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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Saguaro-Kaktus beschädigt - wer kann schnell einen guten Rat geben?



Jörg41
10.05.2020, 19:07
Hallo Freunde,
vor 8 Jahren habe ich mir aus Arizona einen großen Saguaro mitgebracht.
Im Sommerhalbjahr steht er im nicht beheizbaren Wintergarten und im Winter wird er mit vielen anderen in ein Gewächshaus gebracht und bei mindestens ca. 8 °C kühl und trocken gehalten.
Als ich ihn im voriges Jahr im Spätherbst ins Gewächshaus gebracht habe ist er mir aus der Hand gefallen und auf den Betonboden geklatscht.
Seit ca. Ostern ist er wieder im Wintergarten. Jetzt habe ich mir ihn genauer angesehen und mit Erschrecken festgestellt, daß er an einigen Rippen schwere Schäden hat (siehe angefügte Fotos).
Es ist der Bereich mit dem er auf dem Boden aufgeschlagen ist. Der äußere Bereich der Rippen war offensichtlich zermatscht, ist dann verfault und später eingetrocknet. Das vertrocknete Gewebe ist hart und ließ sich ablösen. Beim Ablösen stiebten die Pilzsporen. Unter dem abgelösten vertrockneten Gewebe sah das Gewebe gesund aus, färbte sich aber recht schnell braun und später schwarz.
Die Fotos zeigen den beschädigten Bereich in dem ich nur im oberen Teil das abgestorbene Gewebe abgelöst habe. Darunter sieht man das abgestorbene eingetrocknete Gewebe.
Bitte könnt Ihr mir raten, was am sinnvollsten zu tun ist.
Ich würde das abgestorbene Gewebe vollständig bis in gesunde Bereiche abtragen und die Wunden mit Thyoram dick einstäuben.
Thyoram gibt es aber nicht mehr. Gibt es ein gleichwertiges Mittel gegen Faulnis?
besten Dank und liebe Grüße
Jörg

larshermanns
26.05.2020, 19:32
Hallo Jörg,

ich würde in Betracht ziehen, ihn zu köpfen ... und zwar deutlich unter der betroffenen Stelle.
Dann hat dein Saguaro die Möglichkeit, an der Schnittstelle neu auszutreiben.
Es ist so oder so ein Kandelaberkaktus, für den du bald eine endgültige Lösung finden solltest.

Da es in Deutschland wohl keine allzu harten Winter mehr geben wird, wäre eine Auspflanzung nach draußen zu überlegen.
Sollte es doch mal länger frostig bleiben, könntest du den Boden entsprechend ab- und den Kaktus mit Vlies oder Folie zudecken.

Vor allem bildet er in Freiheit ein weit gespanntes Wurzelwerk, was ihm nur zugute kommen könnte. ;)

beate
26.05.2020, 23:16
Guten Abend Jörg,

zuerst einmal herzlich willkommen im Forum!
Du kennst diese Gattung Kaktus! Dir ist bekannt wie langsam die Pflanzen wachsen.
Die Bewurzelung eines Kopfstecklings ist wohl nicht zu erwarten. . .
Die Beschädigungen hat der Kaktus durch die Verschorfung schon selber eingegrenzt.
Der Wachstumspunkt - Scheitel - scheint nicht betroffen.
Nichts tun, nur viel frische Luft und Luftbewegung!
Dann wird das wieder - nur die Beschädigungen werden verheilt bleiben.

LG Beate

larshermanns
27.05.2020, 10:24
Die Bewurzelung eines Kopfstecklings ist wohl nicht zu erwarten. . .
Moin Beate,
eine Bewurzelung des Kopfstecklings hatte ich auch nicht angedacht.
Sollte die Verfaulung jedoch weiter fortschreiten, wird eine Köpfung u.U. die einzige Methode sein, um den Kaktus noch zu retten.
Und eben hier ist davon auszugehen, dass später an der Schnittstelle ein neuer Trieb entstehen wird.