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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Schadensbild



Ralf Holzheu
10.02.2007, 18:19
Hallo,

ich habe hier mal etwas ungewöhnliches und möchte euch um eine kompetente Meinung bitten.

http://www.adc.dyndns.tv/%7Eralf/meine_Bilder/Bilder%20Kakteenforum/72%20Parodia%20chrysacanthion.JPG
Parodia chrysacanthion
ca. 20 Jahre alt und von außen schön anzusehen

Durch einen dummen Zufall bin ich auf folgendes Schadbild gestoßen.

http://www.adc.dyndns.tv/%7Eralf/meine_Bilder/Bilder%20Kakteenforum/73%20Parodia%20chrysacanthion.JPG

http://www.adc.dyndns.tv/%7Eralf/meine_Bilder/Bilder%20Kakteenforum/75%20Parodia%20chrysacanthion.JPG

Es riecht nichts ungewöhnlich oder faulig. Kann dieser Verlust durch zu kalte Temperaturen (kurzzeitige Einwirkung von Frost) entstanden sein?
Pilze oder andere Ursachen schließe ich eigentlich erstmal aus. Alle anderen Pflanzen drum herum sind unbeschadet.
Was ist eure Meinung zu diesem Wochenende versauenden Ereignis?

MfG vom Südharz
Ralf

Forentreffen 2006 - Blütenbilder 2006 - winterharte Kakteen (http://www.kakteensammlung-holzheu.de/Bildergalerie.html)

http://www.kakteensammlung-holzheu.de/bilder/homepagebild.jpg (http://www.kakteensammlung-holzheu.de/)

Aztekium
10.02.2007, 20:34
Hallo!
Hmm, also eine genaue Vermutung habe ich zwar nicht, hab aber auch den Verdacht das ein solches Schadbild durchaus durch kurze Frosteinwirkungen entstehen kann.
Andererseits finde ich es dann aber komisch, dass die äußere Epidermis halt noch anscheinend sehr stabil ist. Meiner Meinung nach müsste die dann eigentlich auch verfault sein, oder?

Mit rätselndem Gruß

Jan Paulus

pe1
10.02.2007, 21:02
Das hat meiner Meinung nach nichts mit Frost zu tun. Denn das habe ich mehrmals im Sommer erlebt. Der Körper bleibt erhalten, sieht aber etwas komisch aus.

Kathrein
10.02.2007, 21:27
Hallo,

ich habe dieses Schadbild in meiner Sammlung auch schonmal gehabt, und habe damals auf tierische Schädlinge getippt, irgendwelche Larven (Sciara-Fliege z.B.). Aber ich war sozusagen auch immer zu spät, konnte also nichts mehr entdecken, was sich noch bewegt :-( Das schlimme an der Sache ist, das man von aussen echt nichts sehen kann, die Pflanze sah gesund aus bis es zu spät war.

Kathrein

Reviger
10.02.2007, 22:04
Hallo Ralf

Erst eimal mein Beleid zu deinem Verlust !

So wie es aussieht, und ich sehe das auch nicht zum ersten mal .
Bitte nicht lachen für mich sieht das nach Trockenfäule aus, überprüfe bitte so schnell wie möglich alle Pflanzen die in der Nähe der infizierten Pflanze standen auf Wurzelschäden und Druckfestigkeit !
Überprüfe die andern Pflanzen auch auf kleine rötliche Flecken, die in das innere der Pflanze vordringen,eine Schrupfung des Gewebes einschließlich der Zentralachse welche die ganze Pflanze eingehen lassen !

Die reste der Kranken Pflanze(n) auf jeden Fall verbrennen und die Erde nicht auf den Kompost oder so sondern in den Hausmüll !

gruss Reviger

Echinopsis spez.
11.02.2007, 01:05
Hallo Ralf.

Ich kenn’ das Schadbild aus meiner alten Sammlung, bei mir hatte es eine Mammillaria spec. erwischt.
Da das ganze im Sommer geschah nehme ich an, dass es nichts mit Frost zu tun hat.
Die Symptome waren die gleichen wie bei Dir, auf den ersten Blick war die Pflanze i. O. nur das sie kein Wachstum zeigte.
Beim Versuch sie auszustopfen um nach den Wurzeln zu sehen fiel sie auseinander und sah so aus wie Deine.
Beim entsorgen des Wurzelballens ist mir noch aufgefallen, dass die Wurzeln auch schon sehr stark verfault waren, was mich zu dem Schluss kommen ließ, dass der Fäulnisprozess bei den Wurzeln begann (Pflegefehler ?) und sich dann über die Leitbündel fortsetzte.
Es war übrigens die einzige Pflanze die damals abgestorben ist.
Trockenfäule/Schwarzfäule erkannt man daran, dass sie auf der Epidermis Nekrosen hinterlassen.
Bei meiner war es damals nicht der Fall.

Kathrein
11.02.2007, 11:08
Hallo zusammen,

hat man gegen Fusarium überhaupt eine Chance, oder hilft wirklich nur gucken, gucken und nochmal gucken? Hier (http://www.kakteenforum.de/showthread.php?t=3739) gab es bisher auch noch nicht so viele Erfolgsmeldungen...

Kathrein

Ralf Holzheu
11.02.2007, 11:30
Hallo,

ersteinmal Danke für eure Antworten und Anteilnahme. Bis jetzt tappe ich noch immer im dunkeln was oder wer dies Pflanze dahingerafft hat.

@Reviger
Trockenfäule würde ich erstmal ausschließen, da sich das Pflanzengewebe verflüssigt hat. Auf dem 3. Bild ist dies auch zu sehen, diese dunkelbraune Brühe die noch in der Pflanze steht.

@Thomas
Naja, Pflegefehler, ich weis nicht so recht. Ich kann mir ja beim entsorgen der Pflanze (Mültonne ist wohl der beste Ort) mal den Wurzelballen anschauen. Evtl. komme ich da doch noch dem mysteriösen Tod auf die Spur.

@ Kathrein
Die Larven der Trauermücke bearbeiten eigentlich nur die Wurzeln, aber nicht das Innere der Pflanze, so das es sich verflüssigt.

Ich bin weiterhin ratlos was hier die Ursache ist/war. Verwunderlich ist auch das alle anderen Pflanze daneben, weitere Parodia und Notocactus, völlig in Ordnung sind. Ich werde diese Pflanzen natürlich jetzt intensiver im Auge behalten um weiter Verluste einzuschränken.

MfG vom Südharz
Ralf

Forentreffen 2006 - Blütenbilder 2006 - winterharte Kakteen (http://www.kakteensammlung-holzheu.de/Bildergalerie.html)

http://www.kakteensammlung-holzheu.de/bilder/homepagebild.jpg (http://www.kakteensammlung-holzheu.de/)

Reviger
11.02.2007, 13:49
Hallo Ralf

Wie Thomas & Ich es Dir ja schon beschrieben haben , bleibe ich dabei ,es ist Trockenfäule bzw.Schwarzfäule .

@ Thomas

denke das es so ist wie ich es schon beschrieben habe Du kennst ja dieses Schadensbild auch. Nur die Wahre Ursache dafür habe ich bis Heute nicht finden können !
Seien es Pflegefehler ? ,Frost ?, Nasse Füße ? , Wurzelläuse ? usw. alles das schliesse ich hier einmal aus den die Pflanze ist ja in Ralfs Fall schon über 20 Jahre alt und dann auch bestimmt schon länger in seiner Sammlung !

Ich persönlich hatte schon länger keinen solchen Fall dh. vielleicht doch mein alter Melocactus .matanzanus s.h.B. den hat es ja auch so dahingerafft :(

http://img219.imageshack.us/img219/4116/grennderungmelo48bvii3.th.jpg (http://img219.imageshack.us/my.php?image=grennderungmelo48bvii3.jpg)


gruss Reviger

Hartkerius
11.02.2007, 15:04
Hallo Ralf,

das ist ja sehr traurig! Du musst es positiv sehen: So hast Du dann Platz für eine neue Pflanze. Ist doch auch was, bei der Enge, die in Deinem Gewächshaus herrscht.

Zum Thema Trauermücken: Ich habe bei mir erlebt, dass deren Larven wirklich nicht nur die Wurzeln befallen! Bei einigen Epis haben die Larven auch das Innere der Triebe leergefressen, so dass nur noch die papierartige, völlig normal gefärbte Epidermis übrig blieb. So geschehen bei Hatiora rosea, Hatiora herminiae, Wittia amazonica und Epiphyllum laui. Bei E. laui tropfte eine braune Brühe aus den fast leergefressenen Trieben raus. Vielleicht waren es also bei Dir doch Larven der Trauermücke? Die sind natürlich jetzt längst als Mücken ausgeflogen. In meinem Fall (nach nur einer Woche Abwesenheit im letzten Sommer) waren die noch zahlreich in den Pflanzen und im Substrat zu entdecken.

Kopf hoch und lass Dir den Sonntag nicht verderben.

Viele Grüsse
Niko

Echinopsis spez.
11.02.2007, 16:26
Wie Thomas & Ich es Dir ja schon beschrieben haben , bleibe ich dabei ,es ist Trockenfäule bzw.Schwarzfäule .
Nein Olaf, das habe ich nicht geschrieben!
Schwarzfäule braucht übrigens feucht-warme Bedingungen zum Gedeihen, diese haben in den letzten Wochen in Ralf´s GH bestimmt nicht geherrscht.

@Ralf
Ein Pflegefehler war und ist meine einzig halbwegs schlüssige Erklärung für dieses Vorkommnis.
Denn ähnlich wie bei Dir waren keine Nachbarpflanzen betroffen, auch in den nachfolgenden Jahren nicht.

Reviger
11.02.2007, 20:01
Hi Thomas

Ja stimmt habe ich mich verlesen sorry :o

Aber als reinen Pflegefehler würde ich das hier auch nicht abtuhen ,denn ich denke schon, das Ralf ein bissel Erfahrung im Umgang und der Haltung von Kakteen & anderen Sukkulenten hat ;)

Aber dann will ich es jetzt auch ganz genau wissen !

@ Ralf
Schicke doch bitte diese Bilder mal Uli Haage mal sehen was er Uns dazu sagt !


gruss Reviger

Ulrich Haage
12.02.2007, 17:59
Das kommt bei uns (leider) auch immer wieder mal vor. Wir haben eine Weile gebraucht, die Ursache einzugrenzen. In etwa 90 % aller Fälle traf es Pflanze ab dem abgebildeten Kaliber aufwärts. In unschön regelmäßigen Abständen rafft es auch mal eine unserer alten Parodia-Mutterpflanzen hin (seltener trifft es auch andere Gattungen), das Schadbild ist identisch - Fäulnis von innen, von außen nicht erkennbar und irgendwann klappt die Epidermis auf und öffnet den leeren Hohlkörper.
Ursache ist vermutlich Phytophthora omnivora. Der Pilz verstopft die Leitbündel (dafür genügt im Alter manchmal schon einmal zuviel gießen) und dann arbeitet er sich unbemerkt und vor allem unaufhaltsam in den Körper vor. Letzteres ist das eigentliche Problem - denn was man nicht sieht kann man auch nicht bekämpfen.

Ralf Holzheu
12.02.2007, 18:31
Hallo Uli,

danke für Deine erklärende Auskunft. Ich kann jetzt nur hoffen das es keine weiteren Pflanzen betrifft. Gibt es den gegen den Pilz ein vorbeugendes Pflanzenschutzmittel, oder ist man ihm hoffnungslos erlegen und muß hoffen das er sich nicht weiter verbreitet. Was kann ich in meinem Pflanzenbestand tun um weitere Opfer zu verhindern, denn wenn eine Pflanze davon befallen ist gibt es ja anscheinend keine Rettung mehr.
Was unternimmst Du als Profi gegen diesen Pilz? Denn wie Du schreibst sind anscheinend nur Parodia davon befallen.

MfG vom Südharz
Ralf

Forentreffen 2006 - Blütenbilder 2006 - winterharte Kakteen (http://www.kakteensammlung-holzheu.de/Bildergalerie.html)

http://www.kakteensammlung-holzheu.de/bilder/homepagebild.jpg (http://www.kakteensammlung-holzheu.de/)

Helga
12.02.2007, 18:48
Hallo Ralf

Ich hätte auch auf Phytophthora getippt. Bei mir war es eine grosse schöne Rebutia, die Pflanze löst sich ganz einfach auf und zerfliesst und nur die äussere Schale bleibt. Ich hatte einmal eine Pflanze ohne Erde stehen und auf einmal stand der Topf in einer braunen stinkenden Brühe. Da kein Substrat zum aufsaugen da war habe ich das gleich gesehen.

Ich würde die Planzen die in der Umgebung stehen vorbeugend mit einem geeigneten Fungizit giesen.


MfG
Helga

Jan Carius
12.02.2007, 23:15
Hallo Ralf,

schade um die schöne Pflanze.
Auch ich habe heute an einem relativ jungen Astrophytum asteris v. nudum genau das gleiche Schadbild erkannt. Ein plötzlicher Spalt am Scheitel der Pflanzenhülle brachte eine bräunliche Flüssigkeit ans Tageslicht. Ich denke auch, daß über die Wurzel hier Fäule in den Pflanzenkörper wanderte und während der Ruhezeit nahezu alles auflöste. Vielleicht war die letzte Wassergabe eine zu viel.

Grüße

Reviger
13.02.2007, 00:38
Hi zusammen

Hier mal ein vielleicht ganz nützlicher Link zum Pflanzenschutz ,bzw. zur Behandlung von den hier besprochenden Pilzen !

www.bba.bund.de/cln_045/DE/Home/homepage__node.html__nnn=true


gruss Reviger