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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Trauermücken-Bekämpfung



noisi
27.11.2004, 14:52
Hallo !

Ich habe heute zufällig herausgefunden, wie man Trauermücken ermorden kann. Ich habe meine Orchideen mit Euparen gegossen (gegen Pilze) und dabei tausende dieser Viecher tot oder sterbend aus dem Substrat gespült.

Das kann man doch unter Umständen, etwas abgewandelt, auch bei epiphytischen Kakteen machen.

Tschüssi Alex

Helga
27.11.2004, 15:00
Hallo Alex

Werde ich gleich ausprobieren :P :P :P

Helga

noisi
27.11.2004, 19:48
Hallo Helga !

Ich habe meinen Augen nicht getraut, wieviele von diesen Viechern überhaupt in einem Topf drin sein können.

Es funktioniert auch bei allen anderen Pflanzen mit Trauer-, bzw Pilzmückenbefall, vielleicht fressen die Larven ja einfach die vergifteten Pilze oder so, jedenfalls habe ich eine Zeit lang keine Trauermücken mehr, wenn ich mit dem Euparen gegossen habe.

Nur, irgendwann tauchen sie dann doch wieder auf. :(

Tschüssi Alex

noisi
27.11.2004, 19:56
Hallo !

:o Wie kommt denn der Thread auf einmal hierher ? :o

Helga
27.11.2004, 20:59
Hallo Alex

Wie gehts eigentlich dem Pilz.
Ist er schon weg oder kämpfst Du noch.

Helga

noisi
27.11.2004, 21:14
Hallo Helga !

Naja, da wo er war, hab' ich ja die Pflanzen abgeschnitten und Stecklinge gemacht und die Erde weggeschmissen.

Im Moment habe ich nur Pilze an einer Palme, richtige Myzele, die den ganzen Topf durchziehen und mittlerweile scheinbar sogar regelrecht die Palme hochklettern. Da werd' ich wohl auch nicht mehr viel tun können, ich möchte nur mal wissen, wo die her gekommen sind. Es sind jedenfalls keine Sclerothium-Pilze und das Euparen scheint gegen die auch nicht zu wirken.

Davon abgesehen, hatte ich aber bis jetzt keine Probleme mehr.

Tschüssi Alex

Michael Wolf
28.11.2004, 00:33
:o Wie kommt denn der Thread auf einmal hierher ? :o

Der Mod hat zugeschlagen, ich dachte der Thread passt mehr in Pflege, statt in OT. Ist doch so, oder?

michael

Christian
30.11.2004, 20:03
Hallo Alex,

>Ich habe meine Orchideen mit Euparen gegossen (gegen Pilze) und dabei tausende dieser Viecher tot oder sterbend aus dem Substrat gespült.

Wie kommst du zu dem Schluss, dass das Sterben der Trauermücken kausal mit der Behandlung durch Euparen zusammenhängt? Allein das Spühlen des Substrates, wie du es beschreibst, reicht aus, um die vorhandenen (ich nehme mal an) Imagines (d.h. adulten Mücken) umzubringen. Solltest du allerdings tausende von Larven herausgespühl haben, so frage ich mich, wie du dann sterbende Individuen erkennst und woran sie vorher im Substrat gefressen haben mögen.
Die Larven sehr vieler Trauermückenarten ernähren sich in der Regel von Kleinpilzen, sind dann also die Folge eines Pilzbefalls der Pflanze oder Teile der Pflanze. Bei weniger Arten beschädigen die Larven mit ihren Mandibeln lebendes, pflanzliches Gewebe und dies vor allem, um den Pilzen selbst Vorschub zu leisten, d.h. sie fördern das Pilzwachstum, um selbst eine bessere Nahrungsgrundlage zu haben. Einzelne Arten leben nachweislich phytophag, d.h. fressen die Pflanzen an. Dabei treten erste Schäden besonders bei Fraß an den Wurzelhärchen oder eben bei Keimlingen auf etc. Ausgewachsene Mücken fressen allerdings keine Pilze. Soweit bekannt ist, fressen die Imagines gar nicht, nehemn lediglich Flüssigkeit auf leben auch nur wenige Tage.
Die Beobachtung, die zu der Vermutung geführt haben, dass ein Pilzmittel Trauermückenbefall hemmen oder verhindern kann, habe ich auch schon gemacht. Dies nutze ich vor allem bei Aussaaten.
Grüße
Christian

noisi
30.11.2004, 20:28
Hallo Christian !

Wäre es Dir möglich Dich so auszudrücken, das es auch Normalsterbliche verstehen können ?

Entschuldige bitte das ich keine wissenschaftliche Abhandlung dazu verfasst habe, es ist mir nur aufgefallen, das sämtliche Pilzmücken tot oder am sterben waren, das erkennt man auch ohne Doktortitel, denke ich mal. Ob das nun am Euparen lag oder nur am Wasser, weiß ich nicht, ich denke aber Wasser allein bringt die Tierchen nicht um, das hatte es auch vorher beim normalen gießen nie getan, deswegen denke ich, das es eben an dem Euparen liegen muss.

Ein paar Zeilen weiter schreibst Du dann, das Du selbst ähnliche Erfahrungen gemacht hast. Ja wie denn nun ???

Danke

Alex

noisi
30.11.2004, 20:31
...

noisi
30.11.2004, 20:32
....

noisi
30.11.2004, 20:33
...

noisi
30.11.2004, 20:33
...

noisi
30.11.2004, 20:35
...

Christian
30.11.2004, 21:14
Hallo Alex,

so ungeduldig auf eine Antwort??????????????

Christian
30.11.2004, 21:47
Hallo Alex,

zunächst vielen Dank, dass du meine Frage beantwortet hast. Eine eigene Erwiederung braucht allerdings Zeit. Du beobachtest also, dass beim normalen Giessen keine Mücken herausgespült werden und beim Giessen mit Euparen gleich "tausende dieser Viecher tot oder sterbend " und schliesst daraus, dass das Mittel diese Wirkung erzielt hat. Diese Aussage kann ich jetzt viel besser nachvollziehen. Allerdings habe ich selbst schon beobachtet, dass man
Massen von Trauermücken durch Wasser mechanisch quasi vertilgen kann. Was ist nun eigentlich Euparen und warauf liesse sich seine mögliche Wirkung zurückführen? Im Internet liesst man dazu beispielsweise:

"Euparen enthält den Wirkstoff Tolylfluanid, der zu den Sulfamiden gehört. Durch seinen „multi-site“ Wirkmechanismus können die Schaderreger keine Resistenz entwickeln. Sein Wirkungsspektrum ist sehr breit. Es bietet derzeit oft die einzige Möglichkeit zur Bekämpfung von Schaderregern wie Colletotrichum spp. Nützlinge, und wichtige Bodenorganismen werden nicht negativ beeinflusst. Da es auch im Wechsel mit biologischen Mitteln, zum Beispiel auf Basis von Trichoderma, eingesetzt werden kann, wird Euparen in allen Programmen zur integrierten Produktion von Beerenobst empfohlen."
Handelsbezeichnung: Euparen M WG 50

"Einteilung Klassische Insektizide und Akarizide
...und Fungizide
Wirkstoff(e) Tolylfluanid
Gehalt(e) 50.5 %
Formulierung WG
Giftigkeit 4, Fg
BAG-Nr 95664
Kontroll-Nr W5791
Verkauf durch Bayer "

"allg. Nebenwirkung: Spinnmilben "!!!!!!!!!!!!!!!

"Besonders für die demnächst anstehenden Abschlussbehandlungen weisen wir Sie besonders darauf hin, dass beim Produkt Euparen Multi (Wirkstoff Tolyfluanid) unbedingt der vollständige Name angeführt werden muss. Sollte jemand nur „Euparen" in sein Betriebsheft schreiben, müssen die Kontrolleure davon ausgehen, dass das nicht mehr zugelassene alte Mittel mit dem Wirkstoff Dichlofluanid eingesetzt wurde und die betreffenden Anlagen müssen aus dem Programm ausgeschlossen werden.
"

Das Problem ist also, dass es nicht nur ein oder "das" Euparen gibt, sondern tatsächlich einen Wirkstoffwechsel gibt und natürlich auch Beistoffe. So kann das Mittel zu einer besseren Benetzung führen. Das allein könnte der Grund sein, warum die Mücken bei behandlung rausgespült werden und verrecken. Auch wenn Bayer zunächst angibt, dass das Mittel nebenbei auch Insektizid und Akarizid sei, habe ich nur Belege gefunden, dass der alte Wirkstoff Dichlofluanid Spinnmilben umbringt, letztendlich aber auch stark reizend und giftig ist. Das neue Euparen soll wichtige Bodenorganismen nicht negativ beeinflussen, so Bayer, allerdings Trauermücken, als auch viele Pilze sehr wohl wichtige Bodenorganismen!!!! Wenn ich ein Mittel in meine Pflanze gäbe auf dessen Giftigkeit hin fast augenblicklich tausende von Mücken sterben würden, so würde ich dieses aus meinem Bereich verbannen und nicht als gutes Bekämpfungsmittel propagieren! Allerdings liefern deine Beobachtungen auch für dieses Extreme keinen hinreichenden Beleg. Eigentlich solltest du ein paar Experimente mit dem Zeug und ein paar Mücken machen.

Was nun meine Beobachtungen angeht, so habe ich die Erfahrungen gemacht, dass man mit irgendeinem Breitbandfungizid aus dem Gärtnerregal Aussaaterde im Handumdrehen so vorbehandeln kann, dass sie im Vergleich zu unbehandelter Erde hinsichtlich Ausfällen von Keimlingen durch Trauermücken weit überlegen ist. Damit erspare ich mir in vielen Fällen dann auch das Beizen der Saat oder das Dämpfen der Erde.

Grüße Christian

Helga
14.12.2004, 11:09
Hallo

Also ich habe meine Pflanzen gleich mit dem Mittelchen gegossen und bis jetz sind diese Viecher verschwunden.
Da ich meine Pflanzen sowieso damit behandeln wollte ist das ein Super Nebenefekt.

Die überlebenden Viecher haben sich irgendwo versteckt den vor meiner Nase fliegen noch immer welche, aber die Pflanzen lassen sie in Ruhe.

Dann habe ich mich im Netzt ein bissen umgetan und gelesen das man befallene Pflanzen 1 Stunde in ein Bad mit Chinosol stellen kann, das soll den lieben Viechern aus den T... bringen.

MfG

Helga

noisi
14.12.2004, 20:00
Hallo Helga !

Vielleicht hab' ich mir ds aber doch nur eingebildet.

Jetzt fliegen wieder genauso viele rum wie vorher.

Wer weiß.

Tschüssi Alex

Jonaspapa
16.12.2004, 19:07
Hallo Ihr Trauermückengeplagten, ich halte diese Tierchen auch ungewollt. Seit einiger Zeit nenne ich auch einen Sonnentau (Drosera, Art unbekannt), den ich gelegentlich in das Zimmer bzw. Blumenfenster stelle, wo sie am aktivsten sind. Dort 'frisst' er dann fleissig Trauermücken, so dass die Population ziemlich eingedämmt wird. Ganz und gar losgeworden bin ich sie so allerdings auch noch nicht. :(
Schaden diese Tierchen den Pflanzen eigentlich?

Christian

noisi
16.12.2004, 19:49
Hallo Christian !

Nur die Larven können Schaden anrichten, sie fressen an den Wurzeln rum und können Jungpflanzen sicher sogar töten (bei starkem Befall).
Sie fressen aber auch auf die Erde gefallene Blattreste. (hab' ich bei meinem Bonsai mit eigenen Augen gesehen)

Krankheiten können die Larven theoretisch nur dann übertragen wenn mehrere Pflanzen gemeinsam in einem Gefäß wachsen.

Ansonsten sind aber vor allem die alten Viecher nervtötend durch ihre 'Aufdringlichkeit' .

Tschüssi Alex

Anonymous
23.12.2004, 13:35
Hallo Alex,

leider ist meine ausführliche Antwort zum Mückenthema Anfang Dezember beim Posten verschollen!
Wie dem auch sei. Inzwischen habe ich mir überlegt mich ganz gemächlich der Problemstellung "Schäden durch Trauermücken an sukkulenten Pflanzen" (und natürlich auch anderen Zimmer- oder Zierpflanzen) anzunähern. Eine primäre Frage dabei ist eigentlich diejenige nach dem Verursacher. Im Internet finde ich nur eine einzige Art als ultimativer Schädling dargestellt, d. h. nur eine einzige von rund 350 einheimischen Arten der Familie. Eigentlich alle entsprechender Angaben sind nur zitiert, also von Leuten, die keine Ahnung von den Mücken haben und in der Regel nur ihr Mittelchen gegen die Biester verkaufen wollen. Folgend könnte man die, ich vermute ja, verschiedenen verursachenden Arten züchten und ein paar Versuche machen. Z. B. könnte man klären, ob beim Einsatz von Farbtafeln die Präferenz wirklich gelb ist und nicht doch bei blau oder gar weiss liegt, wie vergleichbare Untersuchungen gezeigt haben. Vielleicht ist es aber auch gar nicht die Farbe oder eine genau Wellenlänge, auf die die Tiere reagieren, sondern nur ihr Verhalten, dass sie irgendwann gegen die Klebtafeln fliegen läßt.
Beobachtet man die Trauermücken in feuchten Blumentöpfen oder bei Saatschalen, so hat man schnell den Eindruck, das die Tiere feuchtes, organisches Substrat gezielt aufsuchen, d.h. den idealen Eiablageort wahrnehmen können und nicht einfach per Zufall in jeden Topf mal ein Ei legen. Diese Auswahl ist vom Gedanken her naheliegend, zumal die Mücken eine Lebenserwartung von 1-4 Tagen haben und nicht die Energie besitzen lange kopflos zu suchen. Ich habe soetwas bei Mücken schon untersucht und festgestellt, dass sie sich am Geruch orientieren. Falls man den olfaktorischen Reiz, der von im mikrobiologischen Abbau befindlichen, organischen Substrat und den möglichen optischen Reiz einer Farbtafel kombinieren könnte, so erhielte man die ultimative Trauermückenfalle.
Am Anfang steht nach wie vor die Frage nach der Trauermückenfauna in der Zimmerpflanzenkultur. Solltest du bei Gelegenheit wieder Massen von Mücken erlegen könnten, so wäre ich sehr an den Leichen interessiert. Die rausgespühlten Mücken einfach durch ein Tee- oder Kafeefilter schütten und so konzentrieren, dann in Spritus konservieren. Frisch gefangene Mücken lassen sich einfach per Klebeband fixieren und auf ne Postkarte kleben. Am besten sind allerdings alte, vollgeklebte Gelbtafeln...
Vermutlich werde ich schon Jahre brauchen um ein aussagekräftiges Spektrum an Mückenproben zu bekommen.
Frohes Fest und Guten Rutsch
Christian

noisi
23.12.2004, 16:20
iiih, das ist ja eklig.

Hallo Christian !

Ich soll Dir tote Mücken mit der Post schicken ? :o

Was Du da schreibst macht aber Sinn, man könnte so ' ne Art Falle bauen, ein Näpfchen mit feuchter, vielleicht sogar verpilzter, Erde aufstellen. Da gehen die bestimmt dran, die meisten Mücken flattern aus den Töpfen heraus, die nach Pilz riechen.
Ich habe eine Palme die leider einen ziemlich üblen Pilzbefall hat, da summen die meisten Mücken herum.

Ich weiß auch nicht ob es verschiedene Arten sind oder ob die Geschlechter unterschiedlich groß sind. Aber ich habe drei Sorten Mücken, die normalen, einige die etwas größer und 'wohlgenährter' aussehen und einige ganz winzig kleine.

Über irgendwelche Fraßschäden kann ich aber nix sagen, ich habe keine entdecken können. Die Mücken sind einfach nur nervtötend wenn sie ständig vor dem Fernseher rumschwirren oder sich beim Lesen immer in die Leselampe stürzen. Licht scheinen sie also auch zu mögen.

Tschüssi Alex