Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kakteenerdmischung schichten oder durchmischen?
Silberdistel
05.02.2015, 11:56
Hallo liebes Forum!
Demnächst liegt meine Umtopfaktion an und ich werde mir meine Erde selber aus folgenden Komponenten mischen:
Aquarienkies 1mm / 3mm - zum untermischen
Aquarienkies 6mm - als Drainage
Blumenerde/Graberde - zum untermischen
Torf - zum untermischen
Lavagrus - hier bin ich nicht ganz sicher: mische ich den Lavagrus unter die Erde oder wird der Lavagrus nur Deckschicht verwendet, um die Kakteenhälse vor Fäulnis zu schützen?
Viele Grüße
Matthias
hallo
Torf würde ich lieber weglassen.
mit den anderen würde ich die Fachmänner/frauen um Hilfe bitten.
meiene Mischung besteht aus Sand
Lavalit (Winterstreuemittel)Bims und etwas Seramis und wenn
die gartenerde wieder aufgetaut ist kommt diese auch dazu.
lg Maria
muddyliz
05.02.2015, 12:44
Hallo Matthias,
von dem was du nennst, sind meiner Meinung nach nur Lava und Blumen-/Graberde geeignet. Noch besser ist Bims.
Schau mal auf meiner Homepage nach unter "Substratbestandteile", vielleicht hilft das dir weiter.
Dr. Dietmar
05.02.2015, 13:27
Hallo Matthias,
grundsätzlich rate ich dazu auf Bestandteile zurückzugreifen, die sich leicht beschaffen lassen wie etwa im Baustoffhandel. Eine Schichtung der Bestandteile ist sehr empfehlenswert. Unten in den Topf gehört eine Schicht groben Materials damit das Wasser ablaufen kann. Danach folgt das eigentliche Substrat und ganz oben wird nochmals mit grobem Material abgestreut. Im Minimum benötigst Du zwei Komponenten:
1. Gartenerde
2. Lava (Körnung 2 - 8 mm)
Lava ist ein wahres allround-Produkt. Du kannst es für die Drainageschicht, die oberste Schicht und für die Substratmischung verwenden.
Um die Substratmischung herzustellen, mußt Du Lava und Erde mischen. In welchem Verhältnis? Presse die feuchte Erd-Lavamischung in der Hand und öffne sie. Fällt sie locker auseinander, ist die Mischung gelungen. Bleibt ein Klumpen, nimm mehr Lava.
Weitere empfehlenswerte Zusätze sind:
Perlite, ein sehr leichtes vulkanisches Material; der Zusatz lohnt sich, um in schweren Töpfen das Gewicht zu reduzieren
Sand (Körnung 0 - 2 mm), der Boden wird magerer und durchlässiger, für Töpfe nur dann sinnvoll, wenn diese im Freien in die Erde versenkt werden bzw. für Freilandbeete
Lava (Körnung 1 - 5 mm) eignet sich besser für Jungpflanzen und Sämlinge
Lava (8 - 16 mm) eignet sich für große Pflanzen und Freilandbeete
Blumenerde, für Kakteen, die ein mehr humoses Substrat bevorzugen
Lehm für Kakteen, die ein mineralisches Substrat bevorzugen
Bims gibt es bei uns nicht, dazu werden andere Nutzer Erfahrungen einbringen können
Torf habe ich in der Wüste nie gesehen und halte ich für ungeeignet
Bei der Mischung sind der eigenen Fantasie keine Grenzen gesetzt!
Gruß
Dietmar
Leute...
Jetzt habe ich dreimal gelesen, dass Blumenerde prima und Torf doof ist. Guckt mal hinten auf euer Blumenerde-Tütchen... Ich zitiere mal aus dem "Beipackzettel" einer Markenblumenerde: "Hochmoortorf (Zersetzungsgrad H3-H8), Perlite, Kalk, NPK-Dünger, organischer Dünger, Phosphat mit Silicium (Agrosil)."
Es gibt zwar zunehmend torffreie Erdsubstrate, aber woraus bestehen dann die? Das sind Pflanzenreste, die im industriellen Schnellkomposter verarbeitet und mit Holzfasern gestreckt werden. Gut fürs ökölogische Gewissen, aber auch gut für die Pflanzen?
Ich will jetzt nicht die 750ste Substratdiskussion vom Zaun brechen, da hat wohl jeder sein eigenes Rezept (oder muss diese noch herausfinden). Aber man sollte die Bestandteile auch realistisch bewerten. Auch die Frage des Schichtens wird dir unterschiedliche Ansichten liefern. Ich halte eine Drainage im Topf für überflüssig, der hat doch Löcher. Da vergeudet man nur Wurzelraum.
Silberdistel
05.02.2015, 19:15
Hui,
da hab ich ja richtig in ein Wespennest gestochen :sorry.
Über das Substrat habe ich mich schon vorher informiert gehabt und ich werde da jetzt ein paar Sachen durchtesten. Ich glaube, ein Vorteil von Torf ist das geringe Volumengewicht - er macht das Substrat luftiger und dadurch durchlässiger. Ansonsten wurde das Substratthema an anderer Stelle schon oft und tiefgehend diskutiert. Ich zitiere hier mal Paracelsus:
„Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die dosis machts, daß ein Ding kein Gift sei.“
In diesem Thread ging es mir vorrangig um das Schichten, insbesondere die Deckschicht. Vieleicht verhindert eine grobe Deckschicht Algenbewuchs - andererseits wird das den Pilzen unter der Deckschicht wahrscheinlich piepegal egal sein, wenn das Substrat zu feucht ist.
Nochmals vielen Dank!
Matthias
Hi Matthias!
Oft wird eine Aussaat mit grobem Quarzsand abgedeckt. Aus den Gründen, die du nennst. Sonst ist das nicht notwendig.
Marco
Dr. Dietmar
06.02.2015, 11:50
Hallo Matthias,
Eine Abdeckung mit Lava fördert das Mikroklima. Die Lava ist porös und speichert die Wärme nach Sonneneinstrahlung gut. Das wirkt sich natürlich in Töpfen weniger aus als in Freilandanlagen, aber häufig stellt man ja Topf an Topf. Dadurch ergibt sich mitunter eine recht große Fläche.
Gruß
Dietmar
da hab ich ja richtig in ein Wespennest gestochen
Och noe. Das ist halt nur ein Thema, wo du 6 Antworten bekommst, wenn du 5 Leute fragst...
Es kann meines Erachtens auch nicht _das_ Rezept fuer Kakteensubstrat geben. Kakteenpflege ist nicht nur Substrat. Es kommt eben drauf an...
Dass es Torf nicht in der Wueste gibt, halte ich da fuer ein schlechtes Argument. Abgesehen davon, dass die meisten Kakteen nicht in der Wueste leben, sind wir ja auch nicht in der Lage, das Klima unserer Stachelfreunde 1:1 zu simulieren. Den toll gewachsenen Kakteen, die es in Gartencentern und Baumaerkten gibt, scheint es in ihrem reinen Torf Substrat nicht so schlecht ergangen sein, sonst waere sie nicht so gewachsen. Wenn du also die gleichen 'sonstigen' Bedingungen (Beleuchtung (Lichtspektrum, Dauer, Intensitaet), Waerme, Wasser, Duengung, Regenschutz) schaffen kannst, scheint das auch zu funktionieren.
Haeltst du deine Kakteen draussen, ist ein durchlaessigeres Substrat in unseren breiten klar von Vorteil. Es sollte zwischendurch mal abtrocknen koennen. Ich mische auch selbst, je nach Kaktus unterschiedlich. Abdeckung aus Aquarienkies hab ich frueher auch gemacht, bin damit aber nicht so gluecklich, sieht man dadurch nicht, ob die eigentliche Erde noch feucht ist oder nicht. Lava unterzumischen ist meine Meinung nach gut, und ich versuche den Wurzelhals moeglicht mineralisch zu schuetzen. Bims bekommst du z.B. bei Vulcatec. Das ist auch super geeignet.
Wenn du Algenwuchs in den Toepfen deiner Kakteen hast, machst du was falsch ;-), das sollte natuerlich nicht vorkommen, weniger Giessen is da eine Moeglichkeit.
VG
Axel
Pantalaimon
06.02.2015, 19:18
Servus,
... ein Vorteil von Torf ist das geringe Volumengewicht - er macht das Substrat luftiger und dadurch durchlässiger.
Letzteres stimmt für Torf halt gerade nicht, denn sobald der einmal austrocknet (und bei den meisten Kakteen sollte das Substrat zwischen dem Gießen regelmäßig austrocknen dürfen), backt der so zusammen, dass der Effekt genau der gegenteilige ist: das Substrat wird brettlhart und für Luft vollkommen undurchlässig. Außerdem braucht trockener Torf lange, bis er wieder neues Wasser aufnimmt. Wie Axel schon sagte: Kakteenpflege ist nicht nur das Substrat. Es ist vielmehr das Zusammespiel aller "Bedingungen" - darunter auch das Gießverhalten des Pflegers und die Frage, ob das Wasser nach dem Gießen frei nach unten ablaufen kann. Manche kommen mit einem Torfhaltigen Substrat zurecht - ich hingegen überhaupt nicht. Die Faulheit, neu erworbene Pflanzen nicht sofort in meine angestammte Substratmischung umzutopfen, hat schon der ein oder anderen Pflanze das Leben gekostet. (Etwas, was sich übrigens immer empfiehlt, da man dann auch gleich nachschauen kann, ob sich tierische Mitbewohner mit im Topf befinden.)
Viele Grüße!
Chris
Hardy_whv
07.02.2015, 00:42
Um die Frage nach Schichten zu beantworten: Ich halte nichts davon, weder oben noch unten.
Bei durchlässigem Substrat ist eine Drainaeschicht überflüssig.
Eine Abdeckung des Substrats oben habe ich in meinen ersten Jahren mal ausprobiert, und bin damit nicht zurecht gekommen. Die Abdeckschicht reagiert ganz anders als das Substrat. Daher kann man an der Abdeckung gar nicht erkennen, wie feucht das Substrat noch ist. Oft ist die Abdeckung staubtrocken. Dann kratzt man die Abdeckung ab, und darunter ist es pitschnass. Mir fällt es ohne Abdeckschicht viel leichter, festzustellen, wie feucht das Substrat noch ist und insgesamt ein Gespür für das Substrat zu entwickeln und mein Gießverhalten entsprechend anzupassen.
Mein Fazit: Mein grüner Daumen funktioniert nur ohne Schichtung des Substrats.
Gruß,
Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif
Silberdistel
08.02.2015, 11:42
Ein großes Dankeschön für die vielen Antworten!
Jetzt werde ich nach Herzenlust experimentieren - und dass macht doch auch viel Spass!
Viele Grüße
Matthias
Powered by vBulletin® Version 4.2.5 Copyright ©2024 Adduco Digital e.K. und vBulletin Solutions, Inc. Alle Rechte vorbehalten.