Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : stecklinge ohne Bewurzlungspulver schnell bewurzlen lassen
ChromeMox83
15.03.2007, 20:11
hi,
wie kann kan ich meine stecklinge ohne Bewurtzlungspulver, schnell bewurtzlen lassen
Bernhard
15.03.2007, 21:34
was ist schnell ?
Die Geschw. der Bewurzlung ist von Gattung zu Gattung und dort auch bei Pflanze zu Pflanze und unterschiedlich.
ich habe mit folgender Methode gute Erfahrungen gemacht:
- Steckling in Holzkohlestaub tauchen
- Steckling ca. 48h liegend abtrocknen lassen.
- Steckling danach unbedingt aufrecht stellen.
- nach ca. 2-4 Wochen sollten Wurzeln gebildet sein
wenn das NICHT der Fall ist kann man das nun mit folgender (bei mir gut funktionierender) Methode evtl. beschleunigen (das knüpft allerdigs an den letzten Punkt an: "nach ca. 2-4 Wochen ... ...".
- überflüssiges Holzkohlepuder mit einem weichen Pinsel entfernen.
- lauwarmes (wennmöglich destiliertes oder abgekochtes) Wasser mit etwas Chinosol oder einem anderen Fungizid versetzen.
- Steckling für 24h ca. 0,5 -1 cm in das lauwarme Wasser an einen schattigen Ort stellen
- danach Steckling abtrocknen lassen und in ein Sieb kurz über ein mit Wasser gefülltem Gefäß aufstellen.
spätestens dann haben bei mir auch schlecht zu bewurzelnde Pflanzen Bewurzlungstendenzen gezeigt.
in manchen Lektüren habe ich auch folgendes lesen können:
- Steckling abtrocknen lassen (2-3 Wochen) und dann in ganz leicht angefeuchtete mit Chinosol behandelte Erde stecken und in gespannte Luft stellen (Tüte um den Topf und Pflanze)
ich hoffe, dass dir das etwas hilft.
Vergiß nicht: nichts passiert bei Kakteen wirklich schnell. Du brauchst viiiiel Geduld und Zeit.
Grüße
Bernhard
Travelbear
17.08.2008, 02:04
Hallo Leute,
hier eine Methode, die ich anwende, wenn ich sehr kurze eigentlich fast nicht bewurzelbare Reststücke wieder auf die Beine bringen will. Meist handelt es sich um abgestoßene Kopfstücke von Notpfropfungen oder frische Seitentriebe von Propfunterlagen. Bei den abgestoßenen Kopfstücken arbeitete ich mit Toumeya papyracantha meist max. 0,5 cm hoch und durch hohen Wasserverlust nur wenige mm im Durchmesser. Mich hat erstaunt wie zäh diese kleine Goldstücke sein können, das aber nur am Rande.
Die Kopfstücke deren Unterteil trocken und mit einem Callus versehen ist,habe ich immer ca 1 Tag in eine 1%ige Chinosollösung eingelegt, so daß die ganze Pflanze gut durchtränkt wird. Dannach setze ich das nasse Pflänzchen in einem ehemaligen Honigglas auf eine Mischung von gröberem Bims, Zeolith und Vermiculite, die ich voher gut sterilisiert habe, und tränke die Lösung mit einer 0,05% Chinosollösung. Danach kam eine Folie drüber und das ganze wurde an ein warmes Fester gestellt (warm aber keine Vollsonne!). Ich überließ dann das Glas sich selbst für 2 Monate.... Man wird es nicht glauben, aber als ich das Glas dann aufgemacht habe, habe ich statt einer Pilzmatte, Pflänzchen mit kräftigen Wurzelansätzen vorgefunden, die dann in mineralischem Substrat weiter aufgepäppelt wurden.
Bei den den Kopfstücken und Seitentrieben der Pfropfunterlagen (Echinocereus viridiflorus ssp. chloranthus SB506) verfuhr ich ähnlich. Da auch diese Stücke fast immer viel zu klein sind um eine ausreichnde Abtrockung der Wundstelle zu gewährleisten, ohne Eintrocknung des gesamten Pflanzenkörpers selbst zu befürchten zu müssen, halte ich die Trocknungsphase relative kurz. Nach dem Abschneiden tupfe ich das Kopfstück mit der Schnittfläche in reines Redomil Zineb 72WP und lasse es ca. 3 Tage liegen. Danach kommt stelle ich die Kopfstücke in das oben beschriebene Substrat ebenfalls unter Folie. Auch hier haben sich nach 2 Monaten dann gute Wurzelansätze gebildet.
Die Bewurzelungserfolge sind gut... von 15 hoffnungslosen Teilen schafften es 13 Pflanzen auf die Wurzeln zu kommen.
Gruß Peter
Olaf usm Seyerland
17.08.2008, 05:06
Auch ich konnte mit weißem Bimskies formidable Ergebnisse zeitigen. Dabei habe ich aber keine Desinfektion vornehmen müssen.
Die Stecklinge stellte ich auf den Kies bzw. in eine flache Mulde, die dann auf das umgebende Niveau angeglichen wurde. Das dient einfach einem besseren Halt. Großflächige Stecklinge wie eine Corynopuntia stanleyi setze ich behutsam auf den Kies.
Das Ganze kam dann in der Wohnung auf das halboffene Aquarium, und hierdurch begünstigte die Verdunstung ihrerseits die Pflanzenteile. Das Becken steht am Ostfenster, so erfahren die Stecklinge Morgensonne.
Innerhalb zweier Wochen kamen gesunde Wurzeln auf.
Ebenfalls in einem Gefäß mit weißem Bims auf dem Balkon wurzelten Stecklinge, die sich vorher nicht rührten, zügig in der selben Zeitspanne.
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