilosos gedeihen jedenfalls schon mal prächtig (soll dich ganz lieb grüßen), überhaupt die Mexikaner und Brasilianer sowie die afrikanischen Sukkulenten. Meine Chilenen nehmen es auch sehr gut auf, die Copiapoen, aber die sprengen auch jetzt die Töpfe! Ich sehe es einfach mal positiv.

Achims
27.08.2008, 23:30
Hi Hülsmann !!
Baldrianblütenex. ist supertoll aber warum Knobi ???? Noch nie mit Kakteen
in Verbindung gebracht?? Gegen WAS hilft das ? Doch nicht gegen Blatt-
saugende Insekten??? Dann bis Morgen.:confused:
Gruß Achims:p

adc
27.08.2008, 23:50
Hallo,

bei Copiapoen ist es aber relativ normal das sie die Töpfe sprengen. Sie bilden nunmal teilweise gigantische Rübenwurzeln aus, die sich bei zu flachen Töpfen am Boden kringeln oder sich durch die Abzugslöcher quetschen. Copiapoen immer die höchsten Töpfe gönnen, die man zur Hand hat. eine 3cm große Copiapoa kann durchaus eine 15cm lange und 2-3cm dicke Rübe ausbilden.

Gruß Andreas

AstrophytumX
28.08.2008, 03:33
Zum Umtopfen ist es mir nun zu spät im Jahr, da werde ich wohl bis zum nächsten Frühjahr warten müssen.

Du kannst gut und gerne jetzt noch umtopfen.
Ich topfe um sobald der Topf zu klein ist,die Rübenwurzler wie Lophophoren,Ariocarpen und turbinicarpen zeigen es Dir in dem sie den Topf kaputt machen.
Ich habe da auch so einige Fälle aber werde wohl das Pikieren und Umtopfen erst machen wenn sie in der Winterruhe sind aber aus Lust- und Zeitmangel.

@ Achims,Knoblauch hat eine antibakterielle Wirkung aber bis jetzt hab ich Knoblauch auch noch nicht in Verbingung mit Kakteen gehört.

Hülsmann
28.08.2008, 11:52
Na, ich schau mal, vielleicht topfe ich doch noch einige um, die Copis wachsen ja auch noch im Herbst weiter. Und jetzt wo ich gerade mal Urlaub habe...
Nun noch ein Wort zum Knoblauch. Scheint ja wirklich wenig bekannt zu sein, dabei ist es wirklich ein tolles Produkt. Ich habe es mir mal vor einiger Zeit von Uhlig-Kakteen mitgebracht, denn mein Motto ist: vorbeugen ist besser als heilen, denn ich bin kein Freund der chemischen Keulen (außer es läßt sich nicht mehr anders in den Griff bekommen).
Das Produkt nennt sich ENVIRepel- rein biologisches Pflanzenstärkungsmittel aus Knoblauch, stärkt unter anderem gegen den Befall von Läusen, Weißer Fliege, Spinnmilben, Milben, Zikaden, Schildläusen, Thripsen, gegen viele Pilzkrankheiten wie Grauschimmel, Braunfäule, Mehltau, Schorf u.v.m.
Stinken tut es nur einige Minuten, der Geruch verfliegt wieder. Aber ich habe festgestellt, daß sogar die hartnäckigen Ameisen das Weite suchen. Es schädigt weder Umwelt, Mensch noch Tier und ist absolut Pflanzenverträglich, auch auf Sämlinge anwendbar. Es sind aber mindestens 4 Behandlungen notwendig. Ich füge etwas Konzentrat in eine Sprühflasche und nebel die Pflanzen bei warmer Witterung morgens oder abends damit, vielleicht alle 14 Tage oder drei Wochen. Wollläuse lassen sich damit jedoch nicht von ihrem Handwerk abhalten, da greife ich nach wie vor auf Neem zurück. Alle Klarheiten beseitigt?
Gruß
Birthe

Frischluft
28.08.2008, 17:26
Hallo Birthe,

ich nehme grundsätzlich Töpfe, deren Löcher ich von innen mit Steinen abdecken kann. Nur ganz selten kommen da Wurzeln durch.

Gruß, Thomas

eriosyce
28.08.2008, 22:14
Hallo Birthe,

ja die chilenischen Rübenwurzler brauchen schon besondere Behandlung. Sie entwickeln auch in Kultur beachtliche Wurzeln, allerdings bei weitem nicht so wie in Chile, wo als Überlebensstrategie bei dem dortigen minimalen Wasserangebot (Regen in der Atacama alle 7 Jahre) der grössere Teil des Pflanzenvolumens unter der Erdoberfläche ist. Der sichtbare Pflanzenteil ist oft so eingetrocknet, dass man am Überleben zweifelt.
http://www.bildercache.de/thumbnail/20080828-211141-157.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige/20080828-211141-157.jpg)

Copiapoa longispina, südlich Copiapo, 1000m asl

Dagegen leben die Copiapoen und auch die Eriosyce - Rübenwurzler in unseren Glashäusern wie im Schlaraffenland mit regelmässigen Wassergaben und Düngung. Sie brauchen daher keinen so ausgeprägten Wasserspeicher.

Aber auch bei mir gibt es gesprengte Töpfe. Allerdings verwende ich gerne Töpfe aus weichem Material, da sieht man gleich wenn das Umtopfen fällig wird, nämlich wenn der quadratische Topf allmählich rund wird.
Leider werden solche Töpfe, höher als normal sollten sie auch sein, kaum angeboten, eine gute Quelle ist Michael Kiessling. Dort gibt es 7x7x10 cm,
die sind für kleinere Rübenwurzler ideal.

Meine Copiapoen haben schon Samen, auch die C. laui. Warte noch ein wenig, dann kommt die Lieferung.

Grüsse, Adolf

Hülsmann
29.08.2008, 00:22
Hallo Adolf,
tolle Naturaufnahme! Also, ich möchte ja nun auch nicht gerade, daß sich meine Chilenen in ihren Töpfen eingezwängt fühlen, deswegen verwende ich auch hohe Töpfe. Die gibt es aber auch in allen möglichen Größen bei jeder guten Kakteengärtnerei. Ich habe heute einige ganz vorsichtig umgesiedelt, ohne die Wurzel zu beschädigen, da können sie sich nun wieder ausbreiten. Auch die Sämlinge machen sich sehr gut und werden schon fast so behandelt wie die Großen. Meine einjährigen hatten einen mächtigen Wachstumsschub im Juni/Juli und nun kann man bei einigen auch schon die Art erkennen.
Irgendwann werde ich auch einmal die Standorte in Chile besuchen, da hat man sicher eine viel bessere Vorstellung von den dortigen Bedingungen.
Bin im Februar auf jeden Fall wieder bereit für eine neue Aussaat, auf daß sich meine Copi-Ecke im GWH fülle!
Liebe Grüße
Birthe