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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Zwiebelsaft zur Stärkung ?



kiddie
19.08.2007, 15:54
hallo freunde
Ich weiss jetzt selbst nicht wie ich drauf komme, aber irgendwie bilde ich mir ein, die Verabreichung von Ziebelsaft täte einer Pflanze gut. Vllt hat der Eine oder Andere dieses Mittelchen bei Husten bekommen. Es wirkt Antibakteriell und soll auch gegen Verpilzung gut sein. Hat jemand Erfahrung damit ?
Wie sieht es mit anderen Substanzen aus ? Kamille oder andere Kräuter (nebst Baldrian) ? Schildert doch eure Erfahrungen :>

kiddie

Ritzi
19.08.2007, 17:17
Hallo Kiddie,
mit Zwiebelsaft habe ich noch keine Erfahrung gemacht :confused: aber Baldrian
wirkt bei Schlumbergera und Orchideen enorm.:p

Gruß Uwe

AstrophytumX
19.08.2007, 17:22
Oft hilft warscheinlich auch der feste glaube daran das Baldrian wirkt,das es wirkt ;)
Mit nem anständigen Kakteendünger und passendem Substrat erzielt man wirklich ordentliche Resultate.

kiddie
28.08.2007, 02:17
Hab was interessantes gefunden:

http://de.wikipedia.org/wiki/Pflanzenjauche

Sind solche "Behandlungen" für Kakteen ok ?

kiddie

Dicksonia
28.08.2007, 09:53
Moin!

Nein, man sollte keine Jauchen an Kakteen geben (Ausnahmen sind wahrscheinlich Epiphyllen und andere Blattkakteen).
Die Seite bei Wikipedia ist falsch.
Jauchen dienen normalerweise nur der Düngung von Pflanzen und werden nicht gespritzt.

Es gibt noch die Möglichkeit eines kalten Auszugs, dabei wird das Pflanzenmaterial mit Wasser bedeckt und nach 24h abgeseiht. Diesen Auszug kann man als Spritzbrühe nutzen und wirkt gegen alles mögliche je nach Ausgangsmaterial.

Weitere Infos findest Du hier: http://www.bio-gaertner.de/Articles/II.Pflanzen-allgemeineHinweise/Rezepturen-Staerkungsmittel/Krauterbruhen-jauchen-tee.html

Echinopsis spez.
28.08.2007, 14:43
Die Seite bei Wikipedia ist falsch.
Jauchen dienen normalerweise nur der Düngung von Pflanzen und werden nicht gespritzt.
Sorry Dicksonia, aber hier irrst Du Dich.

Meine Großeltern haben zu Lebzeiten Brennnesseljauche auf die selbe Art und Weise zubereitet, wie sie im Wiki beschrieben wird.
Nachdem sie ausgegoren war, wurde sie verdünnt auf Rosentriebe und Blätter gesprüht.
Die fast 80jährige Großtante stellt mit dem gleichen Verfahren noch heute Jauche aus Ackerschachtelhalm und Brennnessel her, und sprüht diese auf ihre Rosen und andere Pflanzen.
Hauptsächlich um damit Schädlinge zu bekämpfen.

@Kiddie
Welche Wirkung diese Jauchen auf Kakteen haben, müsste ausprobiert werden.
Kommt auch darauf an, was Du damit erreichen willst, Schädlingsbekämpfung oder Düngung.
Zur Schädlingsbekämpfung würde ich lieber zu den bewährten Mitteln greifen.
Düngen nur in stark verdünnter Konzentration, und nur Arten die von Haus aus einen hohen Nährstoffbedarf haben.

Dicksonia
28.08.2007, 18:56
Hi!

Okay, dann korrigiere ich mich insoweit, dass in Wiki nur die Hälfte erklärt wird und sage mal nichts weiter zum Thema.

Vango
20.03.2011, 12:02
Ich hätte die Möglichkeit, mir dieses Jahr mal wieder eine
Brennnesseljauche herzustellen.

Was meint ihr,
ist die Jauche geeignet für Säulenkakteen? (Cerei/Trichocerei) ?

Ich möchte kaum synthetische Düngemittel verwenden,
finde aber Produkte wie Fischemulsion oder Seetangextrakt nicht-

mfg,

Vango.

Karin60
20.03.2011, 12:43
Ein altes und bewährtes Hausmittel gegen alle stechenden und saugenden Milben (Spinnmilben) und Insekten (Läuse aller Art) ist Zwiebelsud.

Man nehme eine Hand voll brauner Zwiebelschalen (wahlweise gehen auch Knoblauchschalen) und übergieße sie mit einem Liter kalten Wasseres. Über Nacht stehen lassen, so dass das Wasser eine tiefbraune Farbe annimmt. Am nächsten Tag wird damit gegossen.

Mit diesem Sud wird prophylaktisch in regelmäßigen Abständen gegossen. Die enthaltenden Schwefelverbindungen (Allicin) werden von der Pflanze über die Wurzeln aufgenommen und wirken vergällend auf die genannten Schädlinge. Es ist also ein systemisches Mittel und wirkt daher naturgemäß nur über eine längere Anwendungszeit.

LG;
Karin

Hardy_whv
20.03.2011, 12:44
Was meint ihr, ist die Jauche geeignet für Säulenkakteen? (Cerei/Trichocerei) ?

Diese "Jauchen" dienen nicht der Düngung, sondern der Pflanzenstärkung. Sie können und sollen Düngung nicht ersetzen. Ich gebe meinem Gießwasser zu Jahresbeginn auch etwas Schachtelhalmextrakt hinzu. Die enthaltene Kieselsäure soll der Zellstärkung dienen. Diese "Jauchen" können teilweise auch fungizid wirken.

Ich käme aber NIE auf die Idee, dies als Ersatz für Düngung zu sehen.



Ich möchte kaum synthetische Düngemittel verwenden,finde aber Produkte wie Fischemulsion oder Seetangextrakt nicht ...

Ob ein Nährsalz synthetisch erzeugt ist oder nicht, interessiert den Kaktus nicht. Aus welchem Grund willst du synthetische Dünger vermeiden?


Gruß,

Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif

Dicksonia
20.03.2011, 13:23
Brennesseljauche ist stark stickstoffhaltig, von daher kann man´s probieren. Ich würde es aber gut filtern oder vorsichtig abschöpfen, sonst hat man den ganzen organischen Schmodder mit drin, was Regenwürmer anzieht und den Boden auf Dauer mehr Wasser speichern läßt.
Als Gegenpol sollte noch etwas Holzasche mit aufs Substrat, die für Phosphor und Kalium sorgt.


lg

Thomas Kühlke
20.03.2011, 14:19
8) Moin,

Brennesseljauche ist stark Stickstoffhaltig.
Aha, schon etwas, was ich bei Kakteen gar nicht gebrauchen kann!

ciao, Tom.

muddyliz
20.03.2011, 14:31
Schachtelhalmtee enthält sehr viel Kieselsäure, welche die Zellwände stärkt. Bei Kakteen bevorzugt im Herbst zu verwenden, 1:1 oder pur gespritzt oder gegossen als Abschluss.
Schachtelhalmjauche enthält neben Kieselsäure auch Stickstoff. Deshalb eher im Frühjahr und Sommer zu verwenden. Mischung 1:10.
Um phosphatbetont zu düngen empfielt sich Knochenmehl, einfach oben aufs Substrat streuen und einschlämmen (bei sehr dichtem Substrat sollte man es etwas einarbeiten).

Dicksonia
20.03.2011, 15:02
Wird denn Knochenmehl in Töpfen abgebaut, also ist das Phosphat frei verfügbar?
Bei Hornspänen und einigen anderen Mittelchen, die noch von Mikroorganismen aufgeschlossen werden müssen, haut´s ja im Topf leider nicht so gut hin, daher die Frage.


lg

muddyliz
20.03.2011, 18:12
Wird denn Knochenmehl in Töpfen abgebaut, also ist das Phosphat frei verfügbar?
Bei Hornspänen und einigen anderen Mittelchen, die noch von Mikroorganismen aufgeschlossen werden müssen, haut´s ja im Topf leider nicht so gut hin, daher die Frage.


lgKnochenmehl ist fein gemahlen (im Gegensatz zu den groben Hornspänen) und wird deshalb langsam abgebaut. Meist bekommt man eine Mischung aus Horn- und Knochenmehl, aber auch hier überwiegt der Phosphatanteil.

Dicksonia
20.03.2011, 23:51
Okay, dann bin ich jetzt etwas schlauer. Danke! :grin:


lg

Vango
21.03.2011, 17:26
Ob ein Nährsalz synthetisch erzeugt ist oder nicht, interessiert den Kaktus nicht. Aus welchem Grund willst du synthetische Dünger vermeiden?


Gruß,

Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hut_ab.gif

Na, ich mag halt den synthetischen Anbau nicht so gern.
Alleine schon, weil er das Bodenleben der Mikroorganismen mindert und sogar abtötet. Die stark konzentrierten Düngemittel aus der synthetischen
Verarbeitung wirken sich halt wie ein Hammer aus und gehen auch
vom Pflanzentopf aus in die Erde der Umgebung(Garten) über, was sich
auch schädlich auswirkt. Je mehr Bodenleben, desto gesünder der
Kaktus- und falls man was von essen möchte- Kaktusfeigen, oder aus
medizinischen Gründen, isses gleich viel vitaler...

edit_ Ich hab mal wegen der Schachtelhalmjauche nachgeschaut, doch nichts
gefunden-
zu welchen Teilen wird die eigentlich angesetzt?
Wie lange wird die stehen gelassen und wie oft rühr ich se um??

cya

Hardy_whv
21.03.2011, 18:09
Na, ich mag halt den synthetischen Anbau nicht so gern.
Alleine schon, weil er das Bodenleben der Mikroorganismen mindert und sogar abtötet. Die stark konzentrierten Düngemittel aus der synthetischen
Verarbeitung wirken sich halt wie ein Hammer aus und gehen auch
vom Pflanzentopf aus in die Erde der Umgebung(Garten) über, was sich
auch schädlich auswirkt. Je mehr Bodenleben, desto gesünder der
Kaktus- und falls man was von essen möchte- Kaktusfeigen, oder aus
medizinischen Gründen, isses gleich viel vitaler...


Mit Verlaub, ich glaube, du bringst da ein paar Begriff durcheinander. Synthetisch bedeutet, dass ein Dünger in einem chemischen Prozess künstlich erzeugt wurde. In diesem Prozess entsteht ein Nährsalz (Mineraldünger). Exakt dieses Nährsalz kann aber sonstwie gewonnen werden, also z.B. in einem Bergwerk abgebaut werden.

Der Begriff "synthetisch" bezeichnet also nur einen künstlichen Herstellungsprozess - im Gegensatz zu einem natürlichen Vorkommen.

Ein Mineraldünger (oder anorganischer Dünger) hat - völlig unabhängig davon, ob er künstlich (synthetisch) erzeugt wurde oder aus einem Naturvorkommen stammt - stets die selbe Wirkung.

Das was du vermeiden willst, wenn ich dich richtig verstehe, sind also Mineraldünger.

Der übermäßige und einseitige Einsatz von Mineraldüngern kann in der Tat die Bodenorganismen stören. Bei einseitiger Düngung und Nutzung verarmt der Boden. Alternativ oder zusätzlich zu Mineraldüngern kann man auch organische Dünger verwenden. Diese wirken oft "verzögert", geben die Nährstoffe langsam dosiert und teilweise erst nach Abbau durch die Bodenorganismen frei. Z.B. Hornspäne, Kuhdung, Jauche, o.ä.

Mit dem wohldosierten Umgang mit Mineraldüngern aber, zumal Kakteengärtner eher sehr zurückhaltend düngen, sehe ich aber keine Gefahr für die Bodengesundheit. Der wohldosierte Umgang mit Nährsalzen stellt halt keinen "Hammer" dar. Zudem haben organische Stoffe auch den Nachteil, dass man eher mit Pilzen oder anderen "Kontrahenten" zu tun hat. Mit Mineraldüngern kann man sehr exakt die richtige Menge Nährstoffe zur richtigen Zeit an den Kaktus bringen.

Die Kakteen sind gesund, wenn sie die erforderlichen Nährstoffe erhalten. Und am gezieltesten lässt sich das mit dem Einsatz von Mineraldüngern erreichen.

Organische Dünger verwende ich eigentlich nur bei den starkzehrenden Kakteen (Optuntien, epiphytische Kakteen), denen ich gerne Kuhdungpellets und/oder Hornspäne mit ins Substrat gebe.

Du kannst das gerne auch für die "normalen" Kakteen versuchen, ich glaube aber, du machst es dir dadurch unnötig schwer. Du musst zudem aufpassen, solche organischen Dünger zu verwenden, die nicht zuviel Stickstoff an die Pflanze bringen, denn davon möchten die Kakteen lieber etwas weniger.


Gruß,

Hardy http://www.hardyhuebener.de/_pics/smiley_hutab.gif

muddyliz
21.03.2011, 20:19
Ich hab mal wegen der Schachtelhalmjauche nachgeschaut, doch nichts
gefunden-
zu welchen Teilen wird die eigentlich angesetzt?
Wie lange wird die stehen gelassen und wie oft rühr ich se um??

cyaca. 1 Liter frischen Schachtelhalm auf 10 Liter Wasser. Gib noch einen Schuss Baldrianextrakt oder einen Esslöffel voll Gesteinsmehl dazu, damit die Pampe nicht so sehr stinkt. Mindestens 2 Monate gären lassen, dann durch ein Tuch sieben, in Kanister füllen und noch mindestens 4 Wochen nachreifen lassen. 1:10 verdünnt anwenden.
Einfachen ist Schachtelhalmbrühe: Frisches oder getrocknetes (z.B. aus der Apotheke) Schachtelhalmkraut mit heißem Wasser überbrühen, 20 Minuten ziehen lassen, dann abkühlen lassen und direkt verwenden. Alternativ geht auch ein Kaltauszug, dieser sollte über Nacht/ maximal 24 Stunden ziehen. Direkt oder 1:1 verwenden.