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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Säulenkaktus und Kriechpflanze in einem Topf



Oxypetalum
25.01.2015, 11:36
Hallo liebe Kakteenfreunde,

vor etwa 10 Jahren hat mir mein Vormieter einen Topf mit einem abgestorbenen Säulenkaktus hinterlassen, in dem Topf war auch ein Brutblatt, deshalb hab ich es einfach so belassen . Im laufe der Zeit sind dann neben dem totgeglaubten Kaktus einige kleine Säulen gewachsen, das Brutblatt ist riesig geworden und hat sogar geblüht. Die Brutblattkinder hab ich immer rausgemacht, ich hab immernoch Nachkommen dieses Brutblattes..
Der größere Säulenkaktus ist irgendwann ungekippt, er war dann innen hohl und hat ein Loch hinterlassen, die kleineren Säulen stehen drum herum. Das hab ich dann einfach so stehen lassen . Im Sommer stand es auf dem Balkon neben einer kriechenden Sukkulente mit runden graugrünen Blättern, diese Pflanze nutzte den Sommer um den Kakteentopf zu entern. Das sah dann ganz hüpsch aus, also hab ich die Fremdbesiedelung zugelassen. Mittlerweile sind einige Jahre vergangen und die sukkulente Kriechpflanze hat den Topf föllig in ihrer Gewalt. Nun hab ich immer damit gerechnet, das die kleinen Kakteen eingehen würden,
aber sie blieben am leben, sind aber eigentlich nicht mehr gewachsen.
Da ich mich seid geraumer Zeit wieder mehr um meine Zimmerpflanzen kümmere und wieder viel Spaß an ihnen habe ist mir aufgefallen, das diese Kaktüsse ja auch durchaus interessante Pflanzen sind und ich sie nur nicht mochte, weil mein Vormieter mir diesen damals hässlichen Topf hinterlassen hatte. Dafür mußten die Kleinen nun büßen.
Ich hab zunächst einen der kleinen als Steckling abgeschnitten, um mal zu schauen, ob man den nicht doch zum wachsen kriegt. Ich hab ihn ein paar tage trocknen lassen und nun steht er auf Sand und ich warte auf Wurzeln.
Nun hab ich darüber nach gedacht, ob ich nicht doch diese unselige WG auflöse und den restlichen kleine Kakteen einen eigenen Topf gönnen sollte.
Was mich davon abhält ist die Zerstörung, die ich bei der anderen Pflanze anrichten würde..

Ich wollte euch fragen, ob ihr wisst, um was für einen Kaktus es sich handelt und welche Bedürfnisse er hat.

Sollte ich noch bis zum Frühjahr warten, wenn ich die WG auflösen will oder kann ich das jetzt jeder Zeit machen?

Ich hänge hier Bilder von der WG und von dem Kopfsteckling an.

viele Grüße
Klaus

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MarcoPe
25.01.2015, 13:15
Hallo Klaus!

Gute Idee, dass du dich nun mehr für Kakteen interessieren möchtest:grin::grin::grin:

Jede WG findet mal ein Ende und oft liegt das am Alter der Bewohner. Da wachsen kleine Säulchen, vielleicht von einem Cleistocactus? Mal sehen was die Anderen erkennen.
Die Hängepflanze würde ich auf den ersten Blick als ein Sedum oder Graptophyllum... erkennen. Irgendwas aus der Dickblattecke. Du kannst leicht Stecklinge von ihr machen und im Sommer in die Sonne stellen.

Säulenkakteen und dieses Sedum halten es gut miteinander aus. Im Winter benötigt der Kaktus aber deutlich mehr Wärme und eher kein Wasser. Das Sedum (falls es eins ist) benötigt im Winter Frostfreiheit und eher kein Wasser, damit es nicht vergeilt wächst.

Das Auseinandernehmen schadet keiner der Pflanzen. Arbeite doch den Kaktus heraus, entferne das Abgestorbene und topfe neu ein. Mit neuer Erde (ruhig mit 50 % Humus) werden die Triebe im Sommer sehr gut wachsen.

Schönen Sonntag!
Marco

P.S. Bald werden deine Beiträge automatisch freigeschaltet!

samsine
25.01.2015, 14:03
Hallo Klaus,

die Kakteen sind kleine Notocactus (Eriocactus) leninghausii und beim Sedum handelt es sich wahrscheinlich um Sedum palmeri.

Ich würde auch beide Pflanzen trennen, damit die Pflege angepasst werden kann.
Das Sedum verträgt einen starken Rückschnitt und treibt dann im Frühjahr wieder willig aus. Von den grünen Enden kannst du Kopfstecklinge schneiden.

Gruß
Frauke

Oxypetalum
25.01.2015, 14:28
Hallo ihr,

danke für die Bestimmung der Pflanzen!
Das Sedum ist nun über einige Jahre recht skuriel gewachsen, aber grade das gefällt mir so gut...ich werde aber trozdem in den nächsten Tagen den Kaktus von dem Sedum trennen und sehen, was dann von dem Sedum übrigbleibt. Beiden Pflanzen wird etwas frische Erde guttun.

Es hilft schon, wenn jemand sagt: Kannst du ruhig machen, die sind robust und werden wieder weiterwachsen.

Überwintern tuen sie an einem Südfenster, es ist so ungefähr 10 Grad in dem Raum. Ich hatte das Gefühl, das das Sedum gerne immerwieder mal etwas Wasser kriegt, was der Kaktuss warscheinlich garnicht brauchen kann.
Wenn ich die Pflanzen getrennt habe, mach ich mal ein paar Bilder von dem Ergebnis!

Gruß
Klaus

MarcoPe
25.01.2015, 15:29
Jepp, Notocactus passt besser!

Oxypetalum
28.01.2015, 17:02
Hallo,

heute hab ich mich getraut, die beiden Pflanzen aus dem Topf zu nehmen. Dabei hat sich dann gezeigt, daß der Topf nicht zu klein sondern zu groß war ! Es kamen 12 unglückliche Notuscatusse zum vorschein, die kaum Wurzeln haben. Die waren scheinbar zu feucht. Ich hab sie nicht direkt wieder eingepflanzt, sondern lasse sie ein paar Tage abtrocknen.

Als Substrat hab ich vor ein Teil Blumenerde mit einem Teil grobem Sand und einem Teil Quarzkies zu mischen, da ich kein Basalt, Lava, Seramis auftreiben konnte..

Man sieht an den dünnen Stielen deutlich die Jahre der Vernachlässigung. Ich hab vor, die Pflanzen etwas tiefer einzutopfen und hoffe, das sie sich nächstes Jahr gut entwickeln.
Denn Notocactuss leninghausii ist doch eine sehr schöne Pflanze die auch tolle Blüten haben kann, hab ich festgestellt!

Die Kriechpflanze hat ebenfalls kaum Wurzeln und liegt nun auch rum, zum abtrocknen. Ich hab diesen Topf einfach übergossen, außerdem war es ein tiefer Topf, was wohl für beide Pflanzen nicht gut war.
Ich glaube mitlerweile, das es eine Echeveria ist, denn sie hat andere Blüten als ein Sedum. Ihre Blüten sind glockenförmig und orangerot mit etwas gelb.
Sie sehen den Blüten der Echeverien sehr ähnlich und unterscheiden sich von den Blüten des Sedum.
Ungewöhnlich ist nur, das sie soviele Stämmchen gebildet hat, das hab ich so nicht auf den Bildern der Echeverien gesehen.
Sie ist nun auch schon an die 10 Jahre alt.

Als Substrat wollte ich das Selbe nehmen, wie für den Noctocactus.
Meint ihr, das ist Ok?

Vielen Dank für eure Hilfe,

Klaus

Hier noch ein paar Bilder der Patienten:18302183031830418305

MarcoPe
28.01.2015, 20:35
Hallo Klaus!

Da hast du ja ganze Arbeit geleistet. Einen großen Topf mit sukkulenten Pflanzen zu übergießen, ist nicht schwer. Im unteren Bereich bleibt die Feuchtigkeit lange erhalten und im Winter wechsen die Pflanzen weiter und vergeilen. Deshalb habe ich auf den ersten Blick an schlanke Säulenkakteen gedacht und die Echeveria für ein Sedum. Deine Bilder sind jetzt auch viel besser :)

Sollten die Kakteen oberhalb der braunen Stiele Wurzeln gebildet haben, auch wenn es nur sehr wenige sind, solltest du das braune Stück jeweils wegschneiden. Dann musst es nicht tief einpflanzen und weitere Fäulnis riskieren. Lasse die Kleinen aber mindesten eine Woche zum Abtrocknen liegen.

Schneide von den Echeverien die oberen Rosetten so ba, dass noch ein kleiner Stiel bleibt. Entblätter ihn und setze die Rosetten gleich in dein Substrat, die benötigen kein Abtrocknen. Nicht gießen. Die überleben auch so und bilden schonmal Wurzeln.

Viel Erfolg!
Marco

Oxypetalum
29.01.2015, 09:37
Hallo Markus,

dann lasse ich die Notocactus jetzt erst mal abtrocknen. Die dünnen Stiele sind enstanden, als der Kaktus durch die Echiverie gewachsen ist, die haben leider im oberen Bereich keine Wurzeln. Ich hab mir nun überlegt, ich könnte die Kakteen normal tief einpflanzen und dann eine Schicht groben Kies oben auf das Substrat füllen, dann wären die Pflanzen nicht so tief in der Erde und trozdem stabil, meinst du das klappt? Die Stiele sind übrigens ganz hart, nur an den Wurzeln hat er wohl gefault...:-?
Aus den kleineren Exemplaren könnte ich auch Kopfstecklinge machen aber das dauert dann wieder so lange mit der Bewurzelung.

Die Echiverie werd ich dann heute wieder einpflanzen. Ich hab 2 Stecklinge gemacht und werde versuchen das restliche Dings als Ganzes weiter zu kultivieren.
Dieser bizarre Wuchs hat so eine morbiden Charm :D. Diesmal setze ich sie aber in eine Schale mit guter Drainageschicht unten im Topf und ich verspreche 2 Wochen nicht zu gießen ;-)

Grüße

Klaus

muddyliz
29.01.2015, 11:30
Hallo Klaus,
Wie Marco schon sagte: Schneide bei den Notos das Braune weg (Messer vor jedem Schnitt mit Spiritus desinfizieren), Lass sie 2 Wochen liegen und setze sie dann in lockeres Substrat oder in Vogelsand. Erst Mitte März mit dem Sprühen beginnen, Gießen erst wieder, wenn sich Wachtum zeigt.