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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Echinocactus horizonthalonius - Cinco de Mayo - Schimmel oder doch was anderes ?



happytom
16.09.2017, 16:10
Hallo Zusammen,

dieses Frühjahr habe ich zum ersten mal "fertige" Kakteen bei Kakteen Haage gekauft. Unter anderem auch den hier zu besprechenden Echinocactus horizonthalonius - Cinco de Mayo, Coah, Mexico.

Auch wenn der kleine Wicht, so glaube ich mal, nicht zu den Standardkakteen gehört, hat mir die Optik die Kaufentscheidung dann doch einfach gemacht.
Habe ihn nach der Ankuft direkt in rein mineralisches Substrat umgetopft und gleich in ein größeres Behältnis, natürlich mt Abflussmöglichkeiten für überschüssiges Wasser.

Wie der Zufall es so wollte, hatte sich heute meine Gardine in ihm verfangen, was ich erst merkte, als ich die Gardine zur Seite schieben wollte und der gute einfach aus dem Topf gerissen wurde. Auf der ersten Schreck folgte der Zweite.
Habe mir mit den Fotos die größte Mühe gegeben, allerdings kann man wohl recht wenig erkennen. An den Wurzelenden entdeckte ich Schimmel. Oder ist es vielleicht einfach die neuen "Miniwurzeln", die der Kerl bildet ?
Wasser bekam er sogar weniger als seine Kollegen bei mir, und das Substrat ist absolut trocken.

Auch die Flecken an der Seite gefallen mir nicht.

Was könnte das sein und was sind nun die besten Optionen für mich und den kleinen Wicht?

Würde mich sehr über konstruktive Kommentare freuen. Und der Kaktus auch :)

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micha123
16.09.2017, 17:44
...
An den Wurzelenden entdeckte ich Schimmel. Oder ist es vielleicht einfach die neuen "Miniwurzeln", die der Kerl bildet ?


Weißer Flaum an den Wurzeln können durchaus die normalen "Wurzelhaare" sein, die dort zur Vergrößerung der Oberfläche gebildet werden.



Wasser bekam er sogar weniger als seine Kollegen bei mir, und das Substrat ist absolut trocken.

Auch die Flecken an der Seite gefallen mir nicht.


Das seitlich sieht aber wirklich nach Pilzbefall aus.



Was könnte das sein und was sind nun die besten Optionen für mich und den kleinen Wicht?


Ich würde fast sagen die Schadstelle am Körper gehört herausgeschnitten, aber warte erst mal ab was die anderen hier dazu sagen.

Zur direkten Ursache kann ich nichts sagen, Pilze brauchen aber feuchte Umgebungsbedingungen. Wenn du wenig gegossen hast, war dann vielleicht die Luftfeuchtigkeit besonders hoch?

Außerdem erscheint mir das Substrat etwas zu grobkörnig für die kleine Pflanze.

Gruß,
Micha

happytom
17.09.2017, 17:07
Vielen Dank Micha für den ersten Eindruck!

Er stand zwar den Sommer über draussen, aber dort auch immer recht sonnig und vor Niederschlag geschützt. Luftfeuchtigkeit war also eines Sommers in Südwestdeutschland entsprechend. Gegossen habe ich wie gesagt weniger als die anderen, da ich instiktiv der Meinung bin/war, dass ein Kaktus mit Mexikanischem Ursprung deutlich weniger Wasser möchte bzw. überhaupt verträgt.

Anbei noch ein paar bessere Fotos:
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micha123
17.09.2017, 19:01
Er stand zwar den Sommer über draussen, aber dort auch immer recht sonnig und vor Niederschlag geschützt. Luftfeuchtigkeit war also eines Sommers in Südwestdeutschland entsprechend. Gegossen habe ich wie gesagt weniger als die anderen, da ich instiktiv der Meinung bin/war, dass ein Kaktus mit Mexikanischem Ursprung deutlich weniger Wasser möchte bzw. überhaupt verträgt.


Prinzipiell wohl nicht verkehrt. Mit dieser Art habe ich keine Erfahrungswerte und kann nichts genaues dazu sagen.



Anbei noch ein paar bessere Fotos:
...


Noch ein paar Kommentare zu den neuen Bildern:
Auf dem letzten Bild sieht man die normale Wolle an den Areolen, wie sie schon bei der Entstehung im Scheitel vorhanden ist.
Auf dem vorletzten Bild, der weiße Belag am Wurzelhals, sieht für mich nach Salzablagerung aus (auskristallisierter Dünger).
Soweit wäre das alles normal und ungefährlich.

Was für meine Augen nicht gut aussieht ist die Stelle auf Bild 1,2 und 4. Wenn nicht die Bedingungen der direkte Umgebung Schuld sein sollten, eine andere Theorie:
Die Pflanze hat draußen im Sommer an dieser Stelle einen lokalen Sonnenbrand erlitten. Das abgestorbene Gewebe wurde danach von Pilzen befallen.

Gruß,
Micha

stachelmaus
19.09.2017, 07:51
Hallo,
Schimmel erkenne ich auch nicht, das sind bestimmt Wurzelhaare... alles soweit gut.

Der Fleck sieht aber komisch aus. Nur wüßte ich nicht wie man den herausschneiden soll, da bleibt ja nicht mehr viel von der Pflanze übrig. Ist der hart oder weich? Falls hart, einfach so lassen und abwarten. Solche nicht definierbaren Flecken hab ich auch mal. Ist er weich musst Du operieren.

Viel Glück!
LG Heike

happytom
19.09.2017, 22:44
Danke für die weiteren Meinungen.
Der Fleck ist als hart einzustufen.

Würde denn ein kleiner Spritzer Chinosol etwas bewirken ? Zumindest als Indikator, ob es sich um Schimmel handelt. Vielleicht verändert sich der Fleck dadurch und man könnte mehr dazu sagen

Andreas75
20.09.2017, 18:16
Der Fleck verändert sich nicht mehr, wird höchstens größer, da es sich ja um totes Gewebe handelt.
Ich würde im weiteren Kulturverlauf den Wurzelhals und die Pflanzenunterseite in sehr poröses Substrat betten, damit die Stelle immer trocken bleibt. Insgesamt kann er darunter dann sandig- lehmiges Substrat in normaler Körnung haben. Auch mexikanische Kakteen vertragen und wollen viel Wasser- es darf nur nicht ständig feucht sein.

Dass Kakteen wenig Wasser brauchen, ist einer der großen Irrtümer der Kakteenpflege- die wollen in der Vegetationsperiode auch immer ausreichend Wasser, sonst ist nicht viel mit Wachstum oder Blüte. Sie können es nur besser speichern als andere Pflanzen, für die natürlichen Dürrezeiten.
Kulturpflanzen brauchen dabei sogar mehr Wasser als die in den Habitaten, weil bei der sonnigen Kultur die winzigen Töpfe ultraschnell austrocknen, während in der Natur der Boden zu feuchten Zeiten nur in den oberen 5- 15 cm und auch nur auf Freiflächen so tief austrocknet. Darunter oder unter Gebüschen bleibt sie aber zumindest mild feucht. SO trocken stehen die meisten Kakteen also gar nicht! Und diese Balance zwischen den Gegebenheiten, die gilt es in der Kultur hinzubekommen :).