Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wasserspeicher Kaktus
Kakteen Jule
14.06.2016, 20:09
Hallo Ihr,
ich muss noch mal fragen. Ich hatte mir mal gedanken gemacht warum wir eigentlich fast jede Woche Kakteen gießen. In der Natur, wo sie herkommen gibt es 1-2 Regenperioden im Jahr. Auch wenn wir die Pflanzen einfach in einen Topf gesetzt haben, finde ich auf den ersten Blick ist es schon viel was da gegossen wird. Da werden die Kakteen ganz schön verwöhnt und brauchen gar nicht mehr so viel Wasser speichern,wenn immer neues nach kommt ?
Wie könnt Ihr mir das erklären ? Die unwissenden sagen ja immer Kakteen braucht man kaum gießen. . . .
LG
Thomas Kühlke
14.06.2016, 21:38
Ich gieße fast gar nicht!!;)
Nein, natürlich brauchen unsere Pflanzen Wasser, sonst gehen sie ein.
Ich habe ja fast alle in den Frühbeeten und überlasse Petrus die Arbeit mit der Kanne.
Im Habitat bilden die meisten Kakteen einen riesigen Teppich an Faserwurzeln aus, der direkt unter der Oberfläche liegt.
Wenn dann mal solch ein seltener Regenguß sich findet, dann wird eine enorme Menge an Wasser sofort durch diesen Wurzelteppich gebunden und der Pflanze zur Verfügung gestellt, denn wer weiß, wann es wieder regnet.
Im Topf bei Dir zu Hause, kann sich dieser Wurzelteppich natürlich nicht bilden, somit muß das wenige, vorhandene Wurzelwerk eben öfter gegossen werden.
matucana
15.06.2016, 00:46
Das stimmt so nicht, jedenfalls nicht für alle Kakteen. Der Regelfall wird ein regenreicherer waremer Sommer und ein kühler trockener Winter sein, und der ist es, für den der Wasserspeicher gemacht ist. Die Atacama ist eine Ausnahme, da geht die Wasserversorgung über Nebel.
Außerdem wollen wir ja möglichst gute Bedingungen für unsere Blümchen, da gehört ausreichend Wasser im Sommer einfach dazu.
Thomas Kühlke
15.06.2016, 01:26
Das stimmt so nicht, jedenfalls nicht für alle Kakteen.
Für die wenigsten mag es nicht stimmen. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Der Regelfall ist definitiv kein regenreicher Sommer und auch kein kühler trockener Winter, sowas versuchen wir hier nur zu bieten, weil wir die Trockenheit über das Jahr und die kühlen Nächte in den Habitaten, in unserem Klima nicht bieten können.
Kakteen Jule
15.06.2016, 08:25
OK das heißt es liegt an den Wurzeln, das diese nicht so wachsen wie in der Natur.
kakteenfritze
15.06.2016, 20:50
Hallo zusammen,
Jule, an anderer Stelle haben wir ja schon mal festgestellt, daß Du Deine Pflanzen möglicherweise zu sehr verhätschelst. Daher freut es mich, daß Du Dir nun Gedanken über Woher-Warum-Wieviel machst. Sei mal etwas härter zu Deinen Schätzchen (auch wenn Du Dich dann langweilst).
Ich gieße auch fast gar nicht. Nur im Frühjahr wenn die Pflanzen ein Signal zum Neuaustrieb bzw. Knospenansatz brauchen, gebe ich ihnen dieses mit einigen künstlichen Regengüssen sofern die nicht von oben kommen bzw. die Pflanzen noch im Gewächshaus stehen. Was die Vorgänge der Wasseraufnahme angeht, kann ich Thomas nur zustimmen. Ich mußte vor einigen Wochen eine zu groß gewordene Opuntia von meinem Freilandbeet entfernen. In einem knappen Jahr hatte sie ein riesiges Wurzelnetz gebildet, sodaß bei ihrer Entfernung einige andere Pflanzen mit aus dem Boden gerissen wurden....
Helli, wenn die Sommer in den Herkunftsgebieten sooo regenreich wären, gäbe es vermutlich keine Kakteen wie wir sie kennen.
Liebe Grüße von
Ingo.
Kakteen Jule
16.06.2016, 10:21
Hallo Ingo.
an dereren Stellen schreibst oft das gerade jetzt die Pflanzen richtig Wasser brauchen ? Und einige Pflanzen habe ich draußen unter freiem Himmel, da regnet es zur Zeit ständig. Die haben dann auch sehr viel Wasser zur Verfügung. Was heiß denn bei dir was gar nicht ? Mir wurde erst neulich geschrieben hier bei einem anderen Thema, das gesossen wird wenn wieder das Substrat trocken ist ?
LG
kakteenfritze
16.06.2016, 12:28
Hallo Jule,
der Regen macht das schon. Den Rest meiner Vorgehensweise habe ich Dir schon geschrieben.
Es grüßt
Ingo.
Thomas Kühlke
16.06.2016, 13:18
Dir muß auch klar sein, dass der Regen keine Gießkanne ist.
Mit der Kanne kannst Du einen Topf richtig "unter Wasser" setzen, dann mußt Du eben warten, bis das Substrat wieder richtig trocken ist.
Der Regen, auch wenn er noch so stark ist, schafft das nicht. Meist reicht es nur, die Oberfläche zu benetzen.
Da braucht es schon zwei, drei Tage Regen am Stück, um den Topf richtig zu durchnässen.
Wenn Du zudem die Töpfe noch auf Platten oder Schotter stehen hast, läuft überschüssiges Wasser unten wieder raus.
Erst, wenn es länger regnet, als drei Tage am Stück, dann decke ich die Beete ab.
Kakteen Jule
16.06.2016, 20:48
Hallo Jule,
der Regen macht das schon. Den Rest meiner Vorgehensweise habe ich Dir schon geschrieben.
Es grüßt
Ingo.
Ich weis, aber die meisten meiner Pflanzen steht drin auf dem Fensterbrett. Da muss ich ja selber ran.
LG
Kakteen Jule
16.06.2016, 20:50
Dir muß auch klar sein, dass der Regen keine Gießkanne ist.
Mit der Kanne kannst Du einen Topf richtig "unter Wasser" setzen, dann mußt Du eben warten, bis das Substrat wieder richtig trocken ist.
Der Regen, auch wenn er noch so stark ist, schafft das nicht. Meist reicht es nur, die Oberfläche zu benetzen.
Da braucht es schon zwei, drei Tage Regen am Stück, um den Topf richtig zu durchnässen.
Wenn Du zudem die Töpfe noch auf Platten oder Schotter stehen hast, läuft überschüssiges Wasser unten wieder raus.
Erst, wenn es länger regnet, als drei Tage am Stück, dann decke ich die Beete ab.
Das mit dem Regen draußen das verstehe ich, aber ich habe ja viele Pflanzen drin. Da ich draußen nur Balkon habe.
lg
kakteenfritze
16.06.2016, 21:50
Hallo Jule,
bei den Pflanzen im Zimmer mußt Du vorsichtig sein. Einen Grund dafür hat Thomas Dir schon genannt. Hinzu kommt, daß im Zimmer die Verdunstung im Sommer meist geringer ist als draußen, da oft schon eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Zudem fehlen der Wind, die direkte Sonneneinstrahlung sowie die (extrem) hohen Tagestemperaturen, die die Verdunstung und Austrocknung des Substrates beschleunigen. Auch bei zaghaftem (bzw. fast gar nicht gießen) hats bei mir da schon manche Verluste gegeben.
Grüße von
Ingo.
Kakteen Jule
17.06.2016, 08:17
Hallo Jule,
bei den Pflanzen im Zimmer mußt Du vorsichtig sein. Einen Grund dafür hat Thomas Dir schon genannt. Hinzu kommt, daß im Zimmer die Verdunstung im Sommer meist geringer ist als draußen, da oft schon eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Zudem fehlen der Wind, die direkte Sonneneinstrahlung sowie die (extrem) hohen Tagestemperaturen, die die Verdunstung und Austrocknung des Substrates beschleunigen. Auch bei zaghaftem (bzw. fast gar nicht gießen) hats bei mir da schon manche Verluste gegeben.
Grüße von
Ingo.,
Hallo Ingo
das wird wirklich langweilig für mich werden . . .(heul) :-)
Also muss ich länger warten wenn es wieder trocken ist. Ist da einmal im Monat gießen aber schon zu wenig ??
LG
Ich habe ja fast alle in den Frühbeeten und überlasse Petrus die Arbeit mit der Kanne.
Glaub ich nicht :grin:
:pix
Hallo Jule,
ich glaube,dass es in der Natur immer Wasser (aber nicht viel) unter der tiefen Erde gibt. Die Wurzel kann sehr lang in der Natur sein. Deshalb koennen diese Pflanzen immer und langsam Wasser bekommen. Das ist nur meine Meinung.
Viele Gruesse
Rui Du
Thomas Kühlke
11.07.2016, 01:03
Solch lange Wurzeln wirst Du bei den wenigsten Kakteen finden............
Roland150
11.07.2016, 13:25
Hallo Ihr,
ich muss noch mal fragen. Ich hatte mir mal gedanken gemacht warum wir eigentlich fast jede Woche Kakteen gießen. In der Natur, wo sie herkommen gibt es 1-2 Regenperioden im Jahr. Auch wenn wir die Pflanzen einfach in einen Topf gesetzt haben, finde ich auf den ersten Blick ist es schon viel was da gegossen wird. Da werden die Kakteen ganz schön verwöhnt und brauchen gar nicht mehr so viel Wasser speichern,wenn immer neues nach kommt ?
Wie könnt Ihr mir das erklären ? Die unwissenden sagen ja immer Kakteen braucht man kaum gießen. . . .
LG
Ein Kaktus kann tatsächlich eine lange Zeit ohne Wasser leben. So habe ich folgende Erfahrungen gemacht: Einen Kaktusableger der Art Echinopsis oxygona habe ich konsequent nur einmal im Jahr bewässert. Dies habe ich jahrelang durchgeführt. Dies hat er überlebt und er bildete im Laufe dieser trockenen Jahre auch einen neuen Ableger. Er war nur so ca. 5 cm groß. Nach der langen Trockenzeit wurde er zwar klein und schrumpelig. Auch wurde der grüne Farbton heller. Nach einer gründlichen Bewässerung wurde er wieder größer, dunkelgrün und wuchs dann einige Wochen, bis die neue Trockenzeit eine erneute Ruhephase erzwang. Eines Tages waren seine Wurzeln massiv mit Wurzelläusen befallen..
Ein anderes Experiment: Ich erntete im Jahre 2014 einen kleinen Ableger in der Größe von ca. 3-4 cm der Art Echinopsis eyriesii. Diesen Ableger hielt ich über ein Jahr lang völlig ohne Erde und Wasser auf dem Fensterbrett dem Licht und Hitze des Sommers ausgesetzt. Erst vor einigen Wochen legte ich diesen stark verschrumpelten und hellen Kaktus auf feuchte Erde. Jetzt ist er wieder prall gefüllt mit Wasser und dunkelgrün. Er hat überhaupt keine Falten mehr und fängt langsam an zu wachsen. Er sieht aus, als ob er nie so lange trocken stand. Ergo: Ein Kaktus braucht auch Wasser, aber er kann eine sehr lange Zeit ohne Wasser leben und überleben. Viel länger als die meisten Menschen es ernsthaft vermuten oder glauben. Selbst ein kleiner Ableger kann 1 bis 2 Jahr völlig ohne einen Tropfen Wasser überleben. Dann kann man sich ausrechnen wie lange ein ausgewachsener Echinopsis oxygona ohne Wasser überleben kann. Es müsste mindestens 5 Jahre sein.
LG
Roland
Kakteen Jule
11.07.2016, 20:24
Hallo Roland,
Vielen Dank für deine sehr interessanten Experimente . . . Echt erstaunlich was Mutter Natur uns da geschenkt hat :-) Sehr tolle Pflanzen, muss ich immer wieder sagen
LG
Thomas Kühlke
11.07.2016, 23:50
Gut, das Eine sind Experimente, das andere die "normale" Pflege.
Ich bin immer gut damit gefahren, meine Damen und Herren auch mal zwischendurch zu "vergessen", das bekommt ihnen sehr gut.;)
Kakteen Jule
12.07.2016, 07:46
Hallo Thomas,
ja das glaube ich. Das mache ich ähnlich so.
LG
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