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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kaktus von organischer Erde auf mineralisches Substrat umstellen?



jpx
19.06.2016, 19:09
Meine beiden neuen Säulenkakteen verfügen über eine offensichtlich gute Erde von einem Kakteen-Fachunternehmen aus dem süddeutschen Raum mit 70% mineralischem Bestandteil (gebrochener Blähton, Lava, Bims, Sand, tiefgründiger Ton), 15% Weißtorf ( warum?) und 15% Kokofasern. Die Korngröße liegt zwischen 0 und 8 mm.

Frage: wenn ich aus einem holländischen Großbetrieb die eine oder andere Säule dazukaufe (Internet), sehe ich, dass die Pflanzen offensichtlich in einem Substrat wachsen, das einen nicht unbeachtlichen Teil Torf enthalten dürfte (ähnlich wie bei den Pflanzen aus dem Baumarkt, die ja i.d.R. wohl aus Holland stammen. Wie kann ich einen etwas größeren Säulenkaktus am besten auf ein mineralisches Substrat umstellen? Ich möchte so eine Pflanze am liebsten zeitnah in einen größeren Topf einpflanzen und nicht erst warten, bis der Topf zu klein geworden ist.

Das hat ja wohl den Vorteil, dass ich die Situation der Pflanze hinsichtlich der Erde sofort verbessere und durch den größeren Topf auch bessere Voraussetzungen für ein gutes Wachstum schaffe.


Vielen Dank für Eure Hinweise im voraus und beste Grüße
Jürgen

MarcoPe
19.06.2016, 20:39
Torf bewirkt im Substrat, dass die Feuchtigkeit länger hält. Da unsere Topfpflanzen nur ein sehr begrenztes Wurzelwerk haben, ist das sinnvoll.

In reinem Torf gehaltene Pflanzen können auf Dauer nur schwer richtig gegossen werden. Nasser Torf benötigt sehr lang um zu trocknen, trockener Torf nimmt kaum Wasser an. Hier würde ich Torf entfernen, es dabei aber nicht übertreiben.

Säulen benötigen relativ viel Feuchtigkeit und Dünger. Da ist ein ordentlicher Torfanteil richtig.

Grüße von
Marco

jpx
19.06.2016, 20:56
Hallo Marco,

vielen Dank für die Information! Ich war etwas erstaunt, dass ein absoluter Fachbetrieb Torf einbezieht, weil ich viele negative Informationen über Torf gelesen hatte. Aber ein kleiner Anteil scheint ja unbedenklich zu sein, sonst hätten die Profis das ja nicht gemacht!

Ich wollte aber gerne wissen, ob es Probleme für die Kakteen gibt, wenn man sie umtopft und einen Teil des Torfballens dann wahrscheinlich vorsichtig entfernt und durch den größeren Topf dann eben nur noch dieses obige Gemisch mit 70% mineralischem Substrat eingebaut wird. Dann muss die Pflanze sich ja umgewöhnen. Ich nehme an, das Wachstum wird erst einmal gehemmt, oder? Nach der Umstellungsphase wird es dann sicherlich besser werden mit der langfristigen Entwicklung, oder?

Gruß
Jürgen

jpx
19.06.2016, 21:10
Ergänzende Frage:
Ich plane die Anschaffung einiger Säulen für den Garten und baue gerade einen kleinen weiteren "Wüstenteil" am Teich (200 x 80 cm ).

Die "Landschaft mit Findlingen und Steinen(Split) wird so gestaltet, dass die Säulen in einem Topf-im-Topf-System im Sommer draussen stehn und im Winter in das Haus geholt werden. Die etwas größeren schwarzen Pflanztöpfe werden fest eingebaut und die anderen Töpfe reingestellt, so dass man sie schnell entnehmen kann. Wenn die Säulen im Winter im Haus sind, wird der leere Topf mit einer Platte abgedeckt und das Steinmaterial aufgestreut, so dass man keine Löcher sieht.
Da sie ja häufiger nass werden, ist es doch wahrscheinlich ratsam, rein mineralisches Substrat zu nehmen (Vulcatec z.B.) und den Torfanteil komplett runter zu fahren, oder sehe ich das falsch? Durch den Torf würden sie ja längere Zeit nass stehen!

Beste Grüße
Jürgen

muddyliz
19.06.2016, 22:09
Hallo Jürgen, schau mal auf meiner Homepage nach unter "Kakteen enttorfen".

MarcoPe
19.06.2016, 22:23
Hallo Jürgen,

mit dem Torf wird einfach übertrieben. Ich habe sehr viele kleine Kakteen, einige Hundert, die sollen flott wachsen und dann werden sie abgegeben.

Wenn ich immer erst die Sämlinge, dann die pikierten Pflanzen, dann nach dem Topfen erst einmal zwei Wochen mit dem Gießen warten würde und auch ganz auf Torf verzichtete und auf Dünger, würden die Pflanzen doppelt so lange benötigen, weil ihr Wachstum immer wieder stockte. Ein kleiner Anteil Torf oder andere organische Bestandteile sind ideal.

Wenn du den Torf an deiner Säule zu massiv entfernst, reist du viele Wurzeln ab. Die wachsen zwar nach, aber das dauert etwas. Die Säule steht dann auch unsicher im Topf und fällt vielleicht um.

Töpfe versenken habe ich auch mal gespielt :) Gerade bei Säulen dringen die Wurzeln sehr tief in die Erde ein und du musst sie im Herbst abreißen. Ist nicht wirklich gut...

Grüße von
Marco

jpx
19.06.2016, 23:02
Hall Marco,

vielen Dank für die guten Hinweise! Also werde ich beim Umtopfen nur den zusätzlichen Anteil des Topfvolumens mineralisch wählen. Ich will Dich nicht zu sehr beanspruchen, aber vielleicht kannst Du gelegentlich noch mal sagen, ob es bei den aus Holland stammenden Kakteen kein Problem ist, wenn der Rest im größeren Topf dann kein Torf enthält und der Ursprungsanteil fast ausschließlich Torf!

Bei den 2 Töpfen ist es so vorgesehen, das der innere Topf mit der Pflanze unten ein festes Vlies erhalten wird, das eigentlich verhindern soll, dass die Wurzeln aus dem Innetopf gelangen.

Beste Grüße
Jürgen

MarcoPe
19.06.2016, 23:11
Nö, das mit dem anderen Substrat sollte kein Problem sein.
Du entfernst ja einiges vom Torf.