Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pereskiopsis bringen ständig Neutriebe
magnificus
23.05.2007, 01:58
Kaum dass ich eine Pereskiopsis spathulata geköpft habe um ihr einen Sämling draufzusetzen, beginnt die Unterlage bereits nach wenigen Tagen aus der obersten Areole auszutreiben. Das eröffnet dann zwar die Möglichkeit auf dem Neutrieb weitere Sämlinge zu plazieren (wie auf dem Foto ersichtlich), doch so langsam werden die Unterlagen übermütig.
Dazu ein paar Fragen:
1) Ist das ständige Austreiben von Pereskiopsis üblich ?
2) Wenn dem (1) so ist, wäre es dann nicht sinnvoll, noch bevor man mit dem Propfen beginnt, die obersten Areolen bis einige cm unterhalb der Spitze zu entfernen ?
3) Falls (2) zutrifft, wäre es günstiger diese Prozedur ein paar Tage vor dem Pfropfen durchzuführen, damit sich die Wunden erst verschließen können und dem Pfröpfling dann der volle Saft zu gute kommt ?
4) Der Vegetationspunkt für den Neutrieb scheint mir etwas oberhalb der Areole zu liegen, das Blatt dagegen sitzt etwas unterhalb.
Gelingt es Euch nur den Vegetationspunkt zu entfernen, ohne auch gleich das Blatt abzuschneiden ?
Ansonsten wird das wohl auf längere Sicht eine blattlose Unterlage zur Folge haben.
http://www.bildercache.de/thumbnail/20070522-230700-5.jpg (http://www.bildercache.de/anzeige/20070522-230700-5.jpg)
Bernhard
23.05.2007, 16:02
1) Ist das ständige Austreiben von Pereskiopsis üblich ?
Ja, denn der Sämling kann noch nicht alles aufnehmen. Das veranlaßt die Unterlage zum Austreiben.
2) Wenn dem (1) so ist, wäre es dann nicht sinnvoll, noch bevor man mit dem Propfen beginnt, die obersten Areolen bis einige cm unterhalb der Spitze zu entfernen ?
Nicht unbedingt vorteilhaft. Um die Areole effektiv zu entfernen muß man recht tief einschneiden. Dabei das Blatt nich zu beschädigen ist nicht ganz einfach. Bei mir haben die Unterlagen trotz Einschneiden der Areolen teilweise trotzdem wieder neu herausgetrieben. Ein regelmäßiges Wegschneiden der Neutriebe ist deswegen meiner Meinung nach besser.
3) Falls (2) zutrifft, wäre es günstiger diese Prozedur ein paar Tage vor dem Pfropfen durchzuführen, damit sich die Wunden erst verschließen können und dem Pfröpfling dann der volle Saft zu gute kommt ?
wäre in DEM Fall dann besser. So kann die Pflanze unter einer normalen Luftfeucht die "Wunde" schließen. Später muß nach der Pfropfung die Luftfeuchte so hoch wie möglich sein, was dann an diesen Stellen wieder die Gefahr von Fäulnis oder dem Eindringen von Krankheitserreger mit sich bringen kann.
4) Der Vegetationspunkt für den Neutrieb scheint mir etwas oberhalb der Areole zu liegen, das Blatt dagegen sitzt etwas unterhalb.
Gelingt es Euch nur den Vegetationspunkt zu entfernen, ohne auch gleich das Blatt abzuschneiden ?
Ansonsten wird das wohl auf längere Sicht eine blattlose Unterlage zur Folge haben.
ja .. das gelingt. Dazu schneide ich von oben mit einer Rasierklinge in Richtung Blatt den Neutrieb nur ein. Dann kann man den mit einer Pinzette vorsichtig zur Seite abbrechen ohne das Blatt zu beschädigen.
Ich hoffe, dass dir das einigermaßen hilft.
viele Grüße
Bernhard
magnificus
24.05.2007, 01:15
Hallo Berhard,
vielen Dank für Deine ausführlichen Antworten, die mir helfen werden in baldigster Bälde Prachtexemplare ernten zu können :-!
Meine Idee, die neuen Austriebe nicht abzuschneiden, sondern auch darauf zu Pfropfen, stellt sich bei genauerer Betrachtung nicht als empfehlenswert heraus, da der alte Stumpf, auf dem der erste Pfröpfling sitzt mit der Zeit zu kümmern beginnt. Die Verzeigungen mit dem zweiten Pfröpfling werde ich abschneiden und versuchen auf eine andere Pereskiopsis umzupfropfen oder gleich zu bewurzeln. In Zukunft wird dann sofort jeder Austrieb konsequent entfernt! Mit dem Entfernen der Areole, ohne dabei auch gleich das Blatt zu beschädigen, werde ich allerdings noch fleißig üben müssen, damit auch mir dieses Kunststück gelingt. An Übungsmöglichkeiten wird es allerdings nicht mangeln.
Gruß Uwe
Beim Pfropfen auf Pereskiopsis nicht zimperlich sein.
Ich schneide generell ab Schnittstelle ca.5 Blätter nach unten weg, das stört die Pflanze nicht. Nach dem Pfropfen ebenso radikal alle Neutriebe der Unterlage abschneiden. Alles was seitlich austreibt, nimmt dem Sämling Kraft und Nährstoffe weg.
Zum Pfropfen: Diese Woche habe ich mal auf ca. 20cm hohe Pereskiopsis gepfropft, mal sehen ob sie die anderen, normale Höhe bei mir sonst 10cm, überholen.
Hallo!
Ich breche die Neutriebe einfach vorsichtig ab wenn sie sich fassen lassen. So bleibt auch das Risiko der Krankheitsübertragung durch Werkzeug gering. Ich habe grade bei einigen Pfröpflingen ein ganz anderes Problem: Sie sitzen zwar bombenfest auf der Pereskiopsis, aber sie weder wachsen sie noch machen sie Anstalten eigene Wurzeln zu bilden.
Neutriebe schneide ich mit der Rasierklinge ab. Bisher gabs deswegen noch keine Probleme mit evtl. Fäulniss o.ä. Wie meinst du das mit den Wurzeln? Was hast du gepfropft?
Wurzeln bilden sich an den Pfröpflingen nur sehr selten. Hier im Forum gibts noch ein Bild von mir, das eine Lophophora mit solchen zeigt. Sie erscheinen aber nur bei sehr hoher Luftfeuchtigkeit und nur zu einer bestimmten Zeit. Genau kann ich das nicht erklären, verstärkt ist diese Wurzelbildung aber von der Mondphase abhängig. Iss so.
Ich hatte auch mal einen Lophohpora auf einer Pereskiopsis ;-), der nicht wachsen wollte, aber dafür dann angefangen hat eigene Wurzeln zu bilden. Die beiden Pfröpflinge die ich meine (stammen aus einem Mix, sind aber relativ sicher Rebutien) tun dagegen rein gar nichts. Vertrocknen nicht, wachsen nicht und machen auch keine Wurzeln. Sind aber wie gesagt ganz fest angewachsen und die Unterlagen sind auch in Ordnung, auch wenn sie sehr kurz sind. Hab nämlich ein wenig Hypokotylpfropfung "gespielt".
magnificus
29.05.2007, 05:15
Der einzige Pfröpfling, der bei mir Wurzeln gebildet hatte, war nicht angewachsen , so daß er beim Hantieren mit Unterlage herunterfiel.
Bei meiner einen Hypokotylpfropfung die ich vor 10 Tagen versucht habe rührt sich auch noch nichts. Weder wächst, noch schrumpelt etwas, als wäre sie versteinert.
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