Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Oh Nein, Wurzelläuse...
Hallöchen, liebe Kakteenfreunde!
Ich habe heute von einer netten Frau, die selber viele Kakteen, hat 2 Echinopsen bekommen. Doch die Freude darüber wurde bald getrübt als ich daheim die beiden Kakteen umtopfen wollte: Wurzelläuse! Die eine Echinopsis ist ziemlich arg befallen, die andere nur mäßig. Ich hatte in all den Jahren Kakteenliebhaberei noch nie mit diesen Schädlingen zu tun, aber irgendwann gibt`s wohl immer ein "erstes Mal". Tja, nun habe ich mir im Net schon einige Methoden der Wurzellausbekämpfung angeschaut, möchte aber dennoch hier um Rat fragen. Habt ihr gute Tipps, wie man diese Mistviecher eliminieren kann? Ich würde ansonsten zunächst eine der harmlosen Bekämpfungsvarianten probieren, nämlich das gründliche Auswaschen des Wurzelballens. Was meint ihr, bringt das was? Oder lieber gleich die chemische Keule? Würden sich dafür diese Careo-Schädlingsfrei-Stäbchen eignen? Die hätte ich nämlich noch hier. Gegen Wolläuse usw. helfen die ja toll und da Wurzelläuse ja ebenfalls zu den Wollläusen/Schmierläusen zählen, könnte das Mittel doch auch in diesem Falle wirken, so meine Theorie...
Hi Lioness,
ich denke, dass du mit deinen Vorschlägen richtig vorgehen wirst!
Echinopsen vertragen das Wurzelprogramm sicher sehr gut. Solltest du nach dem erneuten Einwurzeln noch Viecher entdecken, kannst du immernoch Chemie einsetzen. Diese Stäbchen vorbeugend oder unterstützend einzusetzen ist aber sicher auch nicht verkehrt.
Viel Glück beim Kampf wünscht
Marco
Danke für die Antwort, Marco. Alles klar, ich hab jetzt bereits die Wurzelballen beider Kakteen so gut es geht von Erde befreit und mit Wasser durchgespült. Natürlich sind aber noch immer ein paar Fitzelchen Erde drangeblieben. Über Nacht werde ich darum die Wurzeln noch in Wasser einweichen lassen und morgen mit einer Zahnbürste sachte die letzten Erdkrumen rausbürsten. Danach lass ich die Pflänzchen trocknen und topfe sie in frische Erde um. Zur Sicherheit werde ich dann in jeden der Töpfe noch ein Careo-Stäbchen reintun, damit die Läuse sich erst gar nicht erneut aufraffen können... Ich würde mich tierisch ärgern, wenn die Echinopsen eingehen wegen der Viecher. Das Blöde an den Wurzelläusen ist halt, dass man die eigentlich nur zufällig beim Umtopfen findet und die ansonsten ihr zerstörerisches Werk im Verborgenen betreiben. Und wer guckt sich denn schon alle paar Wochen die Wurzeln seiner Pflanzen an?!
Übrigens wollte die gute Frau, von der ich die Echinopsen habe, diese Kakteen als "Königin der Nacht" betiteln. Diese Unsitte scheint aber ziemlich weit verbreitet zu sein. Die Leute sind dann immer ein wenig baff, wenn man kontert und die Pflanze als Echinopsis oder Bauernkaktus bezeichnet. Manchmal macht Klugscheißen schon ein wenig Spaß ^^
Zu allem Überfluss habe ich vorhin bei einigen meiner anderen Kakteen ebenfalls Wurzelläuse gefunden... Ich hatte vorsorglich meine Kakteen begutachtet und da entdeckte ich sie: In einer meiner Pflanzschalen, in denen mehrere Kakteen gemeinschaftlich nebeneinander wohnten, hatten sich diese ollen Wurzelläuse angesiedelt. Noch nicht sehr heftig, aber dennoch. Bestimmt hab ich mir das Getier durch verseuchte Baumarktkakteen eingeschleppt, denn in der betroffenen Pflanzschale befanden sich nur Baumarktkakteen. Na super... So stand ich vorhin eine ganze Weile am Waschbecken und habe 14 Kakteen ausgetopft und deren Wurzeln gründlich ausgewaschen. Ich hätte mir eine schönere Beschäftigung für den Sonntag Vormittag vorstellen können. :-?
Naja, ich hoffe, dass ich die Läuse allesamt von den Wurzeln entfernt habe. Morgen oder übermorgen topfe ich die Kakteen dann wieder ein, zusätzlich kommt noch ein Careo-Stäbchen in die Erde rein. Und dann will ich von den Läusen nix mehr sehen!
rudir1962
29.06.2014, 16:52
Hallo -
Du kannst sie nicht abwaschen !!
Mach einfach was dagegen !! zb. Kieselgur -
Misch deine erde damit anstatt mit anderen Sinnlosen Mineralien !
Viel Glück -
R.R
Ja, dass Kieselgur helfen soll habe ich schonmal irgendwo gelesen. Wo bekommt man das auf die Schnelle her? Und muss das eine bestimmte Korngröße haben oder eignet sich auch das Pulverisierte? Im Internet gibts ja etliche Anbieter, doch ich möchte nicht noch tagelang warten bis die Bestellung hier eintrifft und mich schrecken die Versandkosten meist ab, gerade wenn man "nur" einen Artikel bestellt. Ich denke nicht, dass man das einfach im Baumarkt um die Ecke bekommt... Aber vielleicht im Zooladen, denn manche Geflügel-und Vogelzüchter verwenden Kieselgur ja auch als Parasitenbekämpfungsmittel.
Die Kieselgur-Geschichte halte ich immernoch für ein Märchen. ;) Grobes Kieselgur hat keinen Effekt als Insektizid und das „Pulverisierte“ mit der möglichen Wirkung eignet sich sicherlich nicht als Bestandteil des Substrates.
Ich bin für die Chemie... einfach rein mit den Stäbchen (ist doch noch Wachstumsphase) und dann musst Du Dich nicht mehr wochenlang rumärgern. Solange wie die Pflanzen nicht blühen und dort Bienen und Hummeln rumfliegen sehe ich das in diesem Fall nicht so tragisch (die „Ökofanatiker“ werden jetzt sicherlich gleich meckern ;) )
Alles klar, danke für deine Sichtweise, tokai. Tja, über Kieselgur liest man eben unterschiedlichste Erfahrungsberichte im Internet usw. Manche schwören drauf, manche finden es gänzlich nutzlos. Ich denke auch, dass ich die betroffenen Kakteen wieder ins ganz normale Kakteensubstrat setze und dann eben einfach diese Careo-Schädlingsfrei-Stäbchen hinein. Die töten doch die Wurzelläuse ab, oder? Auf der Verpackung steht halt nur dass es gegen Napfläuse, Blattläuse, Thrips sowie Wollläuse/Schmierlaus hilft. Von Wurzelläusen steht da nix... Doch Wurzelläuse zählen doch zu den Schmierläusen, da müssten die von dem Gift doch ebenso eliminiert werden. Ich probiere es einfach mal aus :)
Stachelkumpel
30.06.2014, 15:35
Mit dem Abwaschen lagst Du schon nicht ganz falsch, sieh mal hier zur "Warmwassermethode":
http://home.arcor.de/kokert/arti_gym.htm
Unter VI. mal nachlesen. Was für Gymnos geht, dürfte auch für andere Arten klappen.
Gruß Stachelkumpel
Dieser Link ist sehr informativ, doch in dem Teil über Schädlingsbekämpfung gehts ja eher um Wurzelälchen bzw. Nematoden... Wurzelläuse sind ja doch eine etwas andere Liga. Doch auch zur Bekämpfung der Wurzelläuse habe ich in fast allen Ratgebern/Internetforen gelesen, dass man den Wurzelapparat der Pflanzen mit möglichst warmem Wasser schön gründlich auswaschen soll. Angeblich soll ja auch ein mehrstündiges "Wurzelbad" (z.B. über Nacht) hilfreich sein, weil die Wurzelläuse so ersticken. Und wenn es gar nix bringen sollte, kann man immer noch härtere Geschütze auffahren.
Also ich werde meine bedornten Kameraden nachher wieder einpflanzen. Ich werde ein paar der Kakteen am besten in diese durchsichtigen Orchideentöpfchen verpflanzen, so kann ich gut kontrollieren ob die Wurzelläuse wirklich weg sind bzw. wiederkommen.
Ich werde ein paar der Kakteen am besten in diese durchsichtigen Orchideentöpfchen verpflanzen
Die Orchideentöpfe haben eine andere Funktion. ;-) Da die Fotosynthese bei Orchideen auch über die Wurzeln stattfindet, verwendet man dort durchsichtige Töpfe. Wenn du die Wurzeln normaler Pflanzen Sonnenlicht aussetzt, verbrennen diese bzw. gehen kaputt. So geschädigt können sie dann keine Nährstoffe mehr aufnehmen und deine Pflanzen kümmern dann genau so wie mit Wurzelläusen.
Warum Orchideentöppe durchsichtig sind ist mir bekannt, ich habe auch eine Menge Phalaenopsen hier stehen ;) Und wenn ich die mal umtopfe, habe ich oft die zu klein gewordenen Töpfe übrig, die ich dann anderweitig verwende.
Ich würde die Kakteen in den durchsichtigen Töpfchen ja in Übertöpfe stellen. So kommt ja kein direktes Licht ran. Doch mithilfe der Orchideentöpfe könnte ich die Wurzelläuse schnell und einfach kontrollieren. Ist eben besser als ständig die Kakteen aus der Erde zu buddeln... Ich verwende diese Orchideentöpfe auch bei anderen Pflanzen gern, weil man die Wurzeln schön begutachten kann. Ist manchmal bei Stecklingen o.ä. echt praktisch.
Stachelkumpel
02.07.2014, 01:33
Hallo Lioness,
wären denn die Wurzeln der betroffenen Kakteen in den durchsichtigen Töpfen zu sehen? Wenn ja, finde ich die Idee nicht schlecht. Ich drück Dir mal die Daumen für ein gutes Gelingen! Ach und ja, ein Foto wäre nicht schlecht...
Gruß Stachelkumpel
@Stachelkumpel: Doch, man kann mit den durchsichtigen Töpfen eigentlich ganz gut die "Aktivität" im Blumentopf sehen. Wie gesagt, wenn man Stecklinge macht, ist das sehr bequem, weil man so das Wurzelwachstum erkennen kann.
Und den Wurzellausbefall kann man auf diese Weise sicher auch checken, denn Wurzelläuse leben ja nicht nur direkt an der Wurzel sondern setzen sich auch gerne am Topfrand ab. So war es zumindest bei meinen befallenen Kakteen. Natürlich halten sich die Viecher hauptsächlich am Wurzelapparat auf, aber auch an den Innenseiten der Blumentöpfe waren deuliche Spuren der Läuse zu sehen (weiße Beläge, die fast aussehen wie Mehl oder Schimmelpilze). Mit den durchsichtigen Töpfen könnte man das viel schneller erkennen.
Ich geb mal eine kleine Rückmeldung zu meinem Anti-Wurzellaus-Programm. Ist ja jetzt schon einige Tage her, seit ich diese Biester entdeckte und bekämpfte. Ich hatte also alle befallenen Kakteen (über 10 Stk) komplett aus der Erde genommen und die Wurzeln penibel (unter Zuhilfenahme warmen Wassers sowie einer Zahnbürste) von dem Substrat befreit. Mit der Zahnbürste ließen sich vorsichtig die Erdkrumen "rausbürsten". Danach ließ ich die Kakteen ein paar Tage ausgetopft so liegen. Anschließend besorgte ich neue Töpfe, neue Erde und topfte die Pflanzen wieder ein. Vorher guckte ich natürlich nochmal genau nach, ob an den Wurzeln eventuell doch noch überlebende Läuse sind (waren scheinbar eber keine mehr). Inzwischen machen die Kakteen eigentlich einen recht guten Eindruck, vor allem die beiden stark befallenen Echinopsen sehen jetzt auf gewisse Weise gesünder aus. Als ich die beiden Echinopsen bekam, sahen die irgendwie etwas gelbstichig aus. Jetzt wirken die Echinopsen meiner Meinung nach grüner. Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein?!
Ich habe die betroffenen Kakteen nun ja auch in den durchsichtigen Töpfen (eigentlich für Orchideen gedacht), um ggf. sofort zu erkennen, ob die ollen Läuse wieder (oder noch) da sind. Bis jetzt sieht alles unauffällig aus... Nur das(?) Perlite irritiert mich manchmal wenn ich gucke, weil das ja eine gewisse Ähnlichkeit mit den Wurzelläusen hat ^^
Nein, das bildest du dir sicherlich nicht ein. Können die Wurzeln wieder Nährstoffe aufnehmen, erholen sich die Pflanzen meist innerhalb kurzer Zeit.
Um ganz sicher zu gehen, mitunter erwischt man nicht alle Eier(Nissen) der Läuse, würde ich zusätzlich Litzetanstäbchen in den Topf stecken. Die Pflanzen sind im Wachstum und können auch den zusätzlich im Stäbchen enthaltenen Dünger verarbeiten.
Gibts da eventuell auch entsprechende Gießmittelchen? Die Stäbchen brauchen ja doch eine Weile bis die Wirkung wirklich einsetzt. Könnte ich alternativ vielleicht mit Bi58 gießen? Das hätte ich noch hier bzw. ich könnte ich von jemandem umsonst kriegen.
Natürlich geht Bi58. Was aber in der Wirkung länger anhält, weiß ich nicht. Aus den evtl. noch vorhandenen Eier müssen ja erst was schlüpfen.
Dann müsste ich halt mit dem Bi58 sicherheitshalber in mehrtägigem Abstand meine Pflanzen gießen. Hab gelesen, dass man bei Wurzelläusen etwa einmal die Woche damit gießen soll, und das ca. 3 Wochen lang damit die Brut der Läuse ebenfalls vernichtet wird.
Auch ich habe dieses Problem und zwar handelt es sich bei mir nicht nur um 10 Töpfchen, sondern um ein paar mehr. Genauer gesagt ist es in etwa die Menge, die auf 2 Biertische passt...... :oops:
Lioness,
hat denn bei Dir die Methode mit dem Ausspülen der Wurzeln funktioniert? Careo-Stäbchen habe ich zwar auch noch zu Hause, aber da komme ich selbst mit einer Doppelpackung nicht weit.
In einem anderen Thread las ich über Promanal, wirkt das auch an den Wurzeln, auch wenn ich alle Pflanzen nur einsprühe?
Viele Grüße
Bettina
Jan Carius
30.07.2014, 10:32
Hallo zusammen,
eine ähnlich Anfrage gibt es ja fast zeitgleich auch zum Thema Wollläuse.
http://www.kakteenforum.de/showthread.php?60948-Wolllausepidemie-dank-gro%DFem-Kakteenh%E4ndler
Die vorgestellten Mittel sind auch bei der Bekämpfung von Wurzelläusen sehr wirksam.
Die Gießkur würde ich 3 bis 4 Mal wiederholen, nicht fest nach Wochenplan, eher nach Gießintervall.
Vielleicht auch abwechselnd Bi 58 und Lizetan, wobei ich Bi 58 bei einer Anwendung in der Wohnung nicht empfehlen würde.
Danach sollte der Befall eingedämmt sein.
BG Jan
@Bettina: Ja, das penible Säubern der Wurzeln scheint erfolgreich gewesen zu sein. Bis jetzt sind an den Wurzeln keine neuen Läuse zu sehen. Es ist halt nur sehr aufwändig, jeden Kaktus auszutopfen, die Erde von den Wurzeln zu entfernen und anschließend noch die Wurzeln gründlichst mit warmem Wasser zu reinigen. Ich habe ja sogar noch eine alte Zahnbürste zu Hilfe genommen und die Wurzeln mehr oder weniger sachte damit abgebürstet sodass wirklich kein Fitzelchen der belasteten Erde mehr dran blieb. Die alte, verseuchte Erde muss man natürlich entsorgen und die Töpfe richtig saubermachen (oder gleich neue besorgen). Inzwischen haben sich die so behandelten Kakteen aber gut erholt, zeigen nun auch Wachstum und auch viele neue Wurzeln haben sich entwickelt. Die ehemals mit Wurzelläusen befallenen Kandidaten habe ich ja nach der Prozedur in diese durchsichtigen Orchideentöpfchen gepflanzt, sodass ich die Wurzeln jederzeit bequem begutachten kann. Und wie gesagt: es sind keine verdächtigen Wollnester/Beläge oder Viecher zu sehen. Und das ohne die chemische Keule anzuwenden :)
Eigentlich wollte ich meine Kakteen sicherheitshalber noch mit einem Gießmittel behandeln, doch da ich bisher keinen erneuten Wurzellausbefall ausmachen konnte, verzichtete ich darauf. Noch dazu kommt, dass es hier in keinem Laden Bi58 gibt... Ich war in 3 Baumärkten gucken, die einen Giftschrank haben, aber Bi58 haben die nicht. Und extra das Zeug übers Internet beziehen finde ich wegen der Versandkosten blöd. Ich wollte ja doch eher mit Bi58 gießen, meine Kakteen stehen ja nicht in der Wohnung. Der Geruch dürfte darum nicht weiter stören. Meine Mutter hat für ihre Pflanzen auch immer Bi58 verwendet und die ganzen Schädlinge wurden super bekämpft damit. Deswegen schwöre ich da auch drauf. Aber ich bekomme es hier in meinem Wohnort leider nirgends. Zuerst war ja geplant, dass ich das Bi59 von meinem Schwiegervater bekomme, weil er es über seinen Arbeitgeber hätte besorgen können. Allerdings sträubt sich mein SchwieVa jetzt aber dagegen, weil eine Bekannte von ihm mit Bi58 Suizid begangen hat (ist aber schon Jahre her). Tja, und deswegen steht die ganze Familie mit solchen Chemiekeulen auf Kriegsfuß. Scheint so`ne Art Trauma zu sein...
Jan Carius
31.07.2014, 09:23
Hallo Lioness,
schau mal bei Pflanzotheke.de nach Bi 58. Ich schätze mal 2.90 Euro Versandkosten, sind in etwa die Fahrtkosten zu den 3 Baumärkten.
BG Jan
Ich muss mich hier leider wieder mal zurückmelden und mein altes Thema aufgreifen. Ich habe vor einigen Wochen von einem Bekannten eine Selenicereus grandiflorus-Pflanze (also Königin der Nacht) geschenkt bekommen. Die Pflanze hatte er ursprünglich aus`nem Baumarkt und da er weiß, dass ich Kakteenfan bin, wollte er mir einfach so eine kleine Freude machen. Eine Königin d. Nacht habe ich zwar schon, aber ich freute mich natürlich dennoch. Die von ihm geschenkte Königin ist zwar noch recht klein, aber mehrtriebig und sieht eigentlich ziemlich gesund aus. Leider nur "eigentlich"... Ich hätte nie erwartet, dass die Kaktee mit Schädlingen befallen ist. Doch vor ein paar Tagen wollte ich besagte Pflanze umtopfen und da entdeckte ich die Bescherung: Wurzelläuse! Und nicht gerade wenige. Fast der ganze Wurzelballen war mit dem typischen weißlich-pulverartigen Belag durchsetzt. Natürlich war die Königin der Nacht unter Garantie schon beim Kauf so befallen, kommt bei Baumarktpflanzen ja öfters vor. Menno, warum habe ich in diese Jahr ständig mit diesen Mistviechern zu kämpfen?! In manchen Jahren hat man eher Wollläuse als Plagegeister, in anderen Spinnmilben und in diesem Jahr sind anscheinend Wurzelläuse angesagt. Habe der Königin der Nacht nun ebenfalls eine "Wurzelbehandlung" verpasst, wie ich es bei meinen anderen befallenen Kakteen vor ein paar Monaten tat: austopfen, die kontaminierte Erde gründlich vom Wurzelwerk entfernen/ausspülen und die verseuchte Erde entsorgen. Anschließend die gereinigten Wurzeln 1-2 Tage trocknen lassen und dann die Pflanze neu topfen. Und dann ist es hoffentlich überstanden. Bei meinen anderen Kakteen, die ich auf diese Weise von den Wurzelläusen befreite, war die Aktion ja erfolgreich. Keine Rückschläge bisher ;) Man braucht also nicht immer die chemische Keule zu schwingen. Sicherheitshalber hab ich mir aber gestern im Baumarkt das Pflanzenschutzmittel Calypso besorgt, weil man dieses ja auch als Gießmittel nutzen kann, was bei etwaigem Wurzellausbefall sicher hilfreich ist. Ich werde sämtliche meiner Kakteen damit durchgießen, bevor sie ins Winterquartier kommen, als reine Prophylaxe, damit in der Winterruhe möglichst kein Schädlingsbefall aufkeimt. Meint ihr, dass dies sinnvoll ist? Hier im Forum scheint es aber einige User zu geben, die das auch so praktizieren.
micha123
03.10.2014, 13:48
Ich hatte dieses Jahr auch Wurzelläuse. Wohl durch Neuzugänge eingeschleppt, genau wir bei dir. Ich topfe jede neue Pflanze aus und schaue mir die Wurzeln mit der Lupe an, erst danach kommt sie in mein Substrat und dann erst zu den anderen Pflanzen. Scheinbar habe ich da bei einer Prüfung was übersehen - sehr ärgerlich.
Weil auch Indoor-Pflanzen betroffen waren wollte ich erstmal einen Versuch ohne die ganz große chemische Keule probieren. Manuelles entfernen wie du es gemacht hast brachte etwas Verbesserung aber keine endgültige Lösung (da war ich wohl nicht penibel genug oder meine Augen zu schlecht). Danach habe ich mit Neem-Öl im Wasser gegossen und das hat ganz gut funktioniert. Das tötet die Viecher zwar nicht, verhindert aber ihre Vermehrung. Nach mehrmaliger Anwendung sterben sie dann irgendwann aus und die Pflanzen beginnen wieder zu wachsen.
Die Viecher dürfen daher in dieser Zeit keinen unbehandelten Rückzugsort finden. Damit der Wurzelhals auch erwischt wird habe ich rundum, seitlich über die Pflanzenkörper gegossen, bei kleinen Sämlingen auch einfach komplett darüber.
Gruß,
Micha
Die Schädlinge kommen nicht immer über neue Pflanzen zu uns. Wer, wie ich, seine Pflanzen im Sommer im Garten hält, hat immer wieder mal mit Zuzug zu tun. Da hilft nur regelmäßige Kontrolle.
Wenn man viele Pflanzen hat, kommt man irgendwann ohne Chemie kaum noch aus. Bei wenigen Pflanzen würde ich es auch mit wenig/ohne Chemie versuchen.
Marco
Ich denke doch, dass man sich besonders die Wurzelläuse ausschließlich über befallene Pflanzen in den Bestand holt. Dass diese Wurzelschädlinge "zuwandern" ist wohl eher die Ausnahme. Die bewegen sich nur über kurze Distanzen (wie z.B. zum benachbarten Blumentopf). Weiterhin schleppt man sich diese Läuse vor allem über verseuchte Erde ein und kontaminiertes Substrat birgt darum die meiste Ansteckungsgefahr. Denn Wurzelläuse fliegen ja nicht und große Fußmärsche veranstalten die, wie ich oben schon erwähnte, angeblich nicht. So steht es jedenfalls in meinen beiden Büchern über Pflanzenschädlinge. Von daher ist es doch recht unwahrscheinlich, dass sich unsere Kakteen Wurzelläuse einfangen, nur weil sie z.B. draußen auf Terrasse, Balkon und Hof oder im Gewächshaus stehen. Stehen die Pflanzen jedoch direkt draußen auf der Erde (etwa im Garten), kann es natürlich passieren, dass Wurzelläuse (wenn dort vorhanden) aus dem Gartenboden kommen und über die Bodenlöcher der Blumentöpfe an die Wurzeln unserer Kakteen gelangen. Meine Kakteen stehen aber allesamt entweder auf dem Balkon, dem Fensterbrett, der Terrasse oder auf den breiten Betonsockeln eines Gartenzauns, nicht direkt auf Erde also. Darum gehe ich tatsächlich davon aus, mir die ollen Wurzelläuse über neugekaufte Kakteen eingeschleppt zu haben. Massenbefall habe/hatte ich ja keinen, nur eher vereinzelte Patienten, von denen ein paar andere eng benachbarte Kakteen dann ebenfalls diese Viecher abbekamen. In der einen Pflanzschale war das am schlimmsten, da waren natürlich alle Kakteen in diesem Pflanzenarrangement befallen.
Wurzelläuse kommen in rein mineralischem Substrat kaum vor. Habe alle Humus und Torfanteile von meinen Pflanzen entfernt und schon seit Jahren keine Wurzelschädlinge mehr. Gieße einmal im Jahr mit Confidor und sprühe im Herbst mit Samba-K. Keine Schädlinge und keine Ausfälle seit langen Jahren.
Mineralisches Substrat mit Sand als Hauptbestandteil ist das beste Mittel gegen Wurzelläuse. Ist meine langjährige Erfahrung. Und ich sammle schon über 30 Jahre.
Grüße, Alex
Dornenfreunde
07.10.2014, 12:48
Proaktives Vorbehandeln hilft. Seit 2 Jahren bekommen unsere Kakteen sowohl nach 4-6 Wochen wenn sie draußen sind und 4 Wochen vor dem Einräumen ins Winterquartier dann einen Guß und Besprühung mit Insektenschutz (wir nehmen Bi 58, stinkt zwar 1 Tag lang wie die Sau, ist aber auch nach Wochen noch wirksam) und Antipilzmittel. Seither kein Insektenbefall mehr. Gegen Insekten gibt es auch mildere, nicht riechende Mittel - wir nehmen Bi 58 weil es einfach reinhaut.
micha123
07.10.2014, 14:26
Wurzelläuse kommen in rein mineralischem Substrat kaum vor.
Das kann ich leider nicht bestätigen, bei meinen befallen Pflanzen stand die Mehrzahl in rein mineralischem Substrat. Es mag sein, dass den Viechern was anders lieber wäre, aber sie gehen definitv auch da rein und vermehren sich kräftig.
Gruß,
Micha
Proaktives Vorbehandeln hilft.
...der Chemieindustrie und sonst niemandem. Man sollte keine Insektizide ohne Grund verwenden, außer ihr wollt resistente Schädlinge züchten. Außerdem können wir dann einmal über den Eintrag von Nervengiften in die Umwelt diskutieren...
hallo könnte bitte wer mal einen link reinstellen wo man den Befall sieht,da ich noch nie Wurzelläuse hatte weis ich nicht wie das aussieht,hab aber den Verdacht das meine Baumarktlithops welche haben.
Sind an Wurzeln lauter kleine weiße Flecken,hab sie, da heute mein Bimsgranulat kam, sofort eingepflanzt und in Quarantäne gestellt.
Dornenfreunde
08.10.2014, 12:16
...der Chemieindustrie und sonst niemandem. Man sollte keine Insektizide ohne Grund verwenden, außer ihr wollt resistente Schädlinge züchten. Außerdem können wir dann einmal über den Eintrag von Nervengiften in die Umwelt diskutieren...
Auf dem Niveau der bösen Chemieindustrie, haltlosen Behauptungen mit der Resistenz und Unsinn über den Eintrag in die Umwelt der mit der Privatanwendung haltlos ist, ist eine Diskussion nicht wirklich auf fruchtbarem Boden gebaut, oder?
Dass der Wurzellausbefall mit dem Substrat zusammenhängt, halt auch ich für ein Gerücht. Meine Befallenen Kakteen standen in unterschiedlichen Erden. Manche noch in der "tollen" Erde, in der Kakteen zumeist verkauft werden, andere in meiner eigenen Erdmischung (etwas Blumenerde mit viel Sand und Aquarienkies). Rein mineralisches Substart verwende ich kaum, zumal dieses ja auch nicht für alle Kakteen & Sukkulenten sinnvoll ist. Ich kann meine Königin der Nacht nicht in ein rein mineralisches Substrat verfrachten, das bekommt ihr sicher nicht gut. Und meine Opuntien z.B. möchten auch gern etwas nahrhaftere Erde haben.
Auf dem Niveau der bösen Chemieindustrie, haltlosen Behauptungen mit der Resistenz und Unsinn über den Eintrag in die Umwelt der mit der Privatanwendung haltlos ist, ist eine Diskussion nicht wirklich auf fruchtbarem Boden gebaut, oder?
Nun, ich habe nichts von Niveau gesagt und auch kein Wort darüber verloren, dass die Chemieindustrie "böse" sein soll. Im Gegenteil, sie hat mir lange Jahre meine Brötchen gegeben. Begriffe wie "Haltlos" und "Unsinn" bringen die Polemik, nicht ich. Aber da ich ja offensichtlich nicht das Niveau habe, könnt ihr mir sicher ganz fundiert auseinandersetzen, warum a) immer mehr Schädlinge Resistenzen entwickeln, b) immer mehr neue Wirkstoffe entwickelt werden und c) bewährte Wirkstoffe ihre Zulassung verlieren.
Wir können auch gerne DDT wieder einführen. :-?
hallo könnte bitte wer mal einen link reinstellen wo man den Befall sieht
Google hilft weiter (https://www.google.de/search?q=wurzell%C3%A4use&client=firefox-a&hs=0Lt&rls=org.mozilla:de:official&channel=sb&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=bz81VNzBLqX9ygOMsIK4Cg&ved=0CAgQ_AUoAQ&biw=1024&bih=686) ;-)
haltlosen Behauptungen mit der Resistenz
Kannst du das mal näher erläutern, warum das aus der Luft gegriffen sein soll?
Hallo Leute!
Finde ich ja gut, dass mal weder etwas diskutiert wird.
Als Sachkundiger im Pflanzenschutz verbreite ich das mit den Resistenzen auch. In meinen Berufsgruppen ist das ein Problem.
Zulassung: Mittel verlieren automatisch nach einigen Jahren ihre Zulassung. Resistenzbildung wäre nur eine Problematik. Es geht auch um Umweltverträglichkeit, Belastung für Menschen (unter anderem die Anwender), Zielgenauigkeit, Nützlingsschonung -> Ersatz durch bessere Mittel.
Anwendung chemischer Mittel ist immer dann angesagt, wenn andere Mittel nicht helfen (Vorbeugung, biologische oder mechanische Verfahren...) und der absehbare Schaden größer ist, als die Kosten.
Bei 1000 Töpfen kann ich zum Beispiel nicht alle im Blick haben und wenn ich einige finde mit einem Befall von Schädlingen, die sich gerne in meinen Monokulturen massenhaft ausbreiten, verwende ich auch Chemie. Und zwar wirkungsvolle.
Streiten nutzt hier auch nichts. Wenn man versucht mit möglichst wenig Chemie auszukommen, ist das ein gutes Ziel.
Ich kenne Sammler, die immer jede neue Pflanze in BI58 tauchen. Naja. Man kann auch jede neue Pflanze austopfen, untersuchen, ins eigene Substrat pflanzen und zwei Wochen zur Seite stellen. Dann nochmals kontrollieren und das reicht sicher auch. Macht aber mehr Arbeit.
Grüße von
Marco
Hallo Marco,
dass du das weisst war mir schon klar. ;) Meine Frage war an die Dornenfreunde gerichtet, vielleicht hätte ich dann noch Argumente gehört, die ich noch nicht kenne...
Das kann ich leider nicht bestätigen, bei meinen befallen Pflanzen stand die Mehrzahl in rein mineralischem Substrat. Es mag sein, dass den Viechern was anders lieber wäre, aber sie gehen definitv auch da rein und vermehren sich kräftig.
Gruß,
Micha
Hab natürlich auch in mineralischem Substrat schon Wurzelläuse entdeckt. Aber bei weitem nicht in dem Ausmaß, wie in der Torfkultur.
Vielleicht wurde die eine oder andere Wurzellaus beim enttorfen und umsetzen in den neuen Topf mitgeschleppt.
Seit ich auf rein mineralisch umgestellt habe, sind Wurzelläuse und andere Schädlinge seit vielen Jahren kein Thema mehr.
Freilandkultur im Sommer, sowie präventive Behandlung im Frühjahr und Herbst mit oben genannten Mittelchen haben mich vor größeren Ausfällen bewahrt und die Pflanzen danken es mir mit gesundem und vitalem Aussehen und Wachstum.
Einen Streifzug durch meine bescheidene Sammlung kann man hier sehen:
https://www.youtube.com/watch?v=CDTYcZUPQMs
Viel Spaß und freundliche Grüße,
Alex
Ich selbst bin ja auch kein großer Freund der "chemischen Keule", doch gerade wenn man eine stattliche Pflanzenanzahl hegt, kommt man manchmal eben nicht drumherum. Meine Kakteensammlung ist zwar im Vergleich zu etlichen anderen Usern hier geradezu popelig, aber selbst da merke ich dann schon, dass es schon recht aufwändig wird, wenn man es mit Schädlingen zu tun bekommt. Da möchte man dann eben so schnell wie möglich eine wirksame Bekämpfung. Ich habe zwar bei der Wurzellausbekämpfung bisher super Erfolge OHNE Chemie erreicht, doch gerade bei z.B. Wollläusen hatte ich ohne Pflanzenschutzmittel ganz häufig das Nachsehen, nicht nur bei Kakteen. Meine Schwiegermutter hat beispielsweise einige Orchideen, die allesamt sehr arg mit Wollläusen besiedelt waren. Monatelang haben wir da versucht, die Läuse manuell mit Zahnstochern und feuchten Tüchern von den Pflanzen zu klauben, doch das half alles nix. Erstens waren diese Prozeduren lästig und zweitens waren nach kurzer Zeit erneut diese Mistviecher da. Also hab ich ein Pflanzenschutzspray ("Spruzit", ein noch relativ sanftes Mittelchen) besorgt und die Orchideen damit besprüht. Schon nach der ersten Anwendung dezimierte sich die Wolllauspopulation zwar erheblich, doch ganz wegbekommen haben wir die Biester auch trotz Nachbehandlung bis heute nicht. Immer wieder scheinen manche Läuse zu überleben. Also werde ich auch da demnächst die richtige chemische Keule anwenden, nützt ja alles nix.
Bei einem akuten Befall spricht ja nichts dagegen. Hier ist es sinnvoll, vor der Winterpause noch einmal mit einem systemisch wirkenden Mittel zu behandeln, damit sich die Schädlinge im Winterquartier nicht unkontrolliert vermehren.
Spruzit ist übrigens Pyrethrum (aus Chrysanthemen) in Rapsöl, das wirkt gut, aber nur als Kontaktgift. Eventuell im Substrat befindliche Gelege werden da häufig nicht erfasst. So treten nach ein bis zwei Wochen immer wieder neue Populationen auf.
Dornenfreunde
13.10.2014, 10:05
Bei einem akuten Befall spricht ja nichts dagegen. Hier ist es sinnvoll, vor der Winterpause noch einmal mit einem systemisch wirkenden Mittel zu behandeln, damit sich die Schädlinge im Winterquartier nicht unkontrolliert vermehren.
Spruzit ist übrigens Pyrethrum (aus Chrysanthemen) in Rapsöl, das wirkt gut, aber nur als Kontaktgift. Eventuell im Substrat befindliche Gelege werden da häufig nicht erfasst. So treten nach ein bis zwei Wochen immer wieder neue Populationen auf.:jo::smile:
Ich melde mich mal wieder zurück, um mein Wurzellaus-Thema aufzugreifen. Leider habe ich erneut einen "Patienten" mit Wurzellausbefall hier. Es handelt sich um eine Echinopsis subdenudatum, die ich neulich erst gekauft habe. Da der Kaktus natürlich in der üblichen torfigen Erde stand, wollte ich das gute Stück in vernünftige Kakteenerde umsetzen. Tja, und beim Austopfen sah ich dann das Übel...Wurzelläuse. Mal wieder. Äußerlich war der Pflanze (noch) nichts anzusehen, dass sie von diesen unterirdischen Plagegeistern befallen ist. Naja, ich hab mit der betroffenen Echinopse die gleiche Prozedur wie hier von mir im Thema beschrieben durchgezogen: Erde von den Wurzeln entfernen & den Wurzelapparat mithilfe einer Zahnbürste penibel mit reichlich Wasser reinigen. Kein Fitzelchen Erde ist mehr drangeblieben. Anschließend lass ich den Kaktus ein paar Tage ohne Erde liegen und topfe ihn dann ein. Sicherheitshalber kommt dann noch ein Lizetanstäbchen dazu. Bei meinen anderen Kakteen konnte ich auf diese Weise die Wurzelläuse gut bekämpfen.
Mann, ich glaube die Wurzelläuse sind `ne richtige Landplage geworden. Baumarkt, Blumenladen, Gärtnerei, Privatleute...egal, wo man Kakteen kauft, beinahe überall hatte ich schon Wurzelläuse gratis dabei... Das ist echt fies, weil man die halt erst sieht wenn man die Pflanzen nach dem Erwerb umtopft. Bei z.B. Wollläusen sieht man den Befall wenigstens sofort, noch BEVOR man die Pflanze mit nach Hause nimmt und wählt im Zweifel ein gesundes Exemplar. Aber man kann ja im Baumarkt oder in der Gärtnerei oder auf einer Kakteenbörse schlecht erstmal alle Pflanzen vor dem Kauf aus dem Topf nehmen um sie auf Wurzellausbefall zu kontrollieren. Man hat da halt immer ein Risiko.
Hi Lioness,
das ist wirklich ein Problem! Vor ein paar Tagen habe ich an zwei Mammillarien Wollläuse entdeckt. Zu 100 % bekommt man sie nicht weg. Selbst mit vorbeugender Behandlung aller Pflanzen im Herbst, wie bei mir. Sie wandern ja auch aus dem Garten zu. Efeu, Obstbäume... alles Wirtspflanzen. Dann muss man eben eine kleine Behandlung durchführen...
Marco
Dr. Dietmar
07.02.2015, 08:32
Hallo Lioness,
ich kann dieses Wurzellausproblem bei Pflanzen aus besagter Herkunft in Torfpräparaten nur bestätigen. Das war vor vielen Jahren schon genauso und nachdem was Du hier schreibst, scheint sich das nicht verbessert zu haben. Da hilft nur, neue Pflanzen auszutopfen, zu kontrollieren und vor allem vom Torf zu befreien. Die sanfte Wasserstrahlmethode ist wohl nur für kleine Sammlungen ein gangbarer Weg. Ansonsten hilft die Chemie. Der Wirkstoff Imidacloprid wirkt sehr gut. An Düngerstäbchen hat mich immer geärgert, dass ich auf Grund der geringen Wirkstoffkonzentration von 2 % demnach zu 98 % ein Produkt kaufe, dass ich nicht benötige und dass das bei vielen Pflanzen schnell teuer werden kann. Deshalb habe ich mir den Wirkstoff direkt gekauft. Die Handelsbezeichnung lautet Confidor. Die Verbrauchsmengen sind wirklich minimal. Das Produkt wird als Suspension angerührt und gegossen. Es wirkt systemisch. Wenn man damit zwei- bis dreimal durchdringend gießt, ist das Wurzellausproblem Geschichte.
Gruß
Dietmar
Hallo Dr. Dietmar,
seit letztem Jahr traten bei mir erstmalig Wurzelläuse auf. Vorher kannte ich diese Schädlinge gar nicht, da hatte ich "nur" mit Wollläusen zu tun. Die erkennt man jedoch aufgrund ihrer oberirdischen Lebensweise schnell und kann sie dann sofort bekämpfen. Bei den Wurzelläusen findet ja alles im Verborgenen statt, sodass man diese Biester meist eher zufällig beim Umtopfen findet. Nur wenn die Pflanze extrem damit befallen ist, zeigt sich auch oberirdisch, dass irgendwas nicht stimmt. So war das bei meinem ersten Wurzellaus-Patienten. Es handelte sich um eine Echinopsis, die ich auf einem Flohmarkt erstanden hatte. Irgendwie wollte der Kaktus nicht richtig wachsen und der Pflanzenkörper sah irgendwie nicht so sattgrün aus, es war eher ein Grün mit Gelbstich. Daraufhin topfte ich das Ding aus und sah die Bescherung... alles voller Wurzelläuse. Und seitdem habe ich immer mal wieder vereinzelte Kakteen (meist nur die Neuerwerbungen), bei denen Wurzelläuse als Untermieter leben. Bisher konnte ich die Pflanzen aber allesamt gut behandeln.
Ich hab mir nun auch Schädlingsfrei "Calypso" (Bayer) besorgt. Nicht nur wegen der Wurzelläuse, sondern auch gegen die üblichen Verdächtigen wie Wolllaus, Schildlaus usw. Angewendet hab ich das Mittel aber noch nicht, weil ich bezüglich der Handhabung unsicher bin. Laut der Anwendungsbeschreibung kann man das Zeug entweder als Spritzmittel verwenden oder auch zum Gießen. Aufgrund der Einfachheit würde ich das Mittel gern gießen, Spritzen wär mir zu aufwändig. Und außerdem ist es bei systemisch wirkenden Schädlingsbekämpfungsmitteln doch sinnvoller, wenn die Wirkstoffe direkt über die Wurzeln aufgenommen werden. Oder? Allerdings finde ich die Dosierungshinweise zum Anrühren des Gießmittels verwirrend: da soll man sich an der Topfgröße bzw. am Erdvolumen des Topfes orientieren. Aber ich rühre doch das Gießmittel nicht für jeden einzelnen Topf neu an! Schließlich haben meine Kakteen nicht alle dieselbe Topfgröße. Das ist doch umständlich. Gibts da keine Pauschal-Dosierung? Hat da jemand einen Tipp? Oder wäre das Spritzen genauso effektiv? Werden die Wirkstoffe über die Blätter bzw. die Pflanzenoberfläche genausogut aufgenommen wie beim Gießen? Wenn ja, dann würde ich das Calypso doch als Spritzung verwenden, da ich da gleich eine größere Menge anrühren kann und auf einen Schlag sämtliche Pflanzen mitbehandeln kann.
Dr. Dietmar
09.02.2015, 15:27
Hallo Lioness,
ich kenne das Präparat nicht deshalb war ich gerade mal auf bayergarten.de. Da gibt es das Calypso mit einer Konzentration von 9 g/l mit dem Wirkstoff Thiacloprid. Ich hoffe, das entspricht Deinem Präparat. Wenn ich diese etwas unübersichtliche Gebrauchsanweisung richtig verstehe, sollst Du davon 50 ml auf einen Liter Wasser geben zum Gießen. Nur beim Gießen dürfte sich auch die systemische Wirkung voll entfalten, weil der Wirkstoff über die Wurzeln von der Pflanze aufgenommen wird. Das ist mit Sicherheit wirksamer als Spritzen. Es müssen sämtliche Teile der Erde benetzt werden. Von einer Wirkung gegen Wurzelläuse steht auf der Packung Nichts. Da musst Du ggf. nochmal nachfragen.
Gruß
Dietmar
Hardy_whv
09.02.2015, 19:23
Ich lese hier 5ml Calypso auf 100ml Wasser. Stimmt also mit Dietmars Info überein.
Ich muss nochmal nachfragen: Willst du jetzt nur deinen einen Kaktus behandeln oder alle? Grundsätzlich halte ich Gießen für ein systemisches Mittel für wirksamer (sofern zugelassen!). Aber es geht hier vermutlich um einen Kaktus (bzw. Kakteen), der sich in der Winterpause befindet. Da ist Gießen irgendwie doof. Denn das Wasser muss ja auch aufgenommen werden. Wenn es also um den einen Kaktus mit freiliegender Wurzel mit vorhandener Sicht auf die Schädlinge geht, würde ich spritzen. Zum Gießen müsstest du den Kaktus ja auch erst wieder eintopfen, um dann das Mittel einzuwenden :roll:
Ich würde folgenden Schlachtplan vorschlagen: Jetzt diesen einen Kaktus spritzend behandeln und im Frühling, wenn die anderen Pflanzen wieder gegossen werden, kannst du - sofern nötig - die anderen Pflanzen gießend behandeln.
Systemische Wirkung setzt übrigens auch beim Spritzen ein. Das Mittel wird über die Epidermis oder Blattoberflächen aufgenommen. Allerdings bleibt der Wirkstoff in relativer Nähe vom Eintrittspunkt. Wenn gegossen wird, folgt der Wirkstoff dem Saftstrom in der Pflanze, was deutlich wirkungsvoller ist. Allerdings sind viele systemische Mittel nicht für Gießanwendungen zugelassen.
Gruß,
Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif
Dr. Dietmar
10.02.2015, 10:20
Die Konzentration des Wirkstoffes liegt in dem Produkt bei sagenhaften 0,9%, d.h. man kauft zu 99,1 % aus Wasser! Das wird wohl aus Gründen der Gefahrstoffverordnung so gehandhabt und der damit verbundenen Kennzeichnungspflicht.
Gruß
Dietmar
So ist es. Thiacloprid ist nach GHS als Akut Toxisch Kategorie 4 eingestuft (früher: Gesundheitsschädlich). Der sog. Berücksichtigungsgrenzwert liegt bei 1%. Daraus folgt, dass der Hersteller keine Untersuchungen zu einer eventuellen Einstufung durchführen muss (soweit keine weiteren Gefahrstoffe vorliegen). Das spart ordentlich Geld.
Danke für eure Antworten.
Nee, ich möchte nicht nur den einen Kaktus behandeln. Das Calypso hab ich mir generell zur Schädlingsbekämpfung geholt, nicht nur für meine Kakteen. Bisher habe ich bei Bedarf Anti-Schädlings-Stäbchen verwendet, aber die wirken neuerdings offenbar nicht mehr so toll. Schildläuse hatte ich z.B. mit den Stäbchen kaum wegbekommen. Und da die Packung mit den Stäbchen inzwischen leer ist, kaufte ich mir das Calypso. Vielleicht hilft das besser. Naja und zur Dosierung steht da: zum Gießen 5ml Calypso je Liter Erde. Und das finde ich doof als Maßeinheit. Denn ich hab ja meist kleinere Töpfe und vor allem unterschiedlich große. Da müsste ich ja für jeden Topf das Gießmittel extra anrühren... damit die Gießflüssigkeit vernünftig wirkt bzw. die Pflanzen nicht umbringt.
Hallo Lioness,
ich habe Calypso auch schon zum Gießen verwendet (bei unserer Strelize; die mögen Wollläuse besonders und wegen der Form der Stengel erreicht man mit Spritzen nie alle Schädlinge).
Wichtig ist dabei vor Allem die KONZENTRATION der Gießbrühe. Diese rührst Du nach Vorschrift an. Um abzuschätzen, wieviel Du insgesamt brauchst, ist die Angabe der Topfgröße/Erdvolumen/benötigte Menge Gießbrühe NÜTZLICH. Dann gießt Du die Patienten durchdringend, so dass das Substrat komplett durchfeuchtet ist. Das ist bei Wurzelläusen, wegen der Kontaktwirkung, sicher noch sinnvoller, als bei Wollläusen. Ich würde dabei alle Patienten in eine große Schale oder einen großen Untersetzer stellen, um austretende Giftbrühe aufzufangen. Die können dann auch ruhig ein paar Minuten im leichten Fußbad stehen, damit sich Teile des Substrates, die man beim Gießen nicht erwischt hat, vollsaugen können. Dann hat man sicher auch ausreichende Dosierung.
Ach ja, die überschüssige Giftbrühe bitte nicht einfach wegschütten. Luftdicht verschlossen und gekennzeichnet! kann man die durchaus etwas aufbewahren und bei Bedarf wieder verwenden (notfalls kleine Reste stark verdünnen und dem normalen Gießwasser hinzufügen ).
Für mich ist das allerdings immer die letzte Variante bei hartnäckigem Schädlingsbefall, da man relativ viel Gift benötigt.
Gruß
Thomas
Schon wieder diese Biester...
ich habe vor einigen Tagen meine Kakteentruppe aus dem Winterquartier geholt. Sie stehen nun übergangsweise in einem Foliengewächshaus im Garten meiner Schwiegereltern. Heute habe ich ein paar der Kakteen umgetopft und natürlich waren auch Exemplare mit Wurzellausbefall dabei. Bei manchen Patienten hatte ich ja gleich den Verdacht, dass da irgendwas "im Busch" sein könnte, andere sahen hingegen oberflächlich betrachtet fit und gesund aus. Ich habe nun 3 Kakteen, die definitiv Wurzelläuse haben. Den Rest meiner Kakteensammlung habe ich aber vorhin nicht auch noch aus den Töpfen genommen, das war mir zu aufwändig. Ich habe bei den anderen Kakteen jedoch unter die Töpfe geschaut, denn oftmals kann man den Wurzellausbefall auch schon daran erahnen, dass sich bei den Wasserabzugslöchern verdächtige weiße Partikel (die nicht wie Kalkrückstände aussehen) befinden. Nun ja, ich werde nun die 3 befallenen Kakteen mit meiner Wurzel-Auswaschen-Methode behandeln. Auf jeden Fall werde ich dann aber noch meine komplette Kakteensammlung mit Calypso behandeln, falls noch irgendwo Wurzelläuse im Verborgenen sind.
Allerdings stellt sich mir dabei die nächste Frage. Ich hatte hier zwar bereits dasselbe gefragt, bin aber aus den Antworten nicht wirklich schlau geworden. Das Calypso soll man ja entweder als Spritzmittel (15ml Calypso je Liter Wasser) anwenden, oder aber als Gießzusatz (was ja bei Wurzelläusen Sinn machen würde). Soweit so gut. Allerdings bin ich unschlüssig, wie ich die Dosierung machen soll. Laut Verpackung richtet man sich beim Ansetzen der Gießbrühe nach dem Erdvolumen des Topfes. Für einen 10cm-Topf müsste ich demnach 2ml Calypso in 40ml Wasser tun. Und damit den Topf ordentlich tränken. Gut, das leuchtet ein. Nun habe ich aber natürlich nicht nur 10cm-Töpfe. Sondern auch größere oder kleinere. Klar, dann kann man ja locker ausrechnen, welche Dosierung ich brauche. ABER: ich misch doch nicht für jede Topfgröße gesondert die Gießlösung an. Da müsste ich quasi in Etappen jedes Mal neue Gießbrühe anmischen. Ist doch umständlich. Da bin ich ja übermorgen noch nicht fertig... Könnte ich nicht alternativ einfach die Dosierung der Spritzbrühe nutzen und meine Kakteen mit dem Wurzelballen hineinstellen? Müsste doch denselben Effekt haben? Ich will ja "nur" die Wurzelläuse killen, da müsste die Kontaktwirkung doch ausreichen, wenn ich die Wurzeln mit der Spritzbrühe wässere. Es steht auch nicht da, ob und wann man eventuell nachbehandeln muss. Was meint ihr?
Hi Lioness!
Ja, immer wieder gibt es Ärger mit den Dingern.
Die Verpackungsangaben sollen helfen, die richtige Menge anzusetzen, damit nichts übrig bleibt. Du hast ja deutlich mehr, als die drei Pflanzen. Ich setze eine 10-Liter-Gießkanne an und staue an oder gieße durchdringend. Wenn etwas übrig bleibt, habe ich im Garten immer Hauswurz mit Madenbefall oder anderen Schädlingsbefall. Das wäre bei mir die vierte oder fünfte Kanne...
Calypso steht übringens im Verdacht, doch Bienengefährlich sein zu können. Also achtet darauf, ob Bienen die Blüten anfliegen (meine Bienen machen das nicht...).
Viel Erfolg!
Marco
stachelmaus
21.04.2015, 08:43
ich kenne jetzt die Dosierung von Calypso nicht... in der Packung steht ja irgendwo zB 5ml auf 100ml Wasser. Oder 50 ml auf 1000ml Wasser. Du setzt genau diese Dosierung an - nicht mehr und nicht weniger Calypso! Du setzt etwa so viel Brühe an wie Du benötigst, also ein oder zwei oder mehr Liter. Oder einen halben Liter wenn es nur einige Töpfe sind. Die Konzentration ist das entscheidende. Dann gießen. So wie Marco es beschreibt.
Die Angaben zum Volumen sind nur Anhaltspunkte damit Du weißt wieviel Brühe Du für nen Topf brauchst. Wenn zB nur ein 10-Liter-Topf befallen wäre dann kannst Du die Menge der Gießbrühe genau ausrechnen.
Es ist nicht so kompliziert. Du mischst Dir einen Liter und wenn Du mehr benötigst eben mehr.
Alles klar? Ich mache zur Zeit das gleiche mit Lizetan gegen Wollläuse.
Viel Erfolg
Heike
Dr. Dietmar
21.04.2015, 23:02
Hallo Lioness,
ich halte das für eine gute Idee, dass Du die ganze Sammlung behandeln willst und würde vorsichtshalber auch alle anderen Zimmerpflanzen einbeziehen. Du solltest nach wenigen Wochen mindestens eine zweite Behandlung vornehmen, um wirklich Ruhe zu haben. Die Topfgröße kannst Du ignorieren. Das Notwendige wurde bereits dazu geschrieben.
@ Marco: Du kannst bei diesem Präparat genauso wie beim Vorgänger Imidacloprid von einer Bienengefährlichkeit ausgehen. Nach meinem Kenntnisstand wirkt das Präparat auf das Zentralnervensystem der Insekten ein und manche Bienen torkeln dadurch ziemlich desorientiert herum.
Gruß
Dietmar
Herzlichen Dank für eure Antworten. Nun bin ich schlauer! Gut, dann werde ich das genau so durchführen. Ich misch die Spritzbrühe in einem Eimer an und werde Kaktus für Kaktus darin tauchen, sodass der gesamte Erdballen was abbekommt. Das wird zwar `ne Tagesaufgabe, aber man hat ja sonst nix zu tun ;) Meine anderen (Zimmer-)Pflanzen sind glücklicherweise nicht von Wurzelläusen befallen. Meine Kakteen stehen ja sowohl im Winterquartier als auch zur Wachstumszeit gesondert.
Kann man die mit Wurzelläusen verseuchte Erde eigentlich irgendwie "retten"? Also damit man sie wiederverwenden kann? Durch meine bisherige Austopf-und-Wurzelwaschen-Methode fiel ja einiges an kontaminiertem Substrat an. Diese verseuchte Erde habe ich entweder weggeworfen (Restmülltonne) oder z.T. in einem extra Eimer aufbewahrt. Gibts eine Möglichkeit, das Substrat wieder nutzbar zu machen?
Dr. Dietmar
22.04.2015, 14:00
Die Gefahr eines erneuten Befalls mit Wurzelläusen halte für zu groß, um die Erde wiederzuverwenden. Weg damit in die Biotonne.
stachelmaus
22.04.2015, 15:18
ich hab das Substrat autoklaviert, danach ist alles tot. War mir irgendwie zu große 'Verschwendung' ...
Ohne Autoklav wirds schwierig. Ginge nur Backofen oder Mikrowelle. Ist aber ziemlicher Aufwand. Das muß wirklich durchgegart werden.
Also könnte man die Erde sozusagen ordentlich erhitzen, damit die Schädlinge abgetötet werden? Wie macht man das?
Naja! Es sind ja keine Keime. Ich denke, dass wenn man das Substrat im Backofen durcherhitzt, sollten Insekten und ihre Eier tot sein.
Substrat auf ein Backblech tun (ggf. Alufolie darunter und als Rand), anfeuchten und solange backen, bis auch im Inneren alles sehr heiß ist. 30 Minuten sollte reichen. Man kann ja mehrere Bleche auf einmal backen.
Im Gartenbau macht man das auch so, nur in größerem Maßstab.
Du musst abwägen, ob dir der Aufwand richtig erscheint.
Marco
Och, dann tu ich die verseuchte Erde doch weg. So viel ist es jetzt ja nicht. Und da ich meine Kakteen ohnehin mit dem Calypso tauchen will, sollten die Wurzelläuse weg sein. So brauche ich nicht noch mehr meiner Kakteen austopfen usw.
[Weil auch Indoor-Pflanzen betroffen waren wollte ich erstmal einen Versuch ohne die ganz große chemische Keule probieren. Manuelles entfernen wie du es gemacht hast brachte etwas Verbesserung aber keine endgültige Lösung (da war ich wohl nicht penibel genug oder meine Augen zu schlecht). Danach habe ich mit Neem-Öl im Wasser gegossen und das hat ganz gut funktioniert. Das tötet die Viecher zwar nicht, verhindert aber ihre Vermehrung. Nach mehrmaliger Anwendung sterben sie dann irgendwann aus und die Pflanzen beginnen wieder zu wachsen.
Die Viecher dürfen daher in dieser Zeit keinen unbehandelten Rückzugsort finden. Damit der Wurzelhals auch erwischt wird habe ich rundum, seitlich über die Pflanzenkörper gegossen, bei kleinen Sämlingen auch einfach komplett darüber.]
Hallo Micha,
ich habe wohl ein ähnliches Problem wie Du mit Wurzelläusen. Letzten Herbst habe ich sie entdeckt. Weil die Kakteen im Wohnraum stehen und ich grundsätzlich kein Freund der chemischen Keule bin, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, habe ich danach die meisten Kakteen komplett von der Erde befreit, die Wurzeln heiß abgespült (ca. 55°C, wenn ich mich recht erinnere) und die Pflanzen nach gut 1 Woche Trocknen in neues Substrat gepflanzt, das zu 50% aus käuflicher Kakteenerde (torfhaltig) und zu 50% aus Kieselgur besteht. Leider musste ich aber vor Kurzem bei (mindestens) 2 Kakteen, die ich so behandelt hatte, feststellen, dass noch Wurzelläuse da sind, wenn auch nicht viele.
Mehrere Pflanzen sind bei mir schon recht groß und haben entsprechend viel Wurzeln (z. B. eine Königin der Nacht - die Waschaktion vor Monaten war eine ziemliche Sauerei, weil ich das in meiner Etagenwohnung im Waschbecken machen musste), deswegen wäre Gießen mit einem geeigneten Mittel wohl in der derzeitigen Situation schon das Einfachste.
Weil Du offensichtlich mit Neemöl gute Erfahrungen gemacht hast, würde mich mal interessieren, wie Du das genau angewendet hast. War das reines Neemöl (woher?) oder bereits ein fertiges Präparat mit Neemöl? Hast Du alle Deine Pflanzen damit gegossen? Wie lange hat es gedauert, bis Du die Plage los warst?
Gruß und vielen Dank im Voraus für eine Antwort,
Tobias
Sorry, mein Beitrag von gestern, 22:36h kann eigentlich weg, weil er eine Kurzfassung des vorherigen ist. War ein Versehen, weil ich dachte, es wäre etwas schief gelaufen mit dem ersten Beitrag. Hatte übersehen, dass in diesem Forum (in dem ich neu bin) die Beiträge erst von den Moderatoren eingestellt werden müssen, bevor sie sichtbar sind.
Gruß, Tobias
micha123
18.05.2015, 00:44
Hallo Micha,
ich habe wohl ein ähnliches Problem wie Du mit Wurzelläusen. Letzten Herbst habe ich sie entdeckt. Weil die Kakteen im Wohnraum stehen und ich grundsätzlich kein Freund der chemischen Keule bin, wenn es sich irgendwie vermeiden lässt, habe ich danach die meisten Kakteen komplett von der Erde befreit, die Wurzeln heiß abgespült (ca. 55°C, wenn ich mich recht erinnere) und die Pflanzen nach gut 1 Woche Trocknen in neues Substrat gepflanzt, das zu 50% aus käuflicher Kakteenerde (torfhaltig) und zu 50% aus Kieselgur besteht. Leider musste ich aber vor Kurzem bei (mindestens) 2 Kakteen, die ich so behandelt hatte, feststellen, dass noch Wurzelläuse da sind, wenn auch nicht viele.
So kenne ich das auch. Man kann da jede Wurzel einzeln mit der Lupe absuchen, irgendwo übersieht man so ein Viech und es geht wieder los.
Mehrere Pflanzen sind bei mir schon recht groß und haben entsprechend viel Wurzeln (z. B. eine Königin der Nacht - die Waschaktion vor Monaten war eine ziemliche Sauerei, weil ich das in meiner Etagenwohnung im Waschbecken machen musste), deswegen wäre Gießen mit einem geeigneten Mittel wohl in der derzeitigen Situation schon das Einfachste.
Weil Du offensichtlich mit Neemöl gute Erfahrungen gemacht hast, würde mich mal interessieren, wie Du das genau angewendet hast. War das reines Neemöl (woher?) oder bereits ein fertiges Präparat mit Neemöl?
Das Zeug ist von Bayer wenn ich es richtig im Kopf habe (kann gerade nicht nachsehen).
Hast Du alle Deine Pflanzen damit gegossen? Wie lange hat es gedauert, bis Du die Plage los warst?
Die angegebene Dosierung (ich habe die für "Zimmerpflanzen" genommen) ist 5ml pro Liter Wasser. Da die Viecher unter der Erde leben, hat besprühen der Pflanzen wenig Sinn, ich habe daher mit dieser Brühe gegossen - alle Pflanzen.
Die Wirkung setzt recht schnell ein, nach ein oder zwei Wochen waren schwach befallene Pflanzen wieder am wachsen. Allerdings muss man die Behandlung wie gesagt wiederholen, sonst machen sich die Viecher später erneut über die Wurzeln her. Ob damit eine komplette Ausrottung von Wurzelläusen möglich ist, muss sich erst noch zeigen, zur Zeit finde ich ab und zu noch welche.
Gruß,
Micha
Hallo Micha,
vielen Dank übrigens noch für Deine schnelle Antwort!
Gruß, Tobias
Hallo Micha,
neulich habe ich bei meinen Pflanzen auch zum ersten Mal Neem Schädlingsfrei von Bayer angewendet. Ich habe sie damit gegossen (nicht gesprüht). Allerdings schien das zumindest auf Schmierläuse, die an den Triebspitzen saßen, 6 Tage später noch keinen Einfluss zu haben. Deswegen habe ich diese Läuse dann mechanisch entfernt.
Wie gut das unter der Erde wirkt, kann ich noch nicht wirklich beurteilen.
Mich würde mal interessieren, wie gut Du jetzt weiter mit diesem Mittel gefahren bist und wie oft bzw. in welchen Intervallen Du das angewendet hast.
Ich habe gelesen, dass die Wirkung von Neem angeblich oft nur ca. 1 Woche lang anhält und ich frage mich, ob man deswegen Parasiten wie Wurzelläuse damit gut loswerden kann, wenn man damit rechnen muss, dass immer noch mal wieder was aus Eiern schlüpft.
Deswegen würde ich auf Deinen bisherigen Erfahrungsbericht gespannt.
Gruß, Tobias
Ich hatte Anfang dieses Jahres 2 kg gemahlenen Neem-Samen erhalten. In mehrere Töpfe sehr großzügig mit unter's Substrat gemischt (bestimmt an die 20% Anteil).
Fauna die sich trotzdem an den Pflanzen erfreute:
* Blattläuse, grün CHECK
* Blattläuse, schwarz CHECK
* Gemeine Spinnmilbe CHECK
* Raupen (Gammaeule) CHECK
* Raupen (unbekannt) CHECK
* Minierfliegen CHECK
* Thripse CHECK
aber das Substrat hat(te) einen schönen weißen und wolkenartigen Rasen... das ist ja auch etwas. :)
Die Wirkung von Neem-Öl beim Sprühen ist sicherlich eine physikalische, z.B. Verstopfung der Atemwege (aber da kann man auch billiges Küchenöl sprühen). Eine systemische Wirkung von Neem halte ich für komplett übertriebenen Aberglauben. Ja, ich hatte vor ein paar Jahren (glaube 2010) mal das Neem-Öl von Bayer im Einsatz; ebenfalls komplett ohne Erfolg.
Giessen sollte man keine Öle, da dies die Wurzeln schädigen kann und dann u.U. alles noch schlimmer macht.
micha123
12.08.2015, 20:52
Ich gieße ja über die Läuse an den Wurzeln. Es kann also durchaus sein, dass die Wirkung hier alleine durch direkten Kontakt entsteht wie tokai es beschrieben hat.
Zwischenbericht zur aktuellen Lage:
Ich habe momentan drei befallene Gruppen in Behandlung: Eine auf dem Balkon und zwei "indoor" (insgesamt ca. 100 Pflanzen).
Die Gruppe auf dem Balkon habe ich letztes Wochenende untersucht (alle Untersetzer einzeln mit der Lupe kontrolliert ob sich dort Viecher herumtreiben) und nicht eine einzige Laus mehr gefunden. Alle Pflanzen dieser Gruppe haben mittlerweile auch ihr Wachstum wieder aufgenommen und wurden seit über 4 Wochen nicht mehr behandelt. Dort scheint der Durchbruch gelungen zu sein.
Bei der "indoor" Gruppe 1 sieht es auch gut aus. Bisher habe ich keinen erneuten Befall festgestellt, fast alles wächst wieder. Ich muss da allerdings noch alles rausräumen und wie oben einzeln mit der Lupe kontrollieren. Ich werde berichten.
Bei der "indoor" Gruppe 2 wachsen einige Pflanzen noch nicht wieder, bei einem Exemplar habe ich auch erneuten Befall festgestellt (und es dann gleich isoliert). Da muss ich also auf jeden Fall noch mal ran. Das Mittel von Bayer ist alle, jetzt gibt es was Ähnliches (Hersteller weiß ich gerade nicht auswendig und bin nicht zu Hause).
Insgesamt sieht es aber für mich doch so aus, als hätte man eine Chance mit dem Neem-Zeug (zumindest gegen Wurzelläuse). Kurz mal mit ein oder zwei Behandlungen legt sich das Viehzeug aber nicht auf den Rücken, man muss da monatelang dranbleiben.
Gruß,
Micha
Wenn man es etwas natürlicher mag, dann kann man mal "Zecken- & Grasmilben Konzentrat" von Neudorf probieren. Das ist quasi Pyrethrum (Chrysanthemum cinerariifolium), relativ hoch dosiert im Vergleich zu ebenfalls angebotenen anderen Insektiziden mit dem gleichen Wirkstoff. Auf der Verpackung steht zwar nichts von Insekten, ist aber der gleiche Wirkstoff. Das Mittel ist aber auch etwas "ölig" (obwohl kein Träger-Öl als Zusatzstoff aufgeführt ist.)
Vielleicht als Tipp. Auf alle Fälle hatte ich mit dem Mittel diverse Erfolge, was ich von Neem nicht behaupten kann. :)
micha123
13.08.2015, 19:32
Ich habe jetzt auch nochmal nachgesehen:
Das neue Neem-haltige Präparat ist ebenfalls von Neudorf. Es enthält nach Angabe auf der Verpackung neben Neem auch Rapsöl.
Verwendet habe ich es noch nicht.
Gruß,
Micha
Hallo tokai,
mich würde interessieren, gegen welche Parasiten Du denn das Zecken- und Grasmilben Konzentrat verwendet hast und wie Du es angewendet hast
Gruß, Tobias
Hallo Micha,
ehrlich gesagt wäre mir so ein Neem-Präparat, das zusätzlich Rapsöl enthält, nicht so ganz geheuer - eher so etwas wie das von Bayer, das zumindest nach den Packungsangaben "nur" den Wirkstoff enthält.
Bei mir war leider das Wachstum der Kakteen nicht unbedingt ein Anzeichen dafür, dass die Wurzelläuse weg sind. Einige wuchsen trotzdem, aber sicher schlechter als ohne. Und zumindest bei manchen Kakteen konnte ich die Viecher erst nach Entfernen der Erde sehen, denn sie saßen dort, wo die Wurzeln aus dem Kakteenkörper kommen. Bei einem länger andauernden Befall würde ich natürlich schon davon ausgehen, dass man dann auch an den äußeren Wurzeln und innen an der Topfwand die typischen weißen Ablagerungen sieht und unter den Untertellern weißwollige Eipakete findet. In den Untertellern selbst habe ich allerdings nur selten was gefunden.
Gruß, Tobias
micha123
18.08.2015, 22:32
Bei einem länger andauernden Befall würde ich natürlich schon davon ausgehen, dass man dann auch an den äußeren Wurzeln und innen an der Topfwand die typischen weißen Ablagerungen sieht und unter den Untertellern weißwollige Eipakete findet. In den Untertellern selbst habe ich allerdings nur selten was gefunden.
Bei starkem Befall liefen die Viecher bei mir massenweise in den Untersetzern herum (nur die Viecher selbst, Eier habe ich dort nie gefunden). Auch auf dem Tisch konnte man sie dann herumlaufen sehen, deswegen wohl auch der schnelle Befall des gesamten Bestandes.
Sind es nur wenige an den Wurzeln, sieht man ohne Austopfen gar nichts. Das ist genau das Problem das ich jetzt bei der gut aussehenden Gruppe haben:
Sind die Viecher dort wirklich besiegt, oder nur so dezimiert, dass sich keine mehr außerhalb der Töpfe blicken lassen?
Mal sehen wie es weitergeht ...
Die anderen habe ich jetzt isoliert und mit dem Neudorf-Neem behandelt.
Gruß,
Micha
Das hört sich ja spannend an - außerhalb der Erde habe ich bei mir noch nie eine Wurzellaus gesehen - ich habe zwar keine Lupe, aber ich denke, ich würde sie auch so sehen. Ich gehe davon aus, dass bei Kakteen eine ganze Menge verschiedener Arten im Spiel sind. Zusätzlich gibt es wohl auch Schmierlausarten mit oberirdischen und unterirdischen Stadien - sofern ich das richtig aufgefasst habe, ich sehe da nicht mehr ganz durch, fürchte ich.
Von meinen Kakteen kenne ich zumindest Läuse, die vorwiegend an den Triebspitzen (außerhalb der Erde) sitzen und vor allem in den höheren Größenklassen längere Borsten am Hinterende haben (bei den kleinen sind die Borsten oft oder immer kürzer) und solche ohne Borsten unter der Erde an den Wurzeln. Bei den letzteren denke ich eben, dass es "Wurzelläuse" sind. Ganz ausschließen möchte ich aber nicht, dass es evtl. auch unterirdische Stadien teilweise oberirdisch lebender Arten sind.
mich würde interessieren, gegen welche Parasiten Du denn das Zecken- und Grasmilben Konzentrat verwendet hast und wie Du es angewendet hast
Als Sprühmittel gegen Blattläuse (grün und schwarz) und gemeine Spinnmilben mit gutem Erfolg (zweimalige Anwendung mit ca. 1 Woche Abstand); als Gießmittel gegen Horn-/Moosmilben mit Teilerfolg (merkliche Reduzierung des Bestandes und viele tote Exemplare aber leider keine komplette Beseitigung, die Viecher kommen immer wieder) aber als Nebeneffekt ein sofortiger Vollerfolg gegen Springschwänze (mehrfache Anwendung mit ca. ein- bis zweiwöchentlichem Abstand je nach Witterung).
micha123
20.08.2015, 20:58
Das hört sich ja spannend an - außerhalb der Erde habe ich bei mir noch nie eine Wurzellaus gesehen - ich habe zwar keine Lupe, aber ich denke, ich würde sie auch so sehen.
Die Viecher an den Wurzeln meiner Pflanzen sind weiß, in meinen schwarzen Untersetztern sieht man die sehr gut. Um den Tisch zu untersuchen nehme ich aber auch eine Lupe.
Ich gehe davon aus, dass bei Kakteen eine ganze Menge verschiedener Arten im Spiel sind. Zusätzlich gibt es wohl auch Schmierlausarten mit oberirdischen und unterirdischen Stadien - sofern ich das richtig aufgefasst habe, ich sehe da nicht mehr ganz durch, fürchte ich.
Ich habe die auch in kleiner und größerer Ausführung. Ob das 2 Arten oder nur verschiedene Stadien sind kann ich nicht sagen.
Von meinen Kakteen kenne ich zumindest Läuse, die vorwiegend an den Triebspitzen (außerhalb der Erde) sitzen und vor allem in den höheren Größenklassen längere Borsten am Hinterende haben (bei den kleinen sind die Borsten oft oder immer kürzer) und solche ohne Borsten unter der Erde an den Wurzeln.
Bei den letzteren denke ich eben, dass es "Wurzelläuse" sind.
Das würde zum Aussehen der Viecher bei mir passen. Die haben keine "Borsten" und ich habe niemals auch nur ein einziges Exemplar an oberirdischen Pflanzenteilen nagen sehen. Die bearbeiten nur die Wurzeln, das aber gründlich - selbst große Pflanzen mit über 10cm Durchmesser werden getötet, wenn ich nicht eingreife.
Gruß,
Micha
Also ich hab Wurzelläuse auch noch nicht außerhalb der Erde/Töpfe gesehen. Und ich hatte schon zahlreiche stark befallene Kakteen... Aber die Viecher waren stets nur IN den jeweiligen Töpfen zu finden. An den Wurzeln/im Substrat eben. In Übertöpfen oder Untersetzen hab ich noch nie Wurzelläuse entdeckt. Dass die Wurzelläuse auch aus den Töpfen herauskommen wäre mir ohnehin neu. Soweit ich weiß verbreiten sich diese ollen Plagegeister ausschließlich über verseuchte Erde, unzureichend gesäuberte Töpfe und befallene Pflanzen, die man dann gemeinsam in Pflanzschalen setzt o.ä. Aus eigenem Antrieb nach neuen Lebensräumen suchen tun diese Läuse m.W. nicht. Höchstens bei ganz kurzen Distanzen könnte ich mir vorstellen, dass die Wurzelläuse da aktiv wandern (z.B. wenn die Töpfe sehr eng beieinander stehen).
Klick mal hier (http://www.kakteenfreunde-berlin.de/html/plagen.html). Scrolle dann etwas runter.
Das war mal ein übersehener Befall bei mir. Die quollen aus dem Topf richtig heraus...
Ich habe mal eine Woll-/Wurzllaus beim Wandern beobachtet. Wirklich langsam sind die nicht, wenn die eine neue Pflanze suchen.
Grüße von
Marco
Nachdem mehrere alternative Versuche fehlgeschlagen waren, Wurzel- und Schmierläuse loszuwerden, habe ich vor ca. 4 Wochen meine Kakteen mit einem Neem-Präparat von Bayer gegossen. Leider hatte das auf die Schmierläuse aber keinen sichtbaren Einfluss – die saugten munter weiter. Weil ich zudem gelesen hatte, dass das Präparat nur ca. 1 Woche lang wirkt und weil es in den Untertellern ölig aussehende Rückstände hinterlassen hat, die mir nicht geheuer waren, habe ich dann, als die Pflanzen das nächste Mal trocken waren, doch mit Widerwillen zur wirklich chemischen Keule gegriffen und mit Calypso gegossen.
Das ist jetzt knapp 2 Wochen her. Trotzdem sitzen an den Spitzen meiner Selenicereen leider immer noch Schmierläuse. Sie wachsen zwar gefühlt langsamer als vorher, aber tot sind sie nicht. Hat jemand Erfahrung, wie lange es dauert, bis der Erfolg einer solchen systemischen Behandlung einsetzt? Gehen die Läuse erst nach und nach ein? Könnte es daran liegen, dass die Triebe der Pflanzen z. T. meterlang sind, so dass es vielleicht länger dauert, bis genug von dem Zeug in der Spitze angekommen ist?
Ich hatte ohnehin vor, die Behandlung noch einmal zu wiederholen, aber welches Intervall ist da eigentlich sinnvoll? Mit Calypso versetztes Gießwasser wird weiß wie Milch. Als ich vor ca. 1 Woche stark wachsende Pflanzen noch einmal mit normalem Wasser gegossen habe, konnte ich sehen, dass unten auslaufendes, normales Wasser noch immer ganz weiß war – inwiefern man davon auf den Wirkstoff schließen kann, weiß ich natürlich nicht, aber ich habe mich nicht so recht getraut, den Pflanzen schon wieder direkt so einen Cocktail zu geben.
Ich hatte schon mal etwas von einem Wiederholungsintervall von 2 Wochen gelesen. Weil das aber bei vielen Kakteen einfach das nächste Mal Gießen wäre, kommt mir das extrem kurz vor, und auch die Entwicklungsdauer der Schädlinge vom Schlupf aus dem Ei bis zur Eiablage dauert bei mir gefühlt deutlich länger.
Wer kann eigene Erfahrungen beisteuern? Freue mich über Antwort.
Gruß, Tobias
micha123
06.09.2015, 17:19
Sind die Viecher dort wirklich besiegt, oder nur so dezimiert, dass sich keine mehr außerhalb der Töpfe blicken lassen?
Mal sehen wie es weitergeht ...
Die anderen habe ich jetzt isoliert und mit dem Neudorf-Neem behandelt.
Zwischen-Kontrolle nach einer Woche:
Bisher keine Viecher mehr in den Untersetzern zu sehen. Lassen sich nächste Woche auch keine mehr blicken, dann gibt es trotzdem noch eine prophylaktische Nachbehandlung.
Gruß,
Micha
Heute war bei mir Vergiftetag:
Ich habe damit begonnen alle Töpfe zu gießen oder anzustauen, damit die Pflanzen Schädlingsfrei in den Winter gehen.
Es sind immer wieder mal welche dabei, die Wurzellaus/-reste in den Töpfen erkennen lassen.
Gleichzeitig putze ich die Pflanzen aus und reinige die Kisten in denen sie stehen, sortiere die Pflanzen neu.
Nach vier Stunden hatte ich die Hälfte geschafft. In der kommenden Woche kommt der Rest unter die Dusche.
Das ist für die größeren Töpfe auch das letzte Gießen in diesem Jahr.
Dann kann ich mit ruhigem Gewissen auch wieder Pflanzen an den Ständen verkaufen.
Und von irgendwo schleicht sich doch wieder so ein Mistvieh ein...
Grüße von
Marco
@tobiasd: Es dauert ja ein Weilchen bis alle Schädlinge hops sind. Außerdem bleiben auch die toten Viecher meist noch an der Pflanze hängen, das steht auf vielen Verpackungen der Schädlingsbekämpfungsmittel sogar drauf. Guck doch mal mit einer Lupe nach ob die Läuse noch leben oder nicht. Ich hatte mal eine Pflanze wegen argem Blattlausbefall mit einem Mittelchen gespritzt/gegossen und dachte Tage später, dass das Zeug ja gar nicht wirkt weil die Blattlauskolonien noch immer da waen. Aber bei genauem Hinsehen erkannte man, dass die Läuse in Wirklichkeit alle hinüber waren. Die Leichen fielen erst im Laufe der weiteren Tage ab.
Dass tote Läuse hängen bleiben könnten, daran hatte ich auch gedacht. Leider habe ich definitiv noch lebende Läuse gesehen und kaum eindeutig tote - ist bei Schmierläusen aber auch nicht sooo einfach zu sehen, die bewegen sich ja auch im lebenden Zustand nicht so sehr. Einige gut erreichbare Läuse habe ich inzwischen mit dem Zahnstocker erledigt, aber eigentlich wollte ich diesen Job mit dem Gift erledigt wissen...
Thomas Kühlke
10.09.2015, 20:52
@Tobias, hatten wir das nicht schon mal irgendwo diskutiert?
Hatten wir. War aber in einem anderen Forum. Trotz vieler sehr konstruktiver Beiträge (für die ich sehr dankbar bin) ist in solchen Foren aber offensichtlich aber die Anzahl der Leute begrenzt, die mit speziellen Mitteln/Pflanzen/Situationen eigene Erfahrungen beisteuern können. Bisher konnte mir z. B., wenn ich mich jetzt nicht vertue, erst eine einzige Person Erfahrungen mit Neem im Zusammenhang mit Wurzelläusen schildern. Ist aber ja auch kein Wunder, jeder hat ja so seine eigenenLieblingspflanzen/Wohnsituationen/Möglichkeiten/Einstellungen. Ich will niemanden mit meinem Kram nerven…
Thomas Kühlke
15.09.2015, 00:42
Ich will niemanden mit meinem Kram nerven…
Du nervst doch nicht!
Ich hatte nur den Eindruck, dass da sehr wenig Eigeninitiative stattfand, Chemie reinkippen, dann hat das zu klappen...............
Na ja. Vorausgegangen war schon ein komplettes Auswaschen der Wurzelballen bei den meisten Kakteen mit heißem Wasser– bei großen Opuntien und meterlangen Selenis mit umfangreichen Wurzelballen ein ganz besonderes Vergnügen im Waschbecken einer Etagenwohnung. Danach kompletter Substratwechsel, nachdem die Pflanzen so einige Tage lang zum Trocknen das Wohnzimmer blockiert hatten. Weil das alles aber weniger gebracht hatte als erhofft, noch mal ein Versuch mit ausdauerndem Gießen mit heißem Wasser im Sommer. Aber leider haben auch das einige Wurzelläuse überlebt. Das Chemiekippen hätte ich mir gern komplett gespart.
micha123
20.09.2015, 21:17
Heute habe ich die anderen beiden Gruppen von Pflanzen untersucht, ob sich noch Viecher in den Untersetzern herumtreiben.
Gruppe 2:
Keine einzige Laus mehr zu sehen. Nach nun schon mehreren Monaten sieht das nach Erfolg aus.
Gruppe 3:
Noch lebende Läuse an 4 Pflanzen. 3 davon hatte ich bereits letzte Woche identifiziert. Bei einer weiteren Pflanze begannen die Viecher heute gerade aus dem Untersetzer herauszukriechen (6 Stück habe ich auf dem Fensterbrett rumlaufend gefunden). Alle 4 befallenen Pflanzen habe ich nun isoliert und das Fensterbrett gereinigt.
Zwischenstand für die insgesamt über 100 Pflanzen:
So wie es aussieht wurde der Befall auf wenige Prozent reduziert und auf eine der 3 Gruppen eingegrenzt.
Ich werde weiter berichten ...
Gruß,
Micha
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