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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Unbekannte Krankheit!!



Sukku_Max
29.12.2014, 18:07
Hallo an alle!
Wer kann mir weiterhelfen und diese Krankheit identifizieren.
Ich habe bereits ein Pflanzenprobe an den Landesbetrieb Hessen,
Fachabteilung... gesendet. Doch leider war das Resultat äußerst
unbefriedigend. Nur die Aussage, dass es sich wahrscheinlich
um keinen Pilzbefall handelt und auch keine Insekten zu erkenn sind.
Es sind deffinitiv keine Spinnmilben, auch andere
Insekten sind nicht zu erkennen.

Also was ist es dann??

Viele meiner EC sehen mittlerweile so aus.
Sie stehen auch in unterschiedlichen Substraten.
Sogar bei Oroya geht es jetzt schon los!
Bin für jeden Hinweis dankbar!!!

Gruß
Max

ballu
29.12.2014, 19:51
Hi Sukku_Max

Also ich als Laie würde auch sagen,Pilze sind nicht zu erkennen und Tiere jeglicher Art auch nicht,würde sagen sind gesund.
Falls du meinst das sie nicht mehr durchgehend grün sind,würd ich sagen ,normale Alterserscheinung.
Experten können vielleicht sagen ob gewisse Nähstoffe vielleicht fehlen oder das Licht nicht optimal ist für Fotosynthese und chlorophylbildung ,aber das wäre einzige was sein könnte.
Ich finde sie normal und gesund.

kaktusy
29.12.2014, 19:57
könnte ein Virus sein!

leider kann man den meines wissens nicht behandeln - vielleicht kennt es jemand genauer.

Sukku_Max
06.01.2015, 22:44
Danke erstmal für deine Antwort!

Ich denke auch fast dass es ein Virus ist. Kannst du mir jemanden empfehlen der mir sicher weiterhelfen kann?
Wie du siehst sind die Antworten bisher auf meine Frage sehr spärlich. Ich möchte ungerne meine Sammlung verlieren.
Gruß
Max

Dr. Dietmar
07.01.2015, 13:21
Hallo Suku_Max,

sofern die Verfärbungen nur an der der Sonne zugewandten Seite der Pflanze auftreten, könnte es sich um Verbrennungen handeln, was im Winter eher unwahrscheinlich ist. Ich hatte in meiner Sammlung mal ähnliche Verfärbungen und meine das Weichhautmilben die Ursache waren. Diese sind unglaublich klein und glasig somit auch unter kaum sichtbar. Man erkennt den Befall meist erst an den Verfärbungen, Verkorkungen und später auch an Pilzbefall. Von den Pflanzenschutzmitteln hilft als einziges Neemöl. Du mußt die Pflanzen mehrmals im wöchentlichen Abstand damit einsprühen. Man wird die Milben aber kaum komplett vernichten können. Am ehesten ist das noch bei einer kleinen Sammlung möglich. Man muß also die Behandlung bei Bedarf wiederholen.

Alternativ kannst Du Dich nach Nützlingen erkundigen. Mir hat dabei die Firma Sautter & Stepper geholfen. Gegen Spinnmilben hat das prima geholfen. Vielleicht haben die mittlerweile auch einen Nützling gegen Weichhautmilben. Ich empfehle die Firma deswegen, weil man dort die Nützlinge in wirklich großer Menge bekommt, und diese schnell gegenüber den Schädlingen in der Überzahl sind.

Ich habe auch gute Erfolge mit den Pflanzen erzielt, die ich ab dem zeitigen Früjahr im Freien kultiviere. Die Töpfe senke ich dabei in die Erde ein. An diesen Pflanzen sind keine Schadensbilder mehr festzustellen. Mutter Natur hilft sich offensichtlich selbst.

Und noch eines zur Beruhigung. Die betroffenen Stellen verwachsen sich wieder und nach einiger Zeit fällt das kaum noch auf!

Gruß

Dr. Dietmar

MarcoPe
07.01.2015, 18:08
Hi Max!

Keine schönen Nachrichten. Mit der Bestimmung von Krankheiten ist das auch wirklich schwierig.

Wenn es Viren sind, kannst du den Pflanzen nicht wirklich helfen, da es keine Pestizide dagegen gibt. Wie bei uns Menschen, wenn wir eine Virengrippe haben. Da hilft nur Fieber und Selbstheilung.

Das kannst du tun:
- Alle betroffenen Pflanzen aus dem Bestand nehmen. Hast du einen anderen Platz für sie? Sonst (leider) wegtun.
- Stecklinge helfen wahrscheinlich nicht, da sich Viren im Saftstrom weiterbewegen.
- Überträger finden und beseitigen! Wer überträgt die Viren? Sie können das nicht alleine. Da müssen saugende Insekten vorhanden sein, wahrscheinlich Wurzelläuse. Die musst du unbedingt bekämpfen. Es könnten auch Blattläuse sein, die im Sommer an den Blüten sitzen. Oder du hast es selbst getan: Wir Gärtner haben früher unsere Bestände mit dem Werkzeug infiziert...

Ich schaue später noch einmal in der Literatur nach und melde mich hier noch mal, wenn ich etwas anderes finde.

Grüße von
Marco

muddyliz
07.01.2015, 18:27
Hallo Max,
versuch's mal mit Vitanal Kombi sauer.
Ich habe das noch nicht probiert. Von verschiedenen Leuten hört man aber, dass Vitanal Kombi sauer bisweilen als letzte Rettung geholfen hat. Ob's gegen Viren hilft weiß ich nicht. Aber Versuch macht klug.

MarcoPe
07.01.2015, 18:47
Ich habe es gleich geschafft und bei Thomas Brand: Pflanzenschutz bei Kakteen und anderen Sukkulenten nachgelesen.

Leider kann ich dem vorher Geschriebenen nichts hinzufügen.

Virosen sind sehr schwer zu erkennen und noch schwerer genau zu bestimmen. Ist aber egal, woran die Pflanze leidet, sie wird nicht wieder gesund.
Heilung ist nicht möglich (wenn es wirklich Viren sind, sieht aber so aus).
Unter günstigen Bedingungen für die Pflanze, kann es sein, dass man Vireninfektionen nicht erkennt. Der Asubruch zeigt sich eher an geschwächten Pflanzen. Vielleicht postest du gerade jetzt die Bilder, weil sie die Sympthome im Winter zeigen? Wäre kein Wunder...

Also trenne dich von den befallenen Pflanzen! Sind es viele? Alte? Besonders schöne? Dann tut es mir um so mehr leid :(

Grüße von
Marco

Sukku_Max
08.01.2015, 10:04
Hallo Herr Dr. Dietmar,

danke für Ihre erläuternde Antwort. Also ich bin nicht ganz Laie auf dem Gebiet der Sukkulenten. Ich kenne serwohl Wollläuse, Spinnmilben, andere saugende Insekten, etc....und diese sinde es definitiv nicht. Ich denke auch nicht dass es Weichhautmilben sind. Es ist absolut kein Getier zu erkennen. Meine Pflanzen stehen bis Frostbeginn im Freien in offenen Frühbeeten. Also auch keine gespannte Luft. Die etwa Stecknadelgroßen Flecken beginnen sich etwa auf halber Höhe der Pflanze auszubreiten und dann weiter in Richtung Scheitel. Nicht zuerst auf dem weichsten Teil der Epidermis. Die Pflanzen stellen deshalb ihr Wachstum auch nicht ein. Ich denke dass ich im zeitigen Frühjahr beginne mit biologische Mitteln zu spritzen. Entscheidend ist er Satz von Ihnen: "Mutter Natur hilft sich offensichtlich selbst." !!
Als Kind hatte ich auch heftig Masern und ich lebe immer noch kerngesund :-) !
Ich halte Sie gerne auf dem Laufenden (wenn Sie wollen)

MfG
M. Troglauer

Dr. Dietmar
08.01.2015, 13:20
Hallo Max,
ich möchte zunächst einmal voranstellen, dass ich bestimmt kein Experte für Kakteenkrankheiten bin und Schadensbilder von Virusbefall sind mir gänzlich unbekannt. Was ich mit Gewissheit sagen kann, ist, dass ich das von Dir beschriebene Schadensbild vor Jahren in meiner Sammlung vorfand. Ich möchte das anhand einiger Fotos erläutern. Die beiden E. grusoniis zeigen heute noch im unteren Bereich eine leichte Gelbfärbung, die sich sozusagen verwachsen hat. Das sah aber damals genauso aus wie auf Deinen Fotos. Und in der Tat ging die Fleckenbildung eher von den Areolen aus und nicht vom Scheitel der Pflanzen. Es waren auch andere Planzen betroffen wie Ferocacteen, Opuntien, Carnegia, Mammillarien, etc. Es wurde in keinem Fall der Scheitel der Pflanzen zerstört. Häufig erfolgte der Neutrieb aber etwas eingeschränkt wie durch einen Schnürring.

In meiner Sammlung konnte ich damals zweifelsfrei einen starken Befall von Weichhautmilben feststellen. Die waren dann auch mit Mühe unter starker Lupe sichtbar. Ich habe die gesamte Sammlung mehrfach mit Raubmilben und später mit Neemöl behandelt. Es treten aber auch heute immer mal wieder Schadensbilder auf, vor allem an Opuntien. Ich habe dazu die Fotos eingestellt. Im Spätstadium zeigen sich diese häßlichen Kreisrunden braunen Flecken. Im Extremfall trocknet das ganze Ohr ein.

Ich führe dazu folgende Beobachtungen an:
1. Der kreisrunde Habitus der Flecken legt nahe, dass im Mittelpunkt ein Schadinsekt saugt.
2. Als ich noch besser gucken konnte, war unter starker Vergrößerung im Zentrum eines sich bildenden Fleckens eine glasige Milbe sowie ein leichtes Schwitzen der Epidermis sichtbar. Diese war aber zu dem Zeitpunkt noch intakt, also am Beginn der Verfärbung.
3. Ich konnte nirgends etwa auf Topfrändern o. ä. laufende Milben entdecken.
4. Mehrmalige Behandlung mit Neemöl hat stets zu einem Stopp des Auftretens der Symptome geführt.
5. Die Opuntia brasiliensis (rechtes Foto) war mit Flecken übersät. Nach einem Sommer im Freien, warf die Pflanze die betroffenen Teile ab und trieb überall symptomfrei neu aus. Nach einem weiteren Sommer im Haus und in Kontakt mit einer ebenfalls betroffenen Euphorbia treten die ersten Flecken wieder auf.

Die Gesamtheit der Beobachtungen lässt für mich den Schluß zu, dass Weichhautmilben die Ursache der Erkrankung der Pflanzen in meiner Sammlung sind und waren. Es ist weiterhin wahrscheinlich, dass Milben die Pflanzen nicht nur durch ihr Saugen, sondern auch durch die Übertragung von Viren, Bakterien und Pilzsporen schädigen. Daraus ziehe ich das Fazit, dass sich die Bekämpfung der Milbe lohnt. Man muß aber realistisch bleiben. The organism always wins!

Gruß

Dr. Dietmar

Sukku_Max
08.01.2015, 19:13
Danke für die weitergabe meiner Frage!!!
Gruß aus dem Siegerland!

Sukku_Max
08.01.2015, 21:06
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Sukku_Max
08.01.2015, 21:12
Hallo Herr Dr. Dietemar,

danke für die Antwort. Ich habe nochmals Fotos im Anhang. Ich bin mir nicht ganz sicher ob es das gleiche Phänomen ist, welches auch bei Ihnen aufgetreten ist. Seltersamerweise bisher nur an meinen Echinocereen. Opuntien, obwohl diese daneben stehen zeigen keine Erscheinung. Ich denke ich wende im Frühjar eine starke Knoblauchbrühe an. Besprühen. damit habe ich schon mal gute Ergenisse bei anderen Insekten erziehlt.

Blume
10.01.2015, 08:55
Ich glaube nicht das da Tiere am Werk sind. Ich würde, da es ja glücklicherweise wie du sagst nur diese eine betrifft, entweder soweit wie es geht von den anderen entfernt stellen oder gleich ganz entsorgen. Die Gefahr das das auf andere Kakteen oder gar die ganze Sammlung übergreift wäre mir zu groß für derartige Heilungsexperimente.

mfg

Dr. Dietmar
10.01.2015, 11:42
Hallo Max,
das Schadensbild ist schon sehr ähnlich. Ob die Ursache identisch ist, bleibt letztlich Spekulation. Wenn man das Wort Weichhautmilbe googlet erhält man Fotos mit ähnlichen Verfärbungen an Blättern. Das würde den Milbenbefall untermauern. Das Problem ist im Obst- und Zierpflanzenbau weit verbreitet. Von uns Kakteenzüchtern möchte die verständlicherweise keiner haben. Darum wird das meiner Meinung nach unterschätzt.

Ich würde den Vorschlag von blume aufnehmen und die Pflanzen sofort isolieren. Anschließend würde ich unverzüglich mit Neemöl absprühen, auch in der Winterruhe. Die Pflanzen werden ja nicht damit getränkt. Neemöl verklebt und inaktiviert die Milbe, woraufhin sie stirbt. Es ist nach meinem Kenntnisstand das einzig wirksame Präparat gegen Weichhautmilben.

Schlimmstenfalls bleibt die Behandlung wirkungslos, bestenfalls werden die Pflanzen gerettet. Was spricht dagegen, das auzuprobieren?

"Versuch macht kluch" - alte Chemikerweisheit

Gruß und viel Erfolg

Dr. Dietmar

Marc
10.01.2015, 12:01
Also ich vermute dass es Sonnenbrand ist. Schreib doch mal mehr zu den Haltungsbedingungen. Einen Virus kann man natürlich nicht ausschliessen, aber der muss ja irgendwie übertragen werden. In der Ruhezeit ist das eher schwierig, Wasser als Überträgermedium scheidet aus, Erde wohl auch. Luft? Vermutlich der einzige Weg, aber auch hier sind die Aktivitäten ja eingeschränkt.

MarcoPe
10.01.2015, 12:14
Folgende Mittel würden auch gegen Milben helfen: Neem, BI58 (und alle, die auch Dimetheoat enthalten), Neudosan Neu, Lizetan Plus (und alle, die auch Methiocarp und Imidacloprid enthalten), Promanal Neu, MICULA und Spruzid Neu, spezielle Mittel (Acarizide) wären: Kiron und Kanemite SC.
Man mus halten sehen, was man im Handel bekommt.

Die Unterstrichenen wirken auf Öl-Basis und sind nicht immer geeignet, da sie verkeben. Das musss man ausprobieren, ob einem die Pflanze danach gefällt.

Weichhautmilben mögen keine Trockenheit. Deshalb verbreiten sie sich im Winter eher nicht!

@ Marc: Viren könnnen nur aktiv verbreitet werden. Wasser und Luft kann man ausschließen.

Grüße von
Marco

Quelle: Dr. Th. Brand: Pflanzenschutz bei Kakteen und anderen Sukkulenten

Dr. Dietmar
10.01.2015, 14:27
Hallo,
gegen Weichhautmilben empfiehlt Uhlig-Kakteen ölhaltige Mittel oder Kiron. Letzteres kenne ich nicht. Lizetanpräparate wirken gegen Spinnmilben, nicht Weichhautmilben. Selbiges gilt für den Wirkstoff Imidacloprid in diesem Präparat.
Die Luftfeuchtigkeit ist gerade im Winter in ungeheizten Räumen sehr hoch und nur in geheizten geringer. Bin gerade mal in den Überwinterungsraum gelaufen und messe knapp 12°C bei 95% Luftfeuchte. Da können die Weichhautmilben nicht meckern!

Marc hat Recht. Max sollte mehr über die Kulturbedingungen schreiben.

Gruß

Dietmar

Marc
10.01.2015, 14:38
@ Marc: Viren könnnen nur aktiv verbreitet werden. Wasser und Luft kann man ausschließen.

Und das ist bei Kakteen wie? Ich kann mir da nur Schädlinge, Wasser, Erde und Luft vorstellen. Oder ungewaschene Hände :) Aber irgendwie müssen die Viren ja von einem Kaktus zum anderen kommen. Laufen können sie ja nicht.

MarcoPe
10.01.2015, 14:51
Die Überträger sind in der Natur in der Regel Insekten oder Milben. Im Gewächshaus kommen wir dazu, wenn wir mit einem Werkzeug viele Pflanzen behandeln. Zusätzlich geht die Übertragung perfekt bei Pfropfungen.

Marco

Dr. Dietmar
10.01.2015, 18:55
Hier habe ich noch die Gebrauchsanweisung für das Kiron herausgesucht. Das Mittel muß ebenso wie Neemöl versprüht werden. Wichtig ist, dass man dabei wirklich alle Pflanzenteile benetzt und sich hoffentlich keine Milben in der Erde verstecken.

Gruß

Dietmar

Sukku_Max
15.01.2015, 22:45
Hallo Dietmar,
was die Kulturbedingungen meiner Pflanzen anbelangt so sind diese sehr hart. Ich besitze lediglich einige Frühbeete die ständig
offen sind. D.h. bei viel Regen nur eine kleiner Spalt sonst weiter, bzw. bei schönem Wetter komplett offen. Alle frostfesten wie Echinocereen, Escobarien, Opuntien und Mammillarien überwintern darin. Geschützt mit einer Luftpolsterfolie. Alle nicht frostfesten sind jetzt im Haus in den kühlsten Räumen und Treppenhaus verteilt und natürlichh absolut trocken. Als Substrat verwende ich sehr stark mineralisches. Bims, etwas Lava, Schiefer Tongranulat.etc..je nach Gattung manchamal etwas Humus. Seit ich mich mit Sukkulenten beschäftige habe ich noch nie Probleme gehabt mit Weichhautmilben. Ich gehe davon aus dass diese vielleicht von Nachbargrundstücken von irgendwelchen Zierpflanzen stammen. Hier an dieser Stelle and alle noch mal meinen Dank für die Hinweise und Tipps. Achso Verbrennungen sind es deffinitv nicht! Die sehen anders aus und kenne ich leider auch sehr gut. gruß Max

Ava.Tari
20.01.2015, 18:45
Hallo Sukku_Max,

was hast du denn am Ende gemacht? Oder wartest du noch?

Avatari

Sukku_Max
24.01.2015, 12:31
Ich habe mir Kiron besorgt und angewendet.

MarcoPe
24.01.2015, 15:18
Viel Erfolg mit der Behandlung, Max!

Hoffentlich sind es die Milben und nicht ein Virus. Jedenfalls wären dann aber auch die Überträger erst einmal hin.

Marco

Hardy_whv
24.01.2015, 20:35
Wann hat sich denn das Krankheitsbild entwickelt?

Ich kann mich mit dem Gedanken, dass es sich um Weichhautmilben handeln soll, nicht anfreunden. In Gartenbaubetrieben treten sie manchmal an Kalanchoe-Kulturen in Erscheinung. Als Schädlinge an Kakteen sind sie m.W. nirgends dokumentiert. Und zumal du deinen Pflanzen im Frühbeet hältst, spricht m.E. ALLES gegen Weichhautmilben.

Auch wenn ich hier nur ungern Werbung für ein anderes Forum mache, würde ich dir in deinem Fall empfehlen, den mal im DKG-Forum (http://kuas-forum.de/index.php) zu schildern. Dort liest und schreibt regenlmäßig auch Dr. Thomas Brand, der beruflich mit Pflanzenschutz zu tun hat und das Buch "Pflanzenschutz an Kakteen und anderen Sukkulenten" geschrieben hat. Wenn du Glück hast, interessiert ihn dein Fall und du kannst ihm ein paar Proben zusenden.


Gruß,

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Dr. Dietmar
25.01.2015, 18:29
Hallo Max,
ich wünsche Dir viel Erfolg bei der Behandlung Deiner Pflanzen und hoffe, dass Du sie retten kannst. Ich würde mich freuen, wenn Du uns das Ergebnis mitteilst, auch wenn sich das wohl erst abschließend in der neuen Wachstumsphase beurteilen lässt.

Gruß

Dietmar

Hardy_whv
07.02.2015, 16:11
Hallo Max,

ich sitze gerade auf einer Besprechung neben Dr. Thomas Brand und habe ihm deine Fotos gezeigt. Er schätzt es als Virose ein. Eigenartig ist, dass es bei so vielen Pflanzen auftritt. Dr. Thomas Brand wäre an einer Probe des Pflanzenmaterials interessiert. Du erhältst dann als Gegenleistung eine professionelle Bewertung auf Grundlage durchgeführter Laboruntersuchungen. Möglichst sollte es eine ganze Pflanze sein. Bei Interesse, schreib mir eine PN, ich vermittel dann die E-Mail-Adresse.

Gruß,

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Dr. Dietmar
07.02.2015, 23:10
Hallo Hardy,
ich finde es super, dass Du Dich in dieser Sache so engagierst! Ich wäre an dem Ergebnis auch brennend interessiert. Sofern es sich um Viren handelt, wäre auch die Frage des Überträgers zu klären. Da kommen wieder die ungeliebten Milben ins Spiel. Wie sehen denn die Laboruntersuchungen aus? Würden die diese Fragestellung klären können?

Gruß

Dietmar

Hardy_whv
08.02.2015, 18:34
Hallo Dietmar,


Wie sehen denn die Laboruntersuchungen aus? Würden die diese Fragestellung klären können?

zunächst wird die Pflanze äußerlich auf mögliche Schadverursacher, tierische wie abiotische, untersucht. Dann wird die Pflanzen aufgeschnitten und innerlich begutachtet. Anschließend gehen Gewebeproben ins Labor. Dort erfolgt zunächst eine serologische Untersuchung. Dabei wird das Vorhandensein von Antikörpern untersucht. Bleibt das ohne Ergebnis, werden aus der Gewebeprobe Säfte produziert, die auf Indikatorpflanzen aufgebracht werden. Diese reagieren auf verschiedene Virusarten/-gruppen, z.B. Tabakpflanzen auf den Tabakmosaikvirus.



Sofern es sich um Viren handelt, wäre auch die Frage des Überträgers zu klären. Da kommen wieder die ungeliebten Milben ins Spiel.

Milben spielen, wie auch Woll- oder Schildläuse, aufgrund ihrer Lebensweise praktisch keine Rolle als Vektoren für Viren. Häufigste Ursache von Viruserkrankungen bei Kakteen sind Einwirkungen des Menschen (beim Beschneiden, Schneiden von Stecklingen oder beim Pfropfen). Zudem können Blattläuse und Thripse als Überträger fungieren.


Gruß,

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Dr. Dietmar
08.02.2015, 20:04
Hallo Hardy,
das ist sehr interessant! Worin unterscheidet sich die Lebensweise der Blattläuse und Thripse von der der Milben, Woll- und Schildläuse in Bezug auf die Übertragung von Viren?

Gruß

Dietmar

Hardy_whv
08.02.2015, 20:16
Worin unterscheidet sich die Lebensweise der Blattläuse und Thripse von der der Milben, Woll- und Schildläuse in Bezug auf die Übertragung von Viren?

Der Hauptunterschied ist, dass letztere viel träger sind. Ob auch andere Ursachen eine Rolle spielen, kann ich nicht sagen. Ich beziehe mich hier auf die Aussage von Dr. Thomas Brand. Er meint, eine Übertragung durch Milben oder Woll-/Schildläuse sei rein theoretisch möglich, spielt der Praxis nach heutigen Erkenntnissen faktisch keine Rolle.


Gruß,

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Dr. Dietmar
08.02.2015, 20:29
Das Argument kann ich so nicht nachvollziehen, denn alle Schädlinge verteilen sich in einer Sammlung sehr schnell - leider. Bei einem massiven Milbenbefall spazieren die jedenfalls munter umher. Das konnte ich unter der Lupe beobachten. Auch ist allen Schädlingen gemeinsam, dass sie an der Pflanze saugen. Ich nehme an, dass dabei die Übertragung des Virus in die Pflanze stattfindet. Vielleicht fungieren die besagten Spezies aus irgendwelchen Gründen als Wirt und die anderen nicht?

Gruß

Dietmar

Sukku_Max
09.02.2015, 19:21
Hallo Hardy,

danke dass du das Krankeits- oder Befallssymptom meiner Sammlung, wie auch Dietmar hier, zur Debatte stellst.
Ich bin gerne bereit ein Kindel oder besser einen Kräftigen Spross von einer Pflanze abzuschneiden un diesen dann
an Herrn Dr. Brand zu senden. Nur von einer kompletten Pflanze trenne ich mich ungerne, da ich nur Einzelexemplare besitzte. Aber die Art cocccineus sprosst ja relativ schnell, so dass man die Schnittstelle bald nicht mehr sieht. Die Pflanzen stehen jetzt übrigens absolut kalt (ca. 4 Grad), haben genügend Tageslicht im Wohnhaus und sind somit auch keiner gespannten Luft oder anderweitiger Feuchtigkeit ausgesetzt. So eben wie ich das immer handhabe.
Seltsamerweise sind in erster Linie die "weichfleischigen" Echinocereen damit befallen. Bei Opuntien und Lobivien stelle ich den Befall nicht fest. Zumindest nicht bisher.

Gruß

Max

Hardy_whv
10.02.2015, 00:21
@ Max: Du hast 'ne PN.

@ Dietmar: Ich bin in dieser Angelegenheit nur Laie. Ich kann nur versuchen, die Worte von Dr. Thomas Brand halbwegs korrekt wiederzugeben. Zu den Vektoren:

1. Nicht jedes Insekt ist als Überträger für jeden Virus "geeignet". Der Virus muss ja im Insekt überleben bzw. weiterleben.
2. Auch wenn man den Eindruck hat, dass sich Schmierläuse oder Spinnmilen in Windeseile in der Sammlung verbreiten, besteht doch hinsichtlich ihrer Mobilität ein deutlicher Unterschied zu sehr agilen oder flugfähigen Tierchen. Wie gesagt: In der Praxis spielen für die Viren, die für Kakteen relevant sind, nur Thripse und Blattläuse eine relevante Rolle.

Die Übertragung von Viren ist hochkomplex und kann hier sicherlich nicht in hinreichender Tiefe behandelt werden. Wenn du mehr Details wissen willst, so würde ich auf das DKG-Forum verweisen wollen.


Gruß,

Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif

Dr. Dietmar
10.02.2015, 09:32
Hallo Hardy,
ja gelegentlich geht mein Wissensdurst mit mir durch, zumal mir das Thema Viren im Zusammenhang mit Kakteen praktisch unbekannt ist. Da sprudeln die Fragen dann nur so heraus. Ich werde mal in das DKG-Forum schauen. Danke für den Hinweis. Dank auch an Max für die Einbringung des interessanten Beitrags!

Gruß

Dietmar