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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Basilaris oder nicht



OPUNTIO
01.09.2007, 14:28
Hallo Leute
Hab mir vor drei oder vier Jahren mal aus einem Baumarkt eine Opuntie zugelegt. Und zwar eine von denen, die mit Sombrero und Glotzaugen verunstaltet sind. Ausnahmslos alle waren als O. microdasys ausgeschrieben.( Allein das erstaunte mich schon, denn normalerweise findet man an solchen Dingern nie ein Namensschild)
Aber es waren alle da ! Die gelbe Normalform, weisse albispina und rotbraune rufida. Und zwischendrin zwei genauso zugerichtete völlig dornenlose Pflanzen. Eine hab ich gekauft. Die ist inzwischen prima gewachsen, steht im Sommer gemeinsam mit O. microdasys auf dem Balkon. Nur frage ich mich langsam was genau ich da habe. Die Pflanze schrumpelt recht stark wenn es auf den Herbst zugeht. Ich denke das es eine basilaris ist, hab so eine Form aber noch nicht gesehen. Was meint ihr?
Gruß Stefan

http://img154.imageshack.us/img154/3756/dsc01826za4.jpg (http://imageshack.us)

Olaf usm Seyerland
01.09.2007, 19:48
Feststelln kann man das nur, wenn ein Ableger im Freiland gehalten wird. Sicher meinst du die hohe Pflanze rechts im Arrangement.
Also opfere ein Ohr und kultivier es als winterhart. Anhand einer veränderten Erscheinung dürfte schon mehr erkennbar sein.

sonorafan
02.09.2007, 12:57
Hi,

basilaris wird in den USA auch beevertail cactus genannt, also Biberschwanz Kaktus. Unten Schmal und nach oben breiter. Irgendwie sieht das Teil aber nicht so aus.

Uwe/Eschlikon
03.09.2007, 08:02
Ganz kurz: Sieht mir eher nach Opuntia robusta aus.

Gruss, Uwe

Olaf usm Seyerland
03.09.2007, 17:47
Uwe, vor über 20 Jahren befand sich O. robusta im Siegen´er Handel, wenn auch rar. Angeblich sei sie winterhart bzw. frosthart, wie mir anbietende Gärtnerkollegen damals offerierten. Ja, es könnte eine O. rubusta sein, aber dann hätte sie doch ein paar grade Dornen, denn ganz nackt habe ich sie nicht in Erinnerung.

OPUNTIO
03.09.2007, 20:39
@ Uwe

Also eine robusta hab ich auch, und die sieht schon anders aus. Werde mal ein Bild reinstellen.

@ Olaf

robusta winterhart??!!
Werde mal ein Ohr opfern und das am Balkon ausprobieren. Da es dieses Jahr sowieso nicht mehr anwurzelt lass ich es einfach mal so auf dem Balkonregal liegen. Hab ich jetzt bei der ? Opuntie auch gemacht.
Gruß Stefan

Olaf usm Seyerland
03.09.2007, 21:12
Besonders weist O. robusta keine so ausgeprägten gelben Glochiden auf. Graublau ist sie allerdings.

Uwe/Eschlikon
04.09.2007, 09:23
Hallo

Ja, stimmt schon, O.robusta ist runder und die Triebe grösser. Es gibt aber ganz dornenlose Spezies.

O.basilaris sieht von der Form her anders aus.

Von O.microdasys gibt es allerdings eine Menge Hybriden. O.microdasys ist übrigens ziemlich hart im Nehmen und schrumpelt in trockenem Substrat ganz schön. In den USA kommt O.microdasys nur in Arizona und Kalifornien vor, und wächst bis in Z8.

Wenn ich darf, werde ich Dein Foto bei Gelegenheit an Dave Ferguson senden. Er ist einer der besten Opuntienkenner ;)

Gruss, Uwe

OPUNTIO
04.09.2007, 17:52
Hallo Uwe
Natürlich darfst du das Foto weiterreichen. Möchte auch wissen was der Experte meint.
Die blaubereifte zwischen den anderen ist meine O. robusta. Das deformierte Glied in der Mitte hab ich nach dem Foto abgetrennt und auf den Balkon gelegt um die Frosthärte im Winter zu testen.
Gruß Stefan

http://img166.imageshack.us/img166/6276/dsc01830um2.jpg (http://imageshack.us)

OPUNTIO
16.09.2007, 20:18
Sieht so aus als habe ich die Pflanze gefunden. Auf dieser überaus interessanten italienischen Seite.
Gruß Stefan

http://www.succulente.info/cactus/opuntie/opuntie.htm

Olaf usm Seyerland
17.09.2007, 01:40
Also, da sind ein paar Fehler, was die Nomenklatur anbelangt. Opuntia fragilis im Titel, Cylindropuntia im Foto usw.

Ja, scheint eine O. basilaris zu sein, und zwar ein Cultivar.

OPUNTIO
18.09.2007, 15:47
Ich meinte eigentlich diese: Opuntia microdasys cv. Caress

Und was die Fehler in der Nomenklatur anbelangt: Ich sagte ja, eine sehr interessante Seite :)
Gruß Stefan

Olaf usm Seyerland
18.09.2007, 22:43
Jaaaaa, passt sehr gut zu deinem Foto. `Caress´scheint aber nicht überall in den Händlerlisten angeboten zu werden, wie mich deucht.

Opuntia pisilla und O. scheeri als resistente al molto freddo- stimmt es denn auch? Wer in unserem Kreis hat entsprechende Erfahrungen mit ihnen?

tephrocactus
19.09.2007, 11:56
Hallo,

ich wäre mit den Temperaturangaben auf dieser Seite sehr vorsichtig, die Winter in Italien sind anders als hier. Selbst in den kälteren Gebieten gibt es im Winter meist mehr Sonne und weniger Regen. Währen Oliven und Zitronen auch in einigen Norditalienischen Gebieten gut gedeihen gehen sie bei uns frei ausgepflanzt regelmäßig ein.

ciao markus

Uwe/Eschlikon
19.09.2007, 12:38
Hallo Olaf

O.scheeri ist gemäss meinen Angaben bei uns höchstens Z8-tauglich, d.h. nur in den wirklich milden Gebieten (Seenähe) einen Versuch wert...und dazu ganz trocken im Winter!

O.pusilla (auch mit Namen O.drummondii im Umlauf) hat bei mir als neuer Testkandidat (ausgepflanzt Frühling 2006) den letzten, milden Winter problemlos überstanden. O.pusilla wächst im Südosten und Süden der USA vor allem entlang der Atlantik- und Golfküstenregionen und hybridisiert leicht mit O.fragilis, O.macrorhiza und O.humifusa. Je nach Herkunft ist die Art bei uns relativ gut wintertauglich. Ich denke in feuchtem Substrat (welches dieser Art ziemlich behagt) erträgt O.pusilla -10°C ohne grössere Probleme, darunter aber eher nur in trockenem Substrat, dann wahrscheinlich bis gegen -15°C oder -18°C.

Gruss, Uwe

OPUNTIO
19.09.2007, 14:24
Tja, schauen wir mal was die caress an Minusgraden verträgt. Ein Ohr liegt schon auf dem Balkon. Übersteht es den Winter wird es eingetopft. Wenn es dann auch noch den nächsten Winter auf dem Balkon packt, kommt es ins Beet, erstmal an eine regenfreie Stelle.
Heute gab's bei mir übrigens den ersten Bodenfrost.
Gruß Stefan

Olaf usm Seyerland
20.09.2007, 04:05
Abend von gestern auf heute nahm ich die Südländer vom Balkon. Den Carnegiea lasse ich noch etwas draußen. Leichten Frost scheint seine Species ja schadlos wegzustecken.

Die Maihueniopsis von Frau Richter kamen als intakte Stecklinge an. M. darvinii und noch ein so gestaltetes Teil, jedoch ohne dunkle Bereiche und mit hellen Spinae. Zwo Scleros hat sie mir auch geschickt, S. spinosa, jedoch gepfropft auf Echinos (3cm), insgesamt 7-8cm hoch. Des Weiteren 2 verschiedene Pteros und als Beigabe 3 stammbildende Sukkus, grau- weißlich, "winterhart, wenn trocken". Den dazu angegebenen Namen habe ich leider verloren. Weder Sedum noch Kalanchoe. Ich frage sie aber noch danach, muss eh noch die Überweisung tätigen.

8 Yucca elata sind gekeimt und mittlerweile um 7cm mit ihrem ersten Sekundärblatt. Sie stehn in Aqualit in 5cm- Töpfen. Eine Neunte habe ich direkt in einen Landschaftskübel (Kastenform) zwischen die dortigen Kleinstauden bzw. 3jährigen gesetzt, ebenfalls eine Mirabilis multiflora von Kießling.

Olaf usm Seyerland
21.09.2007, 00:41
Die angesprochene aufrechte Sukku ist wohl eine echte Entdeckung von Frau Richter, aber lest selbst ihre Antwort auf meine Nachfrage:
"...wenn die Blätter spitz sind und nicht rund,dann ist es Graptopetalum. Dazu schrieb mir
J.Thiede:

Graptopetalum paraguayense ssp. bernalense, die kleine Unterart des bekannten Graptopetalum paraguayense ssp. paraguayense. G. bartramii ist eine stammlose Art. Daß Ihre Pflanze sich als winterhart erwiesen hat, ist erstaunlich, denn Graptopetalum paraguayense ssp. bernalense wurde von A. B. Lau am Cerro Bernal in Tamaulipas (Mexiko) zusammen mit Mammillaria anniana entdeckt, und diese Art würde sicherlich kaum jemand auf ihre Winterhärte hin testen."

Ich habe ein paar lose Blätter in Aqualit gesteckt zum Wurzeln. Sollten sie anwachsen, kann ich sie bald im Frühling anbieten, da ich drei Pflanzen bekam, von denen sie durch den Transport gefallen sind.
Wie gesagt werde ich euch berichten, wie Blätter und Pflanzen es geschafft haben. Und bei Intresse gebe ich noch das Porto durch. Außer des Portos plus Verpackung berechne ich nigges. Aber, laut Frau Richter, trocken überwintern...

Olaf usm Seyerland
22.09.2007, 05:01
Dieser Seite zufolge sind alle 12 Graptopetalumarten leichten Frost gewohnt, aber vertragen keine Hitze und sterben in ihrer sommerlichen Heimat. Nu ist alles auf Englisch, wahrscheinlich auch direkt in UK erstellt, aber schaut selbst: http://www.desert-tropicals.com/Plants/Crassulaceae/Graptopetalum.html

OPUNTIO
22.09.2007, 13:45
Hallo Olaf
Graptopetalum amethystinum habe ich auch, zusammen mit Sedum morganianum und einigen anderen in so einer Terracotta-Ampel neben der Eingangstür unter dem Balkon hängen. Mag sein das die Pflanze im Herbst die ersten Nachtfröste übersteht, aber nach der Winterruhe solltest du sie erst wieder ins Freie stellen wenn definitiv keine Frostgefahr mehr besteht. Habe dieses Frühjahr trotz des geschützten Platzes fast die gesamte Pflanze verloren und meine Sedum morganianum sieht immer noch aus wie eine gerupfte Henne. Beide erholen sich nur sehr langsam.
Aber wir schweifen hier vom eigentlichen Thema ab. Das gehört in den ''Andere Sukkulenten'' Teil verschoben, damit andere Leser auch was davon haben.
Gruß Stefan

Olaf usm Seyerland
22.09.2007, 22:30
Schadimmt, Stefan. Meine O. humifusa, von der ich wegen ihres Liegens enttäuscht bin, hängt wie eine Ampelpflanze und hat noch immer völlig straffe Haut ohne Querfalten.
Ob das vielleicht auch eine andere Art ist? Wir werden ja sehn, wie sie im Winter zurechtkommt.

Uwe/Eschlikon
23.09.2007, 10:14
@Olaf

Dass sich O.humifusa hinlegt, ist völlig normal, meine liegen auch schon mehr oder weniger. Ein Indiz, woher die Pflanze stammt ;)
Das Schrumpfen kommt erst in einer 2.Phase.

Diejenigen Arten, die sich nicht hinlegen und +/- aufrecht wachsen sind
a) weniger frosthart
b) brechen unter der Schneelast schneller ein

Gruss, Uwe

Olaf usm Seyerland
24.09.2007, 01:48
Meine O. macrorhiza aus Kanada ist stehend und zeigt noch keine Falten, eben so die O. phaeacanta. Beide sind von dunklem Grün und sehn sich ähnlich, bis auf rote Punkte an O. macrorhiza. Auch die O. histricina weisen kaum Falten auf.

Sag, richten sich O. humifusa wieder auf nach dem Frost?

Uwe/Eschlikon
24.09.2007, 08:11
@Olaf

Sie richten sich schon wieder auf...aber nicht nach einem Frost, sondern im nächsten Frühling (ab April).
O.phaeacantha schrumpft viel weniger, teilweise auch gar nicht. Stark schrumpfende, sich niederlegende O.phaeacanthas sind taxonmisch meist falsch als solche angeschrieben. Sie sind oft O.mackensenii...jaja, die Taxonomie :D
Bei O.macrorhiza gib es grosse Unterschiede, je nach Herkunft.

Grüsse, Uwe