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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Welcher Lehm ist optimal?



Sebright
24.04.2015, 21:13
Hallo 8),


Ich würde gerne Lehm für meine Kakteen kaufen.

Nun bin ich im Internet auf 2 verschiedene Lehme gestoßen und kann mich nicht so recht entscheiden.

1.) Lehmpuver (Naturlehm)Reines Naturprodukt, trocken, gemahlen
Bindekraft: 80g/cm²
Rohdichte: 1800-1900 kg/m³

Optimal für alle Wüstenbewohner.
Absolut trocken, sofort einsatzbereit
Im Mischungsverhältnis ca. 1:5 mit Sand + Wasser erhalten sie den optimalen Bodengrund für grabende Tiere

2.) Lehmpuver (Naturlehm)

Bodenkultur/Bodengrund: Bonsai, Kaktenen und Bodenmischungen für Kleintiere
Bindemittel für die Herstellung eigener Lehmmischungen wie: Lehmputze, Lehmmauermörtel, Leichtlehm, Strohlehm, Stampflehm sowie Schüttungen (Decke/Boden).

Materialdaten
gesiebt mit Körnung 0 - 14 mm
Rohdichte: ca. 1600 kg/m³
Lieferform: trocken, gesiebt

Verpackungseinheit: 25 kg

Bindekraft: mittel (mager - fett) ca. 80g/cm²


Das 1. Angebot ist halt so richtig fein gemahlenes Pulver, wärend das andere eine Körnung bis 14 mm hat. (was ich für recht grob halte).
Für meine Lophophoras würde ich das erste Angebot mit 2-8mm Lavamulch (finde ich ideal grob), Kokohum usw. mischen. Die Luftige eigenschaft würde dann der Lavamulch schaffen.
Wobei das 1. angebot auch speziell für terrarien gedacht ist - keine Ahnung wie gut das für Kakteen geeignet ist.

Also was meint ihr :-D?

PS.: Hat jemand einen Link zum Thema lophophora pikieren? Ich habe bisher nur Infos gefunden wie: "wenn sie sich zu nahe stehen pikiert man"
Aber wann ist es ein guter Zeitpunkt? nach 3 Monaten?

Vielen Dank schonmal für Tipps und Hinweise.

Hardy_whv
24.04.2015, 23:19
Viele Fragen ...

Um die Körnung würde ich mir nicht so viel Gedanken machen. Die dickeren Brocken kann man sicherlich zerstoßen.

Ich mische feinen Lehm/Löss in geringer Dosierung (ca. 5%) meinem Kakteensubstrat zu. Ich kaufe den bei Haage, also unserem Forums-Chef 8)

Was verstehst du unter "Lavamulch"? Mulch ist eine Schicht, die oben auf das Substrat gestreut wird. Also sowas wie Rindenmulch im Garten unter den Sträuchern.

Im Grunde sind wir hier bei der Frage: Wie stelle ich mein Substrat zusammen. Und dafür gibt es 1000 Rezepte. Meine Lophophoras kommen in das selbe Substrat wie 90% meiner anderen Kakteen, das sich wie folgt zusammensetzt:

75% Bims (in unterschiedlicher Körnung)
10% Acadama
10% Kieselgur
5% Lehm/Löß

Aber wie gesagt: Da hat jeder sein eigenes Rezept. Die Kakteen sind also vermutlich nicht so kleinlich. Wichtig ist, dass DU damit zurecht kommst.

Von humosen Anteilen (wie auch Kokohum) halte ich persönlich wenig.

Pikieren von Lophophora? Ich pikiere meistens nach gut einem Jahr. Manchmal auch später. Nur wenn die Pflanzen besonders stark wachsen und sich bedrängen (ist z.B. bei Ferocacteen, Cereeen, o.ä. öfter der Fall) pikiere ich schon im 1. Jahr.


Gruß,

Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif

Michael Wolf
24.04.2015, 23:20
Hallo,

ich verwende ausschließlich "eigenen Lehm". D.h., ich wohne in einer Gegend wo Lößlehm ansteht. Diesen grabe ich ab, lagere ihn in Körben über 1-2 Jahre im Freien und lasse ihn "ausfrieren". Danach benutze ich ihn als Zugabe im Substrat mit 10 bis 15%-Anteilen. Das "ausfrieren" bedeutet, das er seine Bindung verliert, er klumpt quasi nicht mehr.

Sebright
25.04.2015, 11:32
Lavamulch ist echt eine komische Bezeichnung. Das ist das bröselige Lavagestein, welches am Fuße von Vulkanen rumliegt. So hat es jedenfalls der Verkäufer bezeichnet, bei dem ich es gekauft habe. Ich denke er hat es so bezeichnet, da seine Angebotenen Gesteine meist in hohen mengen zur Bodenbedeckung verkauft werden.
Ich habe inzwischen ein bischen mehr über Lehm gelesen. "Löss bedeckt etwa zehn Prozent der Erdoberfläche". Da werde ich mir besser welchen suchen als welchen zu kaufen :-D Ganz in der nähe ist auch eine Grube, wo Lehm zu Hauf rumliegt, fällt mir gerade so ein.
Ich habe sogar im Garten welchen gefunden, als ich einen Strauch eingegraben habe. Doch als der trocken war, war er auch schon stein hart (zu hoher Tonanteil dachte ich).
Nun habe ich den in den Garten gekippt, damit er "ausfrieren" kann, vielleicht ändert sich ja noch was in der Konsistenz. Aber dieser Lehm ist glaube ich kein Lößlehm, deshalb hole ich nochmal Lehm von woanders und lasse den ebenfalls "ausfrieren".
Den Humosen Anteil werde ich bei den Lophophoros relativ gering halten. Bei z.B. Aloe, Epiphyllum und Stapelia habe ich sehr gute Erfahrungen mit einem hohen Humusanteil

MfG

Martin

MarcoPe
25.04.2015, 21:10
Hi Sebright,

Löß sollte Material sein, welches nach Verwehung angesammelt und dann manchmal verdichtet wurde. Lößlehm könnte also Löß mit Lehmanteil sein.?

Zu deinem Lehm: Wenn du Essig-Essenz hast, könntest du mal etwas davon auf etwas Lehm tropfen. Wenn es beginnt zu schäumen, ist viel Kalk enthalten. Den mögen wviele Kakteen nicht.
Frost macht Lehm krümelig.

Ich habe bis vor zwei Jahren Lehm mit einer Nudelpresse in Stränge gepresst und dann gebacken. Ging gut, war aber eine Sauerei.

Experimentiere einfach!
Marco

Sebright
25.04.2015, 21:39
"Löss (Hauptschreibweise) oder Löß ist ein homogenes, ungeschichtetes, hellgelblich-graues Sediment, das vorwiegend aus Schluff besteht."

Prima Tipp mit der Essig-Essenz. Wo wir gerade beim Thema Kalk sind fällt mir ein gelesen zu haben, dass Lophophoras in kalkhaltigen Boden wachsen. Trotzdem soll das gießen mit Leitungswasser auf dauer tödlicher sein, da der gelöste Kalk im Leitungswasser irgenwie anders ist. Schade ich habe danach gesucht aber den Artikel leider bisher nicht gefunden.