Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : kritische Keimtemperaturen ???
Bernhard
02.06.2008, 19:21
hallo Kollegen,
in der Literatur werden manchmal Keimtemperaturen von über 30 und unter 10°C als kritisch angesehen. Oft wird geschrieben, dass die Keimfähigkeit dadurch extrem leiden soll bzw. das Saatgut nicht mehr keinfähig ist.
Wenn ich mir jetzt einige Standorte unserer Pflanzen betrachte, dann ergeben sich Extrembedingungen, die lt. Literatur dafür sorgen sollten, dass kaum Pflanzen keimen dürften :confused: . Bei mir im GH keimt es recht gut und dort herrschen doch ab und an mal Temperaturen von über 36°C.
Kann mir jemand sagen worauf sich diese Aussagen beziehen ? Gab es dazu vergleichende Massenversuche welche mit gleichem Saatgut unter unterschiedlichsten Keimbedingungewn durchgeführt wurden ?
Mich interessieren diese Fakten sehr, wenn ihr Lektüre oder einschlägige Erfahrunen (besonders negative Erfahrungen sind gesucht) dazu habe .. her damit .. ;-)
Grüße
Bernhard
AstrophytumX
02.06.2008, 19:53
Hallo,
beste Aussaatzeiten sind Frühjahr und Herbst.
Es stimmt das viele Arten bei zu hohen Temperaturen nicht keimen,die keimen aber in der Regel dann wenns kühler wird.
Das sind meine eigenen Erfahrungen.
Wenn ich mir jetzt einige Standorte unserer Pflanzen betrachte, dann ergeben sich Extrembedingungen, die lt. Literatur dafür sorgen sollten, dass kaum Pflanzen keimen dürften
Das wird auch in der Regel so sein. Astrophyten sind eigentlich bekannt als keimwillig innerhalb kürzester Zeit. Schau dir mal Standortfotos von Astrophyten an, kein grüner Teppich ringsrum. Samen produzieren sie ja reichlich.
Die Überlegung geht sicherlich dahin, verständlich auch, aus 100 Korn ebenso viele Sämlinge herauszuholen.
Viele Saaten vertragen höhere Temperaturen nicht, siehe auch Aussaat Trichocereus (http://www.kakteenforum.de/showthread.php?p=47660#post47660). Um die optimale Ausbeute zu bekommen, sollten die Temperaturen den Bereich zwischen 22 und max 30°C nicht verlassen. Und Recht hast du, trotz höherer Temperaturen im GH keimen manchmal Samen, wo man sie nicht erwartet hätte. Aber keimen dann auch wirklich alle 100?
Hallo hier mal nen Foto von meinen Turbinicarpus , wo sich die Samen auch selbst ausgesät haben. Sie stehen im GH bei ca.4 ° im Winter & über 39°
im Sommer weil direkt unter dem Glasdach.
Also schon sehr extrem wie ich finde!
http://i224.photobucket.com/albums/dd299/Reviger/IM000327.jpg
Ich hoffe man kann die Kleinen erkennen, denn ich mache ja sonst IMMER zu große Bilder !
Gruss Reviger
Bernhard
02.06.2008, 22:31
hiho,
also grundsätzlich wird die Keimfähigkeit ja von versch. chemischen und auch biologischen Prozessen gesteuert. Interessant wäre die Antwort auf die Frage: was passiert denn im Saagut jenseits der 30°C, so dass es nicht mehr keimt ? Ich kann mir nämlich nicht so recht erklären warum beispielsweise 37°C der Tod für Samen sein kann. Über 42°C könnte ich mir durch Gerinnungstemperatur von EIweiß erklären (bin mir nicht sicher, ob das auch für pflanzliches Eiweiß gilt). Um Mißverständnisse zu vermeiden: ich bezweifle nicht, dass Saatgut so empfindlich ist, würde es mir jedoch plausibel erklären können.
@AstrophytumX: deine Erfahrung kann ich bestätigen (nicht nur bei Astros). Für eine genauere Aussage habe ich jedoch zu wenig Vergleichsdaten wärend meiner Aussaaten protokolliert ;-)
@elkawe: ich widerspreche dir da auch nicht, denn deine Aussage deckt sich mit den nachzulesenden Fakten in der Fachliteratur. Nur wird auch dort der eigentlich interessante Teil nie erwähnt: WARUM ist das so ? Welche Arten haben welche Toleranzen und läßt sich diese Eigenschaft evtl. auf den Heimatstandort zurückführen, und wenn ja: welche Zusammenhänge bestimmen dies.
@reviger: genau weil ich solche Verhaltensweisen beobachtet habe, will ich ja die Brücke zwischen Theorie und Praxis (wenigstens theoretisch ;-) ) schlagen
(fast schon philosophische) Grüße
Bernhard
AstrophytumX
03.06.2008, 02:03
Hallo Bernhard,
hatte mal im Sommer zu meinen Anfagszeiten ne Menge Samen ausgesät.
Nach 2 Wochen war noch nichts gekeimt.
Hatte mich gewundert warum da nichts kommt da ich mir der Qualität doch sicher war und sonst immer eine hohe Keimrate bei meinem eigenen Saatgut habe.Nach weiteren Tagen (es war kühler und Bewölkt) kamen dann die Keimlinge langsam,hauptsächlich Turbinicarpen und Astrophyten.Führte das auf die zu hohen Temperaturen im MiniGH zurück.Abgestorben waren sie jedenfalls nicht.
Es scheint vielleicht nur eine Keimblockade zu sein damit die Samen unter besseren Bedingungen keimen können?!Ich kanns nicht sagen...
Habe auch bis auf diesen keine Vergleiche,säe nur noch im Frühjahr aus.Weiß aber von vielen verschiedenen Leuten das Turbinis bei den Temperaturen nicht gerne keimen.Haben ja auch im Frühjahr und Herbst ihre Hauptwachstumsphase und setzen bei sehr heissen Stand einen kleine Ruhe ein.
@Olaf,meine Turbinicarpen ebenfalls aber es muss ja nicht das sie unbedingt genau in den aufgegangen sind als es so heiss war oder hast Du das genau beobachtet?
@ Sascha
Nein leider habe ich nicht die Zeit dafür, dieses zu beobachten.
Momentan jedenfalls nicht:(!
Stecke mitten in der Renovierung unseres Hauses, so komme ich meist zu spät wenn darum geht Blüten zu fotografieren :roll::???:.
Geschweige denn die Keimung festzuhalten ;):eek:.
@Bernhard
Ja leider werden für solche Dinge nicht nur nicht Dokumentiert, sondern viel mehr wird dies hier wohl kaum zu klären sein.
Dann müsste man das Ganze schon Professioneller aufziehen so wie es z.B. bei uns in der Echinocereus AG der Fall ist.
Nur leider haben die meisten Leute wie wir im Allgemein auch einfach nicht die Zeit oder die Mittel dies vernünftig zu dokumentieren, leider kann ich nur Sagen.
Denn es wäre bestimmt sehr Interessant, bei so vielen verschieden Haltungsbedingungen konkrete Fakten schaffen zu können.
Gruss Reviger
Ich mit einmischen !!
Wir lassen mal alles andere vorbeiziehen !
Und sagen mal die beste Keimthemperatur ist 25- 28 ° im Schatten
und in einen gutem Aussaatsuprat!!!!
Über Aussat müßen wir uns nicht mehr Gedanken machen,es steht
soviel im Forum drin!!!!
Achims;)
Bernhard
04.06.2008, 12:53
hi Achims,
der Thread war nicht als solcher gedacht, dass genau solche pauschalen Aussagen nochmals wiederholt werden. Ich kenne die optimalen Assaatbedingungen aus verschiedenen Büchern (die alle etwas voneinander abweichen). :) Meine eigentliche Frage war: Worauf stützen sich diese Fakten, denn nirgendwo sind Versuchsaufbauten und Auswertungen dazu beschrieben. Möglicherweise hätte ja hier jemand im Forum Zugang zu genaueren Informationen(Webseiten oder eigene detaillierte Tests) gehabt.
Bitte keine Diskussion über Aussaatmethoden, dazu steht schon wirklich genug hier im Forum.
Grüße
Bernhard
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