Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vorbeugend mit Neem behandeln
marie.777
24.04.2013, 22:20
Hallo ihr erfahrenen Gärtnerinnen und Gärtner,
ich sammle nun ein Jahr unpressionell Kakteen, ohne dass ich mir Gedanken um die arttypischen Ansprüche gemacht habe.
Zwischendurch habe ich manches Bayer-Produkt probiert, um Getier aller Art zu entfernen, ohne Erfolg.
Meine Fragen:
Was haltet ihr von einer präventiven Dauerbehandlung mit Neem-Öl, um saugenden Parasiten vorzubeugen?
Soweit ich weiss macht Neem die meisten Sauger unfruchtbar, könnte also mit Neem-Öl getränkte Erde dauerhaft helfen?
Ich will nicht noch mehr schöne und vorallem preisspielige Pflanzen verlieren, lohnt also eine komplette und andauernde Anwendung mit Neem?
Was haltet ihr überhaupt von präventiver Chemiebehandlung?
Danke für eure Aufmerksamkeit ;)
Marie
Diese ganze Neem-Sache halte ich für Unfug. Ich habe mir das Präparat vor einigen Jahren für teures Geld auch mal gekauft —nachdem ich die ganzen Berichte über die Wunderwirkungen gelesen hatte— und hatte das Mittel mit mehreren Arten von Schädlingen getestet und eine Wirkung positiver Natur (sprich weniger Schädlinge, dafür gesündere Pflanzen) konnte ich nicht feststellen. Mehrere Gießtests hatte ich auch probiert und wie zu erwarten fanden die Pflanzen das überhaupt nicht toll (Ferocactus-Sämlinge und Ficus-Sämlinge hat es z.B. eliminiert — vermutlich ist ein Öl an den feinen/ empfindlichen Wurzeln nicht so das Gelbe vom Ei. :) )
marie.777
25.04.2013, 21:25
Sag mal Tokai,
was machst du denn gegen Getier?
Nur behandeln, wenn man schon Befall sieht?
Lohnt es sich, das Substrat vor Gebrauch zu erhitzen oder zu waschen?
Befall stelle ich mir furchtbar vor, weil ich nicht all mein Substrat austauschen und alle Wurzeln abwaschen will.
Ich habe schon häufig gelesen, dass genau das aber manchmal die einzige Möglichkeit ist.
micha123
25.04.2013, 21:56
... Neem
...
und hatte das Mittel mit mehreren Arten von Schädlingen getestet und eine Wirkung positiver Natur (sprich weniger Schädlinge, dafür gesündere Pflanzen) konnte ich nicht feststellen.
Ich kann von einer positiven Wirkung berichten, allerdings nicht bei Kakteen: Eine seit Jahren von Thripsen befallene Palme (oder sowas in der Art) ist nun schädlingsfrei nachdem sie mit Neem-Zusatz im Wasser gegossen wurde.
Ich habe auch schon meine komplette Kakteen-Sammlung (einschließlich der Sämlinge) damit gegossen. Keine Ahnung ob das irgendein Viech davon abgehalten hat da reinzubeißen, Schäden konnte ich aber keine feststellen.
Wie hast du es denn dosiert? Ich habe sehr wenig genommen (2-3ml pro Liter Wasser).
Gruß,
Micha
marie.777
25.04.2013, 23:53
Ich habe auch schon meine komplette Kakteen-Sammlung (einschließlich der Sämlinge) damit gegossen. Keine Ahnung ob das irgendein Viech davon abgehalten hat da reinzubeißen, Schäden konnte ich aber keine feststellen.
Wie lang hast du denn angewendet, und wie häufig?
Kanns sein dass die beste Vermeidungsstrategie das durchgehende Kontrollieren neuer Pflanzen ist?
Ich hab da gar kein Auge für und es deswegen noch nie an den Wurzeln gemacht.
micha123
26.04.2013, 13:29
Wie lang hast du denn angewendet, und wie häufig?
Die besagte Palme wurde nur ein oder zwei mal damit gegossen.
Bei den Kakteen mache ich es prophylaktisch einmal im Jahr - ob es aber bei den dort üblichen Schädlingen (bei mir hauptsächlich Milben, Thripse hatte ich da noch nie) überhaupt was bringt weiss ich nicht. Tokai schrieb, seinen Kakteen hat es sogar geschadet. Sei also lieber vorsichtig ...
Micha
Wie hast du es denn dosiert? Ich habe sehr wenig genommen (2-3ml pro Liter Wasser).
lt. Anleitung/ Packungsbeilage bzw. -beschriftung. Ich kann mich allerdings nicht mehr an die Dosierung erinnern, da es aber das Neem von Bayer war wird es wohl 3 ml auf den Liter Wasser gewesen sein.
Wenn ich mich recht erinnere habe ich meine Töpfe direkt in der Lösung getaucht, damit sich alles ordentlich mit dem Zeug vollsaugt. Vielleicht was das zu viel des Guten im Vergleich zum Giessen von oben? :)
Es ist natürlich schwierig, etwas vorbeugend zu behandeln.
Manche schwören auf Kieselgur in entsprechender Menge im Substrat, um Wurzelläuse fernzuhalten. Andere verwenden zusätzlich ein Schild: Betreten für Wurzelläuse verboten! damit es hilft. Bei dem einen funzt es, beim anderem widerum nicht.
Mit dem Neem hab ich auch schon gelesen und verwende das Neemgranulat als Beimengung im Substrat. Obs hilft- naja.
Treten die ersten Schädlinge auf, es gibt da so eine oder die andere Indikatorpflanze, wird mit chemischen Mitteln eingegriffen.
Diejenigen, die ihre Pflanzen im GH halten, haben eh andere Bedingungen, als die, die ihre Pflanzen im Freiland halten.
micha123
26.04.2013, 21:07
lt. Anleitung/ Packungsbeilage bzw. -beschriftung. Ich kann mich allerdings nicht mehr an die Dosierung erinnern, da es aber das Neem von Bayer war wird es wohl 3 ml auf den Liter Wasser gewesen sein.
OK, also ähnliche Menge.
Wenn ich mich recht erinnere habe ich meine Töpfe direkt in der Lösung getaucht, damit sich alles ordentlich mit dem Zeug vollsaugt. Vielleicht was das zu viel des Guten im Vergleich zum Giessen von oben? :)
Möglich, oder die Konzentration bzw. Zusammensetzung ist bei Bayer anders. Das Zeug von mir ist von Celaflor, Wirkstoff laut Verpackung: Azadirachtin (10g/l).
Gruß,
Micha
marie.777
26.04.2013, 21:33
Also mit Vorbeugen kann ja alles gemeint, hauptsache Chemie, die Tiere fernhält.
Ich möchte mich da nicht auf Neem festlegen, aber die sterilisierende Wirkung auf die erwachsenen Tiere klingt schonmal gut.
Gibt es überhaupt ein Präparat, das umfassend und sicher wirkt?
Etwas gibt es mit dem man auf alle Fälle präventiv gegen eintreffende Schädlinge (Thripse, Trauermückenlarven, Milben, Nematoden, usw.) im Substrat etwas unternehmen kann: ein Einsatz von Hypoaspis-Raubmilben. Allerdings krabbeln die Gesellen hin und wieder auch mal aus dem Topf (obwohl die Masse relativ gut im Topf verbleibt); bei einer Gewächshauskultur ist das sicherlich nicht tragisch —sogar erwünscht— aber auf dem Fensterbrett bzw. in der Wohnung muss man dann natürlich vorsorgen und die Töpfe gegen einen Ausbruch der Raubmilben absichern (Untersetzer kann z.B. mit einem Ring aus Insektenleim präpariert werden).
Nur als Tipp — sicherlich nicht jedermanns Sache. :)
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