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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gattung Parodia Speg.1923



CABAC
22.11.2016, 15:42
Hallozusammen,

dievor Kurzen in diesem Forum gestellte Anfrage von Kaktus84 bezüglich der SP„Wunderbare Welt der Parodien“ hat mich überlegen lassen, ob ich nicht hier indiesem Forum etwas mehr über meine Lieblingsgattung schreiben sollte.

DasThema Parodia ist zwar in diesem Forum schon vertreten, eine Fortsetzung ausmeiner Sicht und meinem Zutun nicht weiter möglich, weil in dieser Rubriktaxonomisch schön brav auch Beiträge von der Untergattung Notocactusgeschrieben wurden. Ich habe nichts gegen Notokakteen, ganz im Gegenteil. Es ist eine sehr gute und vorallen eigenständige Gattung. Das kann man nicht oft genug betonen.

Wiestelle ich mir die Rubrik Gattung Parodia Speg.1923 vor?

Nun bestimmt nicht als Alleinunterhalter.

Ich werde zwar in lockerer Reihenfolge etwas über die Gattungberichten. Es kann aber jeder der mag, hier posten. Egal ob er seine Parodien zeigenmöchte oder Kulturprobleme oder, Fragen zu bestimmten Arten hat. Beiträge zuund über Notokakteen werden hier aber nicht akzeptiert.

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Mach(t) es gut



CABAC

Backkoom
23.11.2016, 22:38
könnte sehr interessant werden :jo:

grüße der stefan

kakteenfritze
24.11.2016, 12:12
Das denke ich auch! Ich bin gespannt!
Allerdings denke ich, daß wir es auch hier irgendwann gezwungenermaßen mit Notos zu tun bekommen werden, da nach einem gewissen Verlauf nur noch wenige Nutzer die Anfangsbeiträge lesen werden.

Liebe Grüße von
Ingo.

CABAC
25.11.2016, 15:32
Hallo zusammen,


warten wir es ab, ob sich überhaupt Beiträge über Notokakteen hierverirren. Und wenn ja, werden sie verschoben.


So
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in etwa konnte die Parodia ausgesehen haben die, von HeinrichSchickendantz an seinen Freund Weber in Paris geschickt wurde. Meine Bilder zeigen Parodia microsperma ssp tafiensis.

Der deutschstämmige Lehrer in Tucuman ging in Argentinien gezielt auf Kakteensucheund schickte einen Echinocactus microspermus an seinen Freund Weber in Paris.Dieser Fund bildete Typus und Leitart der späteren Kakteengattung Parodia. Doches sollten fast 30 Jahre vergehen, bis die Gattung Parodia endgültig ihrenNamen bekam. Zwischenzeitlich sollten die wenigen bis dahin bekannten Parodianach Britton & Rose den Gattungsnamen Hickenia bekommen. Im Jahre 1923schuf Dr. Carlos Spegazzinii den bis heute gültigen Gattungsnamen Parodia. Erbenannte diese für Argentinien sehr typische Kakteenart mit den winzigen Samennach seinem Freund und Pflanzenforscher Dr. Domingo Parodi.


Mach(t) es gut

CABAC

Backkoom
26.11.2016, 00:48
Na ich als neugieriger Mitleser hoffe einfach nur etwas zu lernen. Mal sehen was da so kommt.......

Grüße

micha123
26.11.2016, 14:28
Ich freue mich auch über Parodia Informationen und ziehe gerade ein paar P. subterranea FR731 aus Samen von CABAC heran:
http://micha.freeshell.org/PDB/HTML/221/2016-09-04_Parodia_subterranea_FR731.jpg (http://micha.freeshell.org/PDB/HTML/221/PICS/index.html)
(Klick für weitere Bilder der Sämlinge)

Gruß,
Micha

CABAC
04.12.2016, 17:07
Hallo zusammen,

ichf reue mich über Eure Antworten und Reaktionen.

Nun,ich bin seit über 30 Jahren aus sehr guten Gründen dagegen, dass auf demIOS-Kongress Bonn im Jahre 1985 Parodien und Notokakteen zu einer Gattungzusammen gezogen wurden.

Notokakteen sind aber für mich nach wie vor eine sehr eigenständige Gattung.

Die Veranlassung das Notokakteen als Untergattung zu Parodia gestellt wurde,beruhte eigentlich nur auf dem Argument der damaligen IOS-Kommission, dass eszu viele Kakteengattung gab / gibt.

Meine Ablehnung kam anfangs nicht aus eigenem Antrieb, sondern durch persönliche undintensive Kontakt zu Walter Weskamp aus Kronshagen bei Kiel. Weskampbeschäftigte von 1966 bis zu seinem Tode im Jahre 1997 mit dieserKakteengattung und verfasste eine Monografie in einem dreibändigen Werk.Weskamp hatte aber nie eine Parodia in Habitat gesehen.

Er verfügte aber über gute Kontakte zu Backeberg, Fechser, Hummel, Lau, Ritter,Rausch aber auch zu Feldläufern wie Augustin, Krahn, Swoboda, Käsinger, Piltzund Winberg. Einer der Wichtigsten wurde im Laufe der Zeit der in Cafayate lebendedeutsche Kellermeister Dietrich Herzog. Er versorgte Weskamp mit seinen Funden.Es sind aber gerade in den letzten Jahren im Vergleich zu anderen Kakteengattungenein paar sehr gute Arten entdeckt und beschrieben worden. Die meisten haben wirdem zu Fuß durch Bolivien wandernden Schweizer Han-Jörg Jucker zu verdanken.

Meine Einstellung, dass beide Gattungen eigenständig sein sollten, ist gut begründet.Während Hunt seine wissenschaftliche Meinung durch eine DNA gestützt hat, habeich auf mehreren Feldforschungsreisen die Ökologie in den Verbreitungsgebietenvon Parodia untersucht. Dass die Ökologie für die Artenentwicklung von großerBedeutung ist, hat mir Weskamp seinerzeit mehrfach sehr anschaulich an Hand ander Verschiedenheit der Samengruppen erläutert. Parodien haben sich nicht nurvon Norden nach Süden ausgebreitet. Sie haben auf einer Länge von 1700 Längeeine Entwicklung durchgemacht, die von keiner anderen Kakteengattung gezeigtwird. Dazu und darüber in den nächsten Beiträgen mehr. Die Notokakteen haben sichdagegen fast genau parallel zum Äquator entwickeln können. Wer in Uruguay mitder Suche nach Notokakteen beginnt und dann sich immer in westliche Richtungwird Kakteen finden die ökologisch bedingt keine Parodien sein können.

LG

CABAC


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Anfertigung der Übersichtskarten durch Dr. Mario Wick. Danke Mario für die Mühe und die Genehmigung

kakteenfritze
05.12.2016, 07:21
Danke, Micha, für's Zeigen Deiner kleinen P. subterraneas.
Danke, CABAC, für Deine ausführlichen Erläuterungen. Da habe ich wieder was gelernt.

Viele Grüße von
Ingo.

Andreas Hofacker
05.12.2016, 17:38
Hallo Herbert,


ein schönes Thema. Parodien (egal ob mit oder ohne Notokakteen) sind auf jedem Fall sammelnswert.

Zu deinem letzten Posting hätte ich allerdings ein paar Nachfragen.
Wenn man zwei Ökologien vergleichen will, muss man doch beide Ökologie untersucht haben. Wodurch unterscheidet sich denn die Ökologie der klassischen Parodien von der von Notocactus? Und wie kommst du darauf, dass sich die Parodien von Nord nach Süd entwickelt haben, die Notokakteen aber nur parallel entlang des Äquators? Gibt es hierfür irgendwelche Belege?

Und wenn man von Uruguay aus nach Westen fährt, landet man unter anderem in der Sierra de Ancasti. O. k., nicht direkt westlich, sondern er nordwestlich, aber auf jedem Falle westlich von Rio Grande do Sul in Brasilien (dem Hauptverbreitungsgebiet der Notokakteen). In der Sierra de Ancasti wachsen unter anderem am gleichen Fundort Notocactus submammulosus und Parodia malyana. Dürfen die das überhaupt? ;-)



Mit herzlichen Grüßen

Andreas

Thomas Kühlke
05.12.2016, 19:35
Hallo Andreas,

das ist aber, soweit mir bekannt, der einzige Standort mit Vertretern beider Gattungen, ohne dass hier Vermischungen zu erkennen waren.
Ich glaube auch die Blütezeiten sind unterschiedlich dort.
Die Natur mag unsere Schubladen eh nicht..................

Andreas Hofacker
05.12.2016, 20:12
Hallo Thomas,

stimmt. Unser Schubladendenken funktioniert nicht.
Ob der Fundort in der Sierra de Ancasti der einzige ist, an dem Notokaktenn und Parodien zusammen vorkommen, weiß ich nicht. Da müsste man mal jemanden fragen, der die Gegend erkundet hat.

Keine Vermischungen? Da bin ich mir nicht sicher. Am Fundort wächst neben dem "normalen", gelbblühenden Notocactus submammulosus auch die rotblühende Form. Diese sieht habituell etwas anders aus als die gelbblühende Form und macht keinen bzw. kaum Pollen. Ich spekuliere mal, ohne es beweisen zu können, eine Hybride zwischen Notocactus und Parodia.

Herzliche Grüße

Andreas

CABAC
06.12.2016, 18:05
Hallo zusammen!

Dass sich Andreas hier eingeklinkt hat, finde ich richtig toll. Da leiste ichmir doch ein kleines, aber nicht weniger stolzes Lächeln. Denn es beteiligtsich ein Spezialist und ein SP Autor. Und wer die SP Notocactus von Andreasnicht kennt, sollte sie sich zulegen, legal als DKG-Mitglied oder auch illegalfalls Nichtmitglied. Wenn ich jemals am meiner Aussage, dass Notokakteen keineParodien sein können, gezweifelt habe, die SP hat jeden Zweifel beseitigt

Andreas, ich hoffe du siehst es mir nach, dass ich dieses Thema nicht inunserem Forum begonnen habe. Ja und dann
lies doch einfach, was ich in den nächsten Beiträgenmitzuteilen werde.

Und was die Beurteilung der Ökologien betrifft, hast Durecht; bei Notokakteen habe ich Nachholbedarf. Meine Ergebnisse undErkenntnisse bei Notokakteen beruhen auf die Fundorte, die ich auf meinenReisen erleben konnte und natürlich auch auf die Bilder und Kenntnisse die mirz.B. Ludwig Bercht oder Volker Schädlich überlassen haben.

Mach(t) es gut

CABAC

elkawe
06.12.2016, 19:26
SP sind die Sonderpuplikationen (www.dkg.eu/cs/index.pl?navid=Sonderpublikationsreihe_der_DKG_115 3&sid=tqI5Ci0IHiuhNGKN1LoHw7yhzdoV9UDk) der DKG.

Ich bin zwar nicht der Parodien- oder Notokakteensammler, aber einige Merkmale, die beiden Gattungen zu eigen sind, sind doch wohl offensichtlich. Auch für mich nicht nachvollziehbar, dass es die Gattung Eriocactus nur noch bei den älteren Sammlern gibt, obwohl auch nur hier bei allen Arten dieser Gattung der typische der Sonne ausgerichtete Scheitel auftritt. Den hat keine Parodia oder Notocactus.
Lag man damals bei der Klassifizierung denn wirklich soo falsch?

Thomas Kühlke
06.12.2016, 20:21
......über gelbe Blüten mit roten Narben reden wir natürlich auch nicht......;)

Andreas Hofacker
06.12.2016, 20:37
Hallo Herbert,

da bin ich aber gespannt, was Du zu den Unterschieden in der Ökologie und den Verbreitungsmustern von Notokakteen und Parodien schreiben wirst. :grin:

Hallo elkawe,


natürlich lag man bei der Klassifizierung in früheren Zeiten nicht falsch. Taxonomie ist Ansichtssache. Da gibt es nicht richtig und falsch, nur Meinungen, die mehr oder weniger gut begründet sind. Hinzu kommt, dass es sich immer nur um eine Momentaufnahme handelt.
Ich wundere mich immer noch, dass 1967 die Einzbeziehung von Eriocephala (so heißen die Eriokakteen nämlich nomenklatorisch korrekt), Acanthocephala (der korrekte Name für Brasilicactus) und Wigginsia in Notocactus so wiederspruchslos verlaufen ist. Ab 1982 hat dann die Eingliederung von Acanthocephala, Eriocephala, Notocactus und Wigginsia in Parodia zu heller Aufregung geführt. Warum eigentlich?
Acanthocephala graessneri (= Brasilicactus graessneri nom. illeg.) und Eriocephala magnifica (= Eriocactus magnificus nom. illeg.) haben beide einen "schiefen" Scheitel. Gehören sie jetzt beide in eine Gattung? Und was ist mit Eriocephala schumanniana? Hier sind die Scheitel nur sehr wenig bis gar nicht geneigt.
Was ich damit sagen will. Man kann sich natürlich ein einzelnes Merkmal rauspicken und dan versuchen, Unterschiede zu finden. Klappt aber leider nicht oder nur in den seltensten Fällen, da es immer Abweichler gibt. Warum machen wir es nicht einfach einmal andersherum und fragen uns "Was haben die Pflanzen gemeinsam?"


Herzliche Grüße

Andreas

Andreas Hofacker
06.12.2016, 20:39
@ Thomas

Doch, können wir gerne, aber dann bitte auch über die gelben Narben bei gelben Blüten bei z. B. Notocactus scopa, Notocactus rudibuenekeri, diversen Formen von Notocactus arachnitis var. minor, ....

Thomas Kühlke
07.12.2016, 00:42
Ausnahmen bestätigen die Regel.
Nicht alle Echinocereen haben grüne Narben............

elkawe
09.12.2016, 19:45
Warum machen wir es nicht einfach einmal andersherum und fragen uns "Was haben die Pflanzen gemeinsam?"

Na, dann fang mal an :grin:

Denmoza hat einen zur Sonne geneigten Scheitel mit im Chephalium ab entsprechendem Alter, bleibt aber Denmoza.
Wigginsia hat schräg unterbrochenen Rippen, wird eingegliedert, obwohl nicht ein einziger damals auf die Idee gekommen wäre, dies wäre ein Notocactus.
Eriocactus, deren Merkmale auch nicht bei den ursprünglichen Notocacteen zu finden sind, wird einverleibt.

Und komm mir bitte nicht mit DNA Untersuchungen der Gattungen untereinander. Wenn die jemand ernst nehme würde, sind wir im Prinzip alles Fledermäuse, denn so unterschiedlich ist unsere DNA den Fledermäusen gegenüber nicht. :grin:

Ja, ich bekenne mich zu den Alteingesessenen, die nicht jede Neuerung hinnehmen.
Vor einiger Zeit war das Thema "Lumping" hier schon mal im Gespräch.
Wie wäre es denn damit, dies alles Entwicklungsgeschichtlich mal zu betrachten? Wie lange existieren Kakteen und wie lange hat der Mensch die Möglichkeit schon, dies alles zu untersuchen? Warum dürfen sich Kakteen nicht weiterentwickeln und eigene Gattungen bilden, obwohl der Mensch gerade mal die Pflanzen seit 400 Jahren unter Beobachtung hat? Ist die Begründung, es gäbe zu viele Kakteengattungen, nicht etwas zu weit hergeholt? Sind einzigartige Merkmal denn nicht offensichtlich genug?

Da muss ich immer an die Insektenforscher denken. Obwohl Mücken und kleine Käfer für mich gleich aussehen, werden dort ständig neue Arten entdeckt.

Thomas Kühlke
09.12.2016, 20:06
Ich brauche auch kein "Einheitsbrot" und bleibe Splitter!

Andreas Hofacker
09.12.2016, 23:22
Und komm mir bitte nicht mit DNA Untersuchungen der Gattungen untereinander. Wenn die jemand ernst nehme würde, sind wir im Prinzip alles Fledermäuse, denn so unterschiedlich ist unsere DNA den Fledermäusen gegenüber nicht. :grin:



Also, meine DNA lässt sich klar von der von Fledermäusen unterscheiden. Nur wenn Du Batman meinst, ist es vielleicht anders. :grin:
Und natürlich kann man sagen: Interessiert mich alles nicht, nur überzeugend ist diese Argumentation (was mir nicht gefällt, nehme ich nicht zur Kenntnis) für mich nicht.
Und um es klar zu sagen, auch DNA-Untersuchungen sind sicherlich noch nicht so ausgereift, dass man 100% ig sicher sein kann, sie sind aber auf jedem Fall ein weiterer wichtiger Schritt für eine Klärung der verwandschaftlichen Verhältnisse der Kakteen.



Wie wäre es denn damit, dies alles Entwicklungsgeschichtlich mal zu betrachten?



Aber genau das wird doch bei den DNA-Untersuchungen gemacht. Haben die Pflanzen einen gemeinsamen Vorfahren, spricht man von einer monophyletischen Gruppe. Es liegt dann hier die Vermutung nahe, dass es sich um eine Einheit (in unserem Fall Gattung) handelt. Haben die Pflanzen keinen gemeinsamen Vorfahren, handelt es sich um eine polyphyletische Guppe, sprich es handelt sich um unterschiedliche Gattungen.



Warum dürfen sich Kakteen nicht weiterentwickeln und eigene Gattungen bilden, ...



Das ist genau das Problem. Die Kakteen sind eine relativ junge Pflanzenfamilie, deren Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist.



Ist die Begründung, es gäbe zu viele Kakteengattungen, nicht etwas zu weit hergeholt?


Die Begründung habe ich so noch nirgends gesehen. Wir zwar immer erzählt, aber niemand hat mir bisher sagen können , wo das steht. Hier lasse ich mich aber gerne eines Besseren belehren.



Sind einzigartige Merkmal denn nicht offensichtlich genug?



Wenn es die geben würde, wäre es super. Was unterscheidet dann alle Notokakteen von allen Parodien? Hat mir bislang noch niemand sagen können. Natürlich kann ich mir einzelne Merkmale rauspicken, die einzele Arten oder Artengruppen voneinender unterscheiden, aber eine Gattungsbeschreibung sollte doch für alle Taxa gelten und nicht nur für die viele.
Nach meiner Erfahrung ist es imer ein Bündel von Merkmalen, das eine Gattung definiert.


Herzliche Grüße

Andreas

micha123
10.12.2016, 16:06
Aber genau das wird doch bei den DNA-Untersuchungen gemacht. Haben die Pflanzen einen gemeinsamen Vorfahren, spricht man von einer monophyletischen Gruppe. Es liegt dann hier die Vermutung nahe, dass es sich um eine Einheit (in unserem Fall Gattung) handelt. Haben die Pflanzen keinen gemeinsamen Vorfahren, handelt es sich um eine polyphyletische Guppe, sprich es handelt sich um unterschiedliche Gattungen.


Das Problem liegt wohl darin, dass die Wissenschaft ein Namenssystem verwendet das die biologischen Verwandtschaftsverhältnisse darstellt bzw. darstellen soll. Ein Kakteensammler hätte dagegen gerne ein System das Pflanzen, die ähnlich aussehen, auch systematisch in Gruppen gleichen Namens organisiert.
Und manche Leute wollen sich wohl einfach nur selbst verewigen, indem sie angeblich neue Arten auf Basis minimaler Unterschiede im Aussehen aufstellen.

Das wird sich wohl nie alles unter einen Hut bringen lassen, weil jeweils andere Ziele verfolgt werden.

Persönlich finde ich für den Sammler die Feldnummer als guten Ansatzpunkt. Daran kann man sehen wo die Pflanze herkommt und das auch noch nachvollziehen, wenn sich der wissenschaftliche Name bereits mehrfach geändert hat. Ich schreibe daher ziemlich emotionslos auf die Schilder wie die Pflanzen eben gerade heißen.
Letztendlich geht es doch auch um die Pflanzen - und nicht um die Namen.

Gruß,
Micha

CABAC
10.12.2016, 17:34
Hallo zusammen,



also rote Narben habe ich bei den richtigen Parodia nochnicht gesehen.



Und ich habe bestimmt schon ein paar Blüten gesehen. Aberwas neben der jeweiligen Ökologie (und damit meine auch die genaue geografischeIdentifikation einer Population) vor allen wichtig ist, ist die große Differenz bei den Samen. Bzw. deren Entwicklungstadien.Oben im Norden die primitiven Arten mit den Hohlfrüchten. Andreas kannst Du mireinen Notokaktus nennen der rote Hohlfrühte macht. Und am südlichstenVerbreitungspunkt eben die hochabgeleiteten Arten mit den

Andreas, in Ermangelung von Kopierechten von geeigneten Kartenmöchte ich dich bitten, doch mal die Verbreitungskarten aller Notokakteen hiereinzustellen. Dann haben alle die hier reinschauen den gleichen Kenntnistand.



Und was diese heilige DNA betrifft, erkenne ich diese nichtan. Es ist nämlich für mich nicht ersichtlich welche Eigenschaften und Merkmaleverglichen wurden.



Ich klink mich erst aus, da ich wieder auf dem Sprung inRichtung Süden bin, wegen der Reisevorbereitungen dem Thema nicht die nötige Aufmerksamkeitschenken kann und deshalb erst ab Mitte Januar wieder etwas zum Thema beitragenkann.



Bleibt sauber und zankt euch nicht so arg.



Mach(t) es gut

CABAC

Andreas Hofacker
11.12.2016, 16:23
Andreas kannst Du mireinen Notokaktus nennen der rote Hohlfrühte macht.




Je nachdem, was Du als Notocactus bezeichnest, hätte ich da Parodia/Notocactus/Wigginsia sellowii (und alle anderen Wigginsien) im Angebot. Da machen alle solche Hohlfrüchte wie Parodia ayopayana. Diverse Eriosycen übrigens auch, wie Du ja weißt.
Wenn Du sagst, die Wigginsien sind keine Notokakteen, bleiben da noch die Pflanzen um Parodia mammulosa (Notocactus mammulosus). Die machen alle Hohlfrüchte (wenn auch nicht rot und mit Borsten).

Und dann auch gleich die Gegenfrage. Welche Parodia aus der Untergattung Parodia macht rote Hohlfrüchte?





Andreas, in Ermangelung von Kopierechten von geeigneten Kartenmöchte ich dich bitten, doch mal die Verbreitungskarten aller Notokakteen hiereinzustellen. Dann haben alle die hier reinschauen den gleichen Kenntnistand.




Welche Kopierechte meinst Du? In der Schumannia 10 der DKG sind Verbreitungskarten aller anerkannten Taxa publiziert. Da habe ich auch keine Urheber- bzw. Nutzungsrechte. Aber nachden Du die Thematik der Verbreitungsentwicklung aufgebracht hast, kannst Du uns doch sicherlich weiterhelfen.




Und was diese heilige DNA betrifft, erkenne ich diese nichtan. Es ist nämlich für mich nicht ersichtlich welche Eigenschaften und Merkmaleverglichen wurden.




Und da muss ich doch auch nocheinmal nachfragen. Du hast die Veröffentlichungen zu den DNA-Untersuchungen bei den Kakteen gelesen? In jeder (!) Publikation ist die Methodik angeben. Verglichen werden nicht Eigenschaften und Merkmale, sondern - vereinfacht gesagt - Sequenzen (Reihenfolgen der Basenpaare) auf dem Erbgut.

Herzliche Grüße

Andreas

CABAC
20.02.2017, 18:01
Hallo zusammen,
so ich bin wieder an "Deck"! Leider hat meine Winterpause etwas länger gedauert.

Es gab da ein paar Sachzwänge, die die Regie über mein Denken und Handeln übernommen hatten.

Andreas warum argumentierst du nur?

Warum zeigst uns keine Bilder?

Warum verweist du bei den Verbreitungskarten auf die Schumannia 7?

Bist du dir so sicher, dass dieses Werk bei jedem steht, der sich hier mitliest oder gar Beiträge hinzufügst? Welchen Wert die Schumannia 7 in bei den Schumannias bei mir hat, ist dir ja bekannt.

Ohne Bilder sind deine Antworten für mich nur Worthülsen? Vielleicht solltest du bei deinen Antworten mal vergessen, welchem Beruf du nachgehst.

Um jetzt endlich zu den Arten zu kommen, fange ich mal mit nördlichsten Parodien an. Nach Buxbaum sind diese in die Samengruppe Protoparodia und die Untergattung Obtextospermea (Leitart Parodia ayopayana) verwiesen worden.

Buxbaum als auch Weskamp haben diese Parodia zu den primitiven Arten erklärt. Primitiv, weil sie große kräftezehrende Hohlfrüchte mit verhältnismäßig wenigen großen Samen ausbildet.


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Mach(t) es gut

CABAC

Andreas Hofacker
20.02.2017, 18:38
Hallo Herbert,



Andreas warum argumentierst du nur?



Das überrascht mich jetzt aber. Was soll man den sonst tun? Einfach Behauptungen in den Raum stellen, ohne diese zu belegen? Lügen?
Für mich ist die Argumentation das einzige Mittel, um jemanden zu überzeugen.



Warum zeigst uns keine Bilder?



Ich habe eigentlich erwartet, dass derjenige, der etwas behauptet und in den Raum stellt, dies auch belegen kann und nicht derjenige, der nachfragt seine Nachfrage belegen muss. Was für Bilder hättest Du denn gerne?



Warum verweist du bei den Verbreitungskarten auf die Schumannia 7?

Bist du dir so sicher, dass dieses Werk bei jedem steht, der sich hier mitliest oder gar Beiträge hinzufügst? Welchen Wert die Schumannia 7 in bei den Schumannias bei mir hat, ist dir ja bekannt.



Du weisst ganz genau, dass es Urheberrechte gibt. Die gelten für alle, auch für mich. Und Du erwartest doch nicht im Ernst, dass ich dagegen verstoße.
Und nochmal, Du stellst Behauptungen auf, ich frage nach und soll dann belegen, dass Du Recht hast. Für mich verquerte Welt. Wo bitte sind deine Verbreitungskarten?




Ohne Bilder sind deine Antworten für mich nur Worthülsen? Vielleicht solltest du bei deinen Antworten mal vergessen, welchem Beruf du nachgehst.



Bist Du neidisch auf meinen Beruf? Was hat denn der Beruf damit zu tun?

Vielleicht belegst Du erst einmal deine Thesen mit Fakten, damit man sich damit auseinandersetzen kann. Ich bin immer bereit dazuzulernen, aber ich muss es verstehen (können).

Andreas

MarcoPe
20.02.2017, 22:15
Hallo ihr zwei Beiden!

Wird hier gerade aus einem Fachgespräch ein Streit?
Das wäre sehr schade, da fundierte Informationen zu Parodien nicht sehr oft verbreitet werden und viele Menschen von eurem Fachwissen profitieren könnten.

Ich würde mich freuen, wenn Andreas Herbert ergänzen würde und Herbert Andreas.
Sollte es zwei Meinungen geben, können die doch nebeneinander stehen bleiben.

Einen friedlichen Kakteenfrühling
Marco

beate
21.02.2017, 01:53
. . .

Einen friedlichen Kakteenfrühling
Marco

Ach Gottchen Marco, das sind halt Jungs. . .
Die müssen immer schauen wer den gr . . ten hat.
Besonders manche alte Jungs. . .

Ich plädiere für "machen lassen", mitlesen, Spaß haben, Erkentnissgewinn eher gering, Unterhaltungswert immens!!!
Neudeutsch, trumpen. . . :D

LG Beate

kazi
21.02.2017, 03:27
[QUOTE=MarcoPe;259272]Hallo ihr zwei Beiden!

Wird hier gerade aus einem Fachgespräch ein Streit?
Das wäre sehr schade, da fundierte Informationen zu Parodien nicht sehr oft verbreitet werden und viele Menschen von eurem Fachwissen profitieren könnten.

Besteht die Moeglichkeit, dass es sich teilweise auch um natuerliche Hybride handelt?

Oreo
21.02.2017, 20:59
Hallo,
ich möchte nur anmerken, dass ich es als Parodien-Fan toll finde, dass hier ein echter Kenner sein Fachwissen und seine Bilder mit uns teilt. Diese Gattung kommt nämlich in Foren viel zu wenig vor. Danke dafür, CABAC!
Und ich finde es auch legitim, wenn er als "Gründer" dieses Threads nur "echte" Parodien thematisieren will. Es wäre echt schön, wenn das nicht in ein Hickhack über das Thema "aber Notocacteen sind doch auch Parodien"; "nein, sind sie nicht"; "doch sind sie wohl" etc. abgleitet und das eigentliche, hochinteressante Thema untergeht. Man könnte ja parallel einen Notocacteen-Thread starten und dort Informationen und Fotos über diese auch schönen und interessanten Pflanzen austauschen. Und wer Wert darauf legt, Notocacteen auch als Parodien zu betrachten, kann ja ganz einfach beide Threads lesen...
Gruß
Jürgen

kakteenfritze
21.02.2017, 22:55
Danke, Jürgen, Du sprichst mir von der Seele.
Besser hätte man es nicht sagen können.

@Beate, Dir vielen Dank, daß Du hier endlich zugibst, nur hier zu sein, um Dich über andere lustig zu machen - viele User haben das mit Sicherheit sowieso schon erkannt.

Liebe Grüße von
Ingo.

Thomas Kühlke
22.02.2017, 00:32
......wobei es Herrn Beatus ja meist nur gelingt, sich selbst lächerlich zu machen!

Bin ganz der Ansicht Jürgens, der Herbert hat diesen Thread so gestartet, dann geht es auch nur darum!
Weiter so!

CABAC
22.02.2017, 09:57
Hallo zusammen,

ich bin zwar im Verbreitungsgebiet aller Unterarten gewesen,habe aber Parodia ayopayana noch nicht im Habitat erleben können.

Mein Wissen über diese Art resultiert aus der Kultur dieser Parodia, aus den Gesprächen mit Walter Weskamp bzw. seine Büchern und anderen Feldläufern. Außerdem Ritters Bd 2 von Kakteen in Südamerika sowie der Arbeit von John Brickwood.

Von anderen Feldläufern weiß ich, dass man Parodia ayopayana punktuell immer in Flußtälern von Rio Santa Rosa; Rio Ayopaya und dann nachdem sich beide zum Rio Cloacayes vereinigt haben dann in Gruppen von 25bis 40 Exemplaren. Prof. Dr. MartinCardenas beschrieb 1951 diese Parodia. Das Epitheon „ayopayana“ bezieht sichauf die Provinz Ayopaya im Department Cochabamba. Der eigentliche Fundortbefindet in einer Höhe 2700 m bei Puente Pilatus an der Straße von Morachata nach Independencia.

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„Diese Karte ist ein Ausschnitt aus der Karte ‚world mapping projectBolivien’. © REISE KNOW-HOW Verlag Peter Rump GmbH.“


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CABAC