Einbetten des Wurzelhalses bei Ariocarpen etc.

[Kaktusjo]

Hallo zusammen,

ich wollte mal in die Runde fragen, ob bzw. wie ihr den Wurzelhals bei Ariocarpen einbettet? Ich habe bei mir grobe Kiesel (ca. 5-10mm) genommen und den Wurzelhals in eine 1-3cm tiefe Schicht daraus eingebettet, je nach Pflanzengröße. Allerdings habe ich jetzt das Gefühl, dass die Töpfe langsamer abtrocknen, warum auch immer. Auch steigt das Wasser in dieser Kieselsteinschicht immer noch etwas hoch, so dass der Wurzelhals nicht vollständig trocken íst. Das war allerdings mein Ziel. Gibt es da bessere Alternativen?

Gruss Johannes

[Bernhard]

bei meinen Pflanzen habe ich die mineralische Erde von Haage gesiebt und die Erde so von den sehr feinen Bestandteilen getrennt. Mit diesem etwas groben Substrat habe ich meine beiden Arios sehr gute Erfahrungen gemacht. Sie trocknet sehr sehr schnell ab.Alternativ kann man mit Lavalit abstreuen (sehr grobe Körnung). Mit Kiesel streu ich meine Pflanzen nicht mehr ab, da es immer noch Hydrokultur ausschaut ;-).

Den Wurzelhals wirst du nicht dauerhaft trocken halten können - mußt du auch nicht, denn sooo empfindlich sind die Arios nun auch wieder nicht.
Sie vertragen halt nur keine Dauernässe.

Wenn bei dir das Wasser selbst durch den groben Kiesel hochsteigt, dann solltest du die Gießmenge nochmal überdenken - das ist dann wohl zu viel. ;)

Grüße
Bernhard

[Lupus]

Hallo Johannes,

ich streu seit letztem Jahr alle neu umgepflanzten Kakteen mit Lavalit ab. Auch ich habe festgestellt, dass dadurch das Substrat länger feucht bleibt. Vermutlich liegt es an der Kapillarwirkung: Wenn das Substrat nicht abgedeckt ist, bilden sich feine Kanäle (vorausgesetzt ein nicht zu grobkörniges Substrat) über die das Wasser an die Oberfläche gelangt und verdunstet. Durch das Abstreuen werden diese Kanäle unterbrochen und es bleibt länger feucht (den gleichen Effekt bringt das Pflügen in der Landwirtschaft oder auch das Umgraben bzw. Mulchen eines Gemüsebeetes).

Gruß,
Julian

[AstrophytumX]

Hallo zusammen,

Arios stehen bei mir Standartmäßig im gleichen Substrat wie die anderen Mexikaner.Ich streue den Wurzelhals nicht ab.
Generell beim gießen bei schönem Wetter trocknet die Oberfläche innerhalb von 1-2 Tagen ab.Der Pflege wegen muss man nirgendwo den Wurzelhals abstreuen,wems optisch gefällt der kanns machen,vorteile bringts in meinen Augen jedenfalls nicht!

[eyriesii]

Sehe ich auch so. Schaut Euch mal Standortbilder von Ariocarpen an, die sind da viel tiefer im Boden als in Kultur. Es kommt nur darauf an Staunässe zu vermeiden.

[Lupus]

Schaut Euch mal Standortbilder von Ariocarpen an, die sind da viel tiefer im Boden als in Kultur.

Hallo eyriesii,

das stimmt schon, aber Lithops oder andere südafrikanische Fensterpflanzen (Fenestraria, Frithia etc.) wachsen in ihrer Heimat auch viel tiefer als in Kultur. Denn wenn sie in Kultur (in unserem Klima) so tief stehen würden, würden sie weggammeln. Das kann man also nicht 1:1 übertragen. Kultur ist nicht Natur, genausowenig wie ein Garten Natur ist (oder es ist eben alles Natur, das wird dann aber schon philosophisch ;-) ).
Trotzdem stimme ich zu, dass man Ariocarpen und andre Kakteen nicht abstreuen muß. Das ist eher eine persöhnliche, optische Geschmackssache.
Meine Erklärung bezog sich nur darauf warum das Substrat länger feucht bleibt und war eigentlich neutral gegenüber dem Abstreuen.

Gruß,
Julian

[eyriesii]

Das kann man also nicht 1:1 übertragen.
Nein, sicher nicht. Es ist aber auch übertrieben, den Wurzelhals völlig substratfrei, bzw. ihn möglichst nie feucht werden zu lassen. Möglicherweise senkt sich der Kaktus dann in der Winterpause durch Substrateinschmelzung selbst wieder ab.