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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Sorgenkind im Anhang



Ulrich Haage
04.10.2007, 12:45
Ich poste das Bild mal für Ursula Kirsznik

http://www.kakteenforum.de/bilder/fotos_haage_02.jpg

Können Sie mir sagen, was das für ein Belag ist?
Ich selbst tippe auf Rostpilz, da dieses rotbraune Zeug innerhalb
einer Woche entstanden ist.
...Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen
und verbleibe mit freundlichem Gruß
Ursula Kirsznik

Ulrich Haage
04.10.2007, 12:53
... und äußere auch gleich meine Meinung dazu.

Wir haben uns das gute Stück im Team angeschaut und vermuten, es handelt sich um einen abiotischen Einfluß. Aus Mangel an massiver Sonne in der letzten Zeit scheidet der Sonnenbrand aus. Ein Kälteschaden hat ganz ähnliche Symptome und kann beispielsweise durch Fensterreiniger (Alkohol), oder durch Verwendung eines Sprays entstehen.
Eine Folgeinfektion mit Pilzen kann den Effekt noch gründlich verstärken.
Aus unserer Sicht ist die Pflanze kaum noch zu retten (die Heilung der Epidermis braucht mehrere Jahre)

Hartkerius
04.10.2007, 13:50
Hallo Uli,

jetzt betätige ich mich mal zur Abwechslung als Optimist, statt immer nur zu warnen: Auch wenn ich den Scheitel nicht sehe, würde ich die Pflanze nicht ganz abschreiben. Ich habe auch schon manches mal gedacht "der ist hin", und dann hat mich Natur doch eines besseren belehrt, neulich erst geschehen bei einem Echinocereus acifer, den ich wegen Braunfärbung (Pilz?) an der Basis und im Scheitelbereich im letzten Jahr abgeschrieben hatte. Er stand seitdem ohne einen Tropfen Wasser in einer Ecke in Quarantäne. Ich hatte ihn ganz vergessen. Und was sehe ich diesen Sommer: Aus dem Substrat treibt ein neuer Spross... Nachdem ich etwas gegossen hatte, kam auch der Scheitel wieder in Gang und hat bisher ca. 3 cm absolut gesund-frisch-grünen Neuzuwachs! Will sagen: Pflanze in Quarantäne, KEIN WASSER, täglich beobachten. Wenn die Flecken nicht merklich grösser werden, abwarten. Wenn die Flecken deutlich grösser werden, dann wird es wohl wirklich nichts mehr.
Was man auch noch versuchen könnte, wäre eine Areolenpfropfung, aber das ist jetzt im Oktober nicht mehr günstig.

Schöne Grüsse
Niko

Dicksonia
04.10.2007, 14:46
Hallo!

Bin zwar kein Super-Profi, aber in die Tonne würde ich den noch nicht schmeißen.
Wenn ich das richtig sehe, handelt es sich um Notocactus uebelmannianus und die sind sehr robust.
Ich würde ihn auch erstmal trocken halten, bis die Stellen fest geworden sind.
Ansonsten im Winter trocken und sehr kühl weiterkultivieren (+5°C - 0°C).
Im nächsten Jahr wird er auf jeden Fall blühen und falls der Scheitel beschädigt ist, einige Ableger bilden. Diese Ableger wachsen höchstwahrscheinlich schneller heran als eine neue Jungpflanze, darum lohnt es sich, darauf zu warten und sie später abzutrennen.

Hab selber drei Stück dieser Art und mag sie sehr wegen ihrer tollen Blüten.


PS: Wurde denn alles andere ausgeschlossen? Halogenlampe oder andere starke Wärmequelle?
Alkohol sorgt auch für starke Zerstörungen, weil er über die Stomata in das Gewebe eindringt.

elkawe
04.10.2007, 15:58
Als direkte Ursache schliesse ich auch einen Pilz aus, denn dieser wäre anders verteilt.

http://img525.imageshack.us/img525/4246/fotoshaage021vg4.jpg (http://imageshack.us)



Die Rückseiten der Rippen sehen völlig intakt aus.

Ich würd ihn wohl auch wegschmeissen, aber das ist wohl Ansichtssache.

Jessy
04.10.2007, 15:59
Mangelerscheinungen können es auch nicht sein?
Also bei Kupfermangel bekommen viele Pflanzen auch solche braunen Stellen!

Würd ihn erst mal trocken überwintern und dann im Frühjahr mal düngen zur sicherheit!

By Jessy

Kaktusjo
05.10.2007, 06:22
Hallo Ursula,

könntest du weitere Bilder reinstellen bzw. reinstellen lassen? Mich würde der Scheitel interessieren und die anderen Seiten, also ob da auch diese Verfärbungen sind. Stand die Pflanze erst warm im Haus und dann plötzlich draussen, wo es jetzt viel kälter ist? Vielleicht hat sie ja dadurch Kälteflecken bekommen. Okay das ist eigentlich noch viel zu warm Nachts um Kälteschäden zu erwarten aber die Symptome sehen sehr ähnlich aus. Ich hatte sowas mal an einem Fero und bei eben verweichlicht gekauften Kakteen, die dieses aber erst beim Überwintern bei ca. 6-10° bekommen haben. Vielleicht passiert sowas ja auch wenn es zu einem schlagartigen Temperaturunterschied von ca. 25° (in der Nähe einer Heizung) auf 15° (Herbstwetter) kommt. Vielleicht ist es ja auch ne Verbrennung oder ein Pilz. Weitere Fotos wären auf jeden Fall nicht schlecht.

Gruss Johannes

LordDaniel
05.10.2007, 22:20
Hallo und guten Abend zusammen.

Damit keine Verwirrungen entstehen, sollte ich wohl erst einmal
Farbe bekennen, da mir doch eine Menge von Euch geantwortet
haben, womit ich gar nicht gerechnet habe. An dieser Stelle erst
einmal Dankeschön.

Also: LordDaniel und Ursula Kirsznik sind ein und die gleiche Person.

Wie schon unter meinem Pseudonym erwähnt,
kann ich zur Zeit noch keine Fotos einstellen. Deshalb habe ich mich
direkt an Ulrich Haage per E-mail gewendet und ihm im Anhang ein Foto
vom meinem Sorgenkind geschickt. Er war so nett und hat es für mich
eingestellt.
Der Kaktus hat übrigens nur auf der abgebildeten Seite den Belag. Der
Scheitel ist vollkommen in Ordnung. Im Frühjahr stand er draußen auf der
Terasse im Halbschatten zusammen mit den anderen Kakteen. Als dann
mitte Juni das schlechte Wetter kam und ich keine Möglichkeit habe meine
Kakteen vor langen Regenperioden zu schützen, habe ich alle ins Haus
geholt und sie an die Südfenster gestellt. Diese Südfenster sind auch gleich-
zeitig das Winterquartier. Dort sind sie bis jetzt auch geblieben, da das
Wetter nach wie vor besch. .... ist.
Von intensievem Sonnenschein keine Spur.
Noch ein Hinweis: Die braunen Stellen haben in Richtung Scheibe gestanden
und dind hart.
Zur Zeit steht er alleine, getrennt von den anderen.

So, nun hab ich erst einmal genug geschrieben und warte ab, wie es
hier weitergeht.

Es grüßt Euch
Ursula alias LordDaniel :D

AstrophytumX
05.10.2007, 23:21
Hallo Ursula,

stell die Pflanze vorsichthalber von den anderen weg,wie ein PIlz sieht mir das zwar nicht aus aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.
Die Symptome sind mir wie eine klassische Verbrennung,sowas kann innerhalb von wenigen Stunden passieren gerade hinter Glas.Ich denke das sich die Pflanze wieder erholt.

Petra Koch
05.10.2007, 23:42
Hey,
ich weiß zwar nicht, was es ist aber wenn man die Stellen vorsichtig pellt, sieht man darunter gesundes, grünes Gewebe. Ich hatte vor Jahren auch so einen, habe alle verfärbten Stellen vorsichtig gepellt und Kohle drübergestäubt. Er hat sich völlig erholt und ich habe ihn inzwischen als völlig gesunde Pflanze verschenkt (es handelte sich um eine Matucana huagalensis AJABOSAM 324). Nur ein paar Narben waren geblieben, die aber im Laufe der Zeit verwachsen werden.

WEGWERFEN würde ich die Pflanze nicht. Er sieht zwar zur Zeit nicht so attraktiv aus aber immerhin ist es ein Lebewesen und kein Setzkastenfigürchen. Mit etwas Geduld wird er wieder. Man kann ihn ja sicherheitshalber von anderen getrennt halten.

Liebe Grüße
Petra

Dicksonia
06.10.2007, 13:54
@Ursula
Der ist einfach verbrutzelt. Ich hatte früher auch nie Probleme bei allen möglichen Pflanzen, aber seit ich zwei Fenster direkt nach Süden habe, verbrennen mir viele. :(
Ich würde etwas schattieren. Ein kleines Gardinchen tut da gute Dienste. Kann man ja im Winter wieder abhängen.

Chrissi
06.10.2007, 23:13
Hallo,

da kann ich Dir nur zustimmen. Ich habe einen Erker Richtung Süden. Da kann ich im Sommer so gut wie keine Blume halten. Ohne Jalousie schon mal gar nicht. Deshalb könnte es gut eine Verbrennung bei Ursulas Kaktee sein.

LG Christa

Hans-Peter Thomas
07.10.2007, 16:55
Hallo!

Grundsätzlich denke ich, dass das Haage - Team mit seiner Diagnose gar nicht so falsch liegt. Mir selbst ist das Schadbild aus Versuchen bekannt, bei denen ich reinen (99,9% igen) Alkohol, mit einer feinen Injektionsnadel, in verschiedene Tiefen unter die Epidermis gespritzt habe. Dem Gewebe wird recht schnell das Wasser entzogen und es bildet sich rasch eine feste pergamentartige Schicht. Diese schließt an ihren Rändern, wie im Bild gezeigt, klar und deutlich vom gesunden Gewebe ab, fällt etwas ein und wird fest und fast weiß. Die bräunliche Färbung der Schadstellen der gezeigten Pflanze deutet darauf hin, dass der Prozess hier etwas langsamer verlief, sodass noch Pilze die Gelegenheit hatten ihrer ureigensten Aufgabe nach zu gehen. Deshalb denke auch ich an einen chemischen Stoff, mit dem die Pflanze an diesen Stellen in Berührung gekommen ist (ansonsten wäre das Schadbild über die ganze Pflanze verteilt). Dieser ist durch die Spaltöffnungen eingedrungen und hat die Zellen in einem klar umrissenen Gebiet geschädigt, konnte aber durch zu schwache Konzentration das Wachstum von Pilzen in beschränktem Umfang nicht verhindern. Dies tat dann erst die Pflanze, die ja ansonsten sehr vital aussieht und sicherlich (bei gescheiter Pflege) noch viele hundert Jahre unter uns sein wird.

Hans-Peter

LordDaniel
11.11.2007, 00:06
Guten Abend zusammen.

Erst einmal vielen Dank für Eure Antworten.

Ulrich Haage hatte Recht.

Mein Kaktus ist hinüber.
Nach und nach verbreitete sich der Belag über den
gesammten Pflanzkörper, bis hin zum Scheitel.
Leider ist mir immer noch nicht klar, was passiert sein könnte.

Euch noch einen schönen Abend und
lasst Euch die Martinsgans schmecken.

Gruß Ursula

nl1133
13.11.2007, 17:20
oh je.... Ist der matschig geworden? Hast du den weggeschmissen? Konntest du nach den Wurzeln schauen vorher?
liebe Gruesse
gunda