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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wollläuse



Heike
17.06.2004, 23:24
Hallo,
habe mir heute einen Ferocactus emoryi (o.ä. im Bild) mit ziemlichen Wolllausbefall ins Haus geholt (hatte Mitleid). Mindestens 40% waren mit ausgewachsenen Tieren bzw. dieser Wolle bedeckt und zusätzlich noch die kleinen Larven. Der Kaktus hat aber 12 cm im Durchmesser und schaut ansonsten ziemlich gut aus. Habe mit Spiritus sämtliche erw. Tiere wie Wolle entfernt, das Substrat weggeschmissen und den Kaktus gewaschen. Meine Frage wäre, wie lange brauchen evtl. überlebende Larven um groß zu werden? Und wie beweglich sind diese? Der Kaktus steht im Moment im Gästezimmer (keine weiteren Pflanzen) - können die Larven durchs ganze Haus kommen? Ist es besser, ihn noch zusätzlich in ein Zimmergewächshaus zu tun? Oder sind Wollläuse von Haus aus ein Faß ohne Boden?

Für jeden Rat vielen Dank im voraus.
Gruß Heike

Anonymous
18.06.2004, 17:01
Ob Sprit bei dem Befall hilft, vermag ich nicht zu sagen.
Auf jeden Fall ist schon mal gründlich aufgeräumt worden.
Ein systemisches Gift macht garantiert den Garaus.
Schlecht ist die Aufstellung im Zimmer und dann womöglich noch im Glaskasten im Zimmer, besser wäre es, ihn beschattet nach draußen und nach einer Lichtgewöhnung dann heller zu stellen.
Die Läuse werden in der Regel durch direkten Kontakt oder aber transportiert.

Werner
25.07.2004, 22:50
Welche systemisch wirkenden Pflanzenschutzgifte sind heute noch erlaubt?
Metasystox ist weg, Rogor ist weg.

Man rät mir gegen Wollläuse Marienkäfer anzusetzen.

Wie soll ich auch meine bis 2 m hohen Opuntien mit einem Gemisch aus Paraffinöl und Wasser triefnass einsprühen?

Werner

Anonymous
26.07.2004, 08:59
Hallo Werner,

folgende systemisch wirkende Mittel sind im Handel:

Metasystox R (Bayer)
Bi 58 (Compo) / gleicher Wirkstoff wie Rogor
Provado 5 WG (Bayer) / gleicher Wirkstoff wie Confidor 70 WG

Die Wirksamkeit von Nützlingen wie Marienkäfern ist begrenzt, da sich immer ein Gleichgewicht von Nützlingen und Schädlingen einstellen wird, d.h. Nützlinge werden die Schädlinge nie auf Null reduzieren, was m.E. aber bei Wolläusen unbedingt notwendig ist. Wurzelläuse können mit Nützlingen sowieso nicht bekämpft werden.

Bei Verwendung systemischer Mittel ist ein komplettes Einsprühen großer Pflanzen nicht notwendig und wegen der Gefahr des Einatmens gesundheitsschädlicher Aerosole auch nicht angesagt. Hier reicht gießen völlig aus.

Viel Erfolg bei der Schädlingsbekämpfung.

Gruß

Wolfgang

Werner
26.07.2004, 13:27
Hallo Wolfgang,

Metasystox ist lang schon verboten und wird nicht mehr hergestellt.
Selbst Restbestände sollen nicht weiter verwendet werden!
Bi 58 läuft am 30.09.2004 ab,
Rogor ist am 31.12.2003 abgelaufen,
Confidor hat keine HuK-Zulassung.

Bleibt also nur Provado 5 WG (Imidacloprid) als Mittel unserer Wahl.
Hoffentlich hilft´s?!

Marienkäfer wollte ich eigentlich nicht züchten. Und unser stacheliges Hobby aufgeben, ... ?

Gruß,

Werner

Anonymous
26.07.2004, 14:55
Hallo Werner,
laut dem Verzeichnis zugelassener Pflanzenschutzmittel vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) (Stand Juni 04)

ist Metasystox R noch bis 30.11.2004
Bi 58 bis 30.09.2004, Bi 58 Spray bis 31.12.2006 und Provado 5 WG bis 31.12.2012 zugelassen.

Ich denke mit dieser Auswahl sollte es möglich sein, die nächsten paar Jahre zu überstehen (nur wir Menschen, nicht die Wollläuse).

Gruß
Wolfgang

Andreas75
26.07.2004, 20:38
Hallo !

Auch mich plagen diese Tierchen zum Teil arg.
Und behelfe mir folgendermaßen: Ich habe etwa 250 Pflanzen insgesamt, von denen etwa ein Drittel Läuse hat, und hier insbesondere kleinere Pflanzen. Ich bewaffne mich bei jedem Wässern und auch mal zwischendurch mit einem Zahnstocher, einem Stück Küchenrolle, und dann gehts los... So bekommt man schon mal zumindest die erwachsenen und halbwüchsigen gut in den Griff. Habe ich eine Pflanze mit hartnäckigem Befall, nehme ich sie, gehe zur Dusche, drehe den Strahl voll auf und gebe den Läusen saures. So habe ich dieses Frühjahr eine Chamaecereus- Hybride " Paulina" bei mir dies Jahr komplett läusefrei bekommen. Bei Spinnmilben verfahre ich ebenfalls mit der Dusche.
Habe ich eine Pflanze fertig " gelaust", gehe ich mit ihr ebenfalls zur Dusche und sprühe sie leicht ab, um den Saft der Läuse abzubekommen, der mitunter sehr klebrig ist. So bekomme ich die kleinen Racker zwar auch niemals zu 100 % ausgerottet, aber es hält sich in Maßen !

Gruß, Andreas

Werner
26.07.2004, 22:06
Hallo Andreas,

wenn man wie ich etwa 2 m hohe Opuntien in großen Betontrögen hält, der kann sie nicht in die Badewanne stellen. Für mich hat es immer systemische Pflanzenschutzmittel gegeben, und mit denen werde ich mich wohl nun reichlich eindecken - was bleibt anderes übrig?

So wie es Wolfgang sagte, werde ich versuchen, "einige Jahre" zu überstehen. Was dann sein wird, steht in den Sternen.

Gruß,

Werner.

Andreas75
27.07.2004, 17:36
Ja, sehe ich schon ein, und auch mir wäre was systemisches allmählich lieber, jedoch könnte man ja den Gartenschlauch nehmen und die Opuntie(n) kräftig abspritzen...
So habe ich auch die in diesem Jahr arg läusebefallenen Pfirsichbäume meiner Großeltern einigermaßen wieder hingekriegt...
Wäre zunächst der billigste Versuch !

Gruß, Andreas

Anonymous
27.07.2004, 17:51
Versucht es doch mal mit Neem (Niem stimmt auch). Hilft gegen alle saugenden Ungeziefer. Die Niemlösung gibt es auch über Läden die die Hobbythek unterstützen.Schaut doch mal unter www.hobbythek.de/archiv/260/anbieter.html
nach dort findet ihr Geschäfte in eurer Nähe (sind nach PLZ sortiert)
Spritzen ist besser als gießen da es ein biologisches Kontakt"gift" ist, das die Ungeziefer (Tripse, Schild-,Wollläuse usw) lähmt und diese fallen nach einiger Zeit von alleine ab. Nur sollte man nach ca 2 Wochen nochmals spritzen, damit man auch den Nachwuchs erwischt

:jo: weil biologisch (auch im normalen Gartenbau verwendbar und für Menschen absolut unschädlich)

Marion