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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Fragen zum Gewächshaus-Fundament



Andra
13.10.2006, 21:11
Hallo,

ich bräuchte mal wieder dringend eure Hilfe :roll:

Ich habe vor mir in Kürze ein Gewächshaus zu kaufen und bin schon ganz happy. Da ich es über den Winter bei ca. 12 Grad (für meine Epis)halten möchte, fände ich es ganz gut, wenn das Fundament ca. 80 cm tief ins Erdreich (bei uns gewachsener Lehm) reicht, also so eine Art von Erdgewächshaus.

Und damit tauchen eine Unmenge von Fragen auf, vor allem:
Wie erreiche ich eine dauerhafte und kostengünstige Isolation ?
Wie sollte die Bodenplatte beschaffen sein?
Vielleicht hat da schon jemand Erfahrungen damit ?
Auf was sollte ich besonders achten?

Tschüß und vielen Dank schon im voraus
Andrea

AstrophytumX
13.10.2006, 21:32
Nabend,

erlaube mir zunächst mal eine Frage.Wo wohnst Du in Deutschland?WEsten,Osten..?Ein 80 cm tiefes Fundament ist schon ziemlich heftig.Wie groß soll das Gewächshaus sein?Wenn das fundament aus Beton gegossen werden soll wirds auch nicht so ganz billig,überleg Dir ob sich das lohnt.

Liverpooler
13.10.2006, 21:34
Ein Fundament aus Beton ist billiger als ein fertig gekauftes.

Andra
13.10.2006, 21:56
Hallo AstrophytumX,

ich wohne im tiefsten Osten, wo es im Winter auch tüchtig kalt wird, im 'Zittauer Gebirge' :roll:
Mein Gewächshaus hat eine Große von ca. 3x8 Meter und eigentlich schon etwas eng für meine 'paar Pflänzchen', aber mehr geht auf keinen Fall, da bin ich am absoluten Limit, von der Anschaffund und der Unterhaltungskosten.
Daß das keine billige Sache wird, ist mir leider auch schon klar geworden,
aber ich möchte auf Hinblick der ständig steigenden Stromkosten hier keinen Fehler machen.
Tja, die Frage, ob sich das lohnt beantworte ich einfach mal so mit ja, ich sag mir, andere sparen jahrelang auf bestimmtes Auto oder nehmen gar einen Kredit, ich bin verrückt nach Kakteen und steck alles was ich hab da hinnein. Jeder hat halt so seine Macke :roll:

Haste nicht ein paar Anregungen für mich ?

Tschüß
Andrea

Echinopsis spez.
13.10.2006, 22:07
Hallo zusammen.

Wenn ich´s richtig verstanden habe will Andra kein 80cm Fundament gießen, sondern die Bodenplatte 80cm unter der Erde anbringen, darauf soll das eigentliche Fundament .

Unter die Bodenplatte kommt noch eine Schicht Kies, sonst gibt´s schnell Risse.
Auf die Kiesschicht kommt eine Trennfolie sonst sickert Flüssigbeton in die Kiesschicht, auch eine Armierung sollte nicht vergessen werden.
Das eigentliche Fundament würde ich nicht gießen sondern mauern, dass erspart eine aufwendige Schalung.
Die beste und zugleich kostengünstige Isolation erreichst Du mit Styroporplatten die ausen ans Fundament geklebt werden, aber erst wenn dieses trocken ist.

Andra
13.10.2006, 22:33
Hallo Thomas,

vielen Dank für die Klarstellung, genau so hab ich es gemeint.
Ich dachte eigentlich an eine Dämmung mit PS-Hartschaumplatten(z.B.Styrodur oder so), die , wie du schon sagst, von außen an das Fundament geklebt werden. Ebenso sollen diese Platten zwischen Kiesbett und Fundament, denk ich mir jedenfalls so, sollte man da nochzusätzlich eine Folie einbringen?
Und wie dick sollte die Betonfundamentschicht(oh furchtbares Wort) sein?

Reviger
14.10.2006, 12:04
Hi Andrea

Wollte mal Fragen ob das GH auf deinem Privatgrundstück steht, oder ob es Gepachtet ist !

Wenn es auf deinem Grundstück steht würde ich mir bei dem Bau des Fundamentes vielleicht ja gleich an eine Heizung denken welche du mit ins Fundament einbauen kannst ( Fußbodenheizung) :lol: :jo:

Außerdem ist es dann auch von Vorteil , wenn du das GH als Erdhaus baust dh. 2/3 des Haues ist im Erdreich mit Wannnenfundament und Heizung usw. :-! :wink:
Solch ein GH hat den Vorteil das es nicht nur die Sonnenwärme nutzt, sondern das Du Kostenlos die Bodenwärme und das ist bei einer Fläche wie du sie hast ja nicht wenig ( 24 qm ) oder so :o :wink: :-!

Gruss Reviger

Hartkerius
14.10.2006, 15:22
Hallo Andra,

bei einem GWH Deiner Grösse wirst Du sicherlich eine Regenwasserzisterne oder so was ähnliches benötigen, vor allem bei Epis, da diese ja mehr Wasser brauchen als andere Kakteen. Da solltest Du darüber nachdenken, das erforderliche Regenwasser unterirdisch zu lagern und als Wärmespeicher zu nutzen: Im Winter heizt die Sonne (so sie scheint) die Luft im GWH tagsüber auf. Wenn Du dann das Wasser aus der Zisterne durch Rohre im GWH pumpst, wärmt sich das Wasser auf. Nachts pumpst Du das Wasser aus der Zisterne wieder durchs GWH, das gibt dann die Wärme wieder ab, was die Heizkosten reduziert. Der Strom für die Pumpe ist gar nicht so teuer. Du könntest sie sogar mit
Solarstrom betreiben und für die Nacht Strom in ein paar grossen Autobatterien speichern.

Herzliche Grüsse
Niko

Andra
14.10.2006, 21:57
Hallo Reviger,

ja, ich bin wirklich glücklich über den eigenen Garten, mit so einer Fußbodenheizung hatte ich auch schon geliebäugelt, da hat sich mein Gutster aber geweigert, der Kosten wegen und gefragt, ob ich dann dort einziehen möchte :-?
Das GH soll schon so eine Art Erdhaus werden, aber eben nur ca. 1/3 im Erdreich. Und genau da liegt unser Problem, wie baut man so ein Wannenfundament ?

Hallo Niko,

so eine 'Regenwasserzisternensolarzusatzheizung' wäre natürlich auch noch eine ganz tolle Sache, stell ich mir aber in der Umsetzung sehr schwierig vor.
Gibt es dafür schon irgendwelche Bauanleitungen, das interessiert mich wirklich brennend.

Hat nicht noch jemand ein paar gute Tips für das Wannenfundament ?

Tschüß und ganz vielen Dank erst einmal allen
Andrea

Echinopsis spez.
15.10.2006, 00:04
Hallo Andra.

Da ich weder Architekt noch Statiker bin, kann ich aus haftungsrechtlichen Gründen keine Angaben zu Stärke der Bodenplatte machen.
Eine Dämmung von unten würde ich wenn überhaupt in die fertige Wanne kleben, Schicht Estrich drüber und gut.
Den Sockel würde ich mit Lochziegel (z. B. Poroton von Wienerberger (www.wienerberger.de)) mauern.
Das hat gegenüber einem gegossenen Sockel den Vorteil, dass die Ziegel eine sehr gute Wärmedämmung haben.
Ein weiterer ist, dass Du die Planziegel mit Dünnbettmörtel mauern kannst, dadurch wird die Mauer viel schneller trocken als ein vergleichbarer gegossener Sockel.

Hartkerius
15.10.2006, 01:10
Hallo Andrea,

das mit der Sonnenwasserzusatzheizung wurde u.a. neulich in der DKG-Mailingliste angesprochen. Ich werde sehen, ob ich es evtl. noch in meinem Briefkasten habe.

Schönen Sonntag
Niko

elkawe
15.10.2006, 10:46
Hallo Andrea,
auch ich habe mir beim Bau meines Gewächshauses Gedanken gemacht und dabei einige ältere Bücher zu diesem Thema geholt. Mein GH hat auch ein 80cm tiefes Betonfundament. Die Bodenplatte ist ca.20cm stark. Eingeschalt habe ich dabei nichts. Das Fundament wurde mit Betonfertigsteinen aufgemauert und von ausen erst mit einer Dichtschlämme versiegelt und anschliesend eine 5cm dicke Styropurplatte aufgeklebt. Beim Kleben darauf achten, Styropur wird nicht vollflächig geklebt sondern nur mit Punkten. Nach unten ist die Bodenplatte nur gegen Feuchtigkeit geschützt. Wenn du Platten zur Isolierung nimmst, verhinderst du die aufsteigende Wärme des Erdreiches im Winter und die brauchst du. Der Boden hat auch im Winter ab einer bestimmten Tiefe +5°C, egal wie kalt es darüber ist. Wenn du Hilfe bei der Berechnung der Heizung brauchst, kannst du mir ja mal die Daten deines GH schicken. L/B/H und Stärke der Platten.

Andra
15.10.2006, 22:28
Hallo Thomas,
mein Schatz hat sich auch für die Porotonziegeln entschieden(weil kostengünstig), vielen Dank für die Bestätigung, hätte nicht gedacht, daß es da so viele Unterschiede gibt.

Hallo Niko,
oh das wär klasse, wenn Du da noch was finden könntest :o

Hallo elkawe,
von dem Blickwinkel habe ich die Isolation der Bodenplatte noch gar nicht so genau betrachtet. Ich dachte eigentlich immer da wo keine Wärmedämmung ist, kommt es zu Kältebrücken und schlägt sich das Kondenswasser nieder, daraus entsteht wiederum die Verdunstungskälte, daher mein Gedanke an die Bodendämmung. Lieg ich da wiedereinmal völlig daneben ?
Oh, Himmel, A..... und Zwirn, hätte im Leben nicht geglaubt, daß das so'ne verwirrende Sache mit dem Fundament wird :roll:
Herzlichen Dank auch für Dein Angebot, das nehme ich gerne an :D

Tschüß und allen die mich so hilfreich unterstützen tausend Dank
freu mich auch weiterhin über jeden guten Rat

Andrea

Reviger
16.10.2006, 10:29
Hi Andrea

Hoffe hier findest Du noch einigen Rat : http://www.selbst.de/render.php?render=002651

Habe hier auch schon Rat zu verschieden Sachen gefunden !


gruss Reviger

Hartkerius
16.10.2006, 14:10
Hallo Andrea,

ich habe nachgeschaut, aber es war nur ein paar Zeilen gefunden, die ich hier sinngemäss wiedergebe:

"In das Gewächshaus wird ein 1500 l Wassertank integriert. Den kann man im Winter vielfältig verwenden. Durch einen Heizkreislauf zur Beheizung, indem man im Winter die gesammelte Energie in den Wassertank ableitet und von dort wieder abruft."

Im gleichen Beitrag wurde auch erwähnt, dass ein Erdgewächshaus sorgfältig von aussen gegen Feuchtigkeit abgedichtet werden muss, da diese sonst aus dem umgebenden Boden in das GWH dringt und für eine hohe Luftfeuchtigkeit sorgt, was Kakteen nicht gut vertragen (ausser natürlich Epis...).

Viele herzliche Grüsse
Niko

elkawe
16.10.2006, 15:33
Und da Du gleich die eindringende Feuchtigkeit ansprichst...
Ganz vermeiden lässt sich auch mit Armierung in der Bodenplatte ein Eindringen von Wasser nicht.die Bodenplatte müßte bei 6m Länge zweigeteilt sein. Durch Temperaturunterschiede und Bodenabsenkungen entstehen feine Haarisse. Und Wasser hat nun einmal einen spitzen Kopf. Wie hoch ist denn der Grundwasserspiegel am zukünftigen Standort des GH? Um es ganz dicht zu bekommen, müßte man das Fundament in eine so genannte Wanne einbauen. Die Wanne besteht aus einer starken geschweisten Folie. Deshalb rate ich (hab nen Bauberuf) von Einsatz der Porotonziegel im Erdbereich ab. Die saugen sich regelrecht mit Wasser voll. Sie haben zwar ausgezeichnete Dämmwerte durch die vielen Luftporen, aber auch gleichzeitig entsprechend viel Platz für Wasser. Beton speichert tagsüber die Wärme, genau wie das angesprochene Wasserfass.

Echinopsis spez.
16.10.2006, 17:56
Hallo Steffen.

Das mit dem Vollsaugen leuchtet ein, sind ja Lehmziegel.
Jetzt müsste man nur Wissen was auf die Dauer teurer ist, eine gute Isolierung oder die höheren Heizkosten.

Andra
17.10.2006, 00:34
Hallo,

erstmal herzlichen Dank für all die hilfreichen Anregungen, Meinungen und Tips !
Wie hieß es früher so schön:' Ein Plan ist dazu da, das man ihn über den Haufen schmeißt.'
Und genau das machen wir gerade mal wieder.
Werde Euch morgen abend mal den neuesten Stand mitteilen, heute bekomme ich keinen klaren Gedanken mehr zustande.

Tschüß und nochmals vielen Dank
Andrea

Andra
19.10.2006, 20:46
Hallo,,

möchte kurz den neuesten Plan vorstellen (ich komme mir schon vor wie Egon Olsen) und bin natürlich sehr an Euren Meinungen interessiert.

Also das Gewächshaus hat eine Größe von ca 3 x 8 m,, Traufenhöhe ca.1.60, Firsthöhe ca. 2.50, eine Trennwand bei 6 Metern, Verglasung mit 16mm Hohlkammerplatten.
Aufbau der Bodenplatte von unten Kies, Folienschicht, Beton mit Bewehrung, dann die Außenseiten gemauert( nun leider doch mit Poroton, mein Schatz hatte schon zugeschlagen), Schweißbahn und Estrich. Die Mauern bekommen von außen Bitumen, Styrodur und noch 'ne Drainage.
Zur Bodenbeschaffenheit kann ich nur sagen: ca. 20cm Mutterboden und danach nur noch knochenharter Lehm.
Die Höhe des Grundwasserspiegels weiß ich nicht genau, aber ungefähr 10 Meter daneben ist unser Brunnen mit einem Wasserspiegel in 7 m Tiefe.
Achso, der abgetrennte Teil von 2 Metern ist für die richtigen Kakteen gedacht und soll noch eine zusätzliche Isolation bekommen.

Das sollte doch so klappen, was meint Ihr dazu :roll: , bin schon ganz gespannt.

Tschüß und herzlichen Dank für Eure Unterstützung
Andrea

Echinopsis spez.
19.10.2006, 22:26
Hallo Andra.

Klingt recht gut, aber warum bekommen die richtigen Kakteen eine Zusatzisolation, die vertragen doch eher mehr Kälte als die Epi´s?

Andra
20.10.2006, 20:32
Hallo Thomas,

naja, ich dachte eigentlich wegen der Feuchtigkeit :-?
Ich will's ja nicht übertreiben, aber bei den wirklich hohen Anschaffungskosten möchte ich nicht an der falschen Stelle sparen. Bei den ständig steigenden Strompreisen grußelt es mich förmlich und ein Nachrüsten wird auf jeden Fall kostenintensiver.
Daher meine bestimmt schon langsam nervenden Fragen :oops:

Hallo elkawe,

das mit der Zweiteilung der Bodenplatte versteh ich zwar nicht ganz, aber es sind wohl ein oder zwei 'Fugen' eingeplant, kann ich im Moment leider nicht so erklären, hab ich einfach nicht kapiert. Da muß ich meinen Schatz nochmal löchern.

Tschüß und vielen Dank
Andrea
Und falls noch jemanden etwas besseres einfällt, immer her damit,

elkawe
21.10.2006, 08:59
Bei 6 m Länge der Bodenplatte aus einem Stück würde diese früher oder später reisen. Wenn Du aber, wie Du schreibst, auf dieser Länge genügend Armierung einsetzt, funzt das wieder. Eine zusätzliche Fuge schadet aber nicht.
Zu Grundwasser: Wenn das Wasser bei Euch so tief steht, gibts auch mit den Ziegeln kein Problem. Bei mir steht das Grundwasser "ein wenig" höher, deshalb der Gedanke an Beton. An der Berechnung zur Heizung bin ich dran, mal sehn ob ich heute noch dazu komme.

Andra
22.10.2006, 02:01
Hallo elkawe,

da fällt mir jetzt aber ein Stein vom Herzen !
Mit der Berechnung der Heizung kannst Du Dir ruhig etwas Zeit lassen, wir sind auch nicht mehr die schnellsten, am Montag soll erstmal der Unterbeton mit der Armierung rein. Ich find's einfach super, daß Du das für uns machen willst !!!!!!!!!!!

Tschüß
Andrea

elkawe
22.10.2006, 20:00
Hallo Andrea,
für Dein größeres Gewächshaus und +15°C liegt der Heizbedarf bei -20°C bei 6kW. Im kleineren Teil sind es bei +5°C 2kW. Bei der Berechnung bin ich erst einmal von ebenerdig ausgegangen. Ich weiss, das Ihr etwas in die Erde gehen wollt. Wie es genau berechnet wird, Formel usw. findest Du dann auf meiner HP. Bischen Kopfrechnen am Abend.... :D

Andra
22.10.2006, 23:21
Hallo Steffen,

herzlichen Dank für all Deine Mühe, hab Dir eine PN geschickt.

Tschüß
Andrea