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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Das Pflanzprojekt in Siegen-Geisweid



Hartkerius
28.10.2007, 23:22
(Der folgende Text wurde mir mit der Bitte, ihn hier zu veröffentlichen, zugesandt. Hartkerius)

Dies ist sie, von der kahlen Wetterseite aus:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/1/18/Siegen_Monte_Schlacko.jpg/290px-Siegen_Monte_Schlacko.jpg

(Foto: Bob Ionescu • Grösseres Bild: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Siegen_Monte_Schlacko.jpg)

Monte Schlacko hat eine staubig-sandige bis feste Struktur mit schwermetallhaltigem Untergrund. Das graue Substrat wird bei Regen fast schwarz, trocknet jedoch rasch aus. Erstbesiedlung wäre günstig mit Opuntia fragilis, wüchsige Sorten wie 'Freiburg', bestimmt auch Maihuenia. O. fragilis hat zudem den Vorteil, dass abgefallene Triebe ihrerseits anwachsen und so eine zunehmende Fläche einnehmen. Denkbar sind auch von Anfang an eingestreute Cylindropuntien.

Wegen des starken Gefälles könnten eventuell auch Agaven probeweise hinzugefügt werden. Meine Yucca elata-Sämlinge befinden sich im ersten Jahr und sind noch nicht in den Töpfen eingewurzelt. Mag sein, dass im kommenden Jahr ihre Größe ausreicht zum Versuch. Mittels der Pfahlwurzeln dürften sie den Extrembedingungen gut standhalten.

Wie schon erwähnt, unterliegt der lockere Boden ständiger Erosion, und nur mit rascher Bewurzelung vermag eine Pflanze sich zu halten.

Obgleich Konkurrenz fast ausgeschlossen ist, werden wohl kleine Pflanzen dem kaum gewachsen sein und brauchen bereits vorhandene Inseln in Form krautiger etablierter Stauden oder 1jähriger.

Olaf usm Seyerland
30.10.2007, 19:04
Mangels Digikam hatte ich vorigen Beitrag an Herrn Haage geschickt, so dass Hartkerius ihn uns zugänglich gemacht hat. Meinen Dank nochmals.

OPUNTIO
30.10.2007, 20:07
Hallo Olaf
Und diesen Hügel willst du also begrünen, äähh, bestacheln :)
Dann habe ich mal folgende Fragen:
Warum wächst auf dieser Seite des Hügels nichts? Kann nicht nur an der Wetterseite liegen. Auch bei uns gibt es Pionierpflanzen die sich dort schnell ansiedeln würden. Zu starke Erosion kann es auch nicht sein, sonst sähe der Hügel anders aus. Oder wird hier immer wieder Material nachgefüllt?

Ich würde mir erstmal einen Eimer von dem Zeug holen und zuhause versuchen wie die Kakteen und anderen Pflanzen darin wachsen.
Ansonsten finde ich dein Projekt hochinteressant. Wem gehört eigentlich der Hügel? Wenn das Gelände frei zugänglich ist, glaube ich nicht das deine Kakteen dort lange stehen werden.
Gruß Stefan

Olaf usm Seyerland
31.10.2007, 10:08
Auch im Ruhrgebiet nennt man die dortige Bergehalde `Monte Schlacko´. Überall in Deutschland, wo Tagebau vorkommt oder erloschen ist, finden wir solche künstlichen Berge.

Siegen´s Monte Schlacko erscheint auf der Wetterseite mit starkem Gefälle, und bei Trockenheit rieselt ständig der Sand, was einen Anstieg am Fuß bewirkt.

Ja, Schlacko ist öffentlich, doch wird kaum jemand sich die Mühe machen, auf einer derart steilen Böschung rumzuhangeln und sich die Schuh vollschütten lassen- bis auf so einen Kerl, der unbedingt Experimente veranstalten will.

Auf den flachen Seiten befindet sich Waldbestand. Selbst beide an die Wetterseite grenzenden Flanken mit eben so starkem Gefälle sind mit Birken und einzelnen Weiden bestanden.

Das Material eignet sich für Saat und Bepflanzung, wenn es feuchtbleibt. Seine Struktur ist feinmergelig, vergleichbar mit einem Sand- Kiesgemisch 3:1.
Durch diese Beschaffenheit eignen sich nur Kakteen ohne Regenschutz.

Besitzer des Hügels dürfte die Bergbaugenossenschaft oder wie sie heißt sein.

MarcoPe
31.10.2007, 20:29
Hi Olaf,

könntest du dafür vielleicht Unterstützung gewinnen? Ich denke da an eine Universität mit entsprechendem agrarischen Fachbereich oder Fachhochschule in der Nähe.
Du benötigst viel Pflanzenmaterial und eine Menge Zeit...
Über die "staatliche Schiene" wären Fördergelder einwerbbar.

Um einem wilden Kakteenklau vorzubeugen, könnte man mit einheimischen Crassulaceae oder ähnlichem (Pflanzengesellschaften für extensive Dachbegrünung) mischen. Das ist auch zuerst preiswerter. Nach "Gewöhnung der Bevölkerung", könnte man zunehmend die Kakteen fördern und die anderen Pflanzen zurückdrängen.

Bei der Aufgabe würde ich mir regionale Unterstützung suchen. Die Idee sollte doch Anhänger finden. Damit kann man richtig Werbung machen.

Ein Problem sehe ich allerdings: Kakteen (so gerne ich die habe) gehören nicht in unsere Natur. Ein Öko-Projekt ist das nicht. Auch wenn es wahrscheinlich keine Gefahr einer unkontrollierten Ausbreitung gibt, kann so ein massiver nicht einheimischer Pflanzenbestand auch Kritiken hervorbringen.

Falls du Material brauchst, würde ich auch ein Päckchen mit Triebteilen von Opuntien schicken. Mit solchen Spende könnte auch einiges zusammenkommen. Wäre dies in deinem Interesse? Schreibe doch bitte noch mehr zu deinen Ideen, deinen Plänen!

Gruß Marco

Olaf usm Seyerland
31.10.2007, 21:25
Ob du mir Unterstützung zukommen lassen darfst? Oh ja! Damit hätte ich nicht gerechnet.
Hm... Das Ganze über diesem Forum hinaus zu veröffentlichen wäre wohl noch zu unsicher. Das von dir angesprochene Risiko eines Widerstandes erscheint mir zu groß.

Nach ein paar Jahren meiner dortigen Pionierversuche stehn immer noch einige alpine Arten. Sedum spurium ist allerdings kümmerlich- wider Erwarten. Frau Richter bietet 100 Kakteen zur Dachbegrünung an für € 80-90. Auf Einzelpreis umgelegt wäre das günstig. Nur muss ein Hartz 4- Empfänger hohe Ausgaben vermeiden. Um so passender kommt also deine Zusage mit Stecklingen.
Schön für unser Forum wäre auch, wenn ein Mitglied zusammen mit mir am Hang rumhängt und es fotografisch dokumentiert. Würde bestimmt Spaß machen.

Die Haage- Zange wäre auf jeden Fall im Einsatz, auch übliches Werkzeug. Bergsteigerausrüstung? Da erinnere ich mich an Schaukelseile aus Kunststoff. Lassen sich wunderbar zu Schlingen formen. Auf der Kuppe steht eine Bank, an der die Schlinge angebracht werden kann. Nur... Ob ein Schaukelseil auch die erforderliche Länge hat...

Uwe/Eschlikon
01.11.2007, 09:40
Hallo

Ich denke, das Ganze wird nicht so einfach;)
Das Anwachsen in solch einer "Erosionszone" ist nicht einfach, speziell im Winterhalbjahr, wenn durch Tau- und Gefrierphasen vermehrt Rutschungen auftreten können. Aber auch Starkniederschläge können hier Erosion hervorrufen.

Wie lang ist dieser Hang denn schon kahl? Mehrere Jahre?

Normalerweise wird solch ein Hang schnell einmal von einheimischen Pionierpflanzen (zB. Huflattich, Walderdbeere, u.a.) besiedelt. Ist er aber zu stark der Erosion ausgesetzt, gelingt dies auch der Natur nicht.

Somit werden sich auch keine Kakteenableger halten können, selbst wenn das Substrat gut dazu ist. Einzige Abhilfe ist das Anbringen von schräg nach unten gerichtete Holzbrettern als primäre Hangstützen.

Ich würde erst einmal mit einer handvoll Ableger einen Test machen ;)

Uwe

Olaf usm Seyerland
01.11.2007, 17:34
Nu zeigt ja schon das Foto, dass der Hang nicht gänzlich kahl ist. Gepflanzte Weiden und Sekundärbesiedlung stellen die erwähnten Inseln dar. Regen bindet Sand und Staub, so dass das Material bei Feuchtigkeit fester ist als im trockenen Zustand. Faschinen können teilweise nützlich sein, doch kosten sie Zeit und Geld. Besser also setzt man Kakteen oberhalb der Gehölzwurzeln ein.

Sinnvoll wäre event. ausgedienter Maschendraht, wie man ihn bei manchen Straßenstellen gegen Steinschlag anbringt. Aber mal ehrlich: Muss der ganze Aufwand wirklich sein? Genügt nicht, mit einfachen Mitteln einen Grundstock zu etablieren?

Also:
Wer Zeit und Intresse hat, mit mir den Schlacko zu bearbeiten, frage einen Admin, meine Mailaddy zur Verfügung zu stellen. Ich denke, dass der Erfolg in Siegen auch auf anderen Bergehalden gezeitigt werden kann- mit Erfahrungsbonus durch die Pionierbesiedlung.

noisi
01.11.2007, 17:42
... mal 'ne ketzerische Frage ...

Gibt's nicht schon genug Faunen- und Florenverfälschung ?

Ich denke zwar nicht, dass Kakteen sich in Deutschland zu einer Landplage entwickeln würden, trotzdem will sich mir nicht so recht der Sinn dieser Aktion eröffnen.

Olaf usm Seyerland
01.11.2007, 18:04
Das ganze Gerede über Fälschung erweist sich längst schon als Heuchelei. Warum?
Kanadaeiche, Douglasie und weitere Baumarten kommen mittlerweile wild vor, ohne dass irgend jemand etwas dazu gesagt hätte.

Von dieser Warte aus ist es egal, ob Kakteen sich ausbreiten oder nicht. Gegenüber heimischen Pionierpflanzen haben sie den Vorteil, grade mit schnell austrocknendem Substrat zurande zu kommen. Pflanzen am Schlacko sind hauptsächlich:
-Kratzdistel
-Achillea millefolia
-Königskerze

Also Pfahlwurzler und bei der Achillea mit Stolonen versehene Pflanzen, wobei Letztere rar ist wegen ihres höheren Wasserbedarfs. Kakteen und weitere Sukkus passen also durchaus hinzu.

Nu zu deiner eigentlichen Frage:
Kakteen sind eine Futterquelle für
-Insekten
-Vögel
-Kleinsäuger

noisi
01.11.2007, 18:09
... das scheint leider den meisten Leuten egal zu sein ...

Olaf usm Seyerland
01.11.2007, 18:15
Besonders dem deutschen Gartenbau wie der Forstwirtschaft gleichermaßen. Als Gärtner habe ich ja einen Blick dafür, was an Unkraut überall hingeklatscht wird, ohne für heimische Tiere von besonderem Nutzen zu sein- mal ganz abgesehn vom angeblichen "Zierwert", welcher in vielen Fällen überhaupt nicht vorhanden ist.

MarcoPe
01.11.2007, 21:54
Hi Leute,

hier beginnt, finde ich, eine interessante Diskussion!

In Deutschland haben sich mittlerweile mehrere Hundert Pflanzen ausgebreitet, die nicht ursprünglich hier vorkommen. Teilweise bedroht dies leider die einheimische Pflanzen- und Tierwelt, verursacht immense Kosten in der Bekämpfung oder bedroht unsere Gesundheit (Ambrosia) . Dies sollten wir nicht vergessen. Manchmal weiß man vorher einfach nicht, was man mit dem Auspflanzen einer "neuen" Pflanze anrichtet.

In Bezug auf die Kakteen sehe ich aber keine Gefahr. Diese Pflanzen sind so wenig unseren Umweltbedingungen angepasst, dass wir uns immer um sie kümmern müssen. Bei mir im Garten finde ich allerdings manchmal Keimlinge von Opuntien an ganz unerwarteten Stellen...

Worin liegt der Sinn dieser Bepflanzung? Darin, etwas ungewöhnliches zu tun? Zu zeigen, dass wir unsere eigenen Wüsten ähnlichen Landschaften erzeugt haben? In einer Provokation?
Ich unterstelle Olaf mal, dass er ein kleines Stück Landschaft einfach mit Kakteen gestalten möchte, um zu sehen, was passiert. Für mich reichte dies als Grund aus.

Gruß Marco

Olaf usm Seyerland
02.11.2007, 01:54
Wie gesagt, bieten Kakteen der heimischen Tierwelt Nahrung und Unterschlupf. Karstland ist nicht grade ursprünglich, und nur wenige Pflanzenarten kommen darin zurecht.

Es ist intressant genug, diese ökologische Niesche mit geeigneten Xerophyten zu besiedeln. In unseren Gärten schaffen wir künstlich verschiedene Landschaften. Das Projekt geht einen umgekehrten Weg:
Die bereits durch Andere hergestellte künstliche Landschaft mit Pflanzen zu bestücken, die für solche Extremstandorte prädestiniert sind und auch nur dort gedeihn.

Jessy
02.11.2007, 12:38
Ich find das Projekt nicht wirklich gut begründet! Nur um mal zu sehen was passiert ist der Aufwand und das Risiko für die einheimische Natur zu groß! und außerdem müsste man das ganze vorher mit dem Besitzer des Grundstücks absprechen, vielleicht auch noch mit der Artenschutzbehörde(kenn mich da nicht aus)! Könnte man besser mit einheimischen Pflanzen bepflanzen, die in anderen Regionen zurückgedrängt werden! Damit würde die Einheimische Tierwelt wahrscheinlich sogar besser klarkommen, als mit Kakteen, die aus anderen Ländern eingeführt wurden!
by Jessy

Olaf usm Seyerland
02.11.2007, 14:17
Jessy, du befindest dich im Irrtum:
Kratzdisteln bieten ausschließlich dem Distelfinken, Stieglitz, Futter. Von den anderen dortig vorkommenden Pflanzen kann man gar nichts erwarten.
Und welche "Gefahr" besteht für welche "Natur"?
Siehst du, da wird übertrieben, denn die Kakteen vermögen sich nur in solchen Standorten zu behaupten. Klar wusste ich, dass nicht Alle zustimmen würden. Und eben so sicher ist es ungleich schwieriger, heimische Sukkus dort anzusiedeln- wie der Versuch mit Sedum spurium gezeigt hat.

Du suchst eine Rechtfertigung? Sie geht aus den bereits erörterten Punkten hervor, doch für dich nenne ich den wichtigsten Aspekt:
Neben der Acker- Kratzdistel sind nur Kakteen so trockenheitsverträglich. Besonders Maihuenia dürfte sich als ideal für solchen unwirtlichen Extremstandort erweisen.
An Futter bieten Kakteen zahlreichen Kleintieren wie folgt
-Nektar
-Pollen
-Früchte
-Saat

Bedrohte Bodenbrüter finden eine Niesche, denn mittlere bis hohe Kakteen, Letztere sind Cylindropuntien, geben ihnen genug Deckung und Halt für das Nest so wie zusätzliche Singwarten und Spähplätze.

Denk mal an Würger wie Neuntöter: Die Dornen weiß er für seinen Vorrat zu nutzen.

Ob ich erst reden müsse mit dem Besitzer? Negativ, denn die Genossenschaft ist froh, wenn sich jemand über die Kahlflächen erbarmt.

Jessy
02.11.2007, 14:35
Ich mein ja auch nicht mit Disteln oder anderen Krautgewächsen zu besiedeln, sondern mit Strauch und Baumgewächsen die schon etwas größer als Keimlinge sind dementsprechend kräftige und tiefe Wurzeln die den Hang in einigen Jahren stabilisieren dürften! Die haben auch den Vorteil des Unterschlupfes für Bodenbrüter! Ich bezweifle allerdings das die heimische Tierwelt mit Kakteen vertraut ist und mit ihnen Umgehen kann!Als Beispiel wie soll eine Meise die noch nie einen Kaktus gesehen hat wissen das man die Samen fressenkann!
By Jessy
PS:warum eigentlich so agressiv ich hab nur gesagt was ich davon halte!

Jessy
02.11.2007, 14:41
Ach ja noch was könnte mich mit Spinnwebhauswurz beteiligen Falls interresse besteht!
By Jessy

Olaf usm Seyerland
02.11.2007, 14:52
Ääääh, da kann ich dich entwarnen:
Ich habe mich nicht geärgert.
Nu sind Meisen und Finken für ihre gute Lernfähigkeit bekannt und bringen ihren Artgenossen schnell bei, wie man das neue Objekt nutzen kann. Zudem fällt einem Tier sofort auf, wo sich Früchte befinden. Die verbreiteste Lockfarbe ist Rot.

Alle klagen über das Bienensterben. Warum?
Das liegt zum Teil am chemischen Cocktail, den die irregeführte Landwirtschaft auf ihre Flächen ausbringt. Kakteen eines Trockenstandortes werden wohl selten mittels Lufteinsatzes besprüht. Auch sonstige Emission bleibt auf Monte Schlacko im akzeptablen Bereich.
Bienen und Falter haben also hier ihr Auskommen.

Ja, Jessy, ich danke dir für dein Angebot und nehme es gerne an. Die Pflanzen hatte ich nach eigener Erfahrung stets als Topfgut vorkultiviert und mit gut ausgebildetem Ballen ausgepflanzt. Mangels Stellplatzes kann ich eh nur immer kleine Mengen kultivieren, um sie jeweils in 1 oder 2 Etappen zum Schlacko zu bringen.

Gehölze halten sich nicht gut, wie die kümmerlichen Strauchweiden zeigen. Selbst einzelne Sanddorne, die man dort sieht, mickern vor sich hin. Es fehlt einfach an Wasser. Deshalb halten sich nur Pfahlwurzler. Bei Opuntia fragilis `Freiburg´ befand sich auch ein einzelner Trieb neben der gelieferten Pflanze. Herausgelöst zeigte er eine Pfahlwurzel. Den habe ich im Ort bei einer Firma zu den dortigen Sukkus in den Split gesetzt.

Kakteen wurzeln demnach wie die Kiefer mit einem Pfahl zum Verankern und Wasserfördern. Die zusätzlichen Flachwurzeln dienen zur Mineralaufnahme im oberen Bodenbereich.

OPUNTIO
02.11.2007, 19:29
Mach ruhig Olaf, und lass dir nicht reinreden. Wer meint das wäre Floraverfälschung hat zwar theoretisch recht, aber eine Gefahr für die einheimischen Pflanzen stellen Kakteen in keinster Weise dar. Nur an ganz,ganz wenigen Stellen in Deutschland würde sich eine Population aus frei ausgepflanzten Kakteen länger als maximal ein Jahrzehnt ohne Pflege halten. Irgendwann kommt ein üngünstiger Sommer und vielleicht gleich darauf ein noch ungünstigerer Winter und das war's dann.
Und wer denkt er muss die ''einheimische'' Vegetation vor fremden Arten schützen,dem sei folgendes gesagt:
Als erstes sollte man unterscheiden zwischen wirklichen Schädlingen, die andere Pflanzen einfach überwuchern.( z.B. Indisches Springkraut, Staudenknöterich)
Dann gibt es Pflanzen, die unsere Flora sinnvoll bereichern und ergänzen. Zum Beispiel die, zum Teil schon vor Jahrhunderten, eingeführten Bäume.
Robinie, Douglasie und ja,auch die überall anzutreffende Kastanie gehören ursprünglich nicht hierher.
Je grösser die Artenvielfalt, desto besser. In Nordamerika gibt es auf demselben Breitengrad unter vergleichbaren klimatischen Bedingungen wesentlich mehr Bäume, Sträucher und überhaupt Pflanzenarten.
Deutschland besteht zu fast hundert Prozent aus Kulturlandschaft. Auch die Lüneburger Heide ist vom Menschen( durch seine Schafe) geschaffen worden. Trotzdem ist sie ein wertvolles Biotop für die dort lebenden Tiere und Pflanzen die es sonst dort nicht geben würde.

Was ist denn das Freigelände eines großen Botanischen Garten anderes als eine kontrollierte Ausbringung von Pflanzen die eigentlich nicht hierher gehören. Ich habe mir vor fünf Jahren in Schottland den Wald beim Blair Atholl Castle angesehen. Dort gab es Mammutbäume und vieles mehr was nicht dorthin gehörte. Trotzdem wirkte der Wald harmonisch in seiner Artenvielfalt.
Noch beeindruckender fand ich den Privatwald und die Pflanzensammlung des Grafen Corsini in Porto Ercole nördlich von Rom, die ich vor ca. 12 Jahren besichtigen durfte.
Wen also Olaf's kleines Projekt zu sehr stört, der stelle sich einfach einen Zaun darum vor mit einem Schild ''Botanische Versuchsstation''
Gruß Stefan

MarcoPe
02.11.2007, 22:36
Olaf, sammel die ganzen Argumente, vielleicht brauchst du sie, wenn du in dein Projekt richtig einsteigst!
Wie gesagt, wenn es soweit ist, werde ich dir ein Päckchen mit Opuntien-Trieben meiner robusten Art senden. Die Art kenne ich zwar nicht, aber die wird sich hier im Forum noch bestimmen lassen.

Ich finde, deine Idee hat was! :-)

Gruß Marco

noisi
02.11.2007, 22:45
Schön das ich mit meinen ketzerischen Gedanken ein bißchen Schwung in die Sache gebracht habe ... :)

Ich wiederhole mich nochmal, mit anderen Worten:

Mach das mal und mach Fotos davon, damit wir auch was davon haben.

Ich bin keineswegs dagegen, da ich davon ausgehe das sich jene Kakteen eben nicht, wie andere Gewächse, pestartig ausbreiten werden.

Von daher, viel Spaß dabei !

Olaf usm Seyerland
02.11.2007, 23:59
Wer mich unterstützen mag mit Nachwuchs, melde mir das mal via PN. Jetzt, in der Bekanntmachungsphase, passt es ja noch ganz gut in unsere Beiträge. Wenn es aber konkret wird mit festgelegten Zeitpunkten, also Senden und Ausbringen, ist Privatfunk doch besser.
Wer also Überschuss an Pflanzen hat- Stecklinge, Ableger und Sämlinge sind mir gleichermaßen willkommen. Beste Pflanzzeit scheint mir der Frühling zu sein, vielleicht nach dem Spätfrost. Dann ist Regenzeit, und stärker werdende Besonnung bringt unsere Sukkus auf Trab. Also, erschdemo dn Windr abwarde, he-e.

Das bedeutet aber keinesfalls, hier niggs weiter zu schreiben. Denn sicher kennen Manche noch weiteres Ödland, Karstgebiete und Bergehalden, die zu studieren schon alleine intressant ist.

DerGraf
05.11.2007, 14:31
Hallo Olaf

Ich finde dein Projekt sehr interessant! Ich möchte jedoch warnen, vor zu kleinen Pflanzen. Gerade bei O. fragilis bin ich sehr skeptisch. Pfahlwurzel hin oder her, bereits bei einer minimalen Erosion wird die Pflanze komplett bedeckt. Das Gleiche gilt auch für Sempervivum.
Ich würde es mit grösseren Arten versuchen. O. macrorhiza wäre möglicherweise ein gute Wahl (weil grösser, wüchsig und Pfahlwurzel).

Yucca elata wäre sicherlich auch ein optimaler Kandidat auf grund der riesigen Pfahlwurzel. Vielleicht hat ja jemand Sämlinge übrig...!?

Ansonsten wären wie schon erwähnt Cylindropuntien ein Versuch wert. Jedoch ist es Fraglich ob die sich halten können. Vielleicht wenn man ordentliche Stecklinge hat, welche man relativ tief setzten könnte...

Ich könnte dir „leider“ lediglich mit Cylindropuntia kleiniae dienen...
Bei dieser Opuntie finde ich immer wieder interessante Insekten die darin Schutz suchen. Allerdings haben auch Spinnen diesen Platz in dem Stachelgewirr für sich entdeckt. Es macht also durchaus Sinn sich Pflanzen zu bedienen welchen diesem schwierigen Standort gewachsen sind, wenn die einheimische Natur für diesen künstlichen Hügel nichts parat hat. Meine Unterstützung hast du auf alle Fälle! :D

Grüsse
philipp

Olaf usm Seyerland
05.11.2007, 17:38
Sehr schön, Verbündete zu haben in dieser Sache!
Bei Opuntien und Cylindros brauche ich ja nur Stecklinge ohne Substrat im Winterlager, da sie erst im Frühling Wurzeln bilden.

Wer mir also schon jetzt Material zukommen lassen will, fragt mich besser per PN, dass ich meine Lieferanschrift zur Verfügung stellen kann.

Stecklinge kann ich in 2 oder mehr Lagen überwintern, sie blühn ja frühstens erst im 2. Standjahr und brauchen deshalb nicht volles Licht. Der Bestand wird sich durch Selbstsaat und Ableger halten, wenn alles gut läuft.

Sämlinge zu verschicken ist mir im Frühling sicherer.

Jedenfalls wird es Einiges zu berichten geben, wenn das Projekt erst mal angelaufen ist.
`Bestandentwicklung winterharter Sukkulenten unter mitteleuropäischem Klima an einem Extremstandort´könnte beispielsweise ein darauf basierender Artikel heißen. Wenn es gut läuft, kann uns das Aufschlüsse geben zur Kultivierung auf größeren Flächen. Da hat man den Hang tschechicher Straßen und Autobahnen mit Opuntien bestückt, und auch wären Bahndämme denkbar. Letztere sind ja nicht länger ölgetränkt, schließlich wurden die Holzschwellen durch Beton konsequent ersetzt. Besonders stillgelegte Gleisflächen sind verlockend für Dachgrün und Kakteen.

OPUNTIO
05.11.2007, 19:17
Hallo Olaf
Wo genau in der Tschechei sind diese Straßen? Würde ich mir gerne mal ansehen. Ich wohn direkt an der Grenze, hab also nicht weit.
Gruß Stefan

Olaf usm Seyerland
06.11.2007, 03:26
Im Haage- Buch `Winterharte Kakteen´von Fritz Kümmel und Konrad Klügling, Seite 86.
Dort steht etwas über die Autobahn Prag- Brno. Sie haben blühende Kakteen gepflanzt.

Uwe/Eschlikon
06.11.2007, 08:15
Im Haage- Buch `Winterharte Kakteen´von Fritz Kümmel und Konrad Klügling, Seite 86. Dort steht etwas über die Autobahn Prag- Brno. Sie haben blühende Kakteen gepflanzt.

Ich denke, das liegt schon über 30 Jahre zurück. Ob da noch was zu sehen ist ???

Um nochmals auf das Ausgangsthema zurück zu kommen:
Mich würde schon Wunder nehmen, ob das Experiment gelingt!

Wie erwähnt, bin ich skeptisch. Ich denke, die Erosion ist zu stark. Sonst wäre der Hang schon längst von einheimischen Pflanzen besiedelt und zugewachsen worden. Ich sehe das bei uns in den Alpen. Dort wo ständig Erosion und Rutschungen statt finden, haben auch Pionierpflanzen ihre liebe Mühe. Und in den Alpen wachsen auch sehr trockenheitsliebende, zähe Arten.

Kakteen sind wohl für extrem trockene Standorte geeignet, nicht jedoch für ausgesprochen erosive Standorte, die behagen ihnen auch nicht. Und sollte es im Frühling wirklich eine längere Trockenperiode geben, wirst Du wohl mit ein paar Giesskannen voll Wasser dorthin pilgern müssen ;)

Grüsse, Uwe

urs
06.11.2007, 18:19
ich meine, die Kakteen werden keine Chance haben. Kakteen sind keine Pionierpflanzen. Sie werden innert kürzester Zeit zugedeckt, abgerutscht, vertrocknet oder überschwemmt sein.

Wenn das Gelände kakteenideal wäre, dann würden schon lange andere Ruderalpflanzen mit Erfolg dort wachsen.


Urs

Ralph
06.11.2007, 19:05
Vielleicht gibt es geeignete Nischen an den Übergängen der grünen Flächen zum Erosionshang, Einzelheiten dazu kann man auf dem Bild nicht erkennen.

Viele Grüße
Ralph

elkawe
06.11.2007, 19:57
Die Idee an sich find ich gar nicht so schlecht.

Anfangen mit Bepflanzen würde ich von der Seite her, die schon bewachsen ist. Von da aus schrittweise die Hangbefestigung mittels eingeschlagener Stöcke weiterführen.
Ob von dieser Bepflanzung des Hügels eine Gefahr für die Umwelt ausgeht, bezweifle ich hier mal ganz stark. Durch die Bäume, die den Hügel eingrenzen und damit den Versuchskakteen den Lebensraum im Anschluss nehmen, bleibt die Sache von vornherein eingeschränkt. Das Restrisiko von Plünderern bleibt natürlich.

Ralph
06.11.2007, 20:18
Hallo elkawe,

Dein Vorschlag ist dann vielleicht sogar die einzige Möglichkeit für Olaf, die Kakteen anzusiedeln, jedenfalls solange er ein Einzelkämpfer ist.

Viele Grüße
Ralph

MarcoPe
06.11.2007, 20:54
Hi elkawe, Ralph und Olaf,

ich würde sogar eher oben beginnen, denn dort kann erodierendes Material nichts verschütten und die Bepflanzung verhindert von oben nach unten eine weitere Erosion.

Gruß Marco

elkawe
07.11.2007, 10:59
jedenfalls solange er ein Einzelkämpfer ist.

An die große Glocke würde ich dies anfänglich auch nicht hängen. Ich habe mir hier bei uns ein ähnliches Stück ausgeguckt. Je mehr man das aber bekanntmacht, umso mehr Neugierige könnten u.U. das Projekt gefährden.

Was ein wenig stört, der kahle Hang, du schreibst die Wetterseite, zeigt demzufolge nach NW?

Olaf usm Seyerland
08.11.2007, 20:32
Also, westwärts auf jeden Fall.
Das Problem beim Gipfel ist: Grade dort finden sich Besucher ein. An eine Besiedlung der leicht baumbestandenen Flanken habe ich länger schon gedacht. Nordseite weist wenige Meter unter dem Gipfel schon stellenweise zu dichtes Gehölz auf. Am Gipfel selber befindet sich eine kleine Ebene mit Gras. Dort konnte sich ein Alpinsortiment halten. Die Südseite ist freier, dafür aber auch trockener und erosiver. Dort, an der Kante, steht seit wenigen Jahren der kleine Bestand an Sedum spurium. Auch Sempervivum hat überlebt.

Fazit: Erstpflanzung mit bewurzelten Yuccastecklingen und Maihuenia denkbar. Sonst Cylindros und Opuntien der macrorhiza- Klasse.

Elkawe, beschreibe uns bitte mal die von dir untersuchte Fläche.

elkawe
08.11.2007, 21:16
Elkawe, beschreibe uns bitte mal die von dir untersuchte Fläche.

Die Fläche ist von keinem Neugierigen, es sei denn ich mach es bekannt, zu erreichen. Durch den Strassenneubau sind bei uns von der "Aussenwelt" abgeschnittene Flächen und Hänge entstanden, die sich geradezu für derartige Versuchsobjekte eignen.
Die Flächen sind abgegrenzt, so dass nicht einmal mein Förster (meine Kakteensammlung kennt er) befürchten muss, ich würde seinen Wald verunstalten.
Eine geeignete Fläche findet sich dann im Frühjahr, wenn ich dann die Beschattung während der Wintermonate endgültig (nicht immer scheint die Sonne hier) festgestellt habe.

Olaf usm Seyerland
08.11.2007, 23:35
Mich deucht, es wird spannend...

Olaf usm Seyerland
10.11.2007, 15:36
Wie verhalten sich Delos bei ihrer Ansiedlung?
Dieser Frage nachzugehn passt gut in das Projekt- in die Projekte, wie wir mittlerweile besser sagen. Die Pflanzen verfügen über eine gute Vermehrungsrate, schnelle Wurzelbildung und Regenfestigkeit- von wenigen Arten abgesehn.

Somit scheinen sie für eine mit weiteren Sukkus kombinierte Ausbringung bestens geeignet zu sein.

An als regenfest geltenden Arten habe ich:
D. floribundum von Kießling
D. aberdeenense
D. congestum
D. Graaf- Reinet Ouberg, RSA

Sicher lassen sich weitere Kandidaten für unsere Vorhaben finden.

Nebenbei passt gut zu den Exoten Campanula rotundifolia, die nahezu unverwüstlich mit fast allen Böden zurechtkommt. Ihr zierlicher Wuchs erlaubt es den Sukkus, in direkter Nachbarschaft mit ihr zu gedeihn. Das habe ich erfolgreich geprobt in der Kastenkultur. Hinzu kommt eine Staude ähnlichen Wuchses, die Felsnelke, ebenfalls mit reicher Saat. Unter den vor Jahren angesiedelten Alpinen befindet sich auch die Heidenelke. Sie harmoniert mit Grasland.

Uwe/Eschlikon
12.11.2007, 08:42
Hallo Olaf

Delospermas sind hingegen eine Delikatesse für allerlei Rotwild ;)

Sind zB. Rehe oder Hirsche in der Nähe...na, die werden sich im Winter auf die willkommene Abwechslung freuen. Habe einschlägige Erfahrungen damit gemacht.

Uwe

OPUNTIO
12.11.2007, 17:54
Wie sieht es denn an feuchten Tagen mit Nacktschnecken aus? Frische Triebe von schwachbedornten Opuntien sind für die eine Delikatesse.
Gruß Stefan

Olaf usm Seyerland
12.11.2007, 18:58
Wird sich zeigen, wie die Pflanzen mit Verbiss zurechtkommen. Bergehalden scheinen zu unruhig zu sein für Schalenwild. Höchstens Wühlmäuse verschiedener Arten kommen als Weidegänger neben Schnecken in Frage. Doch ein so trockenes Terrain wird fast nur von Gehäuseschnecken bezogen. Bleibt einzig der Nagerbestand, und es ist fraglich, ob Delos nicht auch Bitterstoffe bilden, die den Tieren Einhalt gebieten.
Falls nicht, können wir dennoch unbesorgt sein bei der Vielzahl anfallender Sämlinge. Da sind auch noch Reduzenten in Form des Milans. Immer wieder trägt er Mäuse zu seinen Küken. Da Aber die Wühler wegen der menschlichen Präsenz die Nacht bevorzugen, haben Käutze und vermutlich auch Marderartige ihr dortiges Streifgebiet.
Hohlwege zeigen die Anwesenheit von Kleinnagern, und warum sonst kommt bei Ruhe der Greif und umsegelt Schlacko?
Im Wald selber suchen sich Amseln ihr Futter, was eine Schneckenplage ebenfalls verunmöglicht. Außerdem weichen diese Mollusken Sandgebieten aus- bis auf die wenigen Gehäuseschnecken, und ihre Zahl bleibt gering.

Claus-SI
11.12.2007, 13:54
Hallo Olaf, ich wohne hier in Siegen ( Dreisbach) habe seit 20 Jahren Trachycarpus Fortunei, Jubaeaa draußen, jetzt ungef. 1 Jahr Yuccas, Agaven, Opuntien, Sukkulenten aller Art. Meine Frage an Dich ist folgende: nimmst Du das Substrat vom Monte Schlacko für Deine Pflanzen??? Ich suche noch ein ideales Substrat, welches ähnlich ist wie im Naturvorkommen von Agaven oder Opuntien.

Wäre schön, wenn wir uns mal treffen könnten.

Meine Mail: clauskrieb@web.de

Gruss

Claus-SI

P.S. bin im Forum von Fritz hHochstätter Yuccas. www.fhnavajo.de

Olaf usm Seyerland
07.01.2008, 20:59
Woah, stark, super!
Ich konnte erst jetzt wieder ins Forum, denn...
Mein Anbieter muss den Port neusetzen, bevor ich wieder synchron bin. Auch das Telefon hängt per Flat im Tarif drin- ich kann also noch nicht wieder angerufen werden, melde euch aber dann die neue Bereitschaft. Momentan schreibe ich also von der Uni aus, wo ich eine Lesekarte für Externe erstanden habe.

Claus, gerne will ich dich besuchen, und sicher können wir viel gemeinsam baldowern und uns am Schlacko betätigen. Bin jedenfalls hocherfreut, vor Ort jemanden haben zu dürfen.
Deine Mailaddy und URL habe ich notiert.

Sagt mal, wie findet ihr diesen mildnassen Winter?
Meine Sukkus haben sich unerwartet gut gehalten- selbst Opuntia histricina im direkten Regenbereich zeigt sich unbeeindruckt.
Auch die 3 Agaven sind völlig intakt, obwohl sie ebenfalls nass werden und noch im alten Substrat eingetopft sind.
Zu hoffen ist, dass der karge Frost ausreicht für den Pedio, der laut Beschreibung eben Frost benötigt.

Claus, an Substrat habe ich ursprünglich Maulwurferde mit Sand gemischt 1:1 bis 1:2. Den Sukkus jedoch verschaffe ich ein Pflanzbett aus Aqualit, einfach gebranntem Lehmgranulat mit Spurenelementen versetzt aus dem Zoogeschäft. Lese mal Opuntio´s Anmerkung zum Boden in den vorigen Posts. Offenbar brauchen Sukkus hier im feuchtgemäßigten Mitteleuropa und besonders im verpissten Seyerland stabiles Granulat ohne Feinerde/Humusanteil.

Übrigens wohne ich in Büremich, he-e.

Claus-SI
11.01.2008, 16:14
Hallo Olaf,dass ist gut zu wissen,welches Substrat Du hier in Siegen nimmst. Wo hast Du denn Aqualit gekauft??
Die Temp.in min. war bei mir - 9,4°C am: 23.12.07!
Momentan habe ich per Post sehr viele Ableger aus unserem Yuccaforum bekommen, so dass ich jetzt bis März Beschäftigung habe.
Da ich mit den Sukkulenten noch relativ "NEU" bin, jedoch meine Freilandpalmenerfahrung mir seit 20 Jahren auch zu Gute kommt,werde ich mich hier noch richtig einarbeiten müssen. Sehr viele Anregungen habe ich von Uwe (CH) !
Im April kommt meine bewurzelte 110 cm Yucca thompsoniana ins Freiland, ebenso ein Mix von rigida x rostrata, und an die 20 Freilandagaven.

Wann bist Du denn tel. wieder erreichbar???

Schönes Wochenende,

Gruss

Claus-SI

Claus-SI
11.01.2008, 18:06
Dieses Thema reizt mich schon seit 3 Jahren. Von meiner Hanfpalme ( Trachycarpus fortunei) habe ich eigene Samen ( ca. 20.000 Stck) wovon ich etliche verwildert auspflanzen werde.

Olaf kennt sich je in Siegen aus, und zwar an der Auffahrt von der Schnellstrasse zu IKEA, ist linke Hand ein großes felsiges Gelände,dort möchte ich einige Opuntien etc. frei auspflanzen. Dass Gelände davor ist schon mit Beton zugegossen worden ( wegen ev. Erdrutsch) ! Dieses Gebiet ist vollsonnig und kaum zugehbar. direkt daneben, am Tierheim Siegen sollen die Freilandpalmen in 2008 ausgesät werden.

In der Schweiz gibt es schon "Verwilderungen" von Hanfpalmen. Was in Meran ( Süd-Tirol) mit den Opuntien klappt, warum soll es hier nicht auch gehen.
Sicherlich werden die Leute vom hießigen Umweltamt etwas dagegen haben, aber was kann man denn heute schon: "Heimische Gewächse" nennen???

Vor 300 Jahren gab es in Deutschland mal gerade 5 Laubbaumsorten, alles andere ist zugewandert. Ich wehre mich dagegen, etwas heimisch zu nennen, denn die Tulpen kommen aus der Türkei, und vieles andere ist auch nicht gerade aus Deutschland.

Die Idee, den Monte Schlacko mit Sukkulenten zu bepflanzen finde ich sehr gut, ................. / es wird Zeit, dass es auch in Deutschland Wildvorkommen solcher Pflanzen gibt!!


Gruss

Claus-SI

Olaf usm Seyerland
14.01.2008, 15:05
Claus, einziger Zoohändler in Siegen ist- im Gegensatz noch weniger Jahre zuvor- Pfaff in der Galeere... äh... Galerie. In Weidenau Samen- Schneider und in Eiserfeld Küpper, beim Walmarkt auch noch jemand mit kleinem Laden in einem Treibhaus oder so ähnlich.

Das Aqualit hole ich immer bei Pfaff. Es ist zwar nicht billig, dafür aber zeigen selbst Opuntia histricina keine Schäden, obwohl sie direkt im Regen stehn.

So bald ich wieder on bin, melde ich mich bei dir, und wir können das Palmenerlebnis gemeinsam zelebrieren so wie weitere Feldzüge planen.:lol:

MarcoPe
14.01.2008, 23:28
Hallo Claus-SI,

woher hast du denn die Information mit den fünf Laubbaumsorten? Da ist doch mit Sicherheit eine sehr starke Untertreibung!

Gruß Marco

noisi
16.01.2008, 11:52
Ja, ist es auch, es gab auch vor 300 Jahren defintiv mehr Laubbaum-Arten in Deutschland. Allein die Gattung Sorbus hat schon -zig in Deutschland endemisch vorkommende Arten.


... Sukkulenten zu bepflanzen finde ich sehr gut, ................. / es wird Zeit, dass es auch in Deutschland Wildvorkommen solcher Pflanzen gibt!!

Es gibt auch in Deutschland wild vorkommende Arten, ausgepflanzte Vorkommen sind allerdings keine Wildvorkommen ... !

Uwe/Eschlikon
16.01.2008, 14:39
An Sukkulenten gibt es in Deutschland bestimmt 2 Dutzend oder mehr Arten ;)
Ich denke da an Sedum oder Crassulas...

Ausgewilderte Vorkommen von Kakteen in der Schweiz gibt es mehrere:
- Graubünden (Domleschg)
- div. im Tessin
- im Wallis (zB. Burghügel bei Sion, zw. Mörel und Brig an den Südhängen, in den Rebbergen zB. bei St. Leonhard, wo sogar ein Wild-Vorkommen von Cylindropuntia imbricata im Werk "Flora der Schweiz" erwähnt ist)

Bei den anderen Arten handelt es sich um O.humifusa oder O.macrorhiza (welche fälschlicherweis als O.rafinesquei im Umlauf ist).

Gruss, Uwe

Olaf usm Seyerland
17.01.2008, 16:37
Diese aufgezählten Arten machen das Rennen. O. humifusa soll auch mit winterfeuchtem Sand zurechtkommen, wie in `Winterharte Kakteen´, Kapitel über die Standorte, angegeben.

Olaf usm Seyerland
17.01.2008, 16:46
Opuntia humifusa soll selbst mit winterfeuchtem Sand zurechtkommen, wie uns im Kapitel über die Standorte in `Winterharte Kakteen´ gesagt wird.

Olaf usm Seyerland
24.01.2008, 15:02
Aktualisierung:
Habe 5 mal Opuntia arenaria von Kiessling bekommen.
Bei 3 Portionen waren je 2 Pflanzen zusammen, ergibt also 8 Stck für den Preis von 5. Äußerlich zeigen sie Winterschrumpfe.
Eigenart:
Ihre Triebe brechen leicht ab wie bei O. fragilis. Dadurch ergaben sich zusätzlich 6 Ableger, welche ich zunächst in das von den Wurzeln gefallene Substrat gesteckt habe, in der Wohnung.
Bedornung:
Zierliche, grade Spinae. Große mehr oder weniger im rechten Winkel abstehend. Mittelgroße spreizend, aber kaum vom Trieb abstehend. Kleine Dornen liegen quer an Haut an und ergeben rundum eine Art Zaun. Ohne nennenswerte Glochiden.
Stolonen:
Keine zu sehn, wahrscheinlich saisonal.
Blüte:
Gelbe Schale, so weit auf Bild zu erkennen.
Besonderheit:
Kiessling bietet eine "zwergige" Sorte an, also keine Nominatform. Aber das ist besser als nichts.

Zusammen wären es 14 Sandopuntien, die auf ihren kommenden Einsatz warten.

urs
10.02.2008, 17:17
Dieses Thema reizt mich schon seit 3 Jahren. Von meiner Hanfpalme ( Trachycarpus fortunei) habe ich eigene Samen ( ca. 20.000 Stck) wovon ich etliche verwildert auspflanzen werde.

Olaf kennt sich je in Siegen aus, und zwar an der Auffahrt von der Schnellstrasse zu IKEA, ist linke Hand ein großes felsiges Gelände,dort möchte ich einige Opuntien etc. frei auspflanzen. Dass Gelände davor ist schon mit Beton zugegossen worden ( wegen ev. Erdrutsch) ! Dieses Gebiet ist vollsonnig und kaum zugehbar. direkt daneben, am Tierheim Siegen sollen die Freilandpalmen in 2008 ausgesät werden.

In der Schweiz gibt es schon "Verwilderungen" von Hanfpalmen. Was in Meran ( Süd-Tirol) mit den Opuntien klappt, warum soll es hier nicht auch gehen.
Sicherlich werden die Leute vom hießigen Umweltamt etwas dagegen haben, aber was kann man denn heute schon: "Heimische Gewächse" nennen???

Vor 300 Jahren gab es in Deutschland mal gerade 5 Laubbaumsorten, alles andere ist zugewandert. Ich wehre mich dagegen, etwas heimisch zu nennen, denn die Tulpen kommen aus der Türkei, und vieles andere ist auch nicht gerade aus Deutschland.

Die Idee, den Monte Schlacko mit Sukkulenten zu bepflanzen finde ich sehr gut, ................. / es wird Zeit, dass es auch in Deutschland Wildvorkommen solcher Pflanzen gibt!!


Gruss

Claus-SI

ja im Tessin hat es verwilderte Hanfpalmen..und diese verdrängen einheimische Pflanzenarten.

Ich finde das äusserst bedenklich, wenn fremdländische Pflanzen mit Absicht ausgewildert werden.
In der Schweiz ist das auch verboten,wie es in Deutschland ist,weiss ich nicht.
Aber es ist bitte davon abzusehen, zu gross kann der Schaden werden.
Als Beispiel sei der Riesenkerbel oder der Japanische Knöterich erwähnt.

Olaf usm Seyerland
13.02.2008, 20:57
Und wie sollen die Trachicarpen andere Pflanzen verdrängen können, Urs?
Nenn uns bezüglich der Kakteen mal Beispiele, wie sie der als heimisch geltenden Flora gefährlich würden.

MarcoPe
13.02.2008, 22:52
Ich finde das äusserst bedenklich, wenn fremdländische Pflanzen mit Absicht ausgewildert werden.

Das ganze Leben ist ein Kreislauf - und dieses Thema jetzt auch! Den Diskussionspunkt hatten wir hier doch schon mal, manno.

Gruß Marco :roll: ocraM ßruG

Alex1
13.02.2008, 23:31
Zitat:
Und wie sollen die Trachicarpen andere Pflanzen verdrängen können, Urs?
Durch kräftige Vermehrung...
http://i14.photobucket.com/albums/a323/gr1/palmenwald3.jpg
und die Bildung dichter, schattiger Bestände. (Bilder aus dem Tessin)
http://i14.photobucket.com/albums/a323/gr1/palmenwald4.jpg

Kakteen verhalten sich bis jetzt meines Wissens in der Schweiz nicht invasiv. Aber immerhin verwildern sie. An so einem, von den Standortfaktoren her isolierten Ort sehe ich keine grosse Ausbreitungsgefahr. An jeder (feuchteren) Stelle runherum dürften Kakteen nicht konkurrenzfähig sein.

Uwe/Eschlikon
14.02.2008, 08:23
@Alex und alle anderen

Das Auswildern könnte man eh nur verhindern, wenn man das Anpflanzen sämtlicher Nicht-heimischen Pflanzen auch im eigenen Garten verbieten würde!

Bei den Kakteen funktioniert das Auswildern ganz einfach:
Vögel, Füchse, Marder und Igel, ja sogar Katzen, sind ganz scharf auf die süssen Früchte an den Feigenkakteen. Die Samen fallen heraus oder passieren den Darm, was besonders bei Vögel auch auf längere Distanz funktioniert. Opuntia fragilis-Formen bleiben zudem am Fell hängen (habe selber schon Ableger von meinen fragilis auf der anderen Strassenseite entdeckt;))
Sämtliche in der Schweiz bekannten Wildvorkommen sind auf diese Art und Weise entstanden.

Aus Gärten wildern auch Trachys, Bambus, immergrüner Schneeball (unser Wald ist voll davon!), Kirschlorbeer, Mahonien uva. aus, weil Tiere Früchte oder Samen verschleppen, oder weil Leute ihre Schnittabfälle in den Wald werfen. Problematisch wird es vor allem, wenn immergrüne Pflanzen überhand nehmen, denn diese haben den Vorteil, das Winterhalbjahr zu nutzen, wenn die laubabwerfenden ihre Ruhepause haben.

Das bewusste Auspflanzen macht wohl weniger als 1% aus.
Uwe

Alex1
14.02.2008, 22:07
Hallo Uwe,

das bewusste auspflanzen hilft v.a. Kakteen aber an den richtigen (trockenen, offenen und sonnigen, und somit in Mitteleuropa eher seltenen) Platz.

Wie auch immer, fressen die Tiere alle deine Opuntienfrucht-Sorten? Bei mir im Garten (auf dem Land!) hats hundert(e?) Früchte verschiedener Opuntien und ich habe noch nie eine angeknabberte gesehen und sie scheinen auch nicht weniger zu werden. Kannst du dir das irgendwie erklären? Viecher hats wirklich genug.
Gruss
Alex

Olaf usm Seyerland
18.02.2008, 19:17
Um es nochmals zu verdeutlichen, sei hier erwähnt:
In diesem Thread geht es um ein Ansiedlungsprojekt ausgesuchter Speciae in einem durch kreatürliche Barrieren eingegrenzten Areal.

Solche Barrieren sind neben Waldung
-mahd- und weidegenutztes Grasland
-geschlossene Hartböden (teilweise auch Verkehrswege und andere versiegelte Flächen)
-die angesprochenen Feuchtstellen


Denkbare Ansiedlungsbereiche sind
-Schlacke- bzw. Abraumhalden (Bergehalden)
-eingeschränkt auch Ruderalflächen
-Trockenhänge
-offene Sandfluren (hier besonders intressant zur Dünenbefestigung!)
-Karstland
-Gebirge
-aufgegebene Steinbrüche (neben Trachycarpus auch geeignet für Washingtonia, Yucca, Nolinadae)

Kurz was zum Wald:
Dass Trachycarpus in Laubwäldern invasiv sein können, liegt an
-mangelnder Durchforstung
-für diese Gattung ausreichenden Lichtverhältnissen

Trachycarpus kann gesteuert werden durch Ausdünnung und/oder Entfernung aus erwünschter Dickung. Ihre Arten gedeihn ausschließlich an hellen Plätzen, also zwischen Unterholz in Laubbeständen. Innerhalb geschlossener Ortschaften bzw. Stadtgebieten dürfte die Bestandsregulierung ohne Probleme durchführbar sein. Holzwirtschaftliche Waldungen sind nur als Schonung durch Fremdgehölze gefährdet. Hier aber ist auch die heimische Brombeere zu nennen, welche unbedingt gebändigt werden muss, um die Heister nicht zu überwältigen.
Persönlich hatte ich an einer solchen Durchforstung teilgenommen bei Eichen, Buchen und Fichten mit einer Höhe unter 1,50m. Bis zu diesem Stadium werden Brombeeren den Jungbäumen also noch gefährlich.

Was eingebürgerte Gehölze anbelangt, sind sie gezielt zu steuern. Das dürfte keine Schwierigkeiiit bereiten. Panikreaktionen sind unangebracht.

Olaf usm Seyerland
08.04.2008, 21:32
...hat sich Neues getan:
Jessy hat mir einige Sempervivum zukommen lassen und Opuntio 1.000 Korn Opuntia phaeacantha.

Vielen Dank für eure Unterstützung!

Olaf usm Seyerland
12.04.2008, 00:32
...war eigentlich das Ansiedeln von Alpinen und Sedum (ich hatte das Ergebnis kurz beschrieben), doch nu werde ich Opuntia arenaria vorbereiten und bei kompaktem Ballen an den Sandberg bringen. Erste Ableger haben je 1 Zuwachs und Wurzeln in der Wohnung bekommen und stehn seit Freitach ebenfalls aufm Balkon. Dem Sempervivum arachnoideum lasse ich Zeit, in Ruhe neue Wurzeln zu bilden, während mangels Fläche eine kleine Wartezeit für die Opuntiensaat eingeräumt werden muss.

Dommy_P
12.04.2008, 00:44
Hallo Olaf, verfolge Dein Projekt mit großer Begeisterung. Bin auf Deine Bilder gespannt. :p

Da ich selbst noch am Anfang steh mit der Kakteensammelei kann ich Dir leider keine Hilfe in Form von Pflanzen oder Samen anbieten. :sad:

Olaf usm Seyerland
12.04.2008, 00:54
Das ist kein Problem, Dommy. Niemand soll sich gedrängt fühlen.

Dommy_P
12.04.2008, 00:58
So hatte ich das auch nicht verstanden Olaf. ;)

Ich wohne auf nem Dorf, und hab da auch so ne Stelle gefunden wo man solch ein Projekt straten könnte. Da brauch ich aber noch ein wenig mehr Erfahrung. *hehe*

Genug zu mir, ist Dein Projekt hier! Freue mich von Deine Fortschritten zu lesen.

Olaf usm Seyerland
12.04.2008, 01:07
Aaaah, schön!
Wie du in vorausgegangenen Posts ersehn kannst, haben auch weitere Mitglieder solche Aktionen vor.
Viel Erfahrung sammelst du kaum vorher, sondern während einer Ansiedlungsphase. Warum?
Jeder Standort ist anders beschaffen, und auch die Umgebung samt Lokalklima bringt neue Bedingungen mit sich. Was also bleibt, ist eine möglichst genaue Schilderung der Umstände, unter denen das Ganze durchgeführt wurde bzw. wird. Nur so kommen brauchbare Daten zusammen.

Olaf usm Seyerland
27.04.2008, 18:21
Es ist ein in 3 Ackerparzellen und weitere Segmente gegliedertes Grundstück, dass der Partnerverein als Pächter vom Vorgänger übernommen hat. Erstes Jahr ist bereits vom Vorgänger bezahlt worden, also Startbonus für uns.
An für mich geeigneter Fläche sind es ungefähr 8m², zusätzlich werde ich im Einfahrtsbereich eine Ablademöglichkeit für Lieferungen einrichten.
Montag, also 28.04., fahren wir zu einem Discounter, der Folienhäuser zu 5m² anbietet. Somit spare ich mindestens €70 im Gegensatz zu einem Glashaus mit 6m².
Das Haus brauche ich eh nur für Saaten, die baldmöglichst zu den Topfwaren kommen.

Warum ich das in diesen Thread integriere?
Ganz nahliegend: Solche Flächen kann man ebenfalls nutzen für die Anzucht zum Auswildern. Fahre ich also zweigleisig, und Stefan´s Opuntiensaat kommt noch dieses Jahr zum Einsatz.

Dommy_P
28.04.2008, 22:59
Hey Olaf,

stell doch mal ein Bild ein von der Fläche die Du bearbeiten möchtest. Ist zwar gut beschrieben, aber angucken ist auch nicht schlecht.

Olaf usm Seyerland
30.04.2008, 00:25
Ha! Digikam ist schon angezahlt. Erst überweise ich Mi ein paar Begleichungen. Dann seh ich, was übrigbleibt, ob ich die Kamera schon mit zum Forentreff bringen kann.
Das Teil vermag auch Nahaufnahmen zu bewerkstelligen.

Olaf usm Seyerland
04.05.2008, 23:42
Nu muss ich doch noch wieder das Monatsende abwarten, wenn das neue Geld reinkommt.

Marco P hat mir beim Forentreff einen Stapel Triebe um die Ohren... Ähm, ein paar Triebe und einzelne Ohren kredenzt. Im Pachtgelände sollen sie zunächst anwachsen, bis ihre Bewurzelung stabil genug für ein stückweises Ausbringen auf den Schlacko ist. Außerdem habe ich dann ein paar ausgesuchte Mutterpflanzen, die zusätzlich für Nachschub sorgen. Mo, 05.05. also, baut jemand vom Verein Diakonos mit mir das 5m² Folienhaus auf. Die Opuntienteile sind schon im Eimer... Also, sie passen genau in einen kleinen Eimer, und ich kann die ganze Charge kompackt zur Gärtnerei bringen. Mit von der Partie sind ein paar Semperviven- Mutterpflanzen und Schaukolonien. Vieles habe ich ja mit mehreren Bestellungen von Uli´s Betrieb geliefert bekommen, und nur wenige Pflanzen sind von weiteren Anbietern.
Erstens kann man unmöglich alles haben, zwotens auch nie das gesamte Spektrum anbieten. Dazu reicht weder der Platz noch Verwaltungskapazitäten. Und warum auch sollte man sich solche Größenordnung antun? Weniger, aber qualitativ mehr ist noch immer solide.

So läuft auch bei mir das Projekt parallel mit einer entstehenden Gärtnerei. Während fast alle Kollegen Wert auf ein breit gefächertes Angebot legen, beschränke ich mich auf die frost- und winterharten Xerophyten. Ein paar Speciae habe ich kürzlich in `Begleitflora´vorgestellt. So werden derlei Pflanzen meist gesondert für den Steingartenbereich angeboten, jedoch nicht so intensiv zum Abrunden einer Trockenlandschaft mit Sukus.
Wenn das erste Schaubeet aufgeschüttet und gestaltet ist, kann ich uns auch illustrieren, wie diese Kombination ausschaut. Aber vorerst gilt es, Kulturen anzulegen und schon erste ausgewählte Ware zum Verkauf zu bringen.
Dann, wenn ein präsentatives Schaubeet existiert, können auch vorsichtig ein paar wenige Fotos der besiedelten Haldeflächen eingestreut werden, als Beispiele für größere Flächen.

Olaf usm Seyerland
25.07.2008, 09:13
Sooo, ihr lieben geduldigen am Projekt Intressierten:
Die Opuntien von Marco P sind im Erd- Sand- Gemisch gepflanzt. Im Eimer hatten sie gute Wurzelanlagen gebildet und zum Teil schon geblüht.
Ideal für Sandflächen und insbesondere zur Dünenbefestigung scheint mir O. rutila geeignet.
Auch haben die ungefähr 20 O. arenaria inzwischen genug Wurzelhorste zum Ansiedeln. Diese beiden Speziae also habe ich für den Anfang favorisiert, gefolgt von O. fragilis in mehreren Sorten für abwechslungsreiche Blüten.

Das Folienhaus war ein windiger Flopp, hat nichts ausgehalten und sich in Bruchstücke aufgelöst. Warum dieses Zeug überhaupt noch angeboten wird...

Was die Digikam betrifft, kommt ihre Handhabung in Verbindung mit Übertragen von Fotos in den Rechner als nächste Übung dran.

Ich halte euch aktuell, keine Sorge!

Dommy_P
25.07.2008, 23:51
Schön mal wieder was von Deinem Projekt zu lesen.

Das hört sich ja schonmal sehr viel versprechend an.

Olaf usm Seyerland
16.08.2008, 20:33
Und jetzt ist auch was zu sehn.
Erste Trupps warten auf den Transport an die Front:

Opuntia arenaria, über 8 Stck. Eine mit Knospe.
http://www.bildercache.de/thumbnail/20080816-192817-410.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige/20080816-192817-410.jpg)

Nachschub
http://www.bildercache.de/thumbnail/20080816-192820-242.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige/20080816-192820-242.jpg)

Olaf usm Seyerland
21.08.2008, 13:34
Also, das nervt wirklich mit Bildercaché. Oder könnt ihr die Fotos noch sehn? Bei mir ist eine Fehlermeldung 104, das Bild könne "nicht gefunden" werden- obwohl es noch existiert.
Hier also der Landungstrupp von Opuntia arenaria:
http://www.bildercache.de/thumbnail/20080821-124345-941.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige/20080821-124345-941.jpg)

und Ableger in Vorkultur
http://www.bildercache.de/thumbnail/20080821-124347-941.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige/20080821-124347-941.jpg)

Dana
21.08.2008, 14:49
Hallo Olaf,
nein, die Bilder sind auch bei mir nicht mehr zu sehen - nur noch diese Error-Meldung.

Dana

Olaf usm Seyerland
21.08.2008, 15:34
Und was kann man da tun?

Pantalaimon
21.08.2008, 16:04
Hi,

nur zur Info: bei mir funzen die Bilder problemlos. Vielleicht war deren Server vorhin einfach down.

Grüße
~Pan

OPUNTIO
21.08.2008, 21:02
Ich seh auch nix. Und Bildercache ist für mich sowieso gestorben.
Gruß Stefan

Olaf usm Seyerland
22.08.2008, 02:13
Und welchen Anbieter empfiehlst du dann?

Uwe/Eschlikon
22.08.2008, 09:33
Bezüglich Bilder: Ich lade alle meine Fotos bei www.photobucket.com hoch.
Ist zwar alles englisch, aber für jeden einigermassen bewandten User kein Problem, dies zu bewältigen ;)

Uwe

Olaf usm Seyerland
24.08.2008, 17:31
Das habe ich probiert. Ist mir zu doof. Langsam und mit störenden Popups verseucht.

Gast
24.08.2008, 17:37
Moin,

schau mal da: http://www.bilder-hochladen.net/

Lade ich hoch.

nGruß,
Echinopsis

Olaf usm Seyerland
24.08.2008, 17:41
Erst erschien so eine Neu.de- Partnersuchseite, doch beim zwoten Anlauf hat es geklappert.
Aber das Hochladen dauert Minuten, nur um anschließend keine Seite zu finden.

Gast
24.08.2008, 17:55
Neu.de? sagt mir garnichts. Glaube kaum das da was gekoppelt ist! Probiers mal, kann ich nur empfehlen!

schönen Sonntag,
Echinopsis

Olaf usm Seyerland
28.08.2008, 05:07
Ich versuche, erst mal bei Bildercaché zu bleiben. Die anderen beiden Seiten habe ich probiert, ohne dass es wirklich funktionuckelt hätte.
Nu, dann kommen halt Verluste vor. Die Fotos kann ich ja wiederholt laden und einfügen. Bedeutet zwar mehr Arbeit und Schönheitsfehler bzw. Doppelpostingse, aber da born mer uns durch.

Und, Forumfreunde, kommende Woche habe ich vor, die gezeigten und auch noch nicht präsentierten Pflanzen zu Berge zu lassen. Mal sehn, ob mir am Steilhang überhaupt Fotos gelingen, ohne dass ich abrutsche. So gesund bin ich nicht, um wie vor 2 Jahren rumzuturnen.
Wir werden sehn, was es ergibt.

Jedenfalls versorge ich euch mit aktuellen Meldungen.

Olaf usm Seyerland
21.09.2008, 00:24
Hm, also, das Pflanzen konnte noch nicht erfolgen. Ob noch in diesem Jahr eine Bestückung sinnvoll ist?
Mir scheint eher der zeitige Frühling mehr Sicherheit zu bieten.

Indes aber will ich- wenn hier im Forum wieder Fotos eingestellt werden können- schon mal die Halde selbst aus der Nähe zeigen, was Gefälle und sonstige Geländemerkmale anbelangt.

Bockav
26.10.2008, 16:38
Hallo Olaf
Hat sich zwecks Bilder hochladen bei Dir etwas getan.

Gruß Olf

Olaf usm Seyerland
26.10.2008, 21:46
Ich bleibe doch vorerst bei Bilder- Caché, auch wenn manche Fotos abhanden kommen und eine Nachlieferung umständlich erscheint.

Momentan allerdings leide ich intensiver unter der Fibro, was meine Aktionsmöglichkeiten weiter einschränkt. Aber wir bekommen die Haldenfotos, früher oder später sind sie Unser!

Bockav
04.11.2008, 14:12
Hallo Olaf,
Hier zeige ich Dir mal unseren Monte,es ist der Monte Kali.Den zu bepflanzen wäre eine Lebensaufgabe für Dich;-) ;-) .Die Firma hat noch einen kleineren daneben.Denn mußten Sie dieses Jahr vom Hubschrauber aus mit Torf bestreuen,als Auflage vom Umweltamt,damit sie ihre Kalihalte weiter vergrößern können.:grr

http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/8h5t-l.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/8h5t-l-jpg.html)

http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/8h5t-m.jpg (http://www.bilder-hochladen.net/files/8h5t-m-jpg.html)

Gruß Olf

Olaf usm Seyerland
04.11.2008, 20:51
So? Ausgerechnet mit Torf, der aus Mooren stammt, welche dafür vernichtet werden? Welcher Hanepampel hat sowas veranlasst?

Ist dir bekannt, wie sich die Masse des Mt. Kali zusammensetzt? Aber erstmal danke ich dir für die beiden Aufnahmen. So ein Gefälle hat auch der Mt. Schlacko.

Bockav
05.11.2008, 11:20
Hallo Olaf,
Wer das veranlasst hat weis ich auch nicht,ich weis nur das die schon mehrere Versuche gestartet haben die Halten zu begrünen.Als Ausgleich dafür das sie weiter Abraum Lagern können.Denn dieser Betrieb leistet sich hier in unserer Gegend noch mehrere Umweltsünden.Aber ich weis nicht ob das hier her gehört.Man muß ja heut zu Tage Aufpassen.Wie sich die Masse zusammensetzt,da müste ich mich mal schlau machen.Schließlich arbeite ich ja da .(Aber ich bin bei der DB angestellt.)

Gruß Olf

Bockav
05.11.2008, 11:27
Hallo nochmal
Die Masse ist reines Abraumsalz(Natriumchlorid),gut das man noch eine Frau hat die mitdenkt.
Wir wollten nämlich immer Sommer auf den Berg ,die bieden Führungen an.

Gruss Olf

Gast
05.11.2008, 19:03
die bieden Führungen an.


Na, aus was man alles Geld machen kann...:)

Stachelfee
15.05.2010, 19:34
Hallo Olaf,

mit großem Interesse habe ich Dein Projekt gelesen und mußte feststellen, dass 1 1/2 Jahre nichts mehr darüber geschrieben wurde. Wie sieht denn der aktuelle Stand aus?

Olaf usm Seyerland
15.05.2010, 23:52
Erstmal danke ich euch für euer Intresse.
Nu ist meine Gesundheit nicht ideal, aber ich will schon ein paar Opuntien ansiedeln. Klar kommen weitere Alpine hinzu, aber mehr später.

Stachelfee
16.05.2010, 13:14
Hallo Olaf,

und wie geht es den Opuntien, die Du dort schon angesiedelt hast?

Hoffentlch bist Du bald wieder fit, damit Du Dein Projekt weiterführen kannst. Aber in der Zwischenzeit kannst Du mit der Opuntienvermehrung beginnen und sie später dort anpflanzen.

Ich werde den Thread weiter im Auge behalten. :grin:

Olaf usm Seyerland
16.05.2010, 13:58
Noch befinden sich nur Alpine, so auch Sempervivum und Sedum, vor Ort. Momentan sind die großwerdenden Opuntien in Obhut meines Vaters. Diese Art hat sogar Winternässe in ansandigem Lehm überstanden und ist sehr vital. Einer Beschreibung nach wird sie 60cm hoch beim Durchmesser von 1m, ist somit für das Projekt mehr als geeignet. Mal sehn, wann ich kann und wie ich die Fotos reinbekomme.

Was meine Gesundheit betrifft, so bin ich erwerbsunfähig. Die Knochen sind marode, von selber wird nichts mit Besserung. Nur G'tt vermag mich zu heilen, während Ärzte nur die Beschwerden lindern können in meinem Fall. Osteochondrose, wenn dir das genug sagt. Nu ja, der Anstieg ist schon schwer für Gesunde...
Das ist nicht so einfach. Dann strengt ja auch das Festhalten an einer Hacke an, während in der zwoten Hand ein einzelner Topf ist. So muss ich immer hin und her bzw. aufwärts, um den leeren Top gegen eine getopfte Pflanze zu tauschen. Kein Helfer wäre dazu bereit. Und sowas mit schmerzenden Knochen? Ob ich das überhaupt noch kann :roll:?

Olaf usm Seyerland
07.09.2011, 03:22
Endlich mal komme ich dazu, euch die aktuelle Lage zu berichten.
Momentan ist zunehmend Herbstwetter angesagt. Meine Knochen lassen keine größeren Aktionen zu, ergo muss ich ab und an kleinere Portionen setzen. Fototechnisch brauche ich etwas Unterstützung, um auch wirklich neue Bilder einbauen zu können. Am Sichersten wäre vom Rechner aus etwas zu laden.

Die gesponsorten Sempervivum arachnoideum sind guter Dinge, haben sich aber nicht so ausbreiten können im engen Topfdasein. Aber die neuen Rosetten stellen gute Pioniere dar. Ich hatte einige schlimme Wochen, genauer Monate, durchlitten und hoffe jetzt, wieder zur "Normalität" zu kommen.

An Pflanzen will ich dann von den überlebenden großwüchsigen Opuntien sagen mer mal drei Ohren probieren. Auch O. fragilis käme mit, wenn auch nur eine Pflanze. Die annuellen Sedum sind ergiebig, einem unserer Mitglieder hatte ich mal davon geschickt. Sie wirken etwas türkis und blühn weiß. Wie gesagt muss man auf die Ernte achten, um sie jedes Jahr betrachten zu können. Selbstsaat ist möglich und mit neuen Stellen verbunden, wo sie dann auflaufen. Sie scheinen umpflanzverträglich zu sein. Artname ist mir unbekannt, und Vergleichbares konnte ich noch nicht aufstöbern in der Literatur bzw. online.
Wie lange die Körner keimfähig bleiben, habe ich noch nicht erprobt. Wer Intresse hat, möge mich anschreiben unter "anuelle Sedum", dann weiß ich um das Anliegen. Zur Zeit wachsen die jungen Sämlinge heran, ist noch kein Saatgut verfügbar. Das macht nichts, denn wenn ihr mich anfragt, kann ich für die neue Saison besser kalkulieren.

Ja, was wird nu aus dem Projekt als Ganzes? In kleinen Schritten lässt sich die Kuppel schon begrünen, das ist kein Problem. Schade ist nur, dass ich euch enttäuschen musste. Was gut angefangen hat, ist nunmehr in die Warteschlange geraten, aber es ist nicht abgeblasen, werte Mitglieder.

So, das war erst mal mein Lebenszeichen an euch...

Morgans Beauty
07.09.2011, 12:17
schön wieder von dir zu lesen olaf! drücke dir die daumen, das du bald wieder vollends wohlauf bist :jo:

Olaf usm Seyerland
07.09.2011, 18:08
Leider ist Osteochondrose unheilber, liebe Leute. Seit November 09 bin ich erwerbsunfähig berentet.

MarcoPe
07.09.2011, 22:28
Hallo Olaf, das tut mir leid!

Ich kann mich noch erinnern, wie du deine Idee hier vorgestellt hast. Schade, dass du damit nicht weiter gekommen bist. Aber die Gesundheit geht vor. Es bringt ja nichts, wenn du dich mit dem Projekt unnötig quälst. Vielleicht kannst du ja etwas flacheres begrünen?

Herzliche Grüße
Marco

Chrissi
08.09.2011, 14:26
Hallo Olaf,

das ist ja echt schade, daß Du das Projekt nicht weiterführen kannst. Hauptsache es geht dir gesundheitl. einigermaßen. Das ist erst mal wichtig.

LG Christa

Olaf usm Seyerland
08.09.2011, 21:50
ja, ihr habt recht. Ist nicht grade erfreulich. Wenn ich ein Bergsteigerseil mit Führungsschlauch am Fördermast anbringen könnte, wäre das eventuell eine Option...

Olaf usm Seyerland
06.03.2013, 05:24
Jaaaa, ich lebe noch. Diese Saison will ich ein paar Sempervivum da hochbringen, außerdem habe ich eine Grasart mit röhrigem Laub, trockenresistent und mit Ausläufern. Sie könnte zum Sandfestlegen auf Dünen bestens taugen. Eventuell ein Festuca, aber das konnte ich noch nicht ermitteln. Momentan habe ich nur noch einen Topf, so dass ich sie erst einmal vermehren muss. Was Bilder anbelangt, brauche ich erst mal die Zeit zum Probieren, um sie auch in forenverfügbarer Größe einbinden zu können. Ich danke euch Mitgliedern, dass ihr so treu am Geschehn teilgenommen habt. Es geht weiter, was nur eine Frage des "wie" sein kann. Vor wenigen Tagen habe ich Zylindros in die Außenstation gesäht. Mal sehn, wann sie keimen. Vielleicht schon jetzt, verlangsamt während Frost. Ungefähr 30 oder 40 Opuntia phaeacantha sind schon einjährig, im Vorjahr herangewachsen und mindestens 2cm lang. Schale ist ein Zimmertreibhaus mit Seramis. An Stauden habe ich ein paar Arten für Trockenstandorte, die in den Balkonkästen voriges Jahr gesetzt worden sind. Auch Saatgut geordert, welches noch zum Einsatz kommt. An weiteren Succulenten habe ich Sempervivella, 2 Arten Rosularia, 3 oder 4 Arten Jovibarba, Sempervivum tectorum, S. ruthenicum, S. ciliatum, S. tomentosum, an Sedum S. acre, S. album in 3 Färbungen, S. sixangulare, S. trolli, S. populifolium, S. camtschaticum, S. sedoides, S. reflexum in grün, gelb und orange, nicht zu vergessen das einjährige türkislaubige Sedum. Orostachys tut sich etwas schwer mit Vermehrung. Ich habe die zwergige Art O. minima (oder minus?). Als besondere neue Staude habe ich Pelargonium endlicherianum. Die Winterhärte ist bemerkenswert, es hat noch immer sein junges Laub, als gäbe es keinen Frost! gefüllt habe ich den Kasten mit Seramis. Mal gespannt auf Blüte und Ernte. Dann können erste Ansiedlungen versucht werden. Yucca campestris mit drei Trieben, aber auch Saatgut, Y. glauca als Jungpflanze wie auch einjährige Sämlinge, Y. harrimanniae (oder minima?). Mit Agaven brauche ich erst gar nicht weiterzumachen, sie taugen absolut nicht. Eventuell könnte sich A. americana auf einem solchen Sandhügel halten, das kann ich immer mal versuchen. So, erst einmal für dem Zwischendurch. Baldiger als in einem Jahr, Euer Olaf

Morgans Beauty
06.03.2013, 12:28
hi olaf, gut wieder ein zeichen von dir zu erhalten! drücke für deine vorhaben fest die daumen!

MarcoPe
06.03.2013, 21:48
Hallo Olaf,

ja, gut, dass du dich mal wieder meldest! Hätte ich gewusst, dass du wieder aktiv bist, hätte ich dir eine Kiste mit "Ohren" von unserer Beet-Abräumaktion zusenden können. Nun ist das alles auf dem Kompost gelandet...

Alles Gute,
Marco

Olaf usm Seyerland
07.03.2013, 02:13
falls da noch was Brauchbares obenauf liegt, kann es ja gewaschen, nicht frittiert aber getrocknet versandfertig an meine Koordinaten gehn. Ansonsten fällt ja immer mal etwas bei Steingarten ab. Saatgut ist mir jedenfalls zu jeder Zeit willkommen, wenn beschriftet.

Stachelfee
10.03.2013, 12:07
Hallo Olaf,

es freut mich, dass Du an Deinem Projekt weiterhin aktiv arbeitest. Das wird bestimmt mal eine schöne Pflanzen-Oase.

Olaf usm Seyerland
11.03.2013, 01:34
ob es wirklich eine Oase werden kann, weiß ich so nicht. Problematisch dabei ist nicht so sehr der Extremstandort an sich, sondern dass Hüh und Hott überall rumtrampeln können. Und mer kennen ja den Bodensatz einer Gesellschaft, welcher aus Dummheit und Langeweile zerstört, was redliche Menschen aufbauen. Ergo ist es gleichsam schwerer, wirklich eine Sammlung an gezüchteten Rotlistern an einem derart öffentlichen Ort anzusiedeln. Erst einmal die wüchsigsten Arten und Sorten, später folgen auch heiklere Aridophyten.

MarcoPe
11.03.2013, 15:08
Sage mal, Olaf, kannst du nicht mal ein paar Fotos von deinem Hügelchen und den ersten Pflanzungen zeigen? Wäre doch mal richtig interessant!

Marco

Olaf usm Seyerland
11.03.2013, 18:41
Übertragundtechnisch ist es etwas komplizwuckelt für mich. Aber mal sehn, ob wir folgendes Bild reinbekommen: http://amazinglist.net/2013/03/baobab-tree-adansonia-gregorii/


(http://amazinglist.net/2013/03/baobab-tree-adansonia-gregorii/)

josef
11.03.2013, 19:41
Hallo Olaf,
toll so ein Baobab auf dem Hügel hinterm Haus.:grin:
Es grüßt Josef

MarcoPe
11.03.2013, 19:55
HiHi, nur die Sempervium sind etwas unscheinbar...

Olaf usm Seyerland
11.03.2013, 19:58
die haben ja auch keinen solch fetten Caudex

MarcoPe
12.03.2013, 19:31
Du könntest ja mal etwas mehr düngen, dann geht ALLES!

Olaf usm Seyerland
13.03.2013, 00:43
hmmm, probiere ich mal...
Ansonsten muss ich mich einlesen in die aktuelle FotoTech dieses Forums. Da die Software meiner Kamera im alten Rechner steckt, muss ich sie erst mal in das Notebook reinklopfern. Danach kann ich sehn, was geht.

OPUNTIO
13.03.2013, 17:38
Hallo Olaf
Das Sedum populifolium wird auf deinem Schlackehügel schlechte Karten haben, da es während der Vegetationsperiode für eine Sukkulente säuft wie ein Loch.
Auf dem dunklen, sehr durchlässigen Untergrund sehe ich auf Dauer wenig Chancen für die Pflanze.
Gruß Stefan

Olaf usm Seyerland
13.03.2013, 22:30
deshalb Arten, die ich auch zum Planeten Mars mitnehmen würde. Besonders 2 sind lebensfähig bis Ultimo: Sedum acre und S. album. Die werden garantiert noch große Flächen des Planeten besiedeln. Wenn sie die 7 Monate Überfahrt schaffen, dann sind es die ersten terrestrischen Outdoors da drüben. Dazu kommen sie mit weiteren Xerophyten erst mal auf den Hügel. Ja, ich seh weiter als vor einem Jahr.

Olaf usm Seyerland
21.04.2013, 21:55
ihr lieben Freunde,
nach der Suche fand ich zwar keine `China Doll´, sie sind ausverkauft, aber doch noch ein paar Ergänzungen:
Allium cyaneum
Allium cyatophorum var. farreri
Sempervivum `Gayeti´
S. `Hans´
S. `Night Raven´
S. `Summer Music´
S. `Lucy Liu´
Sedum acre minus
S. cauticola `Lidacense´
S. cyaneum `Sachalin´
S. dasyphyllum `Blue Cadet´
S. dasyphyllum `Sündermann´

Das wären die Neuzugänge für Balkonkastenkultur in Seramis. Je nach Vermehrung werde ich dann sehn, wie sie sich im Extremstandort behaupten. Opuntia fragilis eignet sich wahrscheinlich gut für Lockersand, weil sie bei mir nur in den jüngeren Trieben leben, während ihre dreijährigen Teile schon abbauen. Das macht sie ideal für Übersandung.

docbrown76
25.04.2013, 13:23
Hallo,

Ist der Schlackehügel (ist übrigens ein Naturschutzgebiet!) eigentlich frei zugänglich?
Ich fahre ja gelegentlich mit der Bahn da unten im Tal vorbei und zuletzt habe ich mehrmals mindestens ein halbes Dutzend Kinder/Jugendliche da oben "herumturnen" sehen.
Für mögliche Pflanzungen wohl eher ein Problem.
Nicht das du dir da viel Mühe machst und dann ist alles wieder kaputt.

Grüße

Olaf usm Seyerland
25.04.2013, 14:33
das ist nur auf dem Papier geschützt. In realité kann Hüh und Hott kraxeln, Müll hinterlassen und sonst noch was tun. Kein Zaun, kein Geländer, keine Treppe. Auf dem Gipfel beten Christen, treffen sich Nazis, werden Hunde laufengelassen und scharren. Es gilt als eine Art Naherholung und ist Wahrzeichen für Geisweid- Weidenau. Deshalb kann am Erfolgreichsten gepflanzt werden an den schwierigsten Stellen, das ist einmal die Wetterseite, aber auch beide Flanken. Da kommen kaum Leute hin, und Hunde sind nicht so häufig, selbst wenn sie Haufen hinterlassen.

Olaf usm Seyerland
31.01.2014, 20:08
Seid gegrüßt, werte Mitglieder!
Nach einer Zeit mit Schweigen und Mitgliedschaft in einem neuen Kakteenforum, nach der damals garstigen Abwürgerei im hier geschlossenen Thread, wo die Frage nach Konvergenz und Schöpfung aufkam, nach meinem dadurch konsequenten Rückzug werde ich gelegentlich wieder hier etwas beitragen zur Aktualisierung.
Bitte fangt nicht an, von einer Evolution zu sprechen in diesem Thread. Sonst seid ihr mich sofort wieder los. Nein, auf eine nochmalige Debatte lasse ich mich nicht ein.

Und nu der Bestand an geeigneten Pflanzen:
Melica ciliata, schon etabliert
zweijähriges Erigeron hat ebenfalls Fuß gefasst
Sedum acre heuer 2. Standjahr
Sedum album 2. Standjahr
Sedum sedoides, mehrfähriger Bestand
Sedum sediforme 2. Standjahr
Sedum reflexum (?) 2. Standjahr

Sempervivum Lokalform 2. Standjahr, noch unsicher
Jovibarba in Arten 2. Standjahr, noch unsicher

Arthemisia bodendeckend, mehrjähriger Bestand

Veronica gentianoides, eventuell erloschen

Gentiana clusii 2. Standjahr

Geplant ist noch mehr, inclusive Dianthus cartusianum als vielversprechende Art. Es ist unmöglich, die Wetterseite zu besteigen bei dem Gefälle. Ohne Seil wäre das eine Dummheit. Bleiben noch die Flanken als akzeptable Siedlungsflächen. Direktsaat von Opuntia phaeacantha habe ich zwar unternommen, aber die Dauer bis zu sichtbaren Ergebnissen kann Jahre dauern. Sicher sind jedenfalls vorkultivierte Pflanden. Wenn die Sedumbestände sich genug ausgebreitet haben, werde ich bei einer Falterzucht nach Apolloraupen fragen, Von der Topografie ist es ideal gelegen für den Wanderer, freier Korridor nach Süden zu den Winterquartieren, das Mittelgebirge ist kein wirkliches Problem. Geschützte Arten aus legaler Vermehrung haben in dieser Düne einen Brückenkopf zu weiterer Ausbreitung.

Die vor Jahren gesichteten Ackerkratzdisteln und Königskerzen scheinen erloschen zu sein. Damals konnten sie sich noch an der Wetterseite halten, allerdings war die Kratzdistel schon rar. Was noch gedeiht, ist die Färberwau, wenn auch nicht so stattlich wie an humideren Orten. Eventuell ginge auch Odermennig, falls er ohne Lehm auskommt. Vorerst aber versuche ich es mit Nelkenarten und probeweise Aurikel.

Bockav
31.01.2014, 20:26
Hallo Olaf,
ist doch schön das Du wieder hier her gefunden hast.Ich hoffe das es noch mehr Schaffen von der "alten Truppe" und eventuell über ihren Schatten springen.
Es geht dir scheinbar den Umständen wieder gut.Klasse das du dein Projekt weiter führst.
Kannst Du den auch mit neuen Bildern dienen?

Also auf ein Neues.

Olaf usm Seyerland
31.01.2014, 20:32
Bilder brauchen etwas. Ladegerät für die Kamera war falsch, muss es noch umtauschen. Was ich anbieten kann, sind verlinkte Artenportraits vorab, um die Kostbarkeiten zu sehn, auch wenn die Düne selbst noch warten muss.

Olaf usm Seyerland
31.01.2014, 23:14
soooo, erste Fotos zur Anschauung, wenn auch von anderen Quellen:
http://de.hortipedia.com/wiki/Dianthus_knappii, im Balkonkasten ausdauernd. Saatgut im Vorrat, diese Saison wird eine Horde Jungpflanzen erzielt und vielleicht schon im ersten Standjahr angesiedelt. Für noch mehr Topfgut ist kein Platz, ergo nach Pikieren und Weiterwachsen schaffe ich die Saatschale direkt zum Berg, um vor Ort zu gruppieren. Sinnvoll sind um die 3 eng benachbarte Tuffs.