Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hoya Wurzelbildung an Wasseroberfläche
Hallo,
nachdem ich vor kurzem einige Hoya Stecklinge gemacht habe und diese zum bewurzeln in Wasser gestellt habe, ist mir aufgefallen, dass die Wurzelbildung vermehrt direkt an der Wasseroberfläche beginnt und erst später unter der Wasseroberfläche. Ich habe davon vorher noch nix gehört und eigentlich dachte ich immer, dass sie die Wurzeln zuerst dort bilden wo weniger Licht eintrifft (die Gläser sind lichtdicht umwickelt, Licht kommt also nur von oben rein). Offensichtlich ist das aber (zumindest bei meinem jetzigen Versuch) nicht so.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Gruß,
Julian
Andromeda
18.04.2008, 21:32
Lupus
Welche Hoya hast du denn bewurzelt?
ich habe Hoya Australissteckis gehabt
und die haben auch erstmal Luftwurzeln gebildet.
Hab ich schon öfter bemerkt das manche Hoyas das machen.
Warum aber,
das weiß ich auch nicht;)
Hallo,
ich meine eigentlich nicht Luftwurzeln, sonder dass die Wurzelbildung verstärkt direkt an der Wasseroberfläche stattfindet, eben genau zwischen Luft und Wasser. Ich konnte das zwar nicht bei allen beobachten, aber bei sicher mehr als dreiviertel. Stecklinge hab ich gemacht von:
H. archboldiana IPPS1106
H. arnottiana IPPS8331
H. cv. Minibelle IPPS3531
H. meredithii IPPS3425
H. meredithii großlaubige Form IPPS1105
H. nicholsoniae IPPS0234
H. obovata cf. IPPS8872
H. parviflora IPPS0267
H. paziae IPPS9051
H. spec. Irian Yaya IPPS9188
H. thomsoniana cf. IPPS3875
Gruß,
Julian
Simone Merdon-Bennack
28.04.2008, 10:49
Hallo Julian,
eine solche Wurzelbildung ist typisch für einige Hoyaarten. An ihren natürlichen Standorten bilden sie überall dort Wurzeln, wo es feucht ist. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass direkt im Wasser stehend die Stiele sogar manchmal abfaulen, oder wenn sie verholzt waren aufweichen und gar keine Wurzeln bilden. Direkt über der Wasserfläche im Glas ist an einem warmen Standort durch die Verdunstung die Feuchtigkeit ausreichend, um Wurzeln zu bilden. Man sollte nie vergessen, dass die meisten Hoyaarten an ihren natürlichen Standorten epiphytisch wachsen und gar keinen Bodenkontakt haben. Dort reicht auch die Verdunstungsfeuchtigkeit oder der tägliche warme Regenguss und die daraus resultierende hohe Luftfeuchtigkeit, um Wurzeln zu bilden.
Ich bewurzle Hoyas sowieso lieber gleich im Substrat. Da fällt das Einpflanzen weg, was meist die im Wasser gebildeten zarten Wurzeln wieder verletzt. Empfehlen kann ich dafür Torf oder Moos.
Gute Erfahrungen habe ich im letzten Jahr auch mit Seramis gemacht.
Wichtig ist, dass das Substrat zwischen den Wassergaben abtrocknen kann.
Einige Versuche meinerseits, einen vorgesehenen Ableger einer Art direkt an der Mutterpflanze zu bewurzeln, zeigten sehr gute Ergebnisse. Ich suche mir am Stiel eine Stelle mit Luftwurzelansatz, umwickle diese mit feuchten Moos oder Torf. Irgendwann wachsen die Wurzeln durch. Dann kann man den Steckling von der Mutterpflanze abschneiden und gleich in einen kleinen Blumentopf pflanzen.
Diese Vermehrungsmethode habe ich im Nong Nooch Botanical Garden in Thailand an den riesigen Hoyapflanzen gesehen und zu Hause gleich ausprobiert. Dort waren die Torf oder Moosumwicklungen noch mit Cellophantüten geschützt, was in der Tüte ein Mikroklima schafft, welches für die Wuzelbildung ideal ist. Beim Pflanzen muss natürlich später die kleine Tüte entfernt werden.
Grüße Simone
www.simones-hoyas.de
Hallo Simone,
mir ist diese Art der Bewurzelung von Citruspflanzen bekannt, das sogenannte Abmoosen. Hatte auch schon drüber nachgedacht das bei Hoyas zu probieren, gerade wegen diesen Luftwurzelansätzen. Aber meine Pflanzen sind meist noch zu klein, als dass ich da dann noch so einen "Klumpen" dranhängen möchte. Ausserdem bewurzeln Hoyas ja eigentlich so unproblematisch, zumindest bei den Arten die ich bisher versucht habe, dass sich der Aufwand fast nicht lohnt. Aber bei sehr wertvollen Pflanzen oder wenn man wirklich auf Nummer sicher gehen möchte ist das sicher eine ausgezeichnete Methode.
Gruß,
Julian
sdonesch
02.07.2008, 14:27
Hallo ihr Lieben,
zu diesem Thema hätte ich noch eine Frage. Ich habe nämlich am 13.6. einen Hoyaableger von meiner Tante geschenkt bekommen, ihn in Wasser eingefrischt und der Ableger hat wie in diesem Thema erörtert zwischen Wasseroberfläche und Luft wurzeln gebildet. Meine Frage dazu, kann ich den Stamm unter der Wurzel problemlos entfernen oder würde ich damit die Pflanze unnötig verletzen?
Eine weitere Frage zum Substrat abgesehen von Seramis und Torf: Wie sieht es mit Bonsaierde oder Orchideenerde aus, wäre eines dieser Substrate auch für Hojas geeignet? Worauf kommt es beim Hoyasubstrat an (mineralisch, humos, sauer/kalkhaltig)?
Vielen Dank jetzt schon für Eure Hilfe.
Kathrein
02.07.2008, 17:05
Hallo Sabine,
ich halte meine beiden H. carnosa seit vielen Jahren auf Hydro. Sie gedeihen und blühen prächtig. Je nach Wasserstand wird alle 1 bis 2 Wochen nachgefüllt, ab und an gibts auch ein bissel Hydropflanzen-Dünger. Bin gespannt, was die Hoya-Experten dazu sagen...
Gruss
Kathrein
Hallo Julian,
vermutlich hast Du einen frisch geschnittenen Steckling benutzt. Dieser konnte noch keinen Milchpfropf bilden und blutet im Wasser ein Stück aus. Dort können sich dann keine Wurzeln bilden.
Einen Artikel, der u.a. über Wundverschluss bei Hoya-Stecklingen berichtet, kannst Du kostenlos bei www.sementes.de (http://www.sementes.de) downladen.
Maren
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