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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pilz im Substrat! Was kann man dagegen tun?



samsine
22.04.2007, 22:25
Hallo,

ich brauch mal euren Rat. Hab heute meine Epis rausgehangen und bemerkt, dass sich in einem Topf mal wieder ein Pilz breitgemacht hat. Hier erst mal paar Bilder:
http://i179.photobucket.com/albums/w297/samsine/Kakteenforum/Pilz2.jpg
http://i179.photobucket.com/albums/w297/samsine/Kakteenforum/Pilz3.jpg
Der Pilz bildet, wenn er an der Substratoberfläche ist, einen gelblichen Belag. Im Substrat selbst ist er weniger zu finden, mehr an den Seiten zum inneren Topfrand. Da sind es dann ca. 1 mm große Kügelchen.
Hab die Pflanze erst mal ausgetopft, das Substrat entsorgt und alle Erdteile aus den Wurzeln gewaschen.
Was kann man bei solch einem Befall tun? Gibt es da eventuell etwas zum Gießen, was die Pilzsporen abtötet?

Für eure Antworten schon mal vielen Dank im Voraus.

Frauke

Jan Carius
23.04.2007, 08:47
Hallo Frauke,

gegen Pilze kann man z.B. Chinosol einsetzen.

Grundsätzlich vermute ich aber, daß die Epis viel zu lang zu feucht standen und somit natürlich auch ein optimaler Nährboden für Pilze gegeben war.

Die kleinen weißen Kügelchen sind wohl Perlite (Kügelchen aus Quietschpappe), ein gängiger Substratzusatz ua. zur Auflockerung des Bodens.

Topf die Pflanze in neues Substrat und lass die Erde nach dem gießen auch ein wenig abtrocknen.

Bei der Substratauswahl emfpehle ich dir, Mischungen mit wenig Torfbestandteile auszusuchen. Besser wären Zusätze mit Kokosfasern und Pinienrinde.

Grüße

Jan Carius

Ritzi
23.04.2007, 09:10
Hallo Frauke,

gegen Pilze kann man z.B. Chinosol einsetzen.

Grundsätzlich vermute ich aber, daß die Epis viel zu lang zu feucht standen und somit natürlich auch ein optimaler Nährboden für Pilze gegeben war.

Die kleinen weißen Kügelchen sind wohl Perlite (Kügelchen aus Quietschpappe), ein gängiger Substratzusatz ua. zur Auflockerung des Bodens.

Topf die Pflanze in neues Substrat und lass die Erde nach dem gießen auch ein wenig abtrocknen.

Bei der Substratauswahl emfpehle ich dir, Mischungen mit wenig Torfbestandteile auszusuchen. Besser wären Zusätze mit Kokosfasern und Pinienrinde.

Grüße

Jan Carius


dem kann ich mich nur anschließen.
Erde sterilisieren nicht vergessen wie das geht findest du in dem Thread. http://www.kakteenforum.de/showthread.php?t=2788&highlight=D%E4mpfen (http://www.kakteenforum.de/showthread.php?t=2788&highlight=D%E4mpfen)

Mfg. Uwe

BerndF
23.04.2007, 18:44
Moin zusammen,

es macht keinen Sinn, Dauersubstrate zu sterilisieren, es sei denn sie stammen aus unvollständig kompostierten Gärtnereiabfällen oder ähnlichen Herkünften, wo man mit extrem vielen pflanzenpathogenen Keimen rechnen muß. Es stellt sich im Substrat immer eine sicht- und unsichbare Pilzflora im Kultursubstrat ein. Welche Pilze während der Kultur letztlich dominieren hängt von den Substratbestandteilen und der Kulturführung ab, nicht davon ob sterilisiert worden ist oder nicht.

Bei Pilzen muß man immer unterscheiden, ob sie pflanzenpathogen sind oder keine Auswirkungen auf die Pflanzen haben. Sprich: Wenn die Pflanzen Schädigungen zeigen, dann muß man schnell und ohne Zögern handeln. Dann macht auch ein Fungizid Sinn um die Pflanzen von einem akuten Befallsdruck zu befreien.

Sehen die Pflanzen gut aus, dann kann man sich in aller Ruhe den Dinge nähern. Auch Fungizide kann man sich dann sparen.

Hier sieht es ganz so aus: Ruhe bewahren und kein großes Fass aufmachen. Ohne die Pilze näher bestimmen zu können sieht mir das ganz so aus, als wären das holzzersetzende Pilze, eventuell sind auch Schleimpilze mit dabei. Zumindest kenne ich solche Bilder von industriellen Kompost- und Rindensubstraten, die in Rohform meist so aussehen. Diese Pilze sind nicht grundsätzlich schädlich und in jedem holz- oder torfhaltigem Substrat vorhanden, auch dann, wenn man sie nicht so offensichtlich sieht.

Sie sind aber wichtige Zeiger, denn diese sichbaren Pilzlager können sich nur bilden, wenn eine entsprechende Feuchtigkeit vorliegt und sie sind langfristig dafür verantwortlich, dass das Substrat verdichtet und sich ungünstig verändert. Langfristig werden Wurzeln von Epis in so einem Mycelgeflecht absterben.

Auch kann es sein, dass ein Substrat verwendet wurde, dass besonders anfällig für diese Pilze ist.

Also erstmal etwas trockener halten und in ein geeigneteres Substrat umtopfen.

Viele Grüße

Bernd

samsine
03.05.2007, 23:20
Hallo Jan, Uwe und Bernd
Danke für eure Ausführungen zum Problem.

@ Jan und Uwe
die kleinen Kügelchen sind weder Perlite (aufgeblähtes Vulkangestein) noch Quietschepappe (da meint ihr sicher Styropor), es handelt sich tatsächlich die Sporen des Pilzes, die nicht im Substrat sondern aussen drum rum sind.


Die Sache mit diesem Pilz und zu feucht, kann ich auch nicht bestätigen. Ich fand ihn ein paar Tage später noch im Topf einer großen Aloe. Die Substratmischung war eine ganz andere und die Erde war total trocken. Allerdings war der Pilz hier nur oberflächlich, also nur der gelbe Belag und im Substrat selbst war nichts zu finden, keine Sporen.


@ Bernd
Die Pflanzen machen tatsächlich keinen kränkelnden Eindruck. Der Epi war wohlauf und trieb neu aus, die Aloe war lediglich ein bisschen weich, aber dass sind alle meine Aloen nach der Winterpause.

Auch denke ich nicht, dass der Pilz aus dem verwendeten Substrat stammt, denn bei beiden Pflanzen wurde da ganz unterschiedliches verwendet. Das Substrat ist auch nicht verdichtet, gut der Epi stand schon zwei Jahre in dem Topf aber die Aloe wurde erst letztes Frühjahr umgetopft und die Erde war auch total locker.
Hab auch in der Zwischenzeit mal ein bisschen gegoogelt und Pilzbilder angeschaut, vor allem die erwähnten Schleimpilze (Myxomyceten), bin aber leider nicht so richtig fündig geworden.

Auf alle Fälle habe ich mir erst mal dieses Chinosol besorgt. Der Epi ist in neu getopft, dem geht es gut. Bei der Aloe hab ich die oberste Substratschicht abgetragen und neues aufgefüllt und werd hier erst mal abwarten, ob sich der Pilz wieder bildet.

Frauke

Dana
04.05.2007, 10:28
Hallo,
kuck mal hier: http://helgaskakteenseiten.piranho.com/Page051.html
Es ist eine gewisse Ähnlichkeit zu dem Erscheinungsbild von Sclerotium rolfsii zu erkennen.
Ich habe auch im Netz nochmal gegoogelt und es passt vom Aussehen her doch ziemlich gut.
Falls es wirklich der Pilz wäre, müsstest du wohl schnell was unternehmen.

Viel Glück und viele Grüße, Dana

samsine
04.05.2007, 23:20
Hallo Dana,

danke für's googeln. Passt tatsächlich und sieht meinem Schadbild sehr ähnlich. Hab die Helga auch schon kontaktiert um weiteres zu erfahren.

Beste Grüße

Frauke

Helga
06.05.2007, 12:23
Hallo

Das ist 100% Sclerotium rolfsii.
Da hilft kein Chinosol und auch kein abtrocknen des Substrat. Er ist sehr ansteckend und wird mit meist verunreinigter billiger Blumenerde eingeschleppt.

Weiters auf meiner Seite.

Lg.
Helga

Ritzi
06.05.2007, 14:53
Hallo

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könnte vielleicht helfen.
Mfg. Uwe

samsine
06.05.2007, 16:51
Hallo Uwe,

danke für's Finden eines Anbieters. Hatte auch schon danach gesucht, aber viele Anbieter verweisen auf das bis Dez. 2007 ausgesprochene Anwendungsverbot und bieten das Mittel zur Zeit nicht an. Hatte auch schon nach Alternativen gesucht, aber alle tolylfluanidhaltigen Mittel sind davon betroffen.
Da das Anwendungsverbot nur im Freiland gilt, werd ich dort mal mein Glück versuchen, abgegeben werden ja auch nur Kleinpackungen.

Beste Grüße

Frauke

Ritzi
06.05.2007, 17:49
Hallo Frauke,

das mit dem Anwendungverbot habe ich auch gelesen, :confused: aber da ist der Erwerbsanbau mit gemeint.:eek:
Ich hoffe es hilft auch.
Mfg. Uwe

noisi
06.05.2007, 18:46
und wird mit meist verunreinigter billiger Blumenerde eingeschleppt.

Ich habe ihn bislang immer nur bei Haage mitgekauft !

Vorbeugend kann man nur das Dämpfen der Erde empfehlen, ich mache das trocken, danach sammle ich so gut es geht die Holzteilchen heraus.

Außerdem Isolieren der befallenen Pflanzen, 'dürfte klar sein. Umtopfen und die Wurzeln eventuell zurückschneiden, alte Töpfe am besten gleich mit wegwerfen.