Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kakteendüngung, Nährstoffgehalt des Bodens in der Natur
Hallo Kakteengemeinschaft!
Seit einiger Zeit geht mir etwas durch den Kopf und ich will das jetzt mal herausfinden:
Es gibt einen längeres, aber älteres Thema im Forum zur Düngung von Kakteen http://www.kakteenforum.de/showthread.php?t=1887&highlight=kakteen+d%FCngen.
Man findet dort Angaben, die mich nicht so richtig zufrieden stellen, weil sie meiner Meinung nach nicht richtig logisch sein können.
Deshalb meine Frage an alle: Gibt es Erkenntnisse darüber, welche Nährstoffgehalte Kakteen normalerweise an ihren natürlichen Standorten vorfinden? Soweit man dies überhaupt verallgemeinert sagen könnte...
Aus Gärtnersicht komme ich zu folgenden Überlegungen:
Durch die geringen Niederschläge am natürlichen Standort, werden Nährstoffe nicht ausgewaschen.
Durch die Verdunstung des Wassers werden eher Nährsalze aus dem Unterboden nach oben transportiert.
In den Steppenlandschaften gibt es keine große Nahrungskonkurrenz, weil dort wenige Pflanzen wachsen und dies oft nur während einer kurzen Periode im Jahr, wenn es etwas geregnet hat.
Ich habe schon öfters gelesen, dass Kakteen häufig zusammen mit Leguminosen vorkommen, die Stickstoff im Boden sammeln.
Insgesamt müsste doch der Nährsalzgehalt am natürlichen Standort sehr hoch sein!?
Die durch Verwitterung entstehenden Nährsalze sind eher stickstoffarm.
In unseren Töpfen wachsen Kakteen langsamer, als in der Natur.
Kakteen in Töpfen können sich Nährstoffe nicht von weiter her holen, es muss alles auf engstem Raum vorhanden sein.
Fehlt ein Nährstoff, kann dieser Mangel nicht durch einen größeren Gehalt der anderen Nährstoffe ausgeglichen werden.Wie sollte man demnach düngen? Hier meine Theorie, über die ich gerne eure Meinung/euer Wissen hören möchte:
Im frühen Frühjahr und im Spätsommer würde ich anders düngen, als im Frühjahr und im Sommer.
Während der Hauptwachstumszeit der Kakteen, sagen mir meine Überlegungen, sollte man einen ganz normalen Volldünger verwenden, welcher Stickstoff betont ist. Die Pflanzen bilden viele neue Zellen, Chlorophyll muss gebildet werden. Dazu benötigen Pflanzen Stickstoff.
Für das zeitige Frühjahr, die Zeit der Knospenbildung und des Blühens vieler Kakteen, und den Spätsommer, zum Abschluss der Wachstumsphase, würde ich einen Stickstoff armen aber Kalium betonten Dünger wählen. Kalium ist wichtig für Blüten und Früchte und erhöht die Widerstandskraft der Zellen im Winter.
NPK ist nicht alles. Ebenso denke ich, dass es bei unseren Topfpflanzen sehr wichtig ist, dass sich alle anderen Hauptnährelemente und alle Spurennährelemente im Dünger befinden, weil die Pflanzen sie sich ja nicht selber besorgen können. An ihnen gibt es in der Natur normalerweise nie einen Mangel.
Besonders wichtig müsste eine Düngung bei den Pflanzen sein, die, wie meine meisten, in einem torffreien Substrat stehen. Für mich ist das ähnlich wie eine Hydrokultur, bloß ohne Hydro, aber mit den damit verbundenen Düngeproblemen.
Danke, dass ihr den langen Text gelesen habt:), jetzt bin ich gespannt über eure Erfahrungen, Ratschläge und Ideen. Vielleicht kann ich daraus dann mal ein FAQ-Thema machen.
Gruß Marco
AstrophytumX
27.03.2008, 23:08
Interessant welche Gedanken Du Dir immer machst ;)
Ich hab mir über das Düngen ehrlich gesagt keine Gedanken gemacht.
Meine Kakteen blühen und wachsen immer sehr gut.
Ich benutze verschiedene Dünger,Kakteendünger,Tomatendünger,Flory 4,normalen Blumendünger mit Zusatz von Kalium und Phosphor betontem Düngepulver.Also eigentlich alles was ich gerade habe.
Muss aber sagen das ich oft das Düngen vergesse,so haben letztes Jahr meine Kakteen alle nur 2 Mal Kakteendünger bekommen.
Ich werd mal eine Nacht drüber schlafen :)
Vielleicht fällt mir dazu noch was ein...
Hallo Marco,
ich kann dazu wenig aus persöhnlicher Erfahrung sagen was wirklich ausgereift ist, sprich ich bin selbst noch am Herumprobieren. Dem was du zusammengefasst hast kann ich aber zumindest theoretisch zustimmen. Hier noch ein Tipp zum Lesen:
Alt, D.(2001): Einige Zwischenergebnisse zum Einfluss unterschiedlicher Stickstoffdüngung auf Wachstum und Blütenbildung zweier Kakteenarten - Kakt. and. Sukk. 52: 183 - 192
Gruß,
Julian
Hallo Marco,
Auf den KuaS-Artikel hätte ich Dich jetzt auch hingewiesen , aber dafür war ich zu langsam. Deine Überlegungen sind absolut richtig , aber es gibt da ein Problem :
1) Bei vielen KuaS sind die Regenperioden in den Heimatländern so kurz , daß das Düngerangebot aus Wassermangel nicht genutzt werden kann.
2) Wir wollen ja eigentlich keine mit optimaler Geschwindigkeit gewachsenen Pflanzen. Wir haben dafür nämlich keinen Platz - Du etwa ? Z.B. Cereen im GH im Grundbeet , optimal genährt , nach 5 Jahren nach Aussaat wegen Dachberührung gefällt.
..und wer hat schon Platz für quadratmetergroße Mammillarienpolster.
3) die Toleranz gegen unsere Haltungsbedingungen besonders im Winter ist bei gebremst gewachsenen Pflanzen etwas besser.
Spurenelemente müssen natürlich da sein.
Gruß Norbert
@ Julian: Ich habe erst eine KuaS, da ich erst seit diesem Jahr in der DKG bin (Dank dem Forum hier ;-))
@ Norbert: Ich habe nichts gegen große Kakteen, abschnippeln oder verschenken oder wegwerfen kann ich ja immer noch...
Das "Winterproblem" hatte ich mit dem K-betonten Dünger angedacht.
Gruß Marco
HI Marco !
Meine Kakteen bekommen 3 X im Jahr Dünger. Zum Beginn der Blühsaison,
also wenn die Knospen schon ca.1 cm groß sind.Dann wieder Anfang August,
weil da nochmals Wachstum einsetzt und dann die Abschlußdüngung im Oktober mit Kaliphosphat 34%K +52% P .Und damit gute Erfolge.Man muß
auch bedenken wie groß oder klein unsere Töpfe sind,da hält sich der Dünger
länger drin.Das minneralische Substrat wird so schnell nicht ausgewaschen
und ist so über einen längeren Zeitraum im Substrat gespeichert.Vor allen in
Bims,Lava und bei mir noch Zeolit.
Gruß Achims:p
Hallo Marco,
ich bin zwar noch nicht lange hier und hab auch von Kakteen noch lange nicht so viel Ahnung wie ihr alle, daher kann ich zum idealen Düngen nicht viel sinnvolles beisteuern. Aber als Chemiker, der ich nun mal bin, kann ich dir vielleicht ein paar Infos zu deinen Überlegungen beisteuern:
Durch die geringen Niederschläge am natürlichen Standort, werden Nährstoffe nicht ausgewaschen.
das stimmt, aber nur bedingt. Wenn nix da ist, kann auch nichts ausgewaschen werden... Es ist in der Tat so, dass in ariden Gebieten durch die Kapillarkräfte Salze (Natrium-, Kalium-, Magnesium-Verbindungen, z.T auch Phosphate) eher Richtung Oberfläche transportiert werden. Daher kommt es in sehr mineralhaltigen Böden in Trockengebieten sogar zu Salzkrusten. Das Problem ist aber das Fehlen von Stickstoffverbindungen. Diese sind organischen Ursprungs, sonst könnten sie nicht von den Pflanzen verwertet werden. Normalerweise stammen diese aus verrottetem Pflanzenmaterial, also Humus. Den gibts aber in der Regel selten dort, wo die Kakteen wachsen. Also behilft sich die Natur mit einem "Trick", indem sie Mikroorganismen einsetzt, die den Stickstoff aus der Luft in eine für Pflanzen verwertbare Form überführt. Wir machen das hierzulande mit Dünger.
In unseren Töpfen wachsen Kakteen langsamer, als in der Natur.
Das ist nicht unbedingt richtig. Die Pflanzen haben sich über lange Zeit an die vorherrschenden Bedingungen angepasst und dabei gelernt, mit dem wenigen auszukommen, was eben da ist. Da wir in der Regel dazu neigen, die Kakteen zu gut zu versorgen (durch düngen), können wir schon mal mit schnellerem Wachstum rechnen. In der Natur hängts aber immer vom Standort und dem Angebot an Nährstoffen ab.
Fehlt ein Nährstoff, kann dieser Mangel nicht durch einen größeren Gehalt der anderen Nährstoffe ausgeglichen werden.
Das ist immer so, nicht nur bei Kakteen. Pflanzen und auch Tiere brauchen Stickstoff für den Proteinstoffwechsel, Phosphor für die Energiespeicherung und die Mineralien für verschiedenste Signalfunktionen (Na/K sorgen bei uns z.B. für die Reizleitung in den Nerven), Magnesium ist ein Bestandteil des Chlorophylls. Den Mangel eines Nährstoffs mit dem Überangebot eines anderen auszugleichen ist ungefähr so, als würdest du immer nur Fritten und Bier in Mengen zu dir nehmen. Ne Weile gehts vielleicht gut...
So, jetzt weisst du wahrscheinlich immer noch nicht, wie der ideale Dünger aussieht, aber vielleicht nützen dir diese Infos ein wenig.
ciao
Stefan
Moin Marco,
grundsätzlich sind die Überlegungen richtig. Kakteen reagieren ja auch gut auf Düngung und auf solche Überlegungen fußend kommen ja auch die in (erwerbs)gärtnerischer Kultur erzeugten Massenkakteen im Torfsubstrat in die Supermarkt- und Gartencenterketten. Sprich, das funktioniert so, wenn man die Kulturen entsprechend führen kann.
Wenn man vor allem die Hybridzüchter so liest, haben die ja auch ausgeklügelte Düngesysteme mit stickstoffbetonten Wachstumsdüngern, Blühdüngern für die Blütenbildung in der Saison und kalibetonte Düngern, die beim Ausreifen am Saisonende helfen (siehe auch Achims).
Bei Kakteen sollte man das mit den Düngen auf die Gruppen abstimmen, mit denen man arbeitet. Ariocarpen (die pflege ich nicht) reagieren anders wie Pflanzen die völlig andere natürliche Lebensbedingungen haben. Wenn man die durch Düngung treibt, wird das nicht viel werden. Echinopsen etwa vertragen dagegen eine ganze Menge mehr und werden auch blühwilliger, wenn sie mehr Substanz haben.
Hier muss man wohl schauen, welche Gruppen man pflegt und danach entscheiden, was man macht. Viele Kakteengruppen sind allerdings für ein nährstoffreiches Substrat empfänglich. Mehr jedenfalls als man landläufig glaubt. Nur ganz wenige Gruppen sind meiner Einschätzung nach durch Diät zu wirklich schönen Pflanzen heranzuziehen.
Norberts Überlegungen sind allerdings nicht von der Hand zu weisen :-) Zu einer guten Düngung gehört aber auch, dass sie den Rhythmus der Pflanze nicht so stört, dass sie etwa nicht mehr über den Winter kommt. Allerdings sieht man quadratmetergroße Mammilarienpolster in Kultur viel zu selten :rolleyes:
Viele Grüße
Bernd
Meine Sammlung besteht zu 90% aus Echinocereen und habe mit der
beschriebenen Düngeranwendung beste Erfolge seit einigen Jahren.
Gruß Achims:p
eyriesii
28.03.2008, 10:30
Im frühen Frühjahr und im Spätsommer würde ich anders düngen, als im Frühjahr und im Sommer.
Während der Hauptwachstumszeit der Kakteen, sagen mir meine Überlegungen, sollte man einen ganz normalen Volldünger verwenden, welcher Stickstoff betont ist. Die Pflanzen bilden viele neue Zellen, Chlorophyll muss gebildet werden. Dazu benötigen Pflanzen Stickstoff.
Für das zeitige Frühjahr, die Zeit der Knospenbildung und des Blühens vieler Kakteen, und den Spätsommer, zum Abschluss der Wachstumsphase, würde ich einen Stickstoff armen aber Kalium betonten Dünger wählen. Kalium ist wichtig für Blüten und Früchte und erhöht die Widerstandskraft der Zellen im Winter.
So mache ich das jetzt auch. Ich habe lange Zeit nur mit speziellem Kakteendünger gedüngt (von Haage). Dabei habe ich immer hervorragende Blühergebnisse erreicht, aber das Wachstum wurde immer geringer. Jetzt gibt es nach der Blüte auch mal Volldünger, aber in Maßen. Besonders diverse Säulen, Opuntien und Selenicereen scheinen sehr dankbar darüber zu sein.
Bei Kakteen sollte man das mit den Düngen auf die Gruppen abstimmen, mit denen man arbeitet. Ariocarpen (die pflege ich nicht) reagieren anders wie Pflanzen die völlig andere natürliche Lebensbedingungen haben. Wenn man die durch Düngung treibt, wird das nicht viel werden. Echinopsen etwa vertragen dagegen eine ganze Menge mehr und werden auch blühwilliger, wenn sie mehr Substanz haben.
Stimmt. Ich pflege relativ viele Ariocarpen und denen komme ich nicht mit Volldünger.
Hallo Marco,
ich bin auch noch nicht so lange bei der DKG, aber alte KuaS kann man z.B. hier bestellen: http://www.cactusbooks.homedns.org/ Hab gerade geschaut, aber genau das gesuchte Heft ist nicht dabei. Einfach mal von Zeit zu Zeit reinschauen, das ändert sich ständig. Ich hab mir da auch etliche Jahrgänge bestellt.
Gruß,
Julian
Vielen Dank erst einmal für die ausführlichen Antworten!
Ich finde, dass die meisten Überlegungen gut zusammen passen.
@ Stefan: An den natürlichen Standorten sind wenig Nährstoffe vorhanden, schreibst du. Im Fall Stickstoff ist das sicher völlig richtig. Die anderen sollten durch die Jahrtausende währende Verwitterung bei wenig Auswaschung aber reichlich vorhanden sein.
Das hat doch sicher schon mal jemand untersucht?
Auch mit dem Wasser hast du sicher recht. Dabei frage ich mich oft, welchen Einfluss Tau auf die Wasserversorgung der Kakteen hat. Das sie ihn aufnehmen, davon kann man ausgehen. Aber welchen Anteil macht er aus? Ich vermute, dass er groß ist. Darüber ahben wir an anderer Stelle ja schon ausführlich sinniert.
@ Achims und eyriesii: Eure Düngepraxis und -erfahrung spricht ja so in etwa für meine Überlegungen, oder? Auf die Kaliumbedeutung bin ich übrigens über den Rasen gekommen. Den düngt man aus dem gleichen Grund im Herbst mit wenig Stickstoff.
Sicher muss man bei bestimmten Kakteen spezieller auf die Bedürfnisse eingehen. Mir geht es ja eigentlich um so eine allgemeine Düngestrategie, die ich erst einmal für alle meine Kakteen anwenden kann, um dann bei einigen Ausnahmen zu machen. Das ist wie mit der Temperatur im Winter: Pilos und Melos hält man auch wärmer, als die anderen...
@Lupus: Danke für den Link! Herrn Dr. Gutte kenne ich sogar persönlich, nachdem ich zu Beginn des Monats bei den Berliner Kakteenfreunden war. Es scheint mir selber so ein wandelndes Lexikon zu sein. Bei der Berliner Gruppe könnte ich mir das Heft sogar ausleihen...
Was steht da eigentlich drin in dem Artikel? Ist der zu lang, als dass man ihn in ein paar Sätzen zusammen fassen könnte?
Gruß Marco
Hallo Marco,
Das Problem ist aber das Fehlen von Stickstoffverbindungen. Diese sind organischen Ursprungs, sonst könnten sie nicht von den Pflanzen verwertet werden. Normalerweise stammen diese aus verrottetem Pflanzenmaterial, also Humus. Den gibts aber in der Regel selten dort, wo die Kakteen wachsen. Also behilft sich die Natur mit einem "Trick", indem sie Mikroorganismen einsetzt, die den Stickstoff aus der Luft in eine für Pflanzen verwertbare Form überführt. Wir machen das hierzulande mit Dünger.
Stefan
Hallo Marco
Man sollte hier vielleicht das ganze einjährige ''Unterholz'' nicht ausser acht lassen das zum Ende der feuchten Periode abstirbt und den Boden irgendwann schon mit etwas Stickstoff versorgt.
Interessant wäre folgendes zu wissen: Damit sich organisches Material zersetzt ist Feuchtigkeit notwendig. Wird der Stickstoff der zerfallenden Pflanzenreste zu Beginn der Regenzeit frei,stellt sich die Frage wer als erstes in den Genuss desselben kommt. Die vorhandenen mehrjährigen, wie Kakteen, oder die schnell keimenden Sämlinge eben dieser einjährigen Pflanzenreste?
Gruß Stefan
Hallo Opuntio,
interessante Frage! Als Pflanzengemeinschaft werden die sich das alle mit den Bodenlebewesen teilen, die ja auch etwas Stickstoff brauchen, oder ;-)
Also noch mehr Konkurrenten um das bisschen N.
Gruß Marco
Hi,
ich hab mal versucht, noch ein wenig mehr über die Stickstoffversorgung und die Wasseraufnahme aus Tau/Nebel herauszufinden. Gar nicht so einfach, aber ein paar interessante Links kann ich euch bieten:
http://www.chemievorlesung.uni-kiel.de/1992_umweltbelastung/dueng2.htm
aber auch Wikipedia hilft (Stichworte: Stickstoff, Stickstofffixierung, Azotobacter, Cyanobakterien).
Zum Thema Aufnahme von Tau oder Nebel hab ich wenig konkretes gefunden, besonders in Bezug auf Kakteen. Aber wenn man sich das Klima z.B. in der Atacama-Wüste ansieht (http://plata.uda.cl/MINAS/APUNTES/GEOLOGIA/museoinfo/atur001clima1.htm), müssen die Pflanzen einen Weg gefunden haben, auf diese Weise an ihr Wasser zu kommen. Die Überwiegende Menge des ohnehin spärlichen Niederschlags stammt hier vom regelmäßig auftretenden Küstennebel.
Aber das schönste an einer Internet-Recherche ist ja immer, dass man unverhofft schöne Dinge findet. Diese Fotos müsst ihr euch ansehen! :)
http://www.atacamaphoto.com/sitemap1.htm
Ich hoffe, euch gefällts
Stefan
...Was steht da eigentlich drin in dem Artikel? Ist der zu lang, als dass man ihn in ein paar Sätzen zusammen fassen könnte?...
Zitiert aus:
Alt, D.(2001): Einige Zwischenergebnisse zum Einfluss unterschiedlicher Stickstoffdüngung auf Wachstum und Blütenbildung zweier Kakteenarten - Kakt. and. Sukk. 52: 183 - 192
"Zusammenfassung
Ein Stickstoffsteigerungsversuch mit Mammillaria standleyi und Rebutia fiebrigii erbrachten in den ersten eineinhalb Jahren folgende Zwischenergebnisse:
1. Beide Pflanzen vertragen aussergewöhnlich hohe N-Konzentrationen. Rebutien, die zu Versuchsbeginn 5000 mg N/l Substrat erhielten, zeigten zwar vermindertes Wachstum, wiesen ansonsten jedoch keine Schäden auf. Mammillarien zeigten bei diesen Konzentrationen kaum Wachstumseinbußen und vertrugen die hohen N-Konzentrationen besser als Rebutien.
2. Das beste Wachstum wurde im Konzentrationsbereich von 500-2000mg N/l Substrat erzielt. In diesem Konzentrationsbereich kam es bei Rebutien zu Veränderungen der Pflanzenform, da die Höhe der Pflanzen stärker als der Durchmesser gefördert wurde, so dass die Pflanzen mehr säulenförmig erschienen. Ausserdem erschienen die stärker gewachsenen Pflanzen optisch weniger bedornt als die schwach mit N gedüngten Varianten. Die Messung der längsten Dornen ergab einen Trend abnehmender Dornenlänge mit steigender N-Düngung. Bei Mammillarien wurde das äussere Erscheinungsbild durch hohe N-Versorgung kaum beeinträchtigt, da an der Kugelform der Pflanzen sich nichts änderte und der Trend abnehmender Dornenlänge mit zunehmender N-Versorgung nur sehr schwach ausgeprägt war.
3. Mammillarien haben bisher nicht geblüht. Bei Rebutien hatte der Stickstoff einen sehr starken Einfluss auf die Blütenzahl. Mit steigender N-Düngung nahm die Blütenzahl stark zu, so dass die am besten gewachsenen Pflanzen mit einer N-Düngung von 500-2000 mg/l Substrat die meisten Blüten bildeten. Die nicht oder nur wenig mit N gedüngten Pflanzen bildeten wesentlich weniger Blüten.
4. Bei Rebutien hat der Versuch gezeigt, dass die N-Optima für bestimmte Pflanzeneigenschaften nicht zusammenfallen. Hohes N-Angebot begünstigt einerseits Wachstum und Blütenbildung, führt jedoch andererseits zu einer veränderten Pflanzenform und erweckt den optischen Eindruck einer geringeren Bedornung, so dass möglicherweise der ästhetische Eindruck der Pflanzen beeinträchtigt wird. Bei der N-Düngung muss daher ein Kompromiss gefunden werden.
5. Ernährungsstörungen durch zu niedriges oder zu hohes N-Angebot sowie P- und K-Mangel lassen sich am äusseren Erscheinungsbild der Pflanzen nicht ohne weiteres erkennen. Eine in Abständen erfolgende Substratanalyse zur Kontrolle der Nährstoffversorgung ist daher empfehlenswert."
Gruß,
Julian
Hallo Julian und Danke für die schnelle Reaktion!
Viele nützliche Inforamtionen:
1. Zeigt möglicherweise das zweite Wachstumsgesetz: Mit steigender Düngermenge nimmt der Zuwachs ab und schließlich wächst die Pflanze weniger (Mitscherlich).
2. Eine größere Menge N ist möglich, vielleicht auch sinnvoll, aber die Pflanzen sind irgendwann einfach nicht mehr schön (und sicher auch anfälliger für Erkrankungen).
3. Die Düngermenge scheint recht hoch zu sein, aber erfolgversprechend.
4. Die Entscheidung muss dann jede(r) für sich treffen. Aber gut sollen die Pflanzen ja aussehen.
5. Kommt für uns ja nicht in Frage, wegen der Kosten.
Hmm, das spricht jedenfalls auch für den Botanischen Garten hier in Berlin. Dort werden die Freilandkakteen mit Blaukorn gedüngt und es funktioniert sehr gut.
Gruß Marco
Hallo Stefan,
das mit dem Stickstoffkreislauf ist wirklich kompliziert...
Der link zu den Fotos ist super!
Gruß Marco
D. busch
29.03.2008, 15:58
Ich denke das in der Natur eine Symbiose mit Mikroorganismen besteht, die den Luftstickstoff für die Pflanzen in Nitrat umwandeln. So kommen die Pflanzen u.a. an ihr Nährstoffe.
Bei mir wird alle 4-6 wochen je nach Wetter mit Dünger gegossen während der Wachstumssaison..
Gruß Dominique
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