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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : San Pedro Kaktus bewurzeln



Kakessen
12.03.2020, 11:45
Hallo, ich habe Kakteen neu für mich endeckt und mir ein San Pedro zugelegt, da dieser anfängerfreundlich sein soll. Der Kaktus ist 30 cm lang, sieht gesund aus, ist aber am Ende abgeschnitten und wurde mehrere Monate gelagert. Das Ende sieht sehr hell braun aus und fühlt sich leicht hölzern an.

Wie gehe ich jetzt am besten vor, um den Kaktus zu bewurzeln ? Einfach das Ende abschneiden und in Vogelerde stecken ?

Viele Grüße

woierueo9r789
12.03.2020, 15:45
Fotos machen

Reteid
12.03.2020, 17:40
Ich schlage vor, unten leicht ankratzen, so dass das harte Holz vom Vegetationsring weg ist. Dann gerade auf trockene humose Erde setzen und die Pflanze andrücken.
Wenn sich die erste kleine Wurzel gebildet hat, leicht vorsichtig anfeuchten. Das weitere sind keine Probleme mehr.

Knusprig
06.05.2020, 19:46
Du schneidest den so ab, dass das Ende konisch wird, also spitz zuläuft, aber ohne den Strung zu beschädigen. Den siehst du, wenn du erstmal gerade abschneidest, bevor du "anspitzt". Das ist wichtig damit dir der Kaktus im Topf nicht umkippt später. Vielleicht kann dir jemand ein Foto zeigen...
Tja, und dann machst du das so:

(ob die Methode meines Vorredners funzt, weiß ich nicht. Verwirrung incoming;)
https://www.kakteenforum.de/showthread.php?8532-Sicher-und-schnell-bewurzeln!-TIPP!!&highlight=bewurzeln


(https://www.kakteenforum.de/showthread.php?8532-Sicher-und-schnell-bewurzeln!-TIPP!!&highlight=bewurzeln)

larshermanns
07.05.2020, 19:23
Dann gerade auf trockene humose Erde setzen und die Pflanze andrücken.
Das ist doch hoffentlich ironisch gemeint ... :o

Foto-Herby
09.05.2020, 10:35
Das ist doch hoffentlich ironisch gemeint ... :o

Ich möchte nicht für Reteid antworten, sehe mich aber trotzdem veranlasst, zu sagen, dass ich selbst das keinesfalls als Ironie ansehe. Ganz im Gegenteil: Auch ich habe schon vor langer Zeit die Erfahrung gemacht, dass die Kultur von Sukkulenten in humosem Subtrat einfacher ist als in dem Zeug, das hier permanent als das Optimum vorgebetet wird. Im Gegenteil: ich hatte im vergangenen Herbst einen Großteil meiner (zugegeben wenigen) Sukkulenten/Kakteen in einem vom Züchter selbst gemischten Konglomerat von Steinchen und sonstigen grieseligen Zeug verpflanzt und hab im Moment absolute Probleme damit, sie wieder derart wuchsfreudig zu sehen wie ich es bislang gewohnt war.

Für mich der allergrößte Vorteil von Torf: Ich kann bequem von unten angießen und die Feuchtigkeit kommt gerade im Frühjahr kaum bis zum Wurzelansatz durch, wenn man sich mit der Wassermenge zurück hält; der Wurzelhals bleibt gerade in der kühleren Jahreszeit noch angenehm trocken. In dem Zeug, wo die Pflanzen bei mir derzeit stecken, muss ich unbedingt von oben gießen, weil sonst das Substrat überhaupt keine Feuchtigkeit aufnimmt. Da schütte ich ein Schnapsglas voll Wasser in den Untersetzer und das Wasser gelangt kaum ins Substrat; würde ich - so wie es empfohlen wird - das überschüssige Wasser schon nach 10 Minuten wegschütten, hätte das gar keinen Gießeffekt, weil ich gefühlt das selbe Wasser, was ich in den Untersetzer reingeschüttet habe, auch wieder wegschütte. Und heuer kümmern meine Sukkulenten wieder mal dahin, dabei sollten sie jetzt schon ziemlich gut im Wuchs sein. Ich vermute, dass ich die Pflanzen im Herbst wieder in die übliche Baumarkt-Kakteenerde verpflanzen werde.

Und jetzt komme man nicht wieder damit, zu fragen, in welchem Substrat die Kakteen in der Natur wachsen. Denn: In welchem Topf wachsen Kakteen denn in der Natur? Nur weil sie TROTZ der widrigen Umstände in der Natur überleben, heißt es doch nicht, dass sie NUR unter diesen Umständen überleben KÖNNEN. Oder glaubt irgendwer von Euch, dass ein Samenkorn nicht aufginge in der Natur, wenn es zufällig in einer humoseren Erde landen würde? Pflanzen sind in der Regel extremst anpassungsfähig und wenn man Kakteen in torfhaltiger Erde nicht mit Wassergaben ersäuft, wachsen sie absolut perfekt darin. Und genau das ist für Menschen ideal, die nicht die Möglichkeit eines Gartens oder gar eines regelbaren Gewächshauses haben.

Ich selbst habe Kakteen und Sukkulenten sogar schon sehr, sehr erfolgreich in Hydrokultur gehalten, das ist dann nochmal einen Ticken einfacher, weil man jederzeit nachsehen kann, wie viel Feuchtigkeit im Substrat tatsächlich vorhanden ist - und weil sich eben diese Feuchtigkeit niemals (!!!!) bis an den Wurzelhals raufzieht, gibt es auch keine Probleme mit Wurzelhalsfäule. Man muss sich nur angewöhnen, maximal ein Drittel der üblichen Füllhöhe als Maximum einzuhalten und so lange nicht nachzugießen, bis die Nährflüssigkeit komplett aufgenommen wurde.

Ich denke, warum die großen Gärtnereien Kakteen und andere Sukkulenten so gerne in torfhaltiger Erde wachsen lassen, liegt genau daran, dass dieses Substrat die Pflege der Pflanzen extremst vereinfacht, ohne dass die Pflanze darin Schaden nimmt. Und wenn es für die Gärtnereien gut ist, dann ist es für jene genauso gut, die den Pflanzen eben nicht die optimalen Lebensbedingungen bieten können.

Herby

woierueo9r789
09.05.2020, 12:11
1) Gärtnereien nehmen dieses Substrat, weil die Pflanzen darin am schnellsten wachsen, da es für diese Pflanzenarten überdüngt ist. Es geht ihnen um den Gewinn und nicht um eine artgerechte Züchtung. So wie man bei der Massentierhaltung sehr kleine Flächen nimmt, muss man daraus nicht ableiten, es wäre das Beste für die Tiere, nur weil die "Profis" es so machen. Oder man nehme bei Kindern Fastfood und erfreue sich daran, dass sie Fett werden :roll:


2) Auch ich hatte jahrelang meine Sukkulenten in normaler Blumenerde. Da kann funktionieren, muss es aber nicht. Die meisten Laien werden damit eher höhere Verluste erzeugen. Sie wachsen schön schnell und dann ist Schluss mit der Freude, wenn das Teil von einem auf den anderen Tag wegfault :D

Foto-Herby
09.05.2020, 12:44
1) Keiner hat behauptet, die Pflege in humoser Erde wäre das Beste für Tiere; diese Polemik sollte man bleiben lassen.

2) Geling-Garantie gibt es nirgendwo im Leben. Und Laien haben genau dann Verluste, wenn sie sich überhaupt nicht für Kakteen interessieren und diese Pflanzen allensfalls so pflegen, wie sie ihren Gummibaum und Philodendron pflegen (häufig auch noch am selben Standort). Dort ist meist das Problem, aber nicht in Form falscher Erde im Topf. :p

Herby

larshermanns
09.05.2020, 12:45
1) Gärtnereien nehmen dieses Substrat, weil die Pflanzen darin am schnellsten wachsen, da es für diese Pflanzenarten überdüngt ist. Es geht ihnen um den Gewinn und nicht um eine artgerechte Züchtung. So wie man bei der Massentierhaltung sehr kleine Flächen nimmt, muss man daraus nicht ableiten, es wäre das Beste für die Tiere, nur weil die "Profis" es so machen. Oder man nehme bei Kindern Fastfood und erfreue sich daran, dass sie Fett werden :roll:


2) Auch ich hatte jahrelang meine Sukkulenten in normaler Blumenerde. Da kann funktionieren, muss es aber nicht. Die meisten Laien werden damit eher höhere Verluste erzeugen. Sie wachsen schön schnell und dann ist Schluss mit der Freude, wenn das Teil von einem auf den anderen Tag wegfault :D

Vielen Dank, du warst schneller als ich. ;)

Genau das sind die gravierenden Punkte, die man einem Laien auch klar verständlich machen sollte.

Ziel bei einer artgerechte Kakteenhaltung ist es, die Pflanzen klein und gedrungen zu lassen.
Aus eben diesem Grund düngt man auch mit stickstoffarmem Dünger.

Bei Großhändlern und Baumärkten ist es hingegen sehr viel wichtiger, die Pflanzen schnell an den Mann zu bringen - vorzugsweise an Laien, die davon keine Ahnung haben.
Da macht es natürlich Sinn, sie in normale Erde zu packen, mit stickstoffreichem Dünger ein schneller Wachstum anzuregen und vielleicht sogar noch Papier- oder Plastikblüten reinzustechen oder mit Heißkleber am Kaktus zu fixieren, um sie noch schneller verkaufen zu können. Erst vor wenigen Tagen hatte ich einen entsprechenden Kaktus in einem Forum gesehen (hier, oder in einem anderen).

Fakt ist:
Kakteen sind Wüstenpflanzen (von den Epiphyten mal angesehen) und benötigen daher ein möglichst torf- und humusfreies Substrat.
Natürlich werden sie dann nicht mehr so schnell wachsen, doch das ist auch nicht der Sinn und Zweck der Übung.
Vielmehr gilt es, die Pflanzen abzuhärten.
Lass du deine ruhig weiterhin in humushaltigem Substrat wachsen. Wenn dir eines Tages die Wurzeln verfaulen oder sich vermehrt Parasiten bilden, dann ist dies dein Problem.
Ich halte es jedoch für verantwortungslos, einem blutigen Anfänger falsche Tipps zu geben und die anderen, erfahrenen Kakteenbesitzer wie völlige Idioten abzustempeln. :roll:


Auch ich habe schon vor langer Zeit die Erfahrung gemacht, dass die Kultur von Sukkulenten in humosem Subtrat einfacher ist als in dem Zeug, das hier permanent als das Optimum vorgebetet wird. Im Gegenteil: ich hatte im vergangenen Herbst einen Großteil meiner (zugegeben wenigen) Sukkulenten/Kakteen in einem vom Züchter selbst gemischten Konglomerat von Steinchen und sonstigen grieseligen Zeug verpflanzt und hab im Moment absolute Probleme damit, sie wieder derart wuchsfreudig zu sehen wie ich es bislang gewohnt war.

Die wenigstens Züchter werden dir irgendein "grieseliges Zeug" empfehlen.
Der Grundtenor ist der, dass die meisten Kakteen ein Substrat mit Schwerpunkt auf Mineralien bevorzugen, das nur einen geringen Anteil Erde hat.

Meine Grundmischung besteht aus:
25% handelsüblicher Kakteenerde
25% Seramis für Kakteen
25% Aquarienkies
25% Aqualit

Das ist alles kein "grieseliges Zeug", sondern es hat sich bereits seit mehr als zwanzig Jahren bei mir bewährt.
In den 90'er Jahren hatte ich erfolgreich Rebutien und Echinopsen gezüchtet und war sogar erfolgreicher als mein Vermieter, der dies professionell in einem Gewächshaus getan hat.

Natürlich fließt beim Gießen ein Großteil der Flüssigkeit wieder ab.
Das ist in der Natur aber auch nicht anders.
Und meine Kakteen danken es mir mit gesundem Wachstum und schönen Blüten.

Dicke
09.05.2020, 20:41
Fakt ist:
Kakteen sind Wüstenpflanzen (von den Epiphyten mal angesehen) und benötigen daher ein möglichst torf- und humusfreies Substrat.

Hallo Lars, aber ist es nicht so, dass Kakteen, Xerophyten an Standorten mit Böden, die in der Gesamtbilanz humusarm sind (der Humus führt ein Nischendasein) deshalb recht gut leben können, weil die Konkurrenz kleiner ist; wo humus- und stickstoffbedürftige Pflanzenarten sich nur schwer oder garnicht ansiedeln können, ist das für Kakteen und deren Morphologie von Vorteil.
Da Gärtner und Hobbygärtner quasi keine Standortflora/ keine Begleitflora zulassen wenn sie Pflanzen kultivieren, können sie ihren Zöglingen beruhigt Humus oder Anzuchtmedien auf Torfbasis mit oder ohne Spezialdünger geben.
Vor ein paar Monaten hatte ich auch schon mal versucht, etwas zum Thema "enttorfen" zu posten, konnte es aber nicht so begründen - nicht so sachlich/fachlich, wie das die/ der Herby in seinem aktuellen Posting (https://www.kakteenforum.de/showthread.php?66215-San-Pedro-Kaktus-bewurzeln&p=269918&viewfull=1#post269918) tat.

mein Posting (https://www.kakteenforum.de/showthread.php?65168-Stecklinge-bewurzelt-aber-faulig&p=263984#post263984)

viele Grüße von Der Dicken

, die sich ganz doll freut über die Richtung, die dieser Thread nimmt und es spannend findet

Foto-Herby
09.05.2020, 23:09
Hi Lars,

ich weiß ja nicht, wie alt Du bist - ich zähle mittlerweile 64 Lenze und hab mit der Pflege von Kakteen mit etwa 25 Jahren begonnen. Also ein klein wenig Erfahrung habe ich schon. Und auch meine Kakteen bringe ich regelmäßig - trotz behauptet total ungeeignetem Substrat - zum Blühen. Ich kenne leider Deine Bedingungen vor Ort nicht - ich muss mich leider mit einem westseitigen Fenster begnügen und da ist es für die meisten Kakteen sowieso schon grenzwertig, was das optimale Wachstum betrifft. Und nicht nur das, ich wohne in einem dicht bebauten Großstadt-Grätzel mit einem Haus gegenüber, das von dem Sonnenlicht auch noch einen großen Teil wegnimmt.

Und ich bemerke, dass meine Kakteen heuer so gar nicht aus dem Winterschlaf erwachen und ich mache dafür das Substrat verantwortlich, weil es das erste mal so ist und ich auch im Herbst das erste mal ein 'empfohlenes' Substrat genommen habe. Ich weiß auch nicht, was genau Du unter grieselich verstehst - für mich sieht es so aus, dass sich die Oberfläche des Substrats wie Beton anfühlt. Und das deswegen, weil eben die kleinen Teile des Substrats sich hervorragend zwischen den größeren Teile pressen im Laufe der Zeit - und dadurch entsteht mehr und mehr eine dichte Masse. Vermutlich auch deswegen, weil städtisches Gießwasser in der Regel sehr kalkhaltig ist und ich fürchte, dass eben genau dieser Kalk sukzessive die einzelnen Steinchen zusammen klebt. Und weiters ist meine Vermutung, dass genau das für das gesunde Wurzelwachstum hinderlich ist.

Es sollte auch Dir einleuchten, dass all das nicht unbedingt zu den optimalen Bedingungen zählt, die ein Kaktus oder eine sonstige Sukkulente braucht. Zu wenig Licht (noch dazu hinter der Scheibe), eingeengt in einem viel zu kleinen Topf, keine natürliche Feuchte von unten und auch noch hartes und kalkhaltiges Gießwasser. Klar, Du könntest jetzt argumentieren: Dann halte halt keine Kakteen oder Sukkulenten. Ja, das wäre eine Alternative. Aber will ich das?

So, und jetzt nochmal zu den Anfängern: Schau doch bitte mal die Realität an! Die allermeisten Anfragen von Neulingen zeigt doch deutlich, dass die Leute sich hinten und vorne nicht auskennen was die Pflege von Kakteen betrifft. Und wenn ich weiters beobachte, wie viele Leute sich hier ein zweites Mal melden mit Fragen, dann komme ich eher zum Schluss: Die meisten fühlen sich abgeschreckt von der Arbeit, die sie mit den Kakteen hätten, würden sie Eure Vorschläge umsetzen. Ich bin hier Pragmatiker. Wenn die Leute Kakteen halten wollen, dann versuche ich, eine Lösung zu finden, wo sich einerseits der Kaktus noch wohl fühlen kann und andererseits der Laie nicht überfordert ist. Mag sein, dass mein Zugang zu dieser Materie falsch ist - aber wie gesagt: Ich mache das bereits etwa 40 Jahre so und bin damit überaus erfolgreich. Ja, vielleicht bist Du erfolgreicher als ich, das möchte ich Dir gerne zugestehen. Aber unter meinen Bedinungen hole ich das Optimum raus, davon bin ich überzeugt.

Deswegen bin ich absolut der Meinung, dass gerade für einen Anfänger die humose Erde vom Baumarkt oder von den Planzengroßmärkten der beste Kompromiss ist. Sie filtert gut den schädlichen Kalk aus dem Gießwasser, sie hält das Wasser im Topf und führt dazu, dass die Pflanze auch unter widrigeren Bedingungen noch brauchbar gedeihen und sie macht die sonstige Pflege absolut problemlos, sodass man sich daran üben kann. Zumal ja in den großen Gärtnereien eh nur Kakteen gezogen werden, wo man schon sehr, sehr viel falsch machen muss, um ihn zu töten. Klar: es braucht weiterhin ein gewisses Mindesmaß an Wissen rund um die Pflege von Kakteen, aber das braucht man sowieso, egal welches Substrat man nimmt. Warum also nicht jenes Substrat nehmen, wo die Pflege am Problemlosesten ist?

Leider - und sorry, wenn ich das so sage - ist es auch hier so, dass die "Wissenden" immer davon ausgehen, dass Andere so sind wie sie selber. Ich habe das vor gefühlt ewigen Zeiten in Computerforen gesehen, wo jeder scheel angegangen wurde, der auch nur eine pragmatische Lösung präsentiert hat. Computerlösungen mussten damals exquisit sein, sonst war es langweilig. Und in Fotoforen ist es genauso: wenn einer mit seiner Kamera unzufrieden ist, kannst Du Dir sicher sein, dass man dem zu einem der Top-Modellen der 3 oder 4 großen Kamerahersteller rät, ohne überhaupt nachzufragen, weswegen er unzufrieden ist oder was ihm abgeht bei der Arbeit des Fotografieren. Wer nicht nach den ungeschriebenen 'Regeln' agiert, gilt als Außenseiter. Nö, da mache ich nicht mit. Mich interessiert in erster Linie das, was der Fragesteller möchte. Dazu braucht es mehr als nur zu sagen, welches Substrat in den Topf gehört. Ich hab auch schon Leuten abgeraten, Kakteen zu halten, weil die eigentlich nur ein Deko-Objekt gesucht hatten. Soll halt auf irgendeinem Möbelstück in der finstersten Ecke stehen. Aber dort hilft auch das beste Substrat nicht weiter. Die Menschen sind halt höchst unterschiedlich und darauf sollte man deutlich stärker eingehen als darauf, welches Substrat im Blumentopf ist.

Hmm ... nochmal sorry, aber das musste ich mir jetzt von der Seele schreiben!
Schönen Sonntag,

Herby

Foto-Herby
10.05.2020, 12:31
Hi Dicke,

ich hab gerade den von Dir verlinkten Post und auch gleich den ganzen Thread durchgelesen - und genau dort kommen viele der Argumente vor, die ich meine.

Sabine aka Avicularia schreibt dort:


Das Problem dabei ist nur, dass das Substrat das Wasser sehr lange hält und es sehr lange dauert bis es wieder ganz abtrocknet. Wenn ein Kaktus jetzt über den Sommer draußen steht und es gibt eine Schlechtwetterphase, dann ...

Und exakt das meine ich mit "von sich selbst ausgehen". Es gibt viele Menschen, die einen Kaktus am Fensterbrett halten (innen, nicht außen), da kommt 365 Tage lang im Jahr kein Tropfen Regenwasser ran. Und genau für solche Kakteenhalter ist Torf im Substrat ein nicht zu unterschätzender Vorteil.

Sabine fragt dort in weiterer Folge:


Wie lange muss man einen Kaktus, der in Humus sitzt vor der Winterruhe nicht mehr gießen bis die Wurzeln wirklich trocken sind?

Meine Antwort wäre: es dauert bei mir in etwa 1 Woche, bis das Substrat hinreichend trocken ist, sodass man mit Fäulnis nicht mehr zu rechnen braucht. Und wieder: Leute, die ihre Kakteen innen am Fensterbrett halten, haben nur selten die Möglichkeit, für hinreichend kühle Temperaturen zu sorgen. Es wird also wieder davon ausgegangen, dass alle Kakteenliebhaber einen Garten mit temperiertem Glashaus besitzen. Kurze Anmerkung am Rande: Hier in Wien hatte es im vergangenen Winter bis zu 15 Grad gehabt, nachts teilweise nicht mal unter 10 Grad; wie soll ich hier für Temperaturen von 6 bis 8 Grad sorgen in der Wohnung? Unter diesen Bedingungen MUSS zwangsweise eine gewisse Feuchtigkeit im Substrat herrschen, weil sonst sind die Wurzeln bis zur Basis der Pflanzen tot. Ich jedenfalls hatte auch in torfigen Substraten noch nie mit Wurzelfäule zu tun gehabt. Was stimmt: das trockene Substrat wieder vernünftig feucht zu bekommen, ist ein wenig schwierig. Deswegen lasse ich es gar nicht erst soweit kommen (siehe meine Anmerkung zuvor) und daher schütte ich auch im Winter immer wieder mal ein wenig Wasser in den Untersetzer und achte penibel darauf, dass der Topf nicht zu lange im Wasser stehen bleibt, aber immerhin so lange, dass das Substrat auch eine ausreichende Menge Wasser aufnehmen kann. Das sorgt dafür, dass das Substrat eine gewisse Grundfeuchtigkeit behält, was wiederum dem Erhalt der Wurzeln zugute kommt. Ausfälle deswegen hatte ich noch nie.

Danach führt sie aus, dass humusreiche Erde ein idealer Lebensraum für Trauermücken wäre und das Sämlingen gefährlich werden könnte. Wieder: Man schließt von sich auf alle Anderen. Dabei wollen die allermeisten Menschen, die sich Kakteen am Fensterbrett halten, niemals Kakteen selbst ziehen. Die meisten kaufen sich einen Kaktus und das war es dann. Oder man kauft noch einen zweiten und vielleicht noch einen dritten, wenn der erste nicht schon nach ein paar Wochen eingegangen ist. Und man freut sich wie ein Kind, wenn dann einer der Lieblinge tatsächlich die eine oder andere Blüte hervorbringt, ohne zu wissen, wie einem das gelungen ist.

In Folge beschreibt sie dann komplett falsch den natürlichen Lebensraum von Kakteen. Ihrer Meinung nach sind das oft Felswände, Felsspalten oder ausgetrocknete Flussläufe. So ein Schmarrn. Selbst ein Kaktus ist nicht in der Lage, aus aus einem Felsen die für ihn lebensnotwendigen Nährstoffe herauszubekommen. Dazu braucht es Wasser. Und dieses Wasser muss entsprechend lange wirken können, sonst lösen sich die Stoffe nicht aus dem Gestein. Die meisten Kakteen wachsen in Ebenen, wo es zumindest eine gewisse Menge an Grundwasser gibt und wo regelmäßig Regen fällt. Viele Kakteen sind absolute Tiefwurzler, die sich so mit Wasser und Nährstoffen versorgen, indem sie bis zum Grundwasser vordringen. Etwas, was die Gräser nicht schaffen. Und unter den Kakteen und Sukkulenten gibt es auch Flachwurzler, die benötigen sogar wesentlich öfter Wasser von oben. Allen gemeinsam ist eben die Tatsache, dass sie sich mit weniger organischen Nährstoffen zufrieden geben. Was aber nicht heißt, dass denen organische Nährstoffe schaden.

Daher plädiere ich dafür: sich zuerst mal darum bemühen, herauszufinden, wie die örtlichen Gegebenheiten beim Fragesteller sind und erst danach Tipps zu geben - und nicht bei jeder Anfrage das Substrat anzumotzen, nur weil man es selber niemals verwenden würde. So wie ich gestern schon geschrieben habe: In den allermeisten Fällen ist nicht das Substrat im Blumentopf das größte Problem.

Herby

PS: Ich möchte noch anführen, dass ich den Profis hier nicht grundlegend widersprechen möchte. So wie Ihr dieses Hobby betreibt, ist es mit Sicherheit die richtige Vorgehensweise. Aber trotzdem, die meisten, die hier unregistriert oder neu registriert posten, haben neben dem Pflegen des einen oder anderen Kaktus' noch andere, vielleicht sogar größere Interessen. Ich, beispielsweise, beschäftige mich in meiner Freizeit gerne mit der Fotografie oder daheim mit meiner Modellbahn. Den Kakteen widme ich mich nur wenige Minuten am Tag und mehr möchte ich auch gar nicht. Aber hier hat man wirklich oft genug das Gefühl, die Leute hier würden für ihre Kakteen ihr Leben geben und denken, dass auch alle anderen Menschen so wären, die hier posten. Aber das ist ganz sicher NICHT so. Und das sollte man auch in Betracht ziehen, wenn man Ratschläge verteilt.

larshermanns
10.05.2020, 14:35
Morsche!

Ich bin (noch) 46 und halte seit meiner Jugend Kakteen (also rund 30 Jahre +/-), wobei ich in den 90'er Jahren Echinopsis und Rebutia gezüchtet habe.

Ja, es gibt durchaus Kakteen, denen ist es praktisch fast egal, wie sie gehalten werden.
Für das gros gilt aber dennoch, ein lockeres, mineralisches Substrat mit nur geringem Erdanteil ist ideal.

Ich halte meine Kakteen seit jeher innen auf dem Fensterbrett über der Heizung und komme dennoch mit meiner Mischung sehr gut zurecht.
Selbst wenn die Pflanzen dabei völlig austrocknen sollten (während der Winterruhe), schaffe ich es dennoch, sie im Frühjahr wieder zur Blüte zu treiben.

Fragt sich eben, was ihr für Pflanzen haltet.
Es gibt nachweislich Kakteen, die vertragen absolut keinen Humus und müssen sogar rein mineralisch gehalten werden.

Ich bin in diversen Foren aktiv und auch in verschiedenen Facebook-Gruppen, und dort sieht man oft genug Problemfälle, die eindeutig auf falsches Substrat zurückzuführen sind (zumeist in Verbindung mit zu wenig Licht).
Oben vergeilt und unten verfault ...

Sprotte
10.05.2020, 14:44
Ja, vielleicht bist Du erfolgreicher als ich, das möchte ich Dir gerne zugestehen. Aber unter meinen Bedinungen hole ich das Optimum raus, davon bin ich überzeugt.

Hi,

das ist im Grunde auch schon in meiner Aquaristikzeit und jetzt bei den Pflanzen auch mein Credo gewesen. Es geht sicher immer besser, aber noch viel häufiger geht es auch schlechter. Und man muß eben mit den gegebenen Bedingungen arbeiten. Was habe ich früher Anschuldigungen gehört, daß ich XY nicht die besten Bedingungen schaffe, man müsse das so und so machen...

Es gibt Richtwerte und Fakten, und es gibt sicher auch genug Erfahrungswerte die das bestätigen. Aber nur weil man abweicht, muß es nicht verteufelt werden und völlig falsch sein. Meiner Meinung gibt es immer einen Bereich für Kompromisse, der nicht auf Kosten des Tieres/der Pflanze gehen muß.

Zum Substrat...ich lese sehr sehr häufig, daß in 100% Bims gehalten wird. Vielleicht ist es mein schräges Frauenhirn, aber ich habe immer ein komisches Gefühl dabei gehabt "wovon sollen die armen denn leben?"... darum gab es bei mir immer einen, wenn auch kleinen, Anteil Erde.

Schlimm finde ich, daß für viele Menschen Pflanzen wirklich nur Deko sind, und wenn sie eingehen, wird halt was neu gekauft (noch schlimmer in der Aquaristik....da schüttelts mich heute noch). Aber wenn jemand anfängt, sich Gedanken zu machen, lernen will, dann ist das ein guter Anfang! Und da muß nicht gleich alles perfekt gemacht werden. Ich selber bin auch noch in Probezeit, ich weiß auch noch nicht, ob meine Bedingungen hier auf Dauer ausreichen, ich werde es sehen...aber deswegen lasse ich mir nicht gern sagen "du machst alles falsch"...

So, schönen Sonntag noch,

Bettina

edit, ach so...mein Alter vergessen, bin 43 :cool:

kakteenfritze
10.05.2020, 23:21
...aber deswegen lasse ich mir nicht gern sagen "du machst alles falsch"...



Das hat doch hier niemand getan, Bettina....??!
Lediglich Herby greift hier - nicht zum ersten Mal - die Leute an, die sich bemühen, Fragen KURZ und KNAPP und nach bestem Wissen und ihren Erfahrungen entsprechend zu beantworten. Schließlich kann jeder nur sein durch intensive Lektüre in Verbindung mit Praxiserfahrungen erlangtes Wissen weitergeben.
So wie die Menschen unterschiedliche Möglichkeiten zur Haltung ihrer Lieblinge haben, so unterschiedlich sind auch die Pflanzen und man kann nicht einfach sagen: "Kakteen brauchen .... und müssen...."
Und genau deshalb will ich wieder zum Thema kommen:
Bei so einem "San Pedro" könnte ich mir eine Bewurzelung in humushaltiger (normaler) Blumenerde durchaus vorstellen. Nach erfolgter Bewurzelung würde ich dann in den darauffolgenden 1-2 Jahren jedoch in ein etwas humusärmeres Substrat umsetzen.

Beste Grüße.
Ingo

Übrigens, für die meisten meiner Pflanzen verwende ich die relativ humusreiche Kakteenerde Nr. 01 von Haage. Viele stehen in rein mineralischem Substrat, manche sogar in normaler Blumenerde.

Sprotte
11.05.2020, 07:29
Das hat doch hier niemand getan, Bettina....??!
.

Nein Ingo, lieben Dank, alles gut...hier nicht! War generell gemeint.

Foto-Herby
11.05.2020, 11:38
Lediglich Herby greift hier - nicht zum ersten Mal - die Leute an, die sich bemühen, Fragen KURZ und KNAPP und nach bestem Wissen und ihren Erfahrungen entsprechend zu beantworten.

Gibt es eine Statistik darüber, wie viele Leute sich hier anmelden, eine Frage stellen, worauf eine KURZE und KNAPPE Antwort folgt - und dann liest man nie mehr wieder etwas von diesen Usern? Hat sich schon mal jemand die Frage gestellt, WARUM das so oft in dieser Art abläuft? Könnte es daran liegen, dass die Antworten ZU kurz und ZU knapp und dadurch nicht zu verstehen sind für Jemanden, dessen Lebensinhalt nicht die Pflege von Kakteen und Sukkulenten ist?

Es tut mir leid, wenn Du den Eindruck gewinnst, ich würde hier die Leute angreifen. Als ich mich hier angemeldet hatte, lag mein Engagement darin, gerade den Anfängern mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Gerade weil ICH nicht kurz und knapp antworte und ich mich darauf einlasse, mich in den Fragesteller hinein zu versetzen, halte ich mich eben für geeignet zu helfen und eine Lösung zu finden, die ... a) für den Fragesteller zu keiner Herausforderung wird und ... b) das daraus erzielbar beste Ergebnis für die Pflanze zu erreichen. Mir ist auch bewusst, dass die Pflanze unter Euren Fittichen wohl ein noch besseres Leben fristen würde - aber in Anbetracht der Situation beim Fragesteller würde bei meinen Tipps die Pflanze erheblich an Lebensqualität gewinnen, ohne den User zu überfordern.

Ob daraus für den einen oder anderen User ein ernsthafteres Hobby entsteht, ist nicht vorhersehbar. Im Allgemeinen würde ich aber behaupten, dass bestenfalls 10% der User 'auf den Geschmack' kommen, mehr aus sich heraus zu holen und die für die Pflanzen bestmögliche Pflege zu erreichen - beim Rest wird es allenfalls bei der Pflege einzelner Pflanzen bleiben. So wie bei mir, denn ich hatte nie den Ehrgeiz, mir Pflanzen oder Tiere ins Haus zu holen, die ganz besondere Anforderung an den Halter stellen. Im Gegenteil: Je anspruchsloser die Pflanze, umso größer die Chance, dass sie ein Plätzchen auf meiner Fensterbank bekommt. Genau hierbei habe ich jahrzehntelange Erfahrungen gesammelt. Und das würde ich gerne mit jenen teilen, die exakt diese Hilfe brauchen. Und das bedeutet, dass die Wahl des Substrats eine der unwichtigsten Komponenten ist. Viel wichtiger sind hier die Aspekte des Standorts (Sommer und Winter inkl Temperaturen), Menge und Art des Gießens, welche Dünger verwendet wird und wie viel davon, wie viele und welche Erfahrungen hat der Fragesteller und dergleichen. Das ist es, woarauf ich hinweisen möchte. Denn wie man nur allzu oft sieht: Viele melden sich hier an, stellen eine Frage, bekommen KURZE und KNAPPE Antworten (die vermutlich nicht verstanden werden), und sie posten hier nie wieder.

Und genau das finde ich schade.

Herby

larshermanns
12.05.2020, 11:27
Und das bedeutet, dass die Wahl des Substrats eine der unwichtigsten Komponenten ist.
:-?
Na, das erzähl' mal jemandem, der sein Astrophytum asterias in Humus oder seine Schlumbergera in rein mineralischem Substrat hält.

Die Erfahrung zeigt doch, dass das falsche Substrat in Verbindung mit zu viel Wasser dazu führen kann, dass Kakteen von innen her verfaulen oder gar aufplatzen.
Meinetwegen kannst du Lithops gern in Humus pflanzen ... mal schauen, wie lange sie dies bei dir überleben werden.

Die von mir genannte Mischung kann praktisch bei fast allen Kakteen anwenden (außer bei Epiphyten, die ich in mindestens 50% Kakteenerde setzen würde und Astrophyten, wo ich den Erdanteil eher bei vielleicht 10% sehe).
Reine Humuserde ist hingegen nachweislich für die meisten Kakteen auf Dauer ungeeignet.

Sprotte
12.05.2020, 18:55
Hallo,

ich wollte ja eigentlich gar nichts mehr schreiben, aber beim Stichwort mineralisch und Schlumbergera... ich habe meinen tatsächlich aus Unwissen ein Jahr lang in Bims gehabt. :oops:
War natürlich nicht das Optimum, das weiß ich jetzt nicht nur, sondern ich sehe nach relativ kurzer Zeit in Pinienerde den Unterschied, er blühte wortwörtlich auf.
Das wird aber bei vielen Leuten ähnlich sein und das manchmal über lange Zeiträume. Das Substrat muß nicht das A und O sein, aber daß es durchaus seine Wichtigkeit hat, erkennen viele dann, wenn sie plötzlich Probleme bekommen. Wobei das "plötzlich" eben eher falsch ist, die Symptome kommen plötzlich, aber die Ursache lag schon lang im argen.

Dann werden sie auf einmal nervös, rufen "Hilfe mein Kaktus...Erbstück von Oma..."...und melden sich in einem Forum an.
Aber ich fürchte, daß es oft nicht zu kurze Antworten sind, die sie vergraulen, sondern die Erkenntnis, daß sie den geliebten Kaktus eben NICHT so einfach weiter am Leben erhalten wie bisher, sondern sich eben doch mal um mehr bemühen müssen.

Gruß Bettina

Knusprig
15.05.2020, 16:24
Hi!

Ich würde gerne einen meiner Kakteen neu bewurzeln. Mir ist der Spross zu groß geworden. Deswegen wollte ich mal fragen, wie ich ihn am besten abmontieren kann:
1. Ich wollte wissen, ob es möglich ist ihn an der "Bruchstelle" einfach abzubrechen/abzureißen und ob eine weitere Bearbeitung, wie z.B. konisch schnitzen überflüssig ist, da der Kaktus quasi schon konisch unten rum ist?
2. Oder soll ich ihn abschneiden und zusätzlich konisch schnitzen?

Will ihn danach auf jeden Fall in Vogelsand stecken.
Ich frag nur, weil ich mir gedacht habe, dass es vielleicht gut für meinen Kaktus ist, wenn ich ihn nicht unnötig strapaziere, durch herumschnippeln.
28583

larshermanns
15.05.2020, 17:40
Hi!

Ich würde ihn tatsächlich knapp über der Verbindung kappen und konisch zuschnitzen (dabei die Leitbündel nicht beschädigen!), damit er dann besser bewurzeln kann.

Möglich, dass die Mutterpflanze an der Schnittstelle neu austreiben wird.

beate
15.05.2020, 17:56
Schönen Nachmittag Knusprig,

Du schneidest den Trieb mit einem scharfen Messer ab. Dabei hälst Du mit einem Tuch den Trieb fest.
Dann reißt nichts von der Epidermis ab / ein. Jede Verletzung ist ein Einfallstor für Pilze und Bakterien = Fäulnis.
Wenn Du schneidest wo ich markiert habe, entsteht nur eine minimale "Wunde".
Dann benötigst Du keinen Vogelsand, stell ihn nach einigen Tagen in trockenes mineralisches Substrat.
Nach zwei Wochen feuchtest Du das Substrat LEICHT an.
Den Rest macht der Kaktus.

LG Beate

28584

Knusprig
15.05.2020, 18:45
Jetzt haben wir schon mal zwei (Experten)-Meinungen...
Noch 'ne Frage an euch: Wächst zwangsläufig aus dem "Stummel" ein weiterer Trieb oder bleibt der dann vielleicht stummelig?

Knusprig
15.05.2020, 19:34
Aber spricht denn gegen den Vogelsand, Beate? Durch seine desinfizierende Wirkung minimiert er doch das Risiko eines Pilzbefalls.

Und bewurzelt er tatsächlich besser, wenn ich ihn nicht nur ab, sondern konisch schneide? Und, wenn ja warum, larshermanns?

larshermanns
15.05.2020, 23:01
Hallo (am späten Abend),

der Hintergrund mit dem konischen Zuschneiden ist der, dass die Wurzeln sich aus dem Leitring des Kaktus' entwickeln.
Während der Abtrocknung schrumpelt die Schnittstelle des Triebs nach innen ein. Ist der Kaktus nicht konisch zugeschnitten, bilden sich dann u.U. ungünstig wachsende Wurzeln.
Ist der Trieb hingegen konisch zugeschnitten, können die Wurzeln schön gerade nach unten wachsen, was nicht nur besser aussieht, sondern dem Kaktus zudem einen besseren Stand gibt.

Und du hast übrigens völlig recht:
Setze den Trieb bitte erst dann ins Substrat, wenn sich Wurzeln gebildet haben. Vorher bitte in Vogelsand oder - was ich bevorzuge - "freischwebend", ohne dass die Schnittstelle mit irgendwas in Berührung kommt.
Du kannst den Trieb z.B. in der Luft hängen lassen, dazu etwas Wasser unter den Kaktus, ohne dass dieser das Wasser berührt.
Bei Echinopsis etc. kann man die Kindel sehr gut auf Plastikringe setzen, die in Wasser gesetzt werden.
Deinen Trieb könntest du z.B. zwischen vier Stäbchen binden, die du dann in Wasser stellst, sodass der Kaktus darüber schwebt.
Durch die Nähe zum Wasser wird die Wurzelbildung u.U. etwas beschleunigt.
Setzt du den Trieb hingegen direkt in Substrat, kannst du gar nicht sehen, ob sich Wurzeln gebildet haben.
Wenn du das Substrat dann befeuchtest, läufst du Gefahr, dass der Kaktus irgendwann verfault.
Die Wurzelbildung kann nämlich durchaus mehrere Wochen bis Monate auf sich warten lassen.

Knusprig
16.05.2020, 13:55
Ich dachte man schneidet den nur konisch, damit er nicht umfällt. Wieder was gelernt. Sehr schön! Ich werde ihn in Vogelsand setzen denke ich. Das scheint mir am sichersten und hat auch schon bei mir funktioniert.

Ich danke euch Leute!

lisablumen
16.06.2021, 14:23
Ich arbeite als Gärtner in Wien. Ich kann helfen wenn jemand von euch eineFrage hat. Über die websiten, eines hat einen shop seite andere keines aber Sie können aus beides mich rufen kann.