Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Baumarktkakteen im Torf/Winterruhe
Liebe Kakteengemeinde,
im Herbst habe ich zwei Kakteen aus dem Baumarkt gekauft. Anschließend habe ich sie (so gut es ging) vom Torf befreit, und sie zum Überwintern zu den anderen Kakteen in den Keller gestellt.
Aktuell liegen die beiden also bei ca. 10 Grad im Keller, ohne eingetopft zu sein. Das vulkatec Substrat liegt schon zum Eintopfen im Frühling bereit.
Nun ist mir heute jedoch aufgefallen, dass ich beim Entfernen des Torfs gründlicher hätte sein können. Ich gehe davon aus, dass der Torf schon ziemlich komplett entfernt sein sollte, da das neue Substrat wenig bringt, wenn die Wurzeln mehr oder weniger noch vom alten Umgeben sind. Liege ich da richtig?
Dementsprechend habe ich mich natürlich sofort auf die Suche begeben, wie man den Torf am besten entfernt. Laut des Beitrags in den FAQ ist es am besten, den Wurzelballen 2 Stunden komplett einzuweichen. Danach sei der Torf sehr leicht zu entfernen. Nun meine Frage: Ist es schädlich, bei meinen Kakteen dieses Verfahren anzuwenden, direkt nachdem diese aus der Winterruhe kommen? Wenn ja, wie sollte ich dann vorgehen?
Eine mit diesem Thema verwandte Frage: Wie lange sollte man die Kakteen zur Winterruhe im Keller belassen? Derzeit ist die Temperatur von 10 Grad noch ohne Probleme realisierbar, aber das kann sich schnell ändern, wenn es etwas wärmer wird. Ich habe so ca. mit Anfang März gerechnet. Kommt das hin?
Außerdem möchte ich meine Kakteen ab diesem Sommer draußen halten, auch da tun sich für mich mehrere Probleme auf: Sollen die Kakteen gleich vom Keller nach draußen gebracht werden? Auch im März kann es ja nachts durchaus noch sehr kalt werden. Ist es besser, die Kakteen im Haus langsam ans Licht zu gewöhnen, und sie erst im April an ihren eigentlichen Standort zu setzen? In diesem Fall wäre der Temperatursprung vom Keller in beheizte Zimmer natürlich sehr groß, und das bei Lichtverhältnissen, wie sie im März in den Zimmern nun einmal ist.
Ich hoffe, ich habe euch nicht mit der Masse an meinen Fragen erschlagen, aber im Winter hat man nun einmal besonders viel Zeit, sich über solche Dinge Gedanken zu machen, und Probleme zu entdecken, wo eventuell gar keine sind. Ihr kennt das sicher ;-)
In diesem Sinne vielen herzlichen Dank für eure Antworten!
ringo
muddyliz
11.02.2015, 20:02
Etwas Torf an den Wurzeln schadet nicht, nur der Wurzelansatz sollte möglichst torffrei sein wegen Fäulnisgefahr.
Ich würde die Kakteen frühestens Ende März rausstellen, je nach Witterung. Hole dir Frühbeete und stelle die Kakteen da rein. So bekommen sie nicht gleich einen Sonnenbrand. Bei Frostgefahr einfach 1-2 Grablichter reinstellen und das Frühbeet mit Noppenfolie oder einem Sack abdecken. Wichtig ist, das Gießverhalten der Witterung anzupassen, also bei Frostgefahr muss das Substrat durchgehend trocken sein.
Hi ringo,
das entscheidende: du machst dir Gedanken. Damit bist auf dem richtigen Weg.
- jedes Fitzelchen Torf muss nicht weg, wenn du das meiste entfernt hast und wie Ernst schon sagte, den Wurzelhals frei hast, ist schon gut
- wenn du jetzt nochmal Torf wegmachst, wirst du wieder die Wurzeln verletzen: dann erst wieder die Kakteen liegenlassen zum abheilen
- sofern dein Substrat trocken ist, kannst du auch jetzt schon umtopfen. Nur nicht "angiessen"!
- gut Frage: wann raus mit den Kakteen. Es kommt drauf an... Normalerweise ist man erst ab Mai auf der sicheren Seite. Ich war z.B. letzte Jahr zu früh dran im April, da kam nochmal eine kalte Nacht - häßliche Kälteflecken sind die Folge... Halte also Schutz bereit, wenn du schon so früh loslegen willst.
- ja, unbedingt erst erst an das Licht gewöhnen
- den Umweg übers Haus würde ich nicht gehen
- draussen == draussen ohne Schutz? Dann achte auf durchlässiges Substrat. Vulcatec ist schon gut. Keine Untersetzer oder so.
Gruss
Axel
Erst einmal vielen Dank für eure Antworten. Die Sache mit dem Torf wäre dann ja geklärt und ich kann mich ans ein- bzw. umtopfen machen.
Ich habe grundsätzlich kein Problem damit, die Kakteen bis Ende März oder länger im Keller stehen zu haben. Nur bekommen sie dort halt absolut kein bisschen Licht. Ich denke, das wird ab einer gewissen Temperatur ein Problem, oder nicht? Gibt es eine Art Faustregel oder ähnliches, nach der ich mich bezüglich der Winterruhe verhalten kann? Ich denke, wenn es tagsüber mehr als 14-15 Grad im Keller hat, ist die Gefahr schon relativ hoch, dass das Wachstum trotz der Trockenheit angeregt wird. Liege ich da richtig?
Letztendlich kann ich auch zur Not in einer Übergangszeit die Pflanzen tagsüber ins Frühbeet stellen, und über die Nacht in den Keller. So zahlreich ist meine Sammlung an Kakteen (noch) nicht.
Edit: Noch eine Frage: Wie kalt dürfen es die Kakteen denn nachts generell haben? Klar, das ist abhängig von den einzelnen Kakteen, aber so ungefähr? (Zur Orientierung: Ich habe Astrophyten, Ferocacti, einen Cereus, Echinocacti, Mammilarien, Thelocacti, Notocacti, zwei Exemplare der Gattung Echinopsis, wie auch immer der Plural dieses Begriff gebildet wird, und einen Melocactus. Jeweils nur wenige Exemplare.) Ist mal eine Nacht bis 5 Grad okay, wenn es eine Ausnahme ist, oder sollten die 8 Grad nicht unterschritten werden? 8 Grad ist ja die Temperatur, die nach dem Kakteenführer von Walther Haage während der Winterruhe bei einigen Gattungen nicht dauerhaft unterschritten werden sollte. Vielen Dank!
Grüße
ringo
Hallo ringo,
noch ein Wort zum Vulcatec Substrat. Ich habe mir vor zwei Monaten die "normale" Kakteenerde schicken lassen . Diese war sehr feucht, so dass ich sie vor Gebrauch erst einmal abtrocknen lassen musste. Axel schrieb ja schon
sofern dein Substrat trocken ist. Also Achtung!
Gruß Wolfgang
Hi ringo,
zu der Kellerüberwinterung kann ich nichts sagen, da ich das (für Kakteen ;-)) nicht praktiziere.
Nur solltest du nicht zu früh rausstellen - unabhängig davon wo überwintert wurde. Murphy will es so, dass du ausgerechnet an dem Tag, wo eine kalte Nacht droht nicht zu Hause bist oder sonst wie verhindert...
Du hast einige wärmeliebenden Arten dabei: Astros, Melos, Feros, Cereen - da wär ich sehr vorsichtig.
Ob jetzt 5Grad oder 8Grad: trocken eine Nacht bei 5Grad ist vermutlich nicht tragisch. Mir ist aber noch nicht klar, ob du den Kakteen Schutz von oben bieten kannst/wilst. Ein schöner Schmuddelmärz mit 8Grad und Dauerregen ist sicher nicht bekömmlich.
Diese Temperatur-Minimum-Angaben sind immer relativ. Was im Naturhabitat bei totaler Trockenheit und 2Grad überlebt kann hier bei 8Grad und Dauerregen herrlich verfaulen. Daher obacht.
VG
Axel
Dr. Dietmar
12.02.2015, 17:12
Hallo Ringo,
ich kann mich Axels Ausführungen nur anschließen und möchte dazu noch ergänzen, dass ein Austopfen und Überwintern im Keller zwar möglich ist, aber eine Notlösung darstellt. Viele der genannten Gattungen kannst Du auch warm in der Fensterbank überwintern, wie etwa einen Melocactus. Der wird in unseren Breiten wahrscheinlich auch im Freien nicht glücklich. Echinopsis und Notocactus sind im Sommer gut im Freien zu kultivieren. Es gibt aber innerhalb der Gattungen erhebliche Unterschiede in den Pflegeansprüchen. Deshalb wäre es gut, wenn Du Deine Arten und Deine Kulturmöglichkeiten detailliert beschreiben würdest. Darüber hinaus kann ich die klimatischen Verhältnisse bei Dir in Bayern schlecht einschätzen. Hier in Niedersachsen, wandern die härteren Arten schon ab Ende Februar bis Anfang April ins Freie, je nach Witterung und Wetterprognose.
Gruß
Dietmar
Meine halbe Kakteensammlung steht im Keller zum überwintern. Das kleine Fenster bietet nicht genügend Licht zum Wachsen. Soweit haben es alle gut überstanden. Meistens stehen sie dort von Ende November bis Mitte oder Ende März. Temperatur weiss ich nicht, aber sie sind staubtrocken und im Topf.
Auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Vielen Dank für eure Hilfe!
Natürlich beschreibe ich gerne meine Arten und Möglichkeiten der Kultivierung. Meine Arten habe ich in einem pdf-Dokument (inklusive grober Pflegeanleitung auf Basis meines beschränkten Wissens) aufgelistet und bei Google Drive hochgeladen. Ich hoffe, die Forenregeln erlauben es hier, den Link zu veröffentlichen. Wenn nicht, nehme ich ihn gerne wieder raus. https://drive.google.com/file/d/0B85jEIkMWOwrTTY3RVRtVElzVWs/view?pli=1
Zu meinen Kultivierungsmöglichkeiten: Mögliche Stellplätze für den Sommer sind: Eine Fensterbank Richtung Süden im geheizten Zimmer, ein überdachter Balkon Richtung Süden und eine Terrasse bzw. einen Garten, der auch Richtung Süden zeigt und sowohl sehr sonnige als auch halbschattige Plätze bietet. Auch hier kann ich natürlich mittels Frühbeet oder sonstigen Vorrichtungen einen Schutz von oben gewährleisten. Auf die Luftfeuchtigkeit habe ich natürlich keinen großen Einfluss.
Nur ein Gewächshaus habe ich aus Platzgründen nicht und dies ist auch der Grund, warum meine Kakteen derzeit im Keller stehen. Kalte und gleichzeitig helle Stellplätze habe ich schlicht und einfach nicht.
Klimatisch kann es hier in Bayern durchaus vorkommen, dass es im März noch einmal ungemütlicher wird. Ich habe aber auch schon Jahre mit einem sehr warmen März erlebt. Innerhalb Bayerns lebe ich eher nördlich, d.h. der Einfluss der Alpen ist hier nicht all zu groß. Diese Seite (http://de.climate-data.org/location/22685/) zeigt Klima- und Temperaturtabellen meines Heimatortes.
So, das war eine so detaillierte Beschreibung meiner Situation, wie es mir möglich war. ;)
Davon abgesehen nehme ich mit, dass ich meine Zeiteinschätzung Anfang März Ende der Winterruhe wohl vergessen kann - kein Problem, gut dass ich gefragt habe. Die Frage ist für mich aber, ob es ratsam ist, die Winterruhe auf Teufel komm raus komplett im Keller "abzuhalten", denn wenn es im März draußen tagsüber 15 oder mehr Grad hat - was ja mal vorkommen kann - wird es mir schwer fallen, den Keller auf 10 Grad zu halten. Und warm und dunkel ist ja eher zu vermeiden.
Grüße
ringo
Dr. Dietmar
12.02.2015, 22:39
Hallo Ringo,
da hast Du schon eine ganz schöne Sammlung beieinander! Die Winterruhe im Keller mag mir einfach nicht zusagen. Ich muss aber nochmal nachfragen. Befindet sich unter der Fensterbank Deines Südzimmers ein Heizkörper? Wie warm ist es im Winter in diesem Zimmer? Könntest Du auf dem Balkon eine Art beheizbares Frühbeet improvisieren?
Gruß
Dietmar
Die Winterruhe im Keller mag mir einfach nicht zusagen.
Warum nicht, es klappt doch :)
Dr. Dietmar
12.02.2015, 22:48
Hallo Marc,
gelegentlich möchte man seine Pflanzen ja anschauen. Abgesehen von diesem egoistischen Argument, müssen durch das Austopfen im Frühjahr die Pflanzen erst wieder einwurzeln, sind vollkommen sonnenentwöhnt und haben einen Grossteil Chlorophyll eingebüsst. Das ist Stress für so sonnenhungrige Pflanzen. Von daher wird es unbestritten klappen, aber es bleibt eben eine Notlösung.
Gruß
Dietmar
muddyliz
12.02.2015, 22:48
Die Winterruhe im Keller mag mir einfach nicht zusagen. Dir muss sie ja nicht zusagen, sondern den Kakteen. ;-)
Ich habe auch einen Teil der Pflanzen auf dem dunklen Dachboden.
Das geht gut!
Wenn nur die Schlepperei nicht wäre...
Marco
Dr. Dietmar
12.02.2015, 22:56
Hallo Ernst,
lass und doch mal überlegen, ob wir Ringo durch konstruktive Vorschläge eine Alternative aufzeigen können. Die Voraussetzungen sind durch die Südlage doch gut.
Gruß
Dietmar
...müssen durch das Austopfen im Frühjahr die Pflanzen erst wieder einwurzeln, ...
Ich topfe meine nie aus und ich kann jeder Zeit mit ner Funzel in den Keller steigen. Naja, jeder wie er mag, für mich ist es ne Alternative die schon seit ca. 8 Jahren (solange wohn ich hier) funzt.
Dr. Dietmar
12.02.2015, 23:06
Hallo Marc,
ich habe das auch mal ein Jahr lang praktiziert. Ich habe die Pflanzen nicht ausgetopft und hatte sie an einem dunklen Kellerfenster platziert. Tagsüber habe ich mit Pflanzlampen zusätzlich beleuchtet. Der Chlorophyllverlust war deutlich an der gelbgrünen Verfärbung der Epidermis sichtbar, aber funktioniert hat es. Die Rebutien kamen zur Blüte.
Gruß
Dietmar
muddyliz
13.02.2015, 00:02
Hallo Ernst,
lass und doch mal überlegen, ob wir Ringo durch konstruktive Vorschläge eine Alternative aufzeigen können. Die Voraussetzungen sind durch die Südlage doch gut.
Gruß
DietmarHallo Dietmar, ich habe doch oben schon meine Vorschläge gemacht:
- Raus wenn es die Witterung zulässt,
- In Frühbeete (mit Doppelstegplatten, 4er reichen) gegen Sonnenbrand,
- Bei Frostgefahr (bis knapp unter 0°C) Grablichte rein und Noppenfolie oder einen Sack drüber.
- Nach den Eisheiligen erst halbschattig und an die volle Sonne gewöhnen.
Hardy_whv
13.02.2015, 00:18
Ich habe meine Kakteen jahrelang in einer kühlen (bis 5°C) , dunklen Speisekammer überwintert. Ich war froh, mich für ein paar Monate mal nicht um die Kakteen kümmern zu müssen und den Kakteen ist es auch bekommen. Ich emfinde die kühle Keller-Überrwinterung (leider sind heute viele Keller in Neubauten nicht mehr richtig kühl ...) - wenn mal alternativ kein Gewächshaus zur Verfügung hat - als das Beste, was man den Kakteen bieten kann. Licht in der Ruhephase wird m.E. überbewertet. Es gibt ein paar wenige Kakteen, die man so nicht zum Blühen bekommt, aber das sind nur ganz, ganz wenige (<1% aller Arten).
Dunkel überrwinterte Kakteen muss man mit etwas Fingerspitzengefühl wieder an Sonnenlich gewöhnen. Für jemanden mit grünem Daumen aber ein Kinderspiel.
Gruß,
Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif
Dr. Dietmar
13.02.2015, 00:22
Sorry Ernst,
das hatte ich wirklich überlesen! Das ist sicher ein guter Vorschlag. Vor allem die Idee mit dem Grablicht gefällt mir. Ich denke aber an eine Alternative für die Überwinterung im Keller. In der Liste sehe ich zahlreiche Arten, die warm überwintert werden können. Vor einer Empfehlung wollte ich noch die angefragten Randbedingungen abwarten.
Gruß
Dietmar
Danke für die netten Worte zu meiner kleinen Sammlung. Also, unter der Fensterbank ist ein Heizkörper, der ist aber auch im Winter maximal auf Stufe 1 eingestellt, da das Zimmer ein Schlafzimmer ist. Das heißt, dass die Fensterbank an sich keine Wärme ausstrahlt, im Zimmer hat es zwischen 16 und 18 Grad.
Auf dem Balkon ist Platz für ein Frühbeet und ein Stromanschluss ist auch vorhanden. Ich habe keinerlei Kenntnisse, was beheizte Frühbeete angeht, aber das lässt sich ja ändern. Wenn sich das Ganze finanziell bzw. stromkostentechnisch im Rahmen hält, würde ich das auf jeden Fall ausprobieren.
Die Ratschläge von Ernst helfen mir auf jeden Fall weiter, das hört sich machbar an. Vielen Dank.
Zur Kellerüberwinterung: Meine Kakteen sind zum Großteil nicht ausgetopft. Farblich haben sie sich in den vergangenen Monaten nicht verändert, es scheint ihnen durchaus gut zu gehen. Bis jetzt halte ich die Kellerüberwinterung für eine gute Alternative für mich. Letztendlich beurteilen kann ich das natürlich erst im Sommer.
Grüße
ringo
Dr. Dietmar
13.02.2015, 21:36
Hallo Ringo,
ich würde die Kakteen der Einfachheit halber alle in der Südfensterbank überwintern. Der Raum ist ja praktisch unbeheizt, so dass keine Warmluft, die Kakteen zum Wachstum anregt. Der Unterschied zwischen der Kellertemperatur von 10 - 15 °C und den 16 - 18°C ist nicht so groß. Entscheidend ist, dass die Kakteen trocken überwintert werden. Für die Gattungen Melocactus, Astrophytum und E. grusonii ist ohnehin eine warme Überwinterung möglich. Für die Afrikaner sehe ich auch keine Probleme. Sie vertragen/benötigen auch minimale Wassergaben im Winter je nach Temperatur.
Melocactus und Astrophytum kannst Du sogar im Sommer auf der Fensterbank kultivieren, ebenso die Mammillarien. Diese Arten sind alle sehr wärmeliebend. Möglich, dass sie auch von einer Frühbeetkultur profitieren, doch würde ich sie nicht zu früh herausstellen, sondern erst, wenn auch die Nächte mild werden. Einige Mammillarien haben eher Probleme im Freiland, weil bei uns immer wieder kühle Witterungsphasen auftreten, die es so im Habitat nicht gibt. E. grusonii bekommt im Freiland eine sehr schöne Bedornung. Das ist im Zimmer nicht möglich, weil die Fensterscheibe das UV-Licht herausfiltert. Echinopsis sollten solange wie möglich im Freien bleiben. Die profitieren von hohen Temperaturunterschieden zwischen Tag und Nacht und Sommer und Winter. Zusammen mit den Ferocacteen und den anderen Südamerikanern werden die eine Frübeetkultur bzw. Freilandkultur im Sommer dankbar annehmen. Mit dem Frübeet kannst Du für diese Arten die Vegetationsperiode entsprechend verlängern. Bei der Agave kommt es auf die Art an. Es gibt frostharte Sorten, die bei trockenem Stand ganzjährig im Freien bleiben können. Ich kann hier nur für Agave palmeri sprechen. Davon habe ich einige Pflanzen ganzjährig im Freiland, einige überwintere ich kalt und andere stehen warm im Wohnzimmer. Die scheinen sehr flexibel zu sein.
Falls es auf Deiner Fensterbank zu eng wird, so kann man eine solche durch Auflegen eines stabilen Brettes und Fixierung desselben mit Schraubzwingen erheblich verbreitern.
Achte beim Herausstellen der Pflanzen unbedingt auf einen Sonnenschutz, damit die Epidermis nicht verbrennt.
Gruß und viel Erfolg
Dietmar
Hallo Dietmar, etwas verspätet: vielen Dank für die Tipps.
Ich hoffe, einige Kakteen werden mir dank der verbesserten Pflege schöne Blüten zeigen.
Wenn nicht, habe ich ja immer noch dieses Forum, um nachzufragen, woran es liegt ;)
Viele Grüße
ringo
Dr. Dietmar
15.02.2015, 19:05
Hallo Ringo,
einige Deiner Kakteen werden erst im hohen Alter blühen. Dagegen kannst Du bei den Gattungen Astrophytum, Echinopsis, Mammillaria und Thelocactus auch in jungen Jahren mit Blüten rechnen.
Gruß
Dietmar
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