Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Kaffeesatz im Erdreich gegen Wurzelläuse ? - Sachen gibts
Bernhard
17.11.2007, 11:57
ich habe die letzten Tage eine interessante Hypothese gehört:
Kaffeesatz oder schwarzer Tee(nur sehr geringe Mengen natürlich) seien gut zur Vorbeugung gegen Wurzelläuse oder andere im Erdreich befindlichen Schädlinge ?
Hat jemand mal sowas ähnliches gehört oder gar ausprobiert ?
Dem Kaffee- oder Teesatz spreche ich zumindest keine wirkung gegen die Schädlinge ab. Wie schaut es aber mit dem Pflanzen aus (Verträglickeit).
Für Kakteen wäre das eine Art Humuszusatz und Fäulnisträger, da diese Stoffe Feuchtigkeit sehr lange speichern.
Ich werde zumindest nicht damit anfangen, was haltet ihr aber von dieser Aussage ?
grüße
Bernhard
Kieselgur und Löss sind wirklich wirksam gegen Wurzelläuse und haben keine ausgesprochen negativen Nebenwirkungen, genau das Gegenteil ist der Fall.
Lapismuc
17.11.2007, 15:40
Vieleicht werden die Läuse "Koffeinsüchtig" und sterben dann an Entzugserscheinungen:D:D
vlG Lapismuc:roll:
Der Rest an Koffein in Kaffee- oder Teesatz reicht aus, um Schädlinge abzutöten. Ist ja bekanntlich ein Nervengift. Wird erfolgreich bei Balkonpflanzen, Palmen oder Rosen gegen Blattläuse angewendet.
Umstritten in der heutigen Zeit ist der Einsatz von Nikotin. Im Erwerbsgartenbau, so glaub ich, mittlerweile verboten. Zigarettenasche oder Kippen in Wasser gelöst, helfen tatsächlich gegen allerlei Schädlinge. Das wußten aber schon die Altvorderen, die es, als es noch kein Neudomück gab, gegen Trauermückenlarven einsetzten.
Florian Mayr
17.11.2007, 18:33
Nicotin (Reinsubstanz) wurde in den 70er Jahren Als Pestizid verboten, da es zu giftig ist. Beachten sollte man mit Tabaksud auch, daß Nkotin die Haut des Menschen problemlos durchdringen kann und somit einen Rausch oder gar eine Vergiftung hervorrufen kann! Also Handschuhe (wasserdicht) tragen ist da nicht übertrieben! Auch etwas auf die Haustiere achten!
Ansonten ist Nicotin ein Fraßgift, mit dem sich Pflanzen gegenüberungewollten Vezehrens schützen! Und meines wissens wirkt es auf Wirbellose um eine viellfaches stärker als auf Wirbeltiere (Ausnahme: Tabakkäfer, der lebt davon...).
Wie sich das mit den Überresten des Satzes im Erdreich verhält, weiß ich nicht, evt. ist auch ein Kaffee oder Tee selbst ebeso hilfreich (ähnlich Schachtelhalmbrühe zur Stärkung)
@elkawe: Widerspruch euer Ehren! Als (ehemaliger) Gärtner kann ich euch nur davon abraten, hier Experimente durchzuführen. Weil:
- Die Wirkung hängt von der Konzentration ab und die kennt man beim Eigengebräu nicht.
- Da es im Pflanzenschutz kein Tee- oder Kaffeemittel gibt, spricht das schon gegen die Brauchbarkeit (so ein schönes Biomittel ließe sich gut vermarkten, wenn es wirkte).
- Kaffee- oder Teesatz führt der Kakteenerde organische Stoffe zu, die man vielleicht gar nicht möchte (die Boden verbessernde Wirkung wurde dem Kaffeesatz unterstellt, als die Behauptung aufkam, er wäre gut für Rosen).
Schädlinge sollte man erst bekämpfen, wenn sie auftreten und dann möglichst zuerst von Hand und dann mit einem anerkannten/zugelassenen Mittel. Vorher kann man durch die richtige Kultur und das richtige Substrat (siehe Euclid) einem Schädlingsbefall vorbeugen, ihn aber nie ganz verhindern.
Gruß Marco
...nicht richtig durchgelesen :rolleyes:
Hat jemand mal sowas ähnliches gehört oder gar ausprobiert ?
Hier geht es wohl offenbar um alte Hausmittel, die es längst vor Deiner Zeit schon gegeben hat.
@elkawe: Widerspruch euer Ehren!
Solchen Quark kannste getrost stecken lassen!
Offenbar haben da wieder mal viele, die Kaffeesatz an Nähstoffzehrern verwenden, Unrecht.
@Florian
Den Sud sollte man, wie du schon sagst, da er sehr giftig und nicht zu unterschätzen ist, keinesfalls in der Wohnung und auch nicht gespritzt anwenden.
Die Wirkung von Zigarettenasche ist mehr oder weniger vor langer Zeit aus einer Frustbewältigung heraus entstanden.
Aus Ärger über den massiven Trauermückenbefall seiner Kakteenaussaat hat derjenige vor Wut seine Zigarrenasche über der Aussaat abgeklopft. Am nächsten Tag gabs die Würmer nicht mehr, die Aussaat konnte aber überleben. Nachzulesen in der KuaS vor etwa 2 Jahren.
Florian Mayr
17.11.2007, 19:34
Nun, vom GARTEN (Blumenbeet, übewiegend Rosen) kenn ich dasmit dem Kaffeesatz schon. Funktioniert recht gut, der Kaffeesatz regt die Würmer im Boden an und bekanntlich ist Wurmkot wohl einer der besten Dünger überhaubt. Und durch die vermehrte Tätigkeit im Boden wird auch noch nebenbei der Boden umgegraben und belüftet. Aber das hilft und für die Topfkultur von Kakeen auch nicht weiter!
Wenn keiner Erfahrung damit hat, entweder sein lassen oder experimentieren. Wenn die Kakten humustolerant sind, sollte es soweit kein Problem sein. Für Rein mineralische Kakteengattungen eher sein lassen. Evtl das mit dem Tabaksud ausprobieren! Mal an einer Pflanze die Verträglichkeit testen.
Aber da die meisten Kakteen jetzt in der Ruhephase sind, ist das mit dem Gießen momentan keine gute Idee!! Auch Koffein wäre ein natürliches Pestizid. Könnte grundsätzich also wirken.
Wenn man schon Insektizide verwendet, dann die Abkömmlinge des Nicotins, die sogenannten Neonicotinoide z.B. Imidacloprid. Nicotin ist aus zwei Gründen aus der "Mode" gekommen:
1.Die hohe akute Toxizität (vergleichbar mit Blausäure)
2.Nicotin ist schnell biologisch abbaubar, daher keine systemische Wirkung.
Manchmal ist Chemie eben besser.
Koffein macht nicht mal süchtig.
Bernhard
17.11.2007, 22:10
scheint ja doch etwas dran zu sein ...
und ich dachte, es handele sich hierbei um einen verspäteten Aprilscherz oder Ähnliches. Ich habe vorher weder von Kaffee- noch von Teesatz zur Vernichtung oder Vorbeugung von Schädlingen gehört. Aber genau so fremd war mir vor 10 Jahren auch der Gebrauch von Seifenlauge(verdünnt) gegen Blattläuse.
Der Thread war kein Aufruf zur Verwendung (ich habe das auch nicht vor), mich hat nur der Fakt an sich doch sehr verwundert.
Man(n) lernt nie aus
viele Grüße
Bernhard
Hallo Ihr Lieben !
Bevor Ihr in Euren Töpfen Kaffeesatz verteilt solltet Ihr daran denken das dieser früher oder später zu schimmeln beginnt. Und ob das dann immer so gut ist weiß ich nicht ..., ich hab's einmal gemacht und dann nie wieder.
Im Garten kann ich aber aus eigener Erfahrung nur dringend dazu raten ! Kaffeesatz lockt die Regenwürmer in Scharen an, und die Erde wird in kürzester Zeit aufgelockert wie man es mit einer Hacke nicht hinbekäme.
Kaffeesatz säuert allerdings auch, daran muss man denken.
Könnte eine ganz nette Stickstoffquelle sein, dazu muss aber eben erst einmal die Bodenflora ihre Arbeit tun.
Urin ist auch zur Düngung gut geeignet. Übrigens hat mir mal meine Vermieterin erzählt, dass eine ehemalige Schönheitskönigin ihr das Geheimnis ihrer wunderbaren Tomaten verraten hat unter der Bedingung, dass sie es niemandem weitererzählt...
Ich bin sicher, sie hat kein mineralisches Substrat für ihr Gemüsezucht eingesetzt.
Kaffeesatz säuert allerdings auch, daran muss man denken.
Als einmaligen zweiten Aufguss, also ohne Kaffeesatz, ist er sicherlcih zu gebrauchen. Kaffeesatz für Kakteen ist, wie Noisi schon schreibt, auch wegen der enthaltenen zahlreichen Säuren, für Kakteen nicht zu empfehlen.
Für Balkonpflanzen, z.B. Geranien gleich beim Einpflanzen mit einarbeiten. Damit der ganze Vorgang dann auch in Schwung kommt, etwas Schnellkomposter untermischen.
Hier noch mal ein paar Ideen:
Kaffeesatz und Teereste kommen bei mir auf den Kompost, weil ich das unschön finde, Lebensmittelreste zwischen die Pflanzen zu streuen - ist aber eine Geschmacksfrage. Mulchen tue ich mit Laub und Rasenschnitt, ist aber auch nicht ohne, weil die Amseln sich dann manchmal die Würmer ausbuddeln. Kompost kommt, wenn er durch ist, zwischen die Pflanzen, das sieht gut aus.
Zu meinen Kakteen: Seit Jahren gieße ich mit (Regen-)Wasser, ohne Zusätze, manchmal dünge ich. Lief auch alles gut, bis zu diesem Herbst. Dann hatte ich an wenigen Kakteen das erste Mal Wollläuse. Hätte ich immer mit Kaffeesatz oder Teerest gegossen, wäre das dann nicht passiert? Die Viecher kamen von einem Neukauf und bekamen eins zwei fix eins übergebraten (Chemie, nach dem Absammeln, vorbeugend zusätzlich verabreicht).
Schädlingsbefall ist ja eher die Ausnahme bei mir, aber ich denke, dass Zusätze zum Wasser unnötig sind. Wie soll man aber dazu ERFAHRUNGEN sammeln? Wie soll man mit den Resten auf einen Wirkstoffgehalt kommen, der etwas nützt? Das ist mir nicht klar. :confused: Ich bin zu sehr beeinflusst durch die Pflanzenproduktion als Geldverdienst. Da haben die "alten Hausmittel" keinen Platz. Vielleicht schaden die ja nicht, aber weiter empfehlen würde ich so etwas nicht (Hausmittel in diesem Sinn sind übrigens auch so Sachen wie Aspirin oder Alkohol, Brühen aus bestimmten Pflanzen unter Anwendung rhythmischer Prozesse, Studentenblumen gegen Nematoden, Lavendel neben Rosen...).
Gruß Marco
Bernhard
19.11.2007, 09:05
ich persönlich bin ein großer Freund der alten Hausmittelchen.
Traurigerweise ist von diesem Wissen schon viel zu viel verloren gegangen.
Natürlich sollten die Verwendungen niemals verallgemeinert werden: was für Rosen gut ist, muß für Kakteen natürlich nicht auch zwingend vorteilhaft sein.
Aber genau da sehe ich den Vorteil der alten Hausmittlechen. Jedes hat sich ganz speziell entwickel und/oder bewährt. Vom Brennesselsud bis hin zum Badrianblütenextrakt: alles hat irgendwo seine Berechtigung.
Ich bin auch der Meinung, dass die alten Hausmittel über einen größeren Zeitraum mehr Praxiserprobt sind. Sie haben sich im Laufe vieler Jahre entwickel und sind teilw. von Generation zu Generation weitergegeben worden.
Die Chemie kann zwar genauer dosieren, aber die wenigsten Präparate "verfügen" über so große Praxiserfahrungen, wie das Hausmittelchen der Urgroßmutter.
viele Grüße
Bernhard (der nie vorhatte seinen Kaffe in seine Kateen zu kippen)
Hallo
ich kenne einen privaten Bonsaizüchter der Schädlinge mit Tabaksqualm vernichtet. Er stellt zu diesem Zweck eine transparente,dichte Glocke ( aus Folie ) über die Pflanze und lässt darin im Laufe von ein bis zwei Tagen einige Zigaretten abbrennen. Macht er vor allem bei Bäumchen die blaubereifte Blätter haben und die er deswegen nicht spritzen will. Und blaubereifte Kakteen gibt's ja auch genug.
Gruß Stefan
Das kann man aber nicht ohne Bedenken mit jeder Pflanze machen, es gibt auch welche die den Qualm überhaupt nicht vertragen.
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