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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zur Kultur von Aztekium



Unregistriert
16.08.2018, 15:27
Hallo zusammen!

Ich spiele schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken mir einen Aztekium Hintonii anzuschaffen, bin mir dabei jedoch noch immer etwas unsicher, da dieser Kaktus als außerordentlich heikel in Kultur gilt. Vor diesem Hintergrund würde ich hier gerne fragen, ob jemand bereits Erfahrung mit der Pflege dieser Pflanzen hat. Die Anweisungen und Tipps zur Pflege sind teilweise leider sehr unterschiedlich und lassen oft viele Fragen offen. Letztlich will ich diese Pflanze ja auch nur kultivieren, wenn ich sie auch artgerecht pflegen kann. Sonst wäre es wirklich schade um die Pflanze.

Lassen sich diese Kakteen nur in einem Gewächshaus kultivieren, oder ist auch eine andere Haltung möglich? Meine bisherigen Kakteen stehen im Frühling/Sommer eigentlich immer Regengeschützt auf der Terrasse und bekommen dort –je nach Art- den ganzen oder halben Tag Sonne. Auch den nässeempfindlichen Kakteen wie Astrophytum und Thelocactus hat das bisher immer sehr gut getan.
Ist so eine Haltung auch für Aztekium möglich? Und wie viel Licht brauchen diese Pflanzen? Ich habe zwar öfter von ganztägiger Sonne gelesen, aber bei kleinen/jungen Pflanzen dürfte das gerade bei hohen Temperaturen ja ggf. heikel werden, da man nur sehr selten gießen soll. Ich hätte da Sorge das sie mir vertrocknen. Und wie häufig soll überhaupt Wasser gegeben werden? Das das Substrat zwischendurch komplett durchtrocknen muss ist klar. Aber wie oft soll gewässert werden?
Bei welchen Temperaturen darf man diese Pflanzen gießen? Es darf ja weder „zu kühl“ noch „zu warm“ sein, aber nirgendwo steht welche Temperaturbereiche das bei diesem Kaktus sind. Das ist leider recht verwirrend und selbst kleinste Fehler verzeiht dieser Kaktus ja leider überhaupt nicht.
Wie ist das mit dem Gips? Einige Quellen schreiben das sie unbedingt Gips im Substrat brauchen, anderen sagen es kann darauf verzichtet werden? Was ist denn sinnvoller? Und gießen dann nur mit kalkhaltigem Leitungswasser und nicht mit Regenwasser wie sonst?
Wie steht es um die Düngung? Da diese Pflanzen ja wirklich nur marginal wachsen, wären normale Düngergaben ja vermutlich zu viel für sie?
Und die Überwinterung dann trocken bei 5-10 Grad? Die stellenweise empfohlenen seltenen Wassergaben im Winter halte ich hier für hochgefährlich … ?

Sorry, sind leider sehr viele Fragen geworden, aber ich wäre für Antworten und Erfahrungswerte wirklich sehr dankbar.

micha123
16.08.2018, 23:47
Ich spiele schon seit längerer Zeit mit dem Gedanken mir einen Aztekium Hintonii anzuschaffen, bin mir dabei jedoch noch immer etwas unsicher, da dieser Kaktus als außerordentlich heikel in Kultur gilt. Vor diesem Hintergrund würde ich hier gerne fragen, ob jemand bereits Erfahrung mit der Pflege dieser Pflanzen hat.


Ich kann dir über folgende Sämlinge berichten, die seit 7 Jahren bei mir heranwachsen:
http://micha.freeshell.org/PDB/HTML/111/PICS/index.html
(und nun einen Durchmesser von ca. 1.5 cm haben)

Besondern empfindlich kommen sie mir nicht vor, dass sie so teuer sind liegt wohl eher am langsamen Wachstum.



Die Anweisungen und Tipps zur Pflege sind teilweise leider sehr unterschiedlich und lassen oft viele Fragen offen. Letztlich will ich diese Pflanze ja auch nur kultivieren, wenn ich sie auch artgerecht pflegen kann. Sonst wäre es wirklich schade um die Pflanze.
Lassen sich diese Kakteen nur in einem Gewächshaus kultivieren, oder ist auch eine andere Haltung möglich?


Da ich kein Gewächshaus besitze und meine Sämlinge 7 Jahre im Zimmer überlebt haben:
Nein, man braucht kein Gewächshaus.



Meine bisherigen Kakteen stehen im Frühling/Sommer eigentlich immer Regengeschützt auf der Terrasse und bekommen dort –je nach Art- den ganzen oder halben Tag Sonne. Auch den nässeempfindlichen Kakteen wie Astrophytum und Thelocactus hat das bisher immer sehr gut getan.
Ist so eine Haltung auch für Aztekium möglich? Und wie viel Licht brauchen diese Pflanzen? Ich habe zwar öfter von ganztägiger Sonne gelesen, aber bei kleinen/jungen Pflanzen dürfte das gerade bei hohen Temperaturen ja ggf. heikel werden, da man nur sehr selten gießen soll. Ich hätte da Sorge das sie mir vertrocknen. Und wie häufig soll überhaupt Wasser gegeben werden? Das das Substrat zwischendurch komplett durchtrocknen muss ist klar. Aber wie oft soll gewässert werden?


Meine Sämlinge standen in den 7 Jahren immer im Zimmer, auf einem Tisch hinter dem Fenster. Und zwar so, dass sie nicht direkt von der Sonne beschienen werden. Einmal ist das kurz passiert und sie wären beinahe vertrocknet. Im Gegensatz zu anderen Kakteen neigen sie bei mir im Schatten nicht zum vergeilen.
Wasser bekommen sie regelmäßig und nicht zu wenig. Das Substrat ist ein rein mineralisches Gemisch aus Bims und Zeolith.

BTW: Im Winter kultiviere ich sie durch, ohne Kälte und Trockenheit.
Vielleicht muss man das bei blühfähiger Größe irgendwann umstellen. Dazu kann vielleicht jemand anderes etwas schreiben.



Bei welchen Temperaturen darf man diese Pflanzen gießen? Es darf ja weder „zu kühl“ noch „zu warm“ sein, aber nirgendwo steht welche Temperaturbereiche das bei diesem Kaktus sind. Das ist leider recht verwirrend und selbst kleinste Fehler verzeiht dieser Kaktus ja leider überhaupt nicht.


Das kann ich nicht nachvollziehen. Ich gieße meine Sämlinge bei üblichen Zimmertemperaturen ohne Einschränkung und habe sicher schon einige "Fehler" gemacht (war mein erster Aussaatversuch mit dieser Gattung).

Mir kommt es bei Aztekium ähnlich vor wie bei Pseudolithos:
Auch von denen liest man sie seien extrem empfindlich. Mein erster Versuch mit P. eylensis: 11 Sämlinge seit 6 Jahren, Verluste 0%.
Die kommen bei mir auch mit Licht nicht klar, stehen immer im Schatten und bekommen ganzjährig nicht zu wenig Wasser (also eigentlich genau die gleiche Behandlung wie die A. hintonii).

Vielleicht gießen die Leute diese Pflanzen gerade zu wenig, quälen sie zu sehr mit Kälte im Winter und haben deswegen Probleme damit.



Wie ist das mit dem Gips? Einige Quellen schreiben das sie unbedingt Gips im Substrat brauchen, anderen sagen es kann darauf verzichtet werden? Was ist denn sinnvoller? Und gießen dann nur mit kalkhaltigem Leitungswasser und nicht mit Regenwasser wie sonst?


Meine kommen ohne Gips aus und nehmen Leitungswasser nicht übel (Regenwasser bekommen sie eher nur jedes 2. Mal beim gießen).



Wie steht es um die Düngung? Da diese Pflanzen ja wirklich nur marginal wachsen, wären normale Düngergaben ja vermutlich zu viel für sie?


Ich dünge sie wie alle anderen Kakteen. Ein bisschen zu viel Dünger scheint ihnen nicht zu schaden (stehen seit 7 Jahren im gleichen Substrat).



Und die Überwinterung dann trocken bei 5-10 Grad? Die stellenweise empfohlenen seltenen Wassergaben im Winter halte ich hier für hochgefährlich … ?


Das mache ich wie gesagt *nicht*, sie bleiben im warmen Zimmer und bekommen Wasser wie immer.

Gruß,
Micha