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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Argentinien + Chile 2012



Pantalaimon
20.11.2012, 20:19
Hallo,

nun sind wir wieder zurück und munter dabei, unsere rund 5800 Photos zu sortieren. Zudem hat uns die ein oder andere Bitte erreicht, doch ein paar Photos davon zu zeigen, und so möchte ich das parallel hier und im DKG-Forum in den nächsten Wochen tun (wenn auch nur kurz, um dem Vortrag im Mai nicht zu sehr vorweg zu greifen). Insgesamt waren wir 4 Wochen unterwegs, vom 14.10. bis zum 10.11.. Unsere Reiseroute war (grob): Santiago -> Mendoza -> Villa Union -> Sanagasta -> San Fernando (Catamarca) -> Cafayate -> Salta -> Sierra de Humahuaca -> San Pedro de Atacama -> Antofagasta -> die Küste runter bis La Serena -> von dort einen Bogen durch's Landesinnere und nach Los Vilos -> der Panamerikana folgend zurück nach Santiago.

Tag 1: Ankunft in Santiago und Fahrt in den Nationalpark La Campana

Da wir unsere erste Nacht gleich draußen in der Natur verbringen wollten, flüchteten wir sogleich aus Santiago und fuhren in den Nationalpark La Campana. Bereits auf dem Weg dorthin gab es mit Echinopsis (Trichocereus) chiloensis die ersten Kakteen zu sehen. Diese gab es natürlich auch im Nationalpark, wo die folgenden Bilder entstanden sind:

http://www.kuas-kettinger.de/P2020045.JPG-for-web-large.jpg

Am Hang erspähte ich eine Pflanze mit Blüten. Ein paar Minuten später stand ich schließlich vor ihr. Leider war die unterste Blüte zu hoch, um ein gescheites Photo davon zu machen, aber mit den Fingerspitzen blind drüber gehalten ist es besser als nix.

http://www.kuas-kettinger.de/P2020081.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2020092.JPG-for-web-large.jpg

Viele Grüße!
Chris

MarcoPe
20.11.2012, 22:33
Ui, da kommen sicher noch gaanz viele schöne Bilder, oder?

Bin mal wieder neidisch!
Marco

Linnea
20.11.2012, 23:00
Toll! Freue mich auch auf weitere Bilder! :jo:

lg Linnea

Pantalaimon
22.11.2012, 03:08
Huhu,

@ Marco (und alle):
Ja, da kommen noch ganz viele (hoffentlich schöne) Bilder - wenn Ihr wollt. :-)

Tag 2: Vom PN La Campana nach Uspallata

Von unserem zweiten Tag gibt es Kakteen-technisch nicht viel zu berichten, denn es stand die Andenüberquerung an - für uns, die wir das erste mal in Südamerika sind, ein beeindruckendes Erlebnis. Stellvertretend für diesen Tag möchte ich Euch nur dieses eine Photo zeigen: Ein Blick auf den Aconcagua, mit 6962m der höchste Berg Südamerikas.

http://www.kuas-kettinger.de/P2020202.JPG-for-web-large.jpg


Dafür mach ich hier gleich weiter mit Tag 3, denn jetzt wird's langsam interessant ...

Tag 3: Von Uspallata nach Mendoza

Gleich hinter Uspallata entdeckten wir am Straßenrand die ersten Kakteen: Ein paar Opuntien-Büsche zierten eine der Schutthalden, und nachdem das unsere ersten argentinischen Kakteen waren hielten wir an, obwohl es "nur" Opuntien waren. Eine gute Entscheidung, denn natürlich schauten wir uns noch ein wenig um, und dabei entdeckten wir eine Echinopsis (leucantha?) und weiter oben im Hang Denmoza rhodacantha, einige davon in Blüte!

http://www.kuas-kettinger.de/P2020262.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2020265.JPG-for-web-large.jpg

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Viele Grüße!
Chris

Chäps
22.11.2012, 10:10
Super Bilder, da freu ich mich auf mehr.

Wühlmaus
22.11.2012, 17:38
Hallo Chris,

bis jetzt gefällt es mir auch schon sehr gut, so dass ich auf die Fortsetzung gespannt bin.

Sagst Du noch ein paar Worte zur Organisation der Reise und ob Du nur mit Deutschen oder auch mit Ortsansässigen unterwegs warst? Habt Ihr nur draußen genächtigt?

LG Elke

Pantalaimon
23.11.2012, 18:01
Hallo,

leider werde ich erst morgen dazu kommen, noch ein paar Photos hochzuladen, aber für ein paar Worte zur Reise ist noch Zeit:

@ Wühlmaus:
Die Organisation der Reise war nicht besonders aufwendig: Wir haben uns einfach einen Flug gebucht und uns via Internet nach einem passenden Mietwagen umgesehen. Letzteren zu finden war nicht ganz so einfach, da er ja robust und mit Camping-Ausrüstung sein sollte, wir aber kein richtiges Wohnmobil wollten (weil wir das nicht brauchen, und weil deren Sprit-Verbrauch so hoch ist). Schließlich haben wir uns für einen Toyota Hilux mit Dachzelt entschieden, weil wir das so schon von Südafrika her kannten (ist auch günstiger als ein richtiger Camper). Die Reiseroute hatten wir uns vorher grob überlegt (insb. der Teil durch Argentinien), aber nicht bis ins Detail ausgearbeitet. Das hat sich dann oft erst vor Ort ergeben. Unterwegs waren wir alleine, wobei alleine heißt: meine besser Hälfte und ich. Eigentlich hatten wir vor, möglichst viel zu campen (schon um den höheren Preis eines Camping-Fahrzeugs gegenüber einem normalen Pick-up / Jeep wieder reinzuholen), aber leider hat das aus den unterschiedlichsten Gründen nicht so häufig geklappt, wie wir uns das gedacht hatten. Mal hatte der Ort keinen Campingplatz, mal haben wir ihn nicht gefunden, mal lag der Ort sehr hoch am Fuß der Anden und es wäre nachts zu kalt gewesen, mal war es zu windig (bei nem Dachzelt ziemlich blöd wenn das ganze Auto schwankt), usw. Am Ende haben wir nur ca. 1/3 der Nächte im Zelt verbracht und den Rest der Nächte haben wir uns meist Cabanas gemietet (das sind kleine, voll eingerichtete Häuschen oder Apartments, meist nicht all zu teuer).

Viele Grüße!
~Pan

Wühlmaus
24.11.2012, 11:27
Hallo Chris,

das hört sich ja sehr abenteurlich an. Respekt! Danke für die Informationen. Ich freue mich auf weitere Bilder (auch von dem Dachzelt-Aufbau).

LG Elke

Pantalaimon
24.11.2012, 16:56
Hi,

@Wühlmaus:
Och, der Dachzeltaufbau ist ganz einfach: Das Zelt steckt ja in einem auf dem Auto installierten Kasten, und sobald man den Deckel anhebt, faltet sich das Zelt automatisch auf. Und auch das Zusammenpacken ist nicht viel komplizierter: Man zieht einfach den Deckel zu 3/4 runter, stopft die dann meist seitlich heraushängenden Seitenwände zurück in den Kasten (was bei etwas kleineren Menschen wie mir ein bissl außen am Auto rumkraxeln erfordert), und dann macht man ganz zu und gut is.

Sodale, dann mal weiter mit Tag 3:

Von Uspallata aus fuhren wir zunächst auf der R7 in Richtung Mendoza. Die Straße folgt hier dem Rio Mendoza durch ein schluchtartig eingeschnittenes Tal. Auf den Schuttfächern unterhalb der Felsen finden sich herrliche Denmozas, und dort, wo die Hänge steiler und felsiger werden, wachsen zahlreiche Gruppen von Echinopsis (früher Trichocereus) candicans:

http://www.kuas-kettinger.de/P2020376.JPG-for-web-large.jpg

Da wir nun ja einen vollen Tag Zeit hatten, um die relativ kurze Distanz nach Mendoza zurückzulegen, bot es sich an, noch einen kleinen Abstecher zu fahren. Daher beschlossen wir, dem Reserva Natural del Condor Andino einen Besuch abzustatten und bogen bei Potrerillos nach Süden ab. Die Straße erklimmt hier nach und nach einen Vorgebirgszug, bis sie schließlich eine weite Hochebene am Fuß der Cordillera del Plata erreicht. Im Anstieg zu der Hochebene sahen wir plötzlich gelbe Blüten im Hang leuchten: Echinopsis formosa ssp. formosa in Blüte!

http://www.kuas-kettinger.de/P2020410.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2020416.JPG-for-web-large.jpg

Im gleichen Hang fanden sich (neben Denmoza rhodacantha) noch zwei weitere dornige Gesellen - und hier möchte ich Euch nun bitten, mir ein bissl mit den Namen zu helfen, da ich mich bei dem ersten schon mit der Gattung schwer tue (evtl. ne Eriosyce? /edit: Eriosyce (Pyrrhocactus) strausianus ssp./var. strausianus) und ich von den Opuntien-artigen nicht viel Ahnung habe. :shock:

http://www.kuas-kettinger.de/P2020406.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2020437.JPG-for-web-large.jpg

Nach Erreichen der Hochebene fanden wir dann noch recht schnell diese Gesellen am Straßenrand (Cumulopuntia boliviana ssp. boliviana? /edit: richtig ist Maihueniopsis ovata):

http://www.kuas-kettinger.de/P2020444.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2020445.JPG-for-web-large.jpg

Viele Grüße!
Chris

Frank0204
24.11.2012, 17:33
Hallo Chris,

der erste für dich unbekannte ist Pyrrhocactus strausianus. Kann sein dass es heute Eriosyce strausiana heißt. Den gibt es dort ziemlich häufig.

Viele Grüße
Frank

www.Lobivia-Online.de (http://www.Lobivia-Online.de)

cyrill
24.11.2012, 20:55
Hallo Chris,

Danke dass Du uns hier an Deinen Reiseerinnerungen/doku teilnehmen lässt.
Mir kommt schon ein wenig Fernweh auf, also wenn meine Kleinen dann mal aus dem gröbsten raus sind....

War vor ein paar Jahren auch in der Gegend.
Hilux ist wohl der Standart 4x4 mit Differenzialsperre an der Vorderachse.


In der zweiten Bilderserie hast Du einen schöne Gruppe/Haufen von Opuntia sulphurea drinn, die wohl weitverbreiteste Opuntie in Argentinen.

Bei der Opuntienartigen welche Du als Cumulopuntia boliviana ansprichst handelt es sich um eine Maihueniopsis ovata welche weiter im Süden dann in darwinii übergeht. Keine Blüten gesehen?
Die sind im Vergleich zu den Triebdurchmessern relativ gross.

Gruss
Cyrill

Pantalaimon
24.11.2012, 22:22
Hallo,

@ frank und cyrill:
Vielen Dank Euch beiden! Das hat mit sehr geholfen, denn Eriosyce (im weiteren Sinne) und Opuntia & Co. sind genau die beiden Verwandtschaftskreise, mit denen ich mich am wenigsten auskenne. Für Blüten war es bei der Maihueniopsis leider noch zu früh. Die Pflanze hatte drei Knospen (beim vorletzten Bild am oberen Ende der Gruppe), aber leider waren die noch nicht so weit.

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
26.11.2012, 21:44
Hallo,

weiter geht's, und es ist noch immer Tag 3:

Die Straße folgt der Hochebene weiter gen Süden (und später gen Südosten). Nach und nach verliert die Ebene dabei an Höhe und entsprechend wird hier zunehmend Landwirtschaft betrieben. In diesem Bereich gibt es daher nur wenig natürliche Vegetation. Bei einem schmalen Buschstreifen sahen wir dann wieder die gelben Blüten mehrerer Echinopsis formosa herausleuchten. Somit hatten wir einen Grund anzuhalten. Neben den "formosas" gab es hier eine Ohrwascherl-Opuntie (auch O. sulphurea?) und recht schöne Cereus aethiops:

http://www.kuas-kettinger.de/P2020519.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2020529.JPG-for-web-large.jpg

Leider war der Zugang zum Reserva Natural del Condor Andino durch ein abgeschlossenes Tor versperrt. Nun, dachten wir uns, dann suchen wir halt weiter Kakteen - zumal hier in der Nähe noch etwas besonderes wachsen soll, nämlich Gymnocalycium striglianum. An dieser Stelle muss ich dann wohl zugeben, dass ich mich zwar daran gehalten habe, keine Standort-Liste zu erstellen, aber in Sachen Gymnos dafür das Buch von G. Charles so gut es ging auswendig gelernt habe. Seine Markierung auf der Karte liegt ein Stück westlich von Ugarteche. Ehrlich gesagt glaubte ich nicht recht daran, fündig zu werden, aber das Glück war uns holt: gleich beim ersten Versuch getroffen! Wenn das nur immer so gut klappen würde ...

http://www.kuas-kettinger.de/P2020544.JPG-for-web-large.jpg
Echinopsis (Acanthocalycium) leucantha

http://www.kuas-kettinger.de/P2020548.JPG-for-web-large.jpg
Echinopsis (Trichocereus) candicans, hier mit Knospen

http://www.kuas-kettinger.de/P2020552.JPG-for-web-large.jpg
wahrscheinlich wieder Maihueniopsis ovata

http://www.kuas-kettinger.de/P2020560.JPG-for-web-large.jpg
Gymnocalycium striglianum

Anschließend ging es dann nach Mendoza: Hotel gesucht, sich dabei heillos verfahren, irgendwann doch noch nen Ausgang aus dem Chaos gefunden, irgendwann auch ein Hotel ... das war Tag 3 unserer Reise.

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
28.11.2012, 08:03
Hallo,

Tag 4 - Mendoza

Tags darauf haben wir uns dann Mendoza angeschaut. Wer die Stadt kennt weiß, dass sie nicht besonders spannend ist, aber wenn man schon mal hier vorbei kommt, dann kann man auch mal n bissl Zeit für ne kleine Stadtbesichtigung aufbringen. Zudem hatten wir einige Erledigungen zu machen, Einkäufe zu tätigen, etc. Entsprechend hatten wir nicht erwartet, an diesem Tag Kakteen zu sehen - aber ein paar sind es dann doch geworden, denn Nachmittags sind wir durch den großen Park westlich des Stadtzentrums zu zwei Aussichtshügeln gelaufen, und hier gab es dann doch ein paar Pflanzerl zu bewundern. Die meisten davon hatten wir schon gesehen (nämlich Denmoza rhodacantha, Echinopsis leucantha und Echinopsis candicans), aber mit Echinopsis strigosa gab es hier sogar eine für uns neue Art zu sehen:

http://www.kuas-kettinger.de/P2020606.JPG-for-web-large.jpg

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Viele Grüße!
Chris

Linnea
28.11.2012, 21:42
Danke für diesen tollen Reisebericht! Da bekommt man doch direkt Fernweh.. 8)

lg Linnea

Pantalaimon
29.11.2012, 08:39
Hi,

@ Linnea: Vielen lieben Dank! Freut mich, dass er Dir gefällt. :-)

Und weiter geht's ...

Tag 5 - Von Mendoza über Uspallata nach Barreal

Ja, richtig, schon wieder Uspallata. Wir sind ja doch recht Berg-begeistert, und so hatten wir uns überlegt, zunächst noch ein wenig in der Nähe des Andenhauptkammes zu bleiben und erst weiter oben, wenn es Kakteen-technisch für uns dann interessanter wird, in die Vorketten zu wechseln. Nach einigem Suchen (bei dem sich sowohl die Umgebungskarte in unserem Reiseführer, als auch die auf der ACA-Karte als falsch herausstellten) fanden wir schließlich die Straße, die zur Rn 52 wird und uns in Richtung Termas de Villavicencio bringt. Nördlich von Mendoza führt die 52 zunächst durch recht flaches Gelände, und in diesem Gebiet machten wir unseren ersten Stop. Eigentlich waren es die "großen T. articulatus" am Straßenrand, die unsere Aufmerksamkeit auf sich zogen. Ein kurzer Blick daheim in unsere schlauen Bücher offenbarte dann recht schnell, dass es sich dabei um Tephrocactus aoracanthus handelt:

http://www.kuas-kettinger.de/P2020652.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2020662.JPG-for-web-large.jpg

Neben Cereus aethiops, Echinopsis leucantha, Echinopsis strigosa und Opuntia sulphurea fanden wir hier auch wieder Eriosyce-artige (wieder Pyrrhocactus strausianus?), und fast hätte es sogar mit Blüten geklappt:

http://www.kuas-kettinger.de/P2020672.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2020682.JPG-for-web-large.jpg

Etwas weiter die Straße entlang wird das Gelände ganz langsam höher und auch ein wenig wellig. Hier findet sich auch wieder Echinopsis candicans, und auch hier hätte es beinahe mit ner Blüte geklappt:

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Viele Grüße!
Chris

stefang
29.11.2012, 14:02
Mir gefällt er auch, der Bericht!
Vielen Dank fürs Mitnehmen.

Pantalaimon
01.12.2012, 09:30
Hallo,

immer noch Tag 5:

So langsam erreichen wir die Berge. Immer wieder sehen wir interessante Landschaften, aber der vermaledeite Reiseführer behauptet, die Auffahrt von Termas de Villavicencio nach Uspallata sei nur zwischen 7 Uhr und 12 Uhr erlaubt (und ab 15 Uhr sei nur die Fahrt in Gegenrichtung erlaubt), und so müssen wir Gas geben, denn es ist schon kurz vor 12 Uhr. "Pünktlich" erreichen wir den Beginn der Schotterpiste bei den Termas. Dort steht zwar ein großes Schild, auf dem aber (wenn wir das richtig gesehen haben) nix von Uhrzeit-Beschränkungen steht. Wenigstens können wir nun wieder in Ruhe anhalten und photographieren, ohne uns um die Uhrzeit Sorgen machen zu müssen. Als erstes Photomotiv müssen mal wieder die hier ebenfalls reichlich vorkommenden Echinopsis formosa herhalten. Mehrheitlich sehen die Pflanzen hier den weiter südlich gesehenen sehr ähnlich, mit Ausnahme einiger weniger Exemplare, die etwas weniger dicht bedornt sind:

http://www.kuas-kettinger.de/P2020709.JPG-for-web-large.jpg

Ein Stück weiter oben versperren uns hinter einer Kurve ein paar Guanakos den Weg:

http://www.kuas-kettinger.de/P2020728.JPG-for-web-large.jpg

Durch wunderschöne Berglandschaften geht es immer weiter empor. Eine Zeit lang sehen wir (aus dem Auto heraus) keine Kakteen, ehe plötzlich direkt neben der Straße diese (die schlauen Bücher behaupten:) Maihueniopsis glomerata auftaucht:

http://www.kuas-kettinger.de/P2020760.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2020762.JPG-for-web-large.jpg

War sie gerade noch etwas besonderes, so stellen wir schnell fest, dass sie nicht alleine ist, denn mit jedem weiteren Höhenmeter tauchen nun mehr davon auf. Die Dornenfarben varriieren dabei von weiß (mit mehr oder weniger intensiver, dunkler Spitze) über gelblich (mit bräunlicher Spitze) bis dunkelbraun. Dazwischen finden wir zudem vereinzelt Pflanzen mit mehr rundlichen Gliedern, die mich im Nachhinein mehr an Maihueniopsis ovata erinnern. Hier die Photos:

http://www.kuas-kettinger.de/P2020786.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2020775.JPG-for-web-large.jpg

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http://www.kuas-kettinger.de/P2020770.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2020773.JPG-for-web-large.jpg

Viele Grüße!
Chris

micha123
01.12.2012, 18:55
Sehr schöne Bilder. Bitte mehr davon :-)

Gruß,
Micha

Pantalaimon
02.12.2012, 09:27
Hallo,

@ micha:
Kriegst Du. :-)

Immer noch Tag 5 (der Rest davon):

Von der Paßhöhe auf ca. 2950m Höhe hat man einen tollen Blick auf die Hauptkette der Anden:

http://www.kuas-kettinger.de/P2020804.JPG-for-web-large.jpg

Auf der anderen Seite gab es dann einige recht dicht mit den Maihueniopsis bewachsene Hänge:

http://www.kuas-kettinger.de/P2020816.JPG-for-web-large.jpg

Insgesamt ging es dann aber recht schnell hinunter nach Uspallata, und mit dem Höhenverlust ließen wir auch (vorerst) die Maihueniopsis hinter uns. Unten im Tal angekommen biegen wir rechts ab und folgen der RN 39 gen Norden. Wir konzentrieren uns darauf, endlich mal ein paar Kilometer vorwärts zu kommen. Irgendwann tauchen sie dann am Straßenrand wieder auf, die Polster von Maihueniopsis glomerata, und so lassen wir uns dazu verleiten, doch nochmal anzuhalten:

http://www.kuas-kettinger.de/P2020856.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2020863.JPG-for-web-large.jpg

Schließlich erreichen wir Barreal und suchen uns dort eine Cabana - und das war Tag 5 unserer Reise.

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
04.12.2012, 10:47
Hallo,

Tag 6 - Von Barreal nach Villa Union

Wir beschließen, endlich mal ein wenig voran kommen zu wollen. Entsprechend sind wir schon früh auf den Beinen, packen unser Auto und fahren los - doch noch innerhalb der Ortsgrenzen von Barreal sehen wir ein paar stachelige Sehenswürdigkeiten, und so halten wir schon nach ein paar Minuten wieder, auch wenn es "nur" wieder Tephrocactus aoracanthus und Echinopsis leucantha sind:

http://www.kuas-kettinger.de/P2020912.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2020929.JPG-for-web-large.jpg

Auf der RN 149 geht es schließlich weiter gen Norden. Nördlich von Alcaparrosa folgt die Straße dem San Juan River gen Osten in ein schluchtartiges Tal hinein. Bei unserer Routenwahl am Vorabend hatte ich einige Hoffnung, hier vielleicht spannende Pflanzen zu finden, aber wir werden zunächst enttäuscht: Die Hänge sind sehr steil und bestehen aus einem Schiefer-artigen Gestein, das offenbar sehr schnell zerbröselt. Vereinzelt halten sich hier ein paar Büsche, aber größtenteils sind die Hänge kahl. Erst im östlichen Bereich der Schlucht ändert sich das Gestein: Es ist sehr hell und erinnert daher an Kalk, und plötzlich tauchen immer mehr Dyckien und auch ein paar Kakteen am Straßenrand auf. Bei einem kurzen Stop finden wir neben Echinopsis strigosa und einer bemitleidenswert aussehenden Echinopsis leucantha eine Maihueniopsis (auch glomerata?) mit ungewöhnlich feiner Bedornung, Tephrocactus aoracanthus mit helleren Dornen und zwei Pflanzen einer Eriosyce (Pyrrhocactus):

http://www.kuas-kettinger.de/P2020987.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2020989.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2020999.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2020994.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2030003.JPG-for-web-large.jpg

Viele Grüße!
Chris

Linnea
04.12.2012, 10:53
Das macht so einen Spaß zu lesen :D Weiter so :jo:

lg Linnea

Kato
04.12.2012, 13:20
Hallo,

super Bericht, da wird man richtig neidisch.

Und in der Natur sehen Kakteen nicht immer so "schön" gepflegt aus, wie bei uns im GwH. Aber bei der Echinopsis sieht man ja noch Blütenreste.

Freu mich auf weitere Fotos.

LG

Kato

Pantalaimon
05.12.2012, 11:33
Hallo,

freut mich, dass es Euch gefällt! :-)

Kleiner Nachtrag, der Vollständigkeit halber:
Die untersten beiden Pflanzen zeigen vermutlich Eriosyce (Pyrrhocactus) strausianus ssp./var. pachacoensis. Diese Vermutung wurde jedenfalls im DKG-Forum geäußert.


Viele Grüße!
~Pan

Chrissi
05.12.2012, 12:21
Hallo Chris,

Dein Reisebericht und die Bilder gefallen mir sehr gut. Vielen Dank.

LG Christa

cyrill
05.12.2012, 22:37
Tag 6.

Bei der Maihueniopsis (Bild 3 und 4 ) mit den fast drehrunden !? Dornen kann es sich um einen chilenischen Überläufer handeln. Man trifft in San Juan öfters mal auf Pflanzen welche nicht gut eingeordnet werden können bzw. von der "Norm" (was ist das?) abweichen.

Bin ja gespannt ob ihr im weiteren Reiseverlauf auch auf die südlichen E.famatinensis-Formen gestossen seit.

hasta luego
Cyrill

Pantalaimon
06.12.2012, 01:35
Hallo,

@cyrill:
Die Maihueniopsis war schon ein bissl kurios. Das war das einzige mal, dass wir solch deutlich von der (vom Mensch erdachten) Norm abweichende Maihuenien gesehen haben.
Mit E. famatinensis muss ich Dich leider enttäuschen. Wir wollten ja nach La Rioja, uns ein bissl die Stadt anschauen (ja, so komische Sachen machen wir auch manchmal), und haben dazu die Südroute um die Sierra Velasco herum gewählt. Für E. famatinensis hätten wir wahrscheinlich eher die nördliche Route über San Blas + Aimogasta nehmen müssen, die aber länger gewesen wäre. Zudem hatte ich befürchtet, die Pflanzerl eh nicht zu finden, weshalb wir uns dazu entschieden haben, die Zeit anders zu "verbraten" (echt blöd, wenn man so viel sehen will und "nur" 4 Wochen zur Verfügung hat). Vielleicht ja das (hoffentlich irgendwann stattfindende) nächste Mal. :-)

Hier der Rest von Tag 6:

Auf dem Weg hinunter zur RN 40 verläuft die RN 149 zuletzt über große Schuttfächer ins Tal hinunter, wo sie dann auf die RN 40 trifft. Auf diesen Schuttfächern finden sich, zusammen mit Echinopsis leucantha, zahlreiche Tephrocactus aoracanthus - so ungefähr ... ein paar Millionen. Was nicht weiter erwähnenswert wäre, wenn ich nicht das Gefühl hätte, dieses Post ein wenig strecken zu müssen, und wenn nicht ein paar von ihnen schlangenförmig am Boden langkriechen würden:

http://www.kuas-kettinger.de/P2030018.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2030016.JPG-for-web-large.jpg

Schließlich erreichen wir die RN 40 und folgen ihr gen Norden, zunächst durch eine sehr trockene und Kakteen-technisch uninteressant aussehende Gegend. Weiter nördlich wird es dann feuchter und es wird auch wieder mehr Landwirtschaft betrieben, aber es bleibt Kakteen-technisch uninteressant (liegt vermutlich am Boden, der hier ein ganz komisches, tief-sandiges Zeugs ist). Ein oder zwei mal nähert sich die Straße felsigen Hügeln, die wir jedoch, nach einem Blick auf die Uhr, ignorieren. Kurz vor San Jose de Jachal erspähen wir dann doch noch etwas stacheliges am Straßenrand: Eine Echinopsis leucantha (?), die (geschätzt) 1,20m hoch ist - die größte auf der gesamten Reise (wenn es eine ist):

http://www.kuas-kettinger.de/P2030029.JPG-for-web-large.jpg

Statt der RN 40 zu folgen, die südlich von San Jose de Jachal nach Osten abbiegt, fahren wir bis in den Ort hinein und biegen dort auf die RN 491 ab, denn diese führt uns quer durch die Cuesta de Huaco, ein kurzes, wenn auch landschaftlich sehr schönes Stück - vorbei am Dique Cauquenes, wo die Felswände voll mit blühenden Dyckien und knospenden Echinopsis candicans sind:

http://www.kuas-kettinger.de/P2030032.JPG-for-web-large.jpg

Anschließend geht es durch einen kleinen, engen Tunnel, und auf der anderen Seite eröffnet sich ein phantastischer Blick über die Landschaft. Hier finden wir, neben Echinopsis leucantha und Echinopsis strigosa, wieder blühende Denmozas, blühende Dyckien und auch wieder Eriosyce / Pyrrhocactus strausianus:

http://www.kuas-kettinger.de/P2030042.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2030046.JPG-for-web-large.jpg

Die restliche Strecke bis Villa Union ist dann nicht mehr so spannend und bringt uns (Kakteen-technisch) nur wieder Echinopsis leucantha - und das war Tag 6.

Viele Grüße!
Chris

cyrill
06.12.2012, 22:53
Hi Chris,

beim Mirador beim 2.letzten Bild haben wir mal campiert inkl. Abend und Morgenstimmungen. Auf den Bildern kann man das Panorama nicht einfangen, schade, ist mir auch nicht gelungen. Dort auf dem Plateau gibts straussianus welche mehrere Blüten pro Areole geschoben haben, wie es z.T. bei Weingartien zu beobachten gibt. 4 Wochen unterwegs, das 1. mal in der Gegend und so viele Kilometer, das geht schon an die Substanz. Je nach dem mit wem man unterwegs ist kann man auch nicht Tage oder Wochen nur wegen einem Artkomplex Gebiete absuchen, das tun sich nur sehr wenige an. Wenn, dann von Berufes wegen.
Die aoracanthen sind von den Ausmassen her schon gigantesk. Zum Teil haben wir sie dort sympatrisch mit T-alexanderi angetroffen.
Ausserdem haben wir weiter südlich in den Bergen kettige aoracanthen gesehen welche oft cristatänliche Triebe ausbildeten. Vielleicht zuviel Uran im Gestein. Wobei dort viel Kalk vorherscht.
Bei den Bromelien könnte es sich auch um Deuterocohnia longipetala handeln (Grossaufnahme Blütenstand ?)
Die leucanthen sind schon der Hammer, wir haben wohl auch nirgends mehr vergleichbar grosse Pflanzen gefunden und die ist ja sehr weit verbreitet.

Gymnos?

Freu mich auf die Weiterreise

Bockav
07.12.2012, 20:57
Hallo Pan,

danke fürs zeigen.

Pantalaimon
08.12.2012, 03:06
Hallo,

@ Bockav:
Bitte, gerne. :-)

@cyrill:
Zu den Tephros kommen mit dem nächsten Tag (Tag 7) noch ein paar Bilder von Pflanzen, bei denen die Triebsegmente und die Bedornung eher nach T. aoracanthus aussehen, die aber von der Wuchsform her schon mehr an T. alexanderi erinnern. Gymnos haben wir den ersten in der Cuesta de Miranda gesehen - und blöderweise nicht photographieren können. Das ist dann Tag 8. Später kommen dann noch ein paar mehr ...
Zwecks Bromelien:
Die sind ja nach Kakteen + Sukkulenten meine dritte große Pflanzenleidenschaft. Leider habe ich schon seit ein paar Jahren nicht mehr die Möglichkeiten, sie gescheit zu kultivieren (während meines Studiums hatte ich ne recht große Sammlung, musste aber später dann leider reduzieren). Jedenfalls hatten wir auf unserer Reise auch immer einen Blick für Bromelien.
Zu den hier angesprochenen Pflanzen: Bei den "blühenden Dyckien" bin ich mir nicht ganz sicher, denn alle Pflanzen in erreichbarer Höhe waren nicht voll in Blüte, und ich kenne leider Deuterocohnia longipetala nicht in knospigem Zustand, nur in Blüte (und dann ist sie ganz leicht zu erkennen). Hier die Photos dazu (Bilder vom Dique Cauquenes):

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http://www.kuas-kettinger.de/P2030036.JPG-for-web-large.jpg

Zudem gab es beim Mirador noch eine zweite Art, die hier jedoch schon abgeblüht war. Wir haben aber die gleiche Art auch in der Cuesta de Miranda gesehen, und dort gab es noch ein paar Blüten zu knipsen. Hier die Photos (Pflanze vom Mirador, Blüten aus der Cuesta de Miranda):

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Viele Grüße!
Chris

cyrill
08.12.2012, 08:20
hola chris,

mira

http://forum.dbg-web.de/viewtopic.php?t=1549&view=next

Pantalaimon
08.12.2012, 13:15
Hallo,

@ cyrill:
Vielen Dank für Deine Hilfe! Ich hatte eh schon mal gedacht, ob ich nicht für die Bromelien im DBG-Forum einen eigenen Thread aufmache. Im Moment bin ich mit dem Reisebericht hier und im DKG-Forum aber ganz gut ausgelastet, deswegen müssen die Bromelien noch ein wenig warten.

Tag 7 - Parque Nacional Talampaya

Ein neuer Morgen, ein neuer Tag. Heute wollen wir die beiden Nationalparks Ischigualasto und Talampaya besuchen. Leider ergibt sich jedoch schnell ein kleines Problem: Wir haben nicht mehr allzu viel Sprit im Tank, und die Tankstelle schräg gegenüber hat leider gar keinen mehr, und der Laster mit dem Nachschub soll erst irgendwann nachmittags kommen. Für Talampaya und zurück reicht der Sprit noch, aber bis Ischigualasto? Notgedrungen streichen wir daher Ischigualasto aus unserem Programm und begnügen uns mit Talampaya (statt uns mal im Ort umzusehen, denn in der Nähe des Plaza wäre noch eine Tankstelle gewesen - das haben wir aber erst am Abend gesehen).
Auf dem Weg zum Nationalpark finden wir leider keine interessanten Pflanzen, nur einen Nandu, eine geschlossen aussehende "Tankstelle" und einen YPF-Laster auf dem Weg in Richtung Villa Union - hätte der nicht 40min eher kommen können? Na, egal, wird schon für irgendwas gut sein. Im Nationalpark entschließen wir uns, statt der üblichen Bus-Tour lieber mit einem Guide (ohne darf man leider nicht) zu Fuß die Gegend zu erkunden. Die knapp 3-stündige Wanderung durch die Canyon-Landschaft ist wirklich beeindruckend, nur Kakteen gibt es auf der Tour leider kaum zu sehen (dafür aber Tillandsia gillesii, die erste Tillandsie auf unserer Reise). Neben gerade einmal 2 Echinopsis leucantha gibt es lediglich diese altbekannten "Jungs" hier: Tephrocactus ...? Der Bedornung nach ist das ebenfalls T. aoracanthus. Interessant ist jedoch die Wuchsform: die Pflanzen bilden hier dichte, flache Polster, die eher an Tephrocactus alexanderi erinnern. Fast hätte es sogar mit 'ner Blüte geklappt. Leider war sie aber, trotz strahlendem Sonnenschein und gut 30°C, nicht ganz offen.

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Auch auf dem Rückweg hatten wir Pflanzen-technisch kein Glück, und so waren wir wieder recht früh zurück in Villa Union - ein kurzer Tag, was aber auch mal ganz angenehm war, da wir die gesamte Woche davor ja jeden Tag von Morgens bis Abends auf Tour waren.

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
11.12.2012, 13:48
Hallihallo,

und weiter geht's mit ...

Tag 8: Von Villa Union nach (Villa) Sanagasta

Mit diesem Tag beginnt für mich der Kakteen-technisch schönste und interessanteste Teil unserer Reise, denn mit der Cuesta de Miranda und der Sierra de Velasco stehen an diesem Tag zwei wirkliche Höhepunkte auf dem Programm. Frisch vollgetankt brechen wir in Villa Union auf. Auf der RN 40 geht es gen Osten, doch nicht weit, denn schon nach wenigen Kilometern "müssen" wir den ersten Photostop einlegen: Die ersten Tephrocactus alexanderi unserer Reise warten hier darauf, photographiert zu werden. Am gleichen Standort finden wir zudem wieder Tephrocactus aoracanthus, die letzten auf unserer Reise.

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Wieder ein Stück weiter wird die Kakteen-Vielfalt größer. Nein, leider finden wir noch immer keinen Gymno (nach denen hatten wir hier eigentlich Ausschau gehalten), aber dafür mit Tephrocactus articulatus einen weiteren, für uns neuen Tephro (der hier zusammen mit E. candicans, E. leucantha und O. sulphurea wächst). Die Form hier fällt besonders durch ihre breiten, weißen, papier-artigen Dornen auf. Die Pflanzen wachsen meist recht flach und unscheinbar, halb im sandigen Boden verkrochen. Nur unter Büschen sind die Pflanzen höher und kräftiger.

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Und wieder ein Stück weiter (und nein, wir haben es noch immer nicht bis zur Cuesta geschafft, aber dies ist schon mal ein erster Vorgeschmack darauf) der erste "Cardon": ein einzelner Trichocereus terscheckii am Straßenrand - der offenbar seine Berufung als Heim neuer Vogelgenerationen gefunden hat, denn seine Arme sind mit zahlreichen Bruthöhlen durchlöchert.

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Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
14.12.2012, 22:32
Hallo,

weiter geht's mit Tag 8:

Endlich erreichen wir die Cuesta de Miranda, und mit ihr ganze Wälder von Echinopsis / Trichocereus terscheckii. Die "Cardons" sind gewiss die auffälligsten Pflanzen der Cuesta, zumal viele von ihnen gerade in Blüte stehen. Leider blühen sie meist nahe der Triebspitze und auch erst ab einer gewissen, für Nahaufnahmen ungeeigneten Höhe:

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Auf der Westseite der Cuesta fanden wir dann später einen terscheckii, der eine Blüte ziemlich weit unten gebildet hatte:

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Innerhalb der Cuesta führt die Straße ein Stück weit oberhalb einer engen Schlucht entlang (noch - die Straße wird gerade massiv ausgebaut und die Trasse dazu ein Stück den Hang hinauf verlegt). Die Felswände neben der Straße sind dabei dicht mit Polstern von Deuterocohnia lorentziana bewachsen - an manchen Stellen so dicht, dass man den Fels kaum noch sieht. Dazwischen finden sich (neben E. terscheckii) verschiedene Tillandsien-Arten, eine Puya-Art, kleine Opuntien, vereinzelt Denmoza rhodacantha und immer wieder Echinopsis candicans:

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Zudem gibt es in der Cuesta de Miranda Gymnocalycium rhodanthemum. Wir haben auch tatsächlich einen gefunden, aber genau in diesem Moment kamen leider Bauarbeiter und wir mussten unser mitten in der Baustelle geparktes Auto wegfahren, weshalb wir leider keine Photos schießen konnten.
Ein Stück weiter unten hielten wir dann an einem Aussichtspunkt. Unter uns befand sich eine Hangterasse mit zahlreichen Echinopsis candicans, und tatsächlich erspähten wir zwei Pflanzen mit Blüten. Wagemutig kletterte ich hinunter zu ihnen, und das ist das Ergebnis:

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... und die zweite Pflanze gleich daneben:

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Wieder ein Stück weiter tauchten dann immer wieder E. candicans mit weißen Blüten am Straßenrand auf:

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... und zwischendrin noch diese hübsche, hell gelbe Blüte:

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Klasse, oder?

Viele Grüße und ein schönes Wochenende!
Chris

Linnea
15.12.2012, 00:32
Toll das erste Bild, wie aus einem Western.. :)

lg Linnea

Pantalaimon
16.12.2012, 15:57
Hallo,

drei Bilder hab ich aus der Cuesta de Miranda noch für Euch. Zum Einen gibt es in der Cuesta noch einen weiteren, für uns neuen Gymno zu bewundern: Gymnocalycium saglionis. Voller Begeisterung bin ich hier mit dem Photo von Pflanze zu Pflanze gekraxelt, aber die schöneren Photos sind erst später entstanden, und so zeige ich Euch hier nur dieses eine:

http://www.kuas-kettinger.de/P2030432.JPG-for-web-large.jpg

Auf der Ost-Seite der Cuesta sind wir zudem auf diese Tephros gestoßen: Dies müsste eine unbedornte Form von T. articulatus sein. Sehen ein bissl aus wie frisch aus der Tube gequetscht. :mrgreen:

http://www.kuas-kettinger.de/P2030443.JPG-for-web-large.jpg

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Mit diesen Bildern lassen wir nun endlich die Cuesta hinter uns. Unser Ziel war ja die Gegend um La Rioja, und um von der Cuesta aus dorthin zu kommen, gibt es zwei Möglichkeiten: die Nordroute über Aimogasta und die Südroute über Patquia. Beide Routen machen einen riesigen Bogen um die Sierra Velasco herum. Dabei wäre quer durch doch eigentlich viel schöner, dachten wir uns, zumal auf unserer Karte dort eine Straße eingezeichnet ist - wenn auch mit dem Hinweis "proyectado" versehen. Um sicher zu gehen, dass diese Straße wirklich existiert, kamen wir bereits tags zuvor auf die Idee, unseren Guide im Talampaya-Nationalpark danach zu fragen, und der meinte "ja, klar gibt es die, müsste inzwischen sogar schon asphaltiert sein". Mit dieser Information im Hinterkopf ging es zunächst nach Chilecito, von wo aus wir uns gen Osten orientierten. Nach einigem Suchen fanden wir auch tatsächlich die Straße. Sie schlängelt sich, perfekt ausgebaut, südöstl. von Chilecito durch ein Tal voller Bodegas, quert dieses Tal schließlich und hört dort, wo sie den Fuß der Sierra Velasco erreicht, einfach auf. Zwar geht dort noch ein schmaler Feldweg den Berghang empor, dieser sah jedoch nicht so aus, als sei er in den letzten Jahrzehnten von irgendwem benutzt worden. Auch Pflanzen-technisch ist es hier nicht so wahnsinnig spannend. Die steilen, oft felsigen Hänge sind hier dicht mit Deuterocohnia longipetala bewachsen. Dazwischen findet sich immer wieder Gymnocalycium saglionis, Echinopsis strigosa und Echinopsis / Trichocereus terscheckii. Am Fuß der Berge sahen wir zudem diese Tephros: eine recht hübsche Form von Tephrocactus articulatus mit braunen Dornen.

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Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
18.12.2012, 20:58
Hallo,

Tag 8 - der Rest davon:

... wir hatten ja nen halben Tag allein in der Cuesta de Miranda verbracht, und auch das Straße-suchen und Feldweg-zu-Fuß-scouten am Fuß der Sierra de Velasco hatte viel Zeit in Anspruch genommen, sodass es nun schon deutlich fortgeschrittener Nachmittag war, und wir noch einiges an Strecke vor uns hatten. Und so entschieden wir uns für die etwas kürzere Südroute um die Sierra Velasco und konzentrierten uns auf's Fahren - was allerdings nicht gar so schrecklich war, da südl. von Nanogasta zunehmend Wolken aufzogen und daher das Licht zum Photographieren immer schlechter wurde. Lediglich bei Los Colorados stoppten wir dann doch nochmal kurz, und siehe da: Hier gab es so einiges am Straßenrand zu entdecken. Neben zig-tausenden, Türmchen-bildenden (weil sich praktisch nie verzweigenden) Tephrocactus articulatus fanden wir hier eine kleine Echinopsis (eine Lobivia aurea-Form?) ...

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http://www.kuas-kettinger.de/P2030510.JPG-for-web-large.jpg

... und, zu meiner ganz besonderen Freude, zahlreiche Gymnocalycium bodenbenderianum (der Größte mit ca. 17cm im Durchmesser!).

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Zudem gab es hier ca. 40cm-50cm hohe, eher schwach bedornte Echinopsis leucanthas, und dazu sogar ein Blütchen, auch wenn es "nur" eine Opuntia sulphurea war.

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Der Rest des Tages verging mit Fahren und damit, den Campingplatz am Dique de los Sauces zu suchen, den es dort lt. Reiseführer geben soll - wir haben ihn, trotz längerem Suchens, nicht gefunden. Also weiter nach Sanagasta, wo es zwei weitere Campingplätze geben soll (der eine war abgesperrt, den anderen haben wir im Dunkeln ebenfalls nicht gefunden). Schließlich haben wir uns dann ganz am Ende des Ortes in der Hosteria eingemietet - als einzige Gäste, Mr. Bates lässt grüßen. :-)

Viele Grüße!
Chris

micha123
19.12.2012, 20:34
Danke für die Bilder. Die Pflanzen sehen alle sehr "gequält" aus, in Kultur würde man die vmtl. kaum wiedererkennen ...

Gruß,
Micha

Kato
20.12.2012, 12:49
Hallo,

finde den Bericht (Fotos) super.
In freier Natur sehen eben alle natürlich aus. Die kämpfen eben jeden Tag um´s überleben.
Bei uns bekommen sie ja alles was sie brauchen, was eben möglich ist.
Solche würde man ja nicht unbedingt pflegen wollen, wenigstens die Meisten.

LG

Kato

Pantalaimon
21.12.2012, 09:52
Hallo,

das gequälte Aussehen mancher Pflanzen liegt daran, dass wir hier am Ende der winterlichen Trockenzeit unterwegs sind. Der ein oder andere Standort hatte bereits etwas Feuchtigkeit abbekommen (z.B die Gegend um Mendoza), während die zuletzt gezeigten Pflanzen (San Juan, La Rioja) meist noch nichts abbekommen hatten.

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
22.12.2012, 08:28
Hallo,

und weiter geht's mit ...

Tag 9 - "Kakteenrunde Senhor de la Pena"

Der heutige Tag steht (fast) ganz im Zeichen der Kakteen. Kein Stress, keine Hektik, kein "Kilometer fressen", nur Kakteen (und auf dem Rückweg die Stadt La Rioja besichtigen), das war der Plan für den heutigen Tag. Wobei: den ersten Stop haben wir für Bromelien gemacht, denn rund um Sanagasta gibt es ein paar echt tolle Tillandsien (in diesem Fall blühende Tillandsia duratii). Auch nach Kakteen haben wir hier Ausschau gehalten, haben aber nicht so wahnsinnig viel spannendes gefunden - an einer Stelle eine sehr mitgenommen aussehende E./Lobivia aurea-Form und dazu ganz viele, kleine, braune Tephrocactus articulatus ohne Mitteldornen, an einer zweiten Stelle E. strigosa und G. saglionis, jeweils mit E. terscheckii in der Nähe.

Interessanter ist hingegen unser nächster Stop, ca. 800m oberhalb des Tales, denn etwas nördlich von Sanagasta biegen wir links in die Sierra Velasco ab. Dies ist das andere "lose Ende" der geplanten Straße durch die Sierra de Velasco. Die Straße führt, perfekt (über weite Strecken 3-spurig) ausgebaut, in zahlreichen Kurven die steilen Hänge empor, ehe sie auf einer kleinen Hochebene, der Pampa de la Viuda, endet. In der Hoffnung, hier auf Gymnocalycium uebelmannianum zu treffen, geht es bergan, immer auf der Suche nach einer Stelle, wo man halbwegs bequem die Pflanzenwelt erkunden kann. Leider sind die Hänge hier größtenteils so steil, dass von "bequem" keine Rede sein kann. Erst kurz vor der Paßhöhe finden wir eine Stelle, wo die Hänge nicht ganz so steil sind. Von Gymnocalycien ist hier leider nichts zu sehen, aber dafür finden wir hier ein ziemlich interessantes Echinopsis-Chaos vor, das sich bisher hartnäckig meinen Bestimmungsversuchen widersetzt hat. Unser erster Blick fällt jedoch auf "alte Bekannte":

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Echinopsis formosa kommt hier in zahlreichen Bedornungs-Varianten vor (von dicht bis schwach und von weißlich über gelblich bis bräunlich bedornt).

Bereits bei den nächsten Gesellen tue ich mich allerdings schwer, dafür den passenden Namen zu finden. Die Pflanzen sehen von der Körperform her nach E. formosa aus, sind aber kräftiger bedornt:

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Bei diesen Jungs hier dachte ich im ersten Augenblick, vielleicht ist es ein kleiner E. / Tricho terscheckii - der basal sprosst und in dieser Größe (Körper-Länge ca. 50cm) bereits Blüten schiebt??? Das kann nicht sein ... doch was ist es dann? Eine der vielen Arten, die Hunt unter E. schickendantzii zusammenfasst, oder doch irgendwas in Richtung E. huascha? Evtl. ne Hybride?

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Dann diese Gesellen hier, die ein wenig wie dicke, dicht bedornte, recht große E. huascha aussehen (auch die Blüte spricht mit ihrer kurzen Röhre dafür) - oder doch E. candicans?

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... und könnte das hier E. thionantha spp. glauca (Acanthocalycium glaucum) sein?

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Viele Grüße und schöne Feiertage!
Chris

Pantalaimon
23.12.2012, 12:54
Hallo,

hier noch ein paar Bilder von Opuntien-artigen aus der Sierra de Velasco. Am gleichen Standort wie die zuvor gezeigten Echinopsen wachsen nämlich auch zwei verschiedene Opuntien-artige. Da wäre zum einen diese hier - das müsste nun wirklich Cumulopuntia boliviana sein, oder? Die Art bildet hübsche, teils recht große Polster. Auffällig ist, dass sich bei manchen Pflanzen die alten Triebe bläulich-schwarz verfärben:

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Zudem gibt es hier noch eine weitere Art, von der ich leider keine Ahnung habe, welcher Name der richtige sein könnte. Hier die Bilder (das erste vom gleichen Standort, die anderen beiden von der Pampa de la Viuda):

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http://www.kuas-kettinger.de/P2030633.JPG-for-web-large.jpg

(Auffällig ist übrigens, dass die Pflanzen hier oben (auf ca. 2000m Höhe) alle gelb blühen. Es kann allerdings sein, dass dieser Eindruck nur zufällig zu Stande kommt, da wir ja nicht alle Arten in Blüte gesehen haben.)

Viele Grüße und einen schönen 4. Advent!
Chris

cyrill
26.12.2012, 17:04
http://www.kakteenforum.de/attachment.php?attachmentid=12170&stc=1&d=1356534032

Acanthocalycium glaucum (Ritter),
südlich Hualfin 1600m , Catamarca , Argentinien

wird wohl auch als südliches thionanthum angesprochen


PS:Habs beim anderen Forum nicht geschafft ein Bild einzustellen, darum hier doppelt

Pantalaimon
28.12.2012, 16:27
Hallo,

@ cyrill:
Vielen Dank!

... und weiter geht's:

Der Rückweg zurück ins Tal von Sanagasta war Kakteen-technisch leider wenig ertragreich: An interessanten Pflanzen finden wir lediglich Gymnocalycium saglionis und einige kleine Echinopsis aurea-Formen (?) (hier eine davon mit abweichender, sehr heller Bedornung):

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Zurück im Tal biegen wir gen Norden ab und folgen der Straße talaufwärts. Irgendwo hier soll Gymnocalycium kieslingii vorkommen. Tatsächlich sehen wir auch immer wieder interessant aussehende Stellen, aber leider ist die Straße hier zu beiden Seiten eingezäunt - und leider haben wir erst später realisiert, dass die Tore im Zaun nicht immer abgeschlossen, sondern zum Teil nur eingehängt sind, sodass man da doch mal hätte gucken gehen können. So stoppen wir erst bei Agua Blanca und sehen uns dort ein wenig um. Neben E. terscheckii, Opunita sulphurea, einer Echinopsis, die wieder mehr nach E. candicans als nach E. huascha aussieht, und einem ca. 3m hohen Cereus (auch aethiops? hab ihn leider nicht im Detail photographiert) gibt es hier zahlreiche große Gymnocalycium saglionis, und diesmal haben wir das Glück, dass eine der Pflanzen bereits blüht:

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Weiter gen Norden biegen wir bei Anillaco rechts ab, um von hier in Richtung Senor de la Pena zu gelangen. Die ganze Gegend hier ist unglaublich trocken und von der Sierra de Velasco weht ein brühwarmer Föhnsturm herunter, der so stark ist, dass wir die Türen des Autos beim Ein- und Aussteigen kaum halten können. Nahe der Abzweigung gibt es lediglich ein paar, zum Teil recht mitgenommen aussehende Tephrocactus articulatus zu bewundern.

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Östlich davon finden wir dann kaum noch Kakteen. Nur ein paar ältere E. terscheckii stehen hier vereinzelt in der Landschaft herum (die mit Tillandsia duratii und mit blühenden Tillandsia xiphioides bewachsen sind!) ...

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Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
01.01.2013, 20:00
Hallo,

... und weiter mit Tag 9:

Ich möchte Euch hier zwei Standorte zeigen, die uns besonders viel Spaß gemacht haben. Beide liegen nördlich von Senhor de la Pena, und beides sind total schöne Plätze für Gymnocalycien. Hier Bilder des ersten ...
... wo wir zahlreiche Gymnocalycium bodenbenderianum fanden. Meist wuchsen die Pflanzen unter den bereits erwähnten Larrea-Büschen, einige wenige fanden wir aber auch auf den freien Flächen zwischen den Büschen (3. Bild). Die Pflanzen sind hier recht variabel was die Bedornung angeht. Besonders auffällig waren drei Pflanzen, die lediglich ein bis zwei Dornen pro Areole aufwiesen.

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Pantalaimon
01.01.2013, 20:02
http://www.kuas-kettinger.de/P2030740.JPG-for-web-large.jpg

Zudem fanden wir einige wenige Pflanzen dieser Art - wobei ich bis heute rätsle, was es ist. Zunächst dachte ich, es seien ebenfalls Gymnos (ich hoffte auf G. schickendantzii), aber bei Betrachten der Bilder kamen mir dann doch Zweifel, da es so aussieht, als ob sich aus den seitlichen Areolen Echinopsis-artige Blütenknospen herausschieben. Auffällig sind bei diesen Pflanzen jedenfalls die dicht grau-beschuppten Dornen.

http://www.kuas-kettinger.de/P2030745.JPG-for-web-large.jpg

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Pantalaimon
01.01.2013, 20:02
Und hier noch ein Photo vom gleichen Standort, dass ich aus Versehen hochgeladen habe, aber nachdem's nun auf dem Server liegt ... Tillandsia xiphioides in Blüte (mit meiner Hand, denn der einzige Weg, den Blütenstand für das Photo ruhig zu kriegen, war ihn festzuhalten).

http://www.kuas-kettinger.de/P2030728.JPG-for-web-large.jpg

Viele Grüße und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Chris

Pantalaimon
01.01.2013, 20:16
Hallo,

... und hier der zweite Standort, ein Stück weiter südlich, wo wir wiederum zahlreiche Gymnocalycien fanden - diesmal Gymnocalycium hossei. (Wobei ich mir auch hier wieder nicht für alle Pflanzen zu 100% sicher bin, denn die Pflanzen sehen alle sehr nach Gymnocalycien aus, aber die beginnende Knospenbildung bei einer der Pflanzen (Bild 2) verwirrt mich ein wenig - sollte die bei Gymnos nicht anders aussehen?) Jedenfalls hatten wir am Standort den Eindruck, dass es sich bei all diesen Pflanzen um eine, in der Bedornung recht variable Art handelt (da es hier Pflanzen ohne oder mit Mitteldornen und mit dickeren und dünneren Dornen gibt). Angesichts dieser Variabilität kann ich mir sogar vorstellen, dass die im Post zuvor gezeigten Pflanzen ebenfalls zur gleichen Art gehören (zumal bei den ersten der hier gezeigten Pflanzen die Dornen ebenfalls deutlich "bereift" sind). Auch hier wachsen die Pflanzen meist unter den Larrea-Büschen, und nur vereinzelt in den Freiräumen dazwischen. Meist wachsen sie einzeln, wir fanden aber auch zwei recht hübsche Gruppen.

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Pantalaimon
01.01.2013, 20:17
http://www.kuas-kettinger.de/P2030805.JPG-for-web-large.jpg

Diese letzte Pflanze hier wuchs im tiefen Schatten - und hatte bereits eine Knospe, die sie eindeutig als Gymno ausweist.

http://www.kuas-kettinger.de/P2030793.JPG-for-web-large.jpg

Die Pflanzen wachsen hier zusammen mit Echinopsis leucantha, Tephrocactus alexanderi und einer recht warzig aussehenden Form von Tephrocactus articulatus.

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Viele Grüße und Euch allen ein schönes und blütenreiches neues Jahr 2013!
Chris

Pantalaimon
03.01.2013, 22:27
Hallo,

... hier noch einen Schwung voll Blüten für Euch:

Auf dem Rückweg von Senhor de la Pena (ein mit Tillandsien und einigen kleinen Echinopsis terscheckii bewachsener Stein) biegen wir gen Osten ab, um später die Routa 9 zu erreichen. Auf dem Weg dorthin durchquert die Straße die weite Ebene, die von zahlreichen Tephrocactus alexanderi bewachsen wird - und hier haben wir nun endlich auch Glück mit Blüten: je weiter gen Osten wir kommen, umso mehr wurden es, wobei die Blütenfarbe von fast weiß bis rosa variiert:

http://www.kuas-kettinger.de/P2030844.JPG-for-web-large.jpg

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Pantalaimon
03.01.2013, 22:28
Zudem trifft man in der gesamten Gegend immer wieder auf Echinopsis leucantha. Immer wieder sind das schöne, große Pflanzen, die oft an der Basis sprossen. Wir hatten an diesem Tag bereits mehrfach Pflanzen mit Blüten gesehen (u.a. am zuvor gezeigten Standort von G. bodenbenderianum), diese waren jedoch alle durch den starken Wind regelrecht "zerfetzt". Erst hier, im Osten der Ebene, fanden wir eine Pflanze, deren Blüten noch halbwegs intakt waren:

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Schließlich erreichen wir die Routa 9 und folgen dieser gen Süden. Eigentlich hatte ich meiner besseren Hälfte versprochen, uns nun möglichst schnell nach La Rioja (Stadt) zu bringen (schließlich wollen wir uns auch noch ein bissl die Stadt anschauen), aber an blühenden Kakteen kann ich dann doch nicht vorbei fahren - zumal die Routa 9 an einigen wirklich schönen "Wäldchen" von Stetsonia coryne vorbeiführt.

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Pantalaimon
03.01.2013, 22:29
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Zudem finden wir hier auch wieder Opuntia sulphurea in Blüte - diesmal bei besserem Licht, weshalb ich nochmal 2 Photos hier zeigen möchte:

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Über die Routa 38 erreichen wir schließlich doch noch La Rioja. Nach einem kleinen Stadtrundgang geht es dann zurück in unser Hostel in Sanagasta ... und das war Tag 9 unserer Reise.

Viele Grüße!
Chris

Moin
04.01.2013, 19:45
Für mich einer der besten Beträge bzw. lesenswertesten Berichte (mindestens) der letzten Monate............ Großartig. 8)

Pantalaimon
06.01.2013, 21:58
Hallo,

@ Moin:
Vielen Dank! :-)

Tag 10 - Von Villa Sanagasta nach (San Fernando del Valle de) Catamarca

Für den heutigen Tag haben wir keine all zu große Strecke geplant - aber dafür zwei Abstecher gen Westen, in der Hoffnung, weitere Gymnocalycien zu finden. Und damit wären wir dann auch direkt beim Thema, denn gleich der erste Stop des heutigen Tages gilt einem Gymno: Gymnocalycium albiareolatum, eine Art, die nur in der Gegend um Sanagasta vorkommt. Tatsächlich haben wir gleich beim ersten Versuch Glück: auf einem mäßig geneigten Schuttfächer am Fuß der Sierra Velasco finden wir an zwei Stellen die zu dieser Jahreszeit hervorragend getarnten Pflanzen:

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Pantalaimon
06.01.2013, 22:00
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Pantalaimon
06.01.2013, 22:00
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Am Dique de Los Sauces vorbei geht es anschließend hinunter in Richtung La Rioja. Wir nehmen hier wieder die "Südumfahrung", um nicht quer durch die Stadt zu müssen. Auf der einen Seite der Straße befinden sich hier tolle Wälder aus Stetsonia coryne und Echinopsis terscheckii, und auf der anderen Seite ein kleiner Hang und unterhalb davon die Stadt, wodurch man von hier einen netten Blick über diese hat. Wir halten an und schießen ein paar Photos, und dabei stolpern wir über dieses Pflanzerl hier: Weiß vielleicht zufällig jemand, was das ist?

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Pantalaimon
06.01.2013, 22:01
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Viele Grüße!
Chris

Linnea
07.01.2013, 01:56
Klasse Bilder! :p Danke!

lg Linnea

roli
10.01.2013, 22:01
Ein super Thread, Chris.
Da habt ihr ja eine tolle Reise gemacht! Vielen Dank fürs mitnehmen! :D

Pantalaimon
12.01.2013, 07:07
Hallo,

@ Linnea + roli:
Vielen Dank Euch beiden! :-)

... dann mal weiter im Programm:

Von La Rioja aus geht es über die RN 38 gen Nordosten. Die Strecke durchquert über viele, viele Kilometer dichtes Chaco-Buschland. Bestimmt verbergen sich hier die ein oder anderen Kakteen, aber das Zeugs ist so stachlig und so dicht, dass keiner von uns beiden den Drang verspürt nachzusehen. Schließlich erreichen wir den Abzweig für den ersten der beiden Abstecher, die RN 60 in die Cuesta de la Sebila (auch Cuesta de la Cebila geschrieben). Bereits seit ein paar Kilometern waren uns am Straßenrand große, oft reich mit orangen Blüten bestückte Opuntienbüsche aufgefallen, und so stoppen wir hier und schießen ein paar Photos (auch wenn an den Büschen hier leider nur wenige Blüten vorhanden sind). Es müsste sich hierbei übrigens um Opuntia quimilo handeln, eine Art, die in Südamerika recht weit verbreitet ist:

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Pantalaimon
12.01.2013, 07:08
Am Fuß der Cuesta entdecken wir zwischen dichtem Buschwerk dann noch diese Cereen. Leider weiß ich nicht, was es ist:

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Pantalaimon
12.01.2013, 07:08
Anschließend geht es hinein in die Cuesta. Die unteren Bereiche sind hier dicht mit Bäumen bestanden, die zu dieser Jahreszeit noch keine Blätter tragen. Der Unterbewuchs besteht dabei aus Millionen blühender Dyckias. Die steilen Hänge leuchten regelrecht gelb. Je höher wir kommen, desto mehr weichen die Bäume niedrigeren Büschen, und auch die "lichten Stellen" dazwischen werden größer. Auch E. terscheckii sehen wir hier nun häufig. Hier halten wir das erste Mal an, denn schließlich liegt die Cuesta im Verbreitungsgebiet von 6 verschiedenen Gymnocalycien. Wir haben es besonders auf G. kieslingii und G. glaucum ssp. ferrarii abgesehen. Der erste Stop bringt uns dagegen den altbekannten G. saglionis, sowie hübsche G. hossei, die hier zusammen mit einigen E. strigosa und O. sulphurea wachsen - wobei sich die Gymnos ausschließlich an exponierten Stellen finden, die Hänge selbst sind zwischen den Büschen dicht mit Gras und den Dyckias bewachsen. Wir können hier gut beobachten, wie variabel G. hossei in der Bedornung ist ...

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Pantalaimon
12.01.2013, 07:09
Schließlich fahren wir ein paar Meter weiter bergauf. Je höher wir kommen, desto trockener wird es, und entsprechend ändert sich die Vegetation. Unseren nächsten Stop machen wir an einem trockenen Bachbett, das dicht mit E. terscheckii bestanden ist. Dazwischen finden sich erneut zahlreiche G. hossei, wobei auffällt, dass bis zu 50% der Pflanzen ausgebuddelt auf der Seite liegen. Den Grund dafür vermögen wir nicht zu finden. Wasser ist jedenfalls nicht Schuld, denn geregnet hat es hier schon länger nicht mehr. Vielleicht bleiben ja Weidetiere daran hängen und reißen sie so raus (wobei wir keine Weidetiere gesehen haben), oder aber da will jemand (vielleicht Guanakos?) in der Trockenzeit an die Wurzeln ran (kennen wir von einigen Aloe-Arten in RSA und Namibia). Keine Ahnung. Jedenfalls buddeln wir sie, so gut es eben geht, wieder ein - vielleicht wachsen sie ja tatsächlich nochmal an.
Jedenfalls fahren wir anschließend noch ein Stück weiter, in der Hoffnung, doch noch eine der von uns gesuchten Gymno-Arten zu finden, doch leider erfolglos. Auch bei unserem 3. Versuch finden wir nur wieder G. hossei, obwohl wir wirklich lange nach den anderen beiden suchen. Aber immerhin meinen es die Götter gut mit uns, denn ganz zum Schluß, als wir bereits auf dem Rückweg zum Auto sind, stolpern wir über den einzigen blühenden G. hossei:

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Pantalaimon
12.01.2013, 07:10
Zudem wachsen hier unter den Büschen zahlreiche E. leucantha, und auch hier haben wir Glück mit Blüten (wobei diese Blüte mit ihren längeren Blütenblättern ein wenig von der typischen leucantha-Blüte abweicht, weshalb ich sie hier zeigen möchte):

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Anschließend geht es wieder zurück zur RN 38 und auf dieser weiter gen Nordosten, dem zweiten Abstecher entgegen ...

Viele Grüße und Euch allen ein schönes Wochenende!
Chris

Chrissi
12.01.2013, 14:06
Hallo Chris,

wieder ein sehr schöner Bericht mit tollen Bildern.

LG Christa

Stefan N.
12.01.2013, 17:32
Tolle Bilder! Ich schaue gerne in diesen Thread herein! Danke dafür.

Chäps
13.01.2013, 09:03
Es ist ein klasse Bericht den du hier Schreibst, die Bilder sind Weltklasse und man kann nie genug Kriegen davon. Da kriegt man richtige Reiselust.

Gruss Markus

Pantalaimon
15.01.2013, 08:58
Hallo,

vielen Dank Euch dreien! :-)

... und weiter geht's ...

... dem zweiten Abstecher des heutigen Tages entgegen. Unser Ziel war es, bei Miraflores die RN 38 zu verlassen und den Fahrweg nach Los Angeles hinauf zu nehmen. Leider haben wir uns in Miraflores aber erst mal ordentlich verfahren und dabei viel Zeit verloren. Schließlich haben wir den gesuchten Fahrweg dann aber doch noch gefunden. Nach einem Blick auf die Uhr mussten wir uns leider dazu durchringen, nicht bis Los Angeles zu fahren, und so begnügten wir uns damit, die ersten Hügel nordwestlich von Miraflores "zu untersuchen". Wir haben Glück, denn wir finden recht schnell einen kleinen Weg und folgen diesem bergan. Zunächst fallen uns vor allem die zahlreichen Tillandsien-Arten auf, die hier dicht an dicht in den Büschen wachsen. Kurz darauf treffen wir dann auf diese kleinen, dünntriebigen und reich sprossenden Echinopsen. Die Pflanzen erinnern uns stark an Echinopsis (Lobivia) aurea var. shaferi:

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Pantalaimon
15.01.2013, 09:06
Und während ich noch damit beschäftigt bin, ein paar Photos dieser Pflanzen zu schießen, war meine bessere Hälfte schon ein paar Meter weiter gegangen, und plötzlich ruft es von oben freudig herab: "Komm schnell, hier sind Parodien!" Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen, und tatsächlich, da sind sie, die ersten Parodien auf unserer Reise (Parodia m i c r o s p e r m a) (falls Ihr Euch wundert, warum ich die Leertaste so inflationär benutze: wenn ich das nicht mache, wird das Post vom Forum geblockt - offenbar ist der Name dieser Parodia zu versaut):

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Pantalaimon
15.01.2013, 09:07
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Pantalaimon
15.01.2013, 09:09
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Viele Grüße!
Chris

P.S.: Toll, dass ich hier jetzt auch nur noch ein Bild pro Post verlinken kann - und dann noch das Problem mit dem Namen der Parodia - so macht posten Spaß! Yeah!

Pantalaimon
15.01.2013, 22:14
Hallo,

(an dieser Stelle wäre es sinnvoll, das Post von CABAC im DKG-Forum zu lesen)

Vielen Dank für Deine Ausführungen! Deinen Sternchen nach befinden wir uns hier also im Bereich von Parodia m i c r o s p e r m a var. catamarcensis. Leider waren die Blütenknospen noch nicht all zu weit. Die meisten Pflanzen wuchsen hier übrigens im Halbschatten der ziemlich dicht stehenden Büsche und Bäume - und das obwohl diese noch nicht all zu viele Blätter hatten. Im Sommer, wenn die Büsche und Bäume voll beblättert sind, dürfte der Standort ziemlich schattig sein. Lediglich im oberen Bereich des Standortes gab es ein paar Pflanzen, die stärker "im Freien" (soll heißen: mit mehr Licht / Sonne) wuchsen. Das Substrat war übrigens sandig mit etwas Kies und einzelnen, größeren Steinen dazwischen. Da der Hang recht steil ist, war er daher auch ziemlich bröselig, und man musste beim Photographieren wirklich acht geben, nicht aus Versehen Steine o.ä. loszutreten.

... und weil Du's bereits angesprochen hast: Natürlich waren die Parodien nicht die einzigen Kakteen hier. Vereinzelt kuschelten sie sich an die bereits gezeigten Echinopsis-Gruppen (besagte L. aurea var. catamarcensis?), dann wieder an die hier zahlreich vertretenen Gymnocalycium saglionis, von denen einige gerade am Blühen waren (hab zwar schon mal einen blühenden hier im Thread gezeigt, aber weil sie halt so schön sind ...):

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Pantalaimon
15.01.2013, 22:15
Und mit Cleistocactus baumannii fanden wir ganz in der Nähe auch unseren ersten Cleistocactus - ebenfalls gerade blühend:

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Pantalaimon
15.01.2013, 22:16
Schließlich kehren wir diesem Standort den Rücken zu. Auf dem Weg zurück nach Miraflores kamen wir dann aber nochmal an diesen speziellen Büschen (Larrea?) vorbei, die manch Gymno so gerne mag. Ein kurzer Blick, und tatsächlich, da sind wieder welche: Gymnocalycium bodenbenderianum. Wir finden zwar nur drei Pflanzen, aber wir freuen uns trotzdem sehr, dann dies ist die als "G. occultum" bekannte Form, und damit die 3. der vier Formen, die G. Charles (informell) in seinem Buch nennt. Und fast hätte es auch hier noch mit einer Blüte geklappt:

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Anschließend fahren wir weiter nach Catamarca (Stadt), mieten uns in einem Hotel (bei einem zwecks unseres pflanzensucherischen Erscheinungsbildes etwas pikiert dreinschauendem Herren) ein und lassen den Tag mit einer kleinen Stadtbesichtigung und einem leckeren Abendessen ausklingen.

Viele Grüße!
Chris

Linnea
16.01.2013, 01:18
Wow, das 1. Foto von dem Gymno hätte ich gern als Wallpaper :D :jo:

lg Linnea

Pantalaimon
20.01.2013, 12:44
Hallo,

Tag 11 - Von Catamarca nach Tafi del Valle

Ursprünglich hatte ich darauf gehofft, zwei Nächte in Catamarca verbringen zu können, um noch ein wenig mehr Zeit zu haben, die wirklich interessante Pflanzenwelt in der Umgebung zu erkunden. "Leider" haben wir aber noch viel vor, und so beschließen wir, schon heute weiter nach Tafi del Valle zu fahren - jedoch nicht ohne zuvor noch zwei Gymnocalycium-Arten einen Besuch abzustatten, und so fahren wir von Catamarca aus zunächst ein Stück gen Osten, nämlich in die Cuesta del Portezuelo. Recht schnell windet sich die schmale Teerstraße durch die dichte Vegetation hindurch empor. Die Hänge sind hier, im unteren Bereich, dicht mit Büschen und Bäumen bestanden. Irgendwo hier sollen sie sein, die ersten Gymnos, doch aus dem Auto heraus können wir keinen erspähen. Schließlich entdecken wir einen kleinen Pfad, der uns die Möglichkeit bietet, in das Buschwerk einzudringen. Wir drehen daher das Auto und fahren zurück zur letzten Kehre, denn dort war genug Platz, um es sicher abzustellen. Anschließend laufen wir das Stück Straße wieder empor, um den Weg zu erreichen. Noch immer sehen wir keine Gymnos. Spaßeshalber springe ich in die Luft, denn wer weiß, vielleicht wachsen die Pflanzen ja auf der (recht hohen) Böschung neben der Straße - und traue meinen Augen nicht, denn die wachsen da tatsächlich!

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Bei diesen Pflanzen handelt es sich übrigens um Gymnocalycium nigriareolatum, und viele der Pflanzen machen ihrem Namen tatsächlich alle Ehre. Neugierig folgen wir dem Weg den Hang empor. Immer wieder treffen wir dabei auf Pflanzen unterschiedlichster Größe. Einige der Pflanzen haben schon recht weit entwickelte Knospen, andere tragen nur kleinere Knospen, aber dazu bereits Früchte. Schließlich führt uns der Weg ein paar Kehren höher wieder zurück auf die Straße. Wir beschließen, die Straße hinunter wieder zum Auto zurückzugehen. Auch hier sind die Gymnos zahlreich zu bewundern. Die Felsritzen neben der Straße sind übervoll mit Jungpflanzen jeder Altersstufe (wie die Samen da wohl reinkamen? Ameisen?), und fast hätte es sogar noch mit einer Blüte geklappt.

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Pantalaimon
20.01.2013, 12:45
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Dabei haben die Gymno-Jungpflanzen durchaus Konkurrenz in ihrer Felsspalte, denn an einigen Stellen finden sich hier auch zahlreiche Sämlinge von Parodia m i c r o s p e r m a, die hier in den Hängen ebenfalls vorkommt (wenn auch nicht an absolut jeder Stelle, wie die Gymnos).

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Zudem sehen wir hier vereinzelt Echinopsis (Lobivia) aurea, Harrisia pomanensis und Opuntia sulphurea. Allerdings fehlt uns hier unten noch der zweite Gymno, auf den wir es hier abgesehen haben, doch für diesen müssen wir noch ein paar Höhenmeter gewinnen ...

Viele Grüße und noch einen schönen Sonntag!
Chris

Jan Carius
20.01.2013, 23:01
Hallo Chris,

ich verfolge deinen Bericht mit großer Begeisterung.
Einfach nur klasse und vielen Dank fürs zeigen.

Beste Grüße
Jan

Pantalaimon
22.01.2013, 21:56
Hallo,

@ Jan:
Vielen Dank! :-)

Und weiter geht's ...

Den zweiten Gymno, den wir hier besuchen wollen, vermuten wir etliche Höhenmeter weiter oben, und so fahren wir die Cuesta weiter empor und halten dabei Ausschau nach einer Landschaft, wie wir sie auf Standort-Bildern dieser Art gesehen haben: nach Bergwiesen. Tatsächlich treffen wir in den oberen Bereichen der Cuesta auf die gesuchte Vegetation, und so stoppen wir an einem vielversprechenden Hang und machen uns auf die Suche. Tatsächlich finden wir schon bald die ersten Kakteen, jedoch nicht die gesuchten Gymnos, sondern erneut Parodien. Auch hier hätte es beinahe mit einer Blüte geklappt:

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Pantalaimon
22.01.2013, 21:57
Überhaupt war das der Tag der Beinahe-Blüten, denn auch die nächsten Pflanzen waren fast in Blüte. Hierbei handelt es sich erneut um Echinopsis / Lobivia aurea (die Form wurde, wenn ich das richtig nachgelesen habe, früher als "Lobivia dobeana" bezeichnet). Die meisten Pflanzen waren eher kurz und dünn bedornt, aber einige wenige hatten auch recht lange, kräftige Dornen:

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Pantalaimon
22.01.2013, 21:57
Und dann stolpern wir doch noch über die gesuchten Gymnos: Ohne Blütenknospen ist Gymnocalycium baldianum wirklich sehr gut getarnt, zumal der Großteil der von uns gefundenen Pflanzen gerade einmal 1cm-3cm im Durchmesser hat. Wir finden lediglich eine Pflanze, die mit ca. 8cm im Durchmesser ausgewachsen sein dürfte. Leider finden wir, trotz ausgiebiger Suche, keine blühenden Pflanzen. Trotzdem freuen wir uns sehr darüber, diese uns aus unserer Sammlung gut bekannte Art in Natura erleben zu dürfen:

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Pantalaimon
22.01.2013, 21:58
Zufrieden kehren wir zum Auto zurück und machen uns auf den Weg zurück ins Tal. Anscheinend haben die Kakteen-Götter dann doch noch Mitleid mit uns, denn auf dem Rückweg entdecken wir dann doch noch etwas blühendes am Wegesrand: eine kleine, rotblühende Echinopsis (huascha?):

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Schließlich erreichen wir die RN 38 und biegen gen Norden ab ... Kilometer fressen ist angesagt ...

Viele Grüße!
Chris

Chrissi
23.01.2013, 12:06
Hallo Chris,

ich lese schon die ganze Zeit deinen spannenden Reisebericht. Toll daß Du uns so viele tolle Bilder zeigst.

LG Christa

Pantalaimon
26.01.2013, 10:04
Hallo,

so, nun schaffe ich es auch endlich mal wieder, mich hier zu Wort zu melden. Sorry, aber die letzten Tage waren ziemlich stressig, deshalb die kleine Pause hier.

@ Chrissi:
Vielen Dank! :-)

Tag 11 - der Rest:

Der Rest dieses Tages ist leider schneller erzählt als und lieb ist, denn wir hatten in der Cuesta (zu Recht) viel Zeit verbracht, und so ist es schon deutlich nach Mittag, als wir wieder unten auf der RN38 ankommen. Von daher müssen wir so langsam mal Gas geben, und so lassen wir die Berge Catamarcas hinter uns. (Schade, denn hier hätte es mit Sicherheit noch vieles zu entdecken gegeben.) Auf der Tucuman'schen Seite führt die Straße durch landwirtschaftlich stark genutztes Tiefland. Zudem nimmt die Besiedelung, je weiter wir nach Norden kommen, immer mehr zu. Beides führt dazu, dass wir keine für Kakteen interessanten Plätze entdecken, und so schlagen wir uns durch den immer dichter werdenden Verkehr, bis wir endlich die Abzweigung in Richtung Tafi del Valle erreichen. Auf dem Weg in Richtung der Yungas lässt sich recht schnell sehen, dass wir uns hier in einem recht feuchten Gebiet bewegen, denn einige große, alte Bäume am Straßenrand sind dicht mit einer Aechmea sp., sowie mit zahlreichen Tillandsien bewachsen (u.a. Tillandsia didisticha in Blüte). Schließlich erreichen wir die Yungas - und sind total begeistert. Von der Wüste in den Regenwald, das gibt es nicht gerade überall auf der Welt. Leider ist die Straße die Yungas hinauf eine einzige, große Baustelle, weshalb wir immer wieder längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssen. Trotzdem finden wir ab und zu ein Plätzchen, wo wir kurz stoppen und ein paar Photos schießen können. Besonders die Epiphyten haben es uns hier angetan (wir finden u.a. eine mittelgroße, grüne Tillandsie mit hängendem Blütenstand, vermutlich Tillandsia schreiteri). Kakteen-technisch sehen wir lediglich diese Rhipsalis von den Bäumen hängen:

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Viel später als erhofft erreichen wir schließlich Tafi del Valle, und so bleibt uns leider keine Zeit, uns in der Umgebung noch ein wenig umzusehen. Nach einiger Suche finden wir eine kleine Cabana und richten uns dort für die Nacht ein - und das war Tag 11.

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
28.01.2013, 09:20
Hallo,

Euch allen vielen Dank für Eure Rückmeldungen und Erklärungen! :-)

Tag 12 - Von Tafi del Valle nach Cafayate

Am nächsten morgen sind wir bereits früh auf den Beinen. Allerdings verzögert sich unsere Abfahrt noch ein wenig, denn zwei Hundewelpen aus der Nachbarschaft haben das auch mitbekommen und werfen sich uns beständig vor die Füße, um zu spielen und gekrault zu werden. Schließlich kommen wir dann doch noch los. Von Tafi aus steigt die Straße weiter an. Zunächst führt sie hauptsächlich an eingezäunten Weiden vorbei - von Kakteen keine Spur. Um meine Neugier zu stillen, halten wir schließlich an einem kleinen, tief eingeschnittenen Bachlauf an. Der Zaun verläuft hier erst weiter "bachaufwärts", sodass man ein Stück dem Bach folgen kann, und tatsächlich erspähen wir dabei in den steilen Hängen eine orangefarbene Blütenknospe - unsere erste Echinopsis (Soehrensia) bruchii. Vorsichtig klettere ich zu der Pflanze empor, kann sie aber nicht ganz erreichen. So stolpere ich aber über diese Opuntien, womöglich Austrocylindropuntia verschaffeltii (?):

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Von hier aus kann man auch sehen, dass auf der gegenüber liegenden Seite des Einschnittes ebenfalls Echinopsis (Soehrensia) bruchii wächst - und blüht! - jedoch von unten leider unerreichbar. Sehnsüchtig nach oben blickend stapfen wir zurück zum Auto - wo meine bessere Hälfte prompt einen Durchlass im Weidezaun entdeckt, der es uns ermöglicht, von oben an die Pflanzen heranzukommen. Die meisten Pflanzen sind noch Jungpflanzen, aber wir finden auch einige Pflanzen mittleren Alters. Sie wachsen hier zwischen oder direkt auf Felsen, sowie im Steilhang oberhalb des kleinen Bachlaufs (dort oft zwischen hohem Gras):

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Schließlich kehren wir zum Auto zurück und fahren weiter - jedoch nur ein paar hundert Meter, denn hier stehen einige E. bruchiis direkt am Straßenrand, die noch dazu viel größer sind.

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So geht es uns noch zwei weitere Male, bis wir uns endlich von diesen hübschen Pflanzen losreißen können. Nun kommen wir wieder ein paar Meter vorwärts. Wir erreichen schließlich die Passhöhe. Auf der anderen Seite des Passes verlieren wir nur langsam an Höhe. Die Vegetation ist hier deutlich interessanter (wohl auch, weil hier keine intensive Weidewirtschaft die natürliche Vegetation zerstört). Schon bald treffen wir hier wieder auf Cumulopuntia boliviana, viele davon in Blüte, sowie auf diese Gesellen hier, die wir für eine gelb bedornte Form von Echinopsis formosa halten:

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Viele Grüße!
Chris

SabineE
29.01.2013, 11:29
Hallo Chris,

wirklich ein ganz toller Bericht. Wir waren letzten September auch in Argentinien und Chile, allerdings haben wir einige Flüge eingelegt, waren ganz im Norden und ganz im Süden. Ein paar Kakteen haben wir im Norden auch gesehen (sogar 2 mit Blüte), aber als Kakteenanfänger bin ich gar nicht auf die Idee gekommen, mich vorher über die jeweiligen Orte zu informieren. Umso mehr ärgere ich mich jetzt, wenn ich sehe, was ich u. U. alles verpasst habe. Danke fürs Zeigen! :grin: Ganz tolle Bilder!!!

Viele Grüße

Sabine

cyrill
29.01.2013, 23:51
Gehts hier weiter... ?

Die verschaffeltiis dort sind wirklich stark bedornt und auf der ersten Reise hab ich sie im ersten Augenblick für einen Tephrocactus weberi gehalten.
Leider verlieren sie bei uns in Gewächshauskultur den kompakten Wuchs, blühen aber allemal ab einer gewissen Grösse.

S.bruchii ist natürlich auch nur eine Form der formosa. Auf der anderen Seite des Passes haben sie eben die Bedornung welche man gewohnt ist, dort scheint wohl auch mehr die Sonne ( wurde als var.amaichensis "Rausch" beschrieben). Als wir erstmalig auf der Abra de Infernillo campiert haben war dann im warsten Sinne des Wortes die Hölle los. Ein Gewittersturm der die halbe Nacht tobte und das kleine 2Mann-Zelt ordentlich durchschüttelte. Da haben wir nicht nur wegen der Kälte gezittert.
Das 2. mal wars einfach nur nass und kalt und beim dritten mal haben wir bei der Kapelle campiert welche man sieht wenn man von Amaiche hochfährt rechts.
Also recht weit talwärts. Acanthocalycium ferrari und Echinopsis schreiteri ? Ebenfalls recht attraktive Kakteen aus dem Gebirgszug.

Bis demnächst
Cyrill

Pantalaimon
31.01.2013, 22:45
Hallo,

@ SabinE:
Bitte, gerne. Die ganze Gegend ist ein einziger Kakteen-Traum. Aber mach Dir keinen Kopf, denn obwohl wir viel gesehen haben, hätte es noch so viel mehr zu sehen gegeben. Man kann nie alles sehen - ein guter Grund, nochmal dorthin zu fliegen. :-)

@cyrill:
Ja, jetzt geht es endlich weiter - hier und drüben im DKG-Forum (ich poste die gleichen Posts ja in beiden Foren). Hab's auch drüben gerade schon geschrieben: wenn ich nur den Namen dieser Passhöhe vorher gewusst hätte, dann hätten wir uns hier auch nochmal genauer umgesehen. So haben wir nur kurz für ein paar Landschaftsaufnahmen gestoppt und sind dann weiter ... schade, denn insb. auf E. schreiteri wäre ich auch neugierig gewesen. Naja, vielleicht beim nächsten mal. Jedenfalls vielen Dank für Deine Erklärungen!


... und weiter geht's ...

Ein paar Höhenmeter tiefer sehen wir sie dann, die ersten "pasacanas" (Echinopsis atacamensis ssp. pasacana bzw. Trichocereus pasacana). Auf dem Weg zu einer kleinen Gruppe, die sich am Rande eines trockenen Bachbettes tummelt, stolpern wir jedoch erstmal über eine besonders reich blühende Cumulopuntia boliviana:

http://www.kuas-kettinger.de/P2040533.JPG-for-web-large.jpg

Zudem gibt es hier diese Opuntien:

http://www.kuas-kettinger.de/P2040561.JPG-for-web-large.jpg

Und hier sind sie, unsere ersten pasacanas, und noch dazu in Blüte. Ganz offensichtlich sind wir nicht die einzigen, die sich für die Pflanzen interessieren. Leider sind die Blüten viel zu weit oben, um sie aus der Nähe betrachten zu können. Mit Flügeln tut man sich da doch deutlich leichter:

http://www.kuas-kettinger.de/P2040546.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2040549.JPG-for-web-large.jpg

Schließlich verabschieden wir uns von diesen tollen Pflanzen und fahren weiter - und treffen ein kurzes Stück später auf einen ganzen Wald dieser majestätischen Säulenkakteen. Begeistert lassen wir erneut das Auto stehen und schlendern zwischen den Pflanzen hindurch:

http://www.kuas-kettinger.de/P2040588.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2040605.JPG-for-web-large.jpg

Viele Grüße!
Chris

Kato
01.02.2013, 12:02
Hallo,

die pasacana´s sehen ja super aus. Erst recht das Foto vom Hang, mit dem ganzen Ausmaß, sieht super aus.

Bin gespannt was noch alles an Foto´s folgt.

LG

Kato

Stefan N.
01.02.2013, 18:48
Toll, die pasacanas begeistern mich auch.
Danke fürs Zeigen, Gruß
Stefan

cyrill
01.02.2013, 21:06
Hola Chris,

habe vom Tag 12 im DKG-Forum noch nichts gesehen! Vielleicht haben mich die Kollegen dort ja offline gesetzt... :oops:

Die boliviana so in Blüte ist der Traum!
Die sulphurea ist ja arg geschrumpft, sieht so aus als ob in den Los Valles Calchaquíes wie üblich recht grosse Trockenheit geherscht hat?

Die pasacana`s welche ja jetzt offziell Echinopsis atacamensis ssp. pasacana heissen (oder war das jetzt vor B.Schlumpberger`s Paper ?)
sind immer wieder der Hingucker, vor allem wenn sie so dicht Bestandsbildend sind. Und der Schnappschuss vom Nektarräuber ist auch gelungen.

Machts Gut
Cyrill

Pantalaimon
02.02.2013, 14:57
Hallo,

@ Kato + Stefan:
Bitte, gerne. Die "pasacanas" sind echt tolle, beeindruckende Pflanzen - wobei sie nicht gerade selten sind. Wir haben sie von hier gen Norden ziemlich häufig gesehen, allerdings nur in höheren Lagen (lt. Literatur kommen sie erst ab einer Höhe von 2500m vor).

@ cyrill:
Komisch, denn ich schreibe die Posts immer drüben und kopiere sie erst dann hier rein. Wenn Du das Problem noch immer hast, dann schreib CABAC mal ne PN. Als Mod. kann er Dir vielleicht weiterhelfen.

Und ja, auch als wir dort waren, war es dort ziemlich trocken. Im südlichen Bereich des Tales ging es aber noch. Je weiter nördlich wir kamen, desto trockener wurde es (besonders das Stück zwischen Cafayate und Cachi). Ich war mir übrigens nicht sicher, ob die Ohrwascherl-Opuntie eine O. sulphurea ist (deshalb hatte ich das Photo gepostet). Sie unterscheidet sich ja doch recht deutlich von den weiter südlich vorkommenden Formen (kürzere Dornen, keiner der Dornen in sich gedreht) - das zeigt dann mal wieder gut, wie variabel und anpassungsfähig mache Arten sind.

"Echinopsis atacamensis ssp. pasacana" war vor Schlumpberger der gültige Name - wobei ich nur den ersten Artikel von ihm kenne, in welchem er die Auswertung der Molekular-Analyse präsentiert. Die daraus folgenden Umkombinationen hat er ja in einem zweiten Artikel veröffentlicht, von dem ich nur in der KuaS in der Rubrik "Neues aus der Literatur" gelesen habe (in KuaS 12/2012). Anscheinend verwendet er als Gattungsnamen "Leucostele" und nicht den guten, alten Namen "Trichocereus". Keine Ahnung warum. Jedenfalls heißen die Pflanzen nach ihm nun "Leucostele atacamensis" (wobei ich nicht weiß, ob er die Unterart "ssp. pasacana" auch mit umkombiniert hat. (Wobei ich auch sagen muss, dass ich bei den Ergebnissen von Molekular-Analysen zurückhaltender geworden bin, seit dem ich mit einem (leider kürzlich verstorbenen) Freund darüber gesprochen habe. Er war studierter Mikrobiologe und kannte sich daher gut mit der Materie aus, und er erklärte mir, dass der "Stammbaum", den man durch solch eine Analyse erhält, stark dadurch beeinflusst wird, welche Gen-Sequenz(en) man betrachtet. Daher sollte man solch einen "Stammbaum" nicht als die endgültige, absolute Wahrheit betrachten.) (Übrigens sollte man in der besagte Rubrik der KuaS 12/12 gleich den nächsten Beitrag auch noch lesen: dort geht es um eine Studie von Albesiano + Terrazas, die parallel zu Schlumpberger die "Trichocereen" aufarbeitet und "Trichocereus" wieder in den Rang einer eigenständigen Gattung erhebt - mit entsprechenden Umkombinationen, sodass zB. "Echinopsis bolligeriana" parallel gleich zwei neue Namen erhält: "Leucostele bolligeriana" durch Schlumpberger und "Trichocereus bolligerianus" durch Albesiano + Terrazas.)
Der Nektardieb hatte übrigens überhaupt kein Schamgefühl - oder er war vollkommen berauscht. Jedenfalls ist er brav auf der Blüte hocken geblieben, selbst als ich ein Stück den Hang hinauf bin, um einen besseren Winkel für das Photo zu kriegen. Vielleicht wusste er auch einfach, dass er viel zu weit oben war, als dass ich ihm hätte was tun können.

Viele Grüße!
Chris

Linnea
02.02.2013, 21:33
Wirklich klasse, dieses Meer aus Säulenkakteen! :grin:

lg Linnea

Pantalaimon
03.02.2013, 10:17
Hallo,

noch ein kleiner Nachtrag:

Zusammen mit den "pasacanas" gab es noch diese Opuntien (der Gattung Airampoa bzw. Tunilla (?); leider habe ich davon keine Nahaufnahmen gemacht, sondern nur diese zwei Photos):

http://www.kuas-kettinger.de/P2040573.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2040572.JPG-for-web-large.jpg


... und weiter geht's ...

Es dauert lange, bis wir uns von diesen tollen Pflanzen losreißen können. Schließlich steigen wir dann doch wieder in's Auto und fahren ein Stück weiter (in Richtung Amaicha). Immer wieder stehen hier hübsche "pasacanas" am Straßenrand, wenn auch nicht mehr so dicht wie weiter oben. Kurz vor Amaicha halten wir dann noch einmal an, denn inzwischen müssten wir das Verbreitungsgebiet einer Gymnocalycien-Art erreicht haben, die uns ganz besonders am Herzen liegt: Gymnocalycium spegazzinii. Wir stoppen an einer Stelle, die reich mit den uns inzwischen gut bekannten Larrea-Büschen bestanden ist. Tatsächlich finden wir schon nach kurzer Suche den ersten Gymno - ein besonders großes, jedoch krank aussehendes Exemplar. Trotz ausgiebiger Suche finden wir leider keinen zweiten, aber immerhin, wir wissen nun, dass wir hier richtig sind.
In Amaicha erreichen wir erneut die RN 40 und biegen hier gen Norden ab. Nördlich des Ortes erspähen wir neben der Straße eine leicht ansteigende Ebene, auf der sich in größeren Abständen wieder einige der Larrea-Büsche tummeln. Dies erscheint uns vielversprechend, und so machen wir uns hier erneut auf die Suche - leider ergebnislos: bis auf eine einzelne Echinopsis (leucantha ?) finden wir hier überhaupt keine Kakteen. Trotzdem lassen wir uns nicht entmutigen und suchen weiter die Ebene ab, und nähern uns dabei immer weiter einer Reihe von Hügeln, welche die Ebene nach Osten hin begrenzen. Schließlich beschließen wir, wieder umzudrehen. Nur noch einen kurzen Blick zu einem der Hügel, und dann ist Schluß ... und plötzlich steht er vor uns, unser erster (gesunder) Gymnocalycium spegazzinii. Er wächst hier im Halbschatten eines breiten, nicht all zu hohen Akazien(?)-Busches im steilen Schutt, aus dem die Hügel hier bestehen. Nun wissen wir endlich, unter welchen Büschen wir suchen müssen, und schon bald finden wir weitere der Gymnos. Unter fast jedem der Akazien-Büsche finden wir die Pflanzen - aber unter keinem der Larrea-Büsche, die hier ebenfalls vorkommen.

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Als Begleitvegetation gibt es hier zudem diese Echinopsen / Acanthocalycien:

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Viele Grüße!
Chris

cyrill
06.02.2013, 11:30
Hallo zuammen,

Danke Chris für die ausführliche und kompetente Antwort auf die pasacanas !

Auf welcher Höhe stehen die Tunillas auf den Foto`s?
Die meisten Leute würden Dir sagen dass das T.corrugata ist , die stehen ja echt verschrumpelt da.

Hier beginnt jetzt das Verbreitungsgebiet von G. spegazzinii, einer der schönsten Gymnos rein morphologisch betrachtet (sehr variabel).
Die zieht sich südlich noch gegen die Mina Las Capillitas hoch und nördlich bis fast El Moreno, dort bei den Tres Lagunas erreicht sie dann bald rein Höhenmässig das Limit.

Die Acanthos werden wohl als thionanthas angesprocchen und auf dem letzten Bild ist wohl noch tatsächlich eine E.leucantha.

Da ist Tephrogebiet? Übrigens kommt im Tal auch noch Pt. tuberosus vor!

Gruss
Cyrill

Pantalaimon
08.02.2013, 23:04
Hallo,

danke für das Kompliment. :-)

Die Tunillas stehen auf ca. 2600m-2800m. Genauer kann ich es leider nicht sagen, da ich zu meiner Schande soeben feststellen musste, dass wir hier keine GPS-Daten genommen haben. Wir hatten wohl gedacht, das ist nicht nötig, da der pasacana-Wald ja leicht auffindbar ist.

Tephros haben wir bei den Gymnos nicht angetroffen, die kommen erst ein bissl später in einem der nächsten Updates.

Vielen Dank für Deine Hilfe bei der Bestimmung!

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
10.02.2013, 17:20
Hallo,

nun, lange hat's gedauert, aber hier nun endlich das nächste Update:

... noch immer Tag 12:

Schließlich brechen wir wieder auf und folgen der RN 40 weiter gen Norden. Auf der Strecke bis nach Cafayate sind wir Kakteen-technisch leider wenig erfolgreich - irgendwie stoppen wir immer an den uninteressanten Stellen. Neben blühenden Gymnocalycium saglionis finden wir nicht viel - hier ein paar Eindrücke:

http://www.kuas-kettinger.de/P2040675.JPG-for-web-large.jpg

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Vielleicht liegt unsere Erfolglosigkeit auch ein wenig daran, dass im gesamten Tal richtig viel los ist, denn zeitgleich findet hier eine größere Rallye statt, die richtig viele Zuschauer anzieht, weshalb wir nicht überall dort stoppen können, wo wir wollen. In Cafayate angekommen melden wir uns daher erstmal auf dem Campingplatz an, der ebenfalls bereits gut belegt ist (Cafayate ist das Etappenziel der Rallye). Anschließend nutzen wir die sinkende Nachmittagssonne, um die Quebrada de las Conchas östl. von Cafayate zu besuchen. Hier steht für uns vor allem die phantastische Landschaft im Vordergrund, aber natürlich schauen wir uns dabei auch nach Kakteen (und nach Tillandsien) um, und tatsächlich finden wir schon bald die ersten Parodien. Die Pflanzen wachsen auf einem nur schwach zusammengebackenen Sand/Kies-Gemisch, das auf dem Fels aufliegt und bei der leichtesten Berührung zerbröselt. So müssen wir beim Photographieren richtig vorsichtig sein, um unseren Photoobjekten nicht den Boden unter ihren Wurzeln wegzubröseln:

http://www.kuas-kettinger.de/P2040726.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2040716.JPG-for-web-large.jpg

Am Fuß der Felsen befindet sich zudem eine sandige Ebene, die u.a. mit den Akazien(?)-Büschen bewachsen ist, unter denen wir zuvor Gymnocalycium spegazzinii gefunden hatten - und tatsächlich: nach kurzer Suche finden wir auch hier wieder G. spegazzinii. Interessant ist, dass ein großer Teil der Pflanzen hier deutlich heller bedornt ist. Meist wachsen die Pflanzen auch hier wieder im Schutz der Büsche (bevorzugt unter den Akazien, aber auch unter Büschen mit grüner Borke, welche uns an den nordamerikanischen "Palo verde" erinnern). Ab und zu finden wir auch Pflanzen auf den Freiflächen zwischen den Büschen, die aber meist (noch?) recht flach sind und kaum aus dem Sand hervorschauen. Insgesamt finden wir innerhalb von nur 10min ca. 50 Pflanzen, davon einige wenige bereits mit Blütenknospen:

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Viele Grüße!
Chris

Stefan N.
11.02.2013, 19:50
Danke nochmal fürs Zeigen.
Ich stelle fest, daß die Pflanzen in "freier Wildbahn" oftmals nicht so makellos wie unsere Pflanzen daheim sind. Eingestaubt, manchmal halb im Sand versunken, manche scheinbar eingetrocknet oder auch ganz andere Farben. Die Pflanzen sind bestimmt noch härter im Nehmen als die zu hause.
Solch eine Reise würde mich auch mal interessieren.
Freue mich schon auf den nächsten Tag. Wie viele gibt es denn?
Viele Grüße aus Freiburg
Stefan

Pantalaimon
12.02.2013, 01:04
Hallo,

@ Stefan:
Bitte, gerne. :-) Und ja, das stimmt, viele sind nicht gerade makellos. Die Jungs müssen halt nehmen was kommt: Staub, Trockenheit, Hitze, Regen. Und dabei zeige ich hier eher die Hübschsten der Hübschen, denn: Zum einen trifft man bereits beim Photographieren vor Ort eine Auswahl, denn alle Pflanzen kann man meist nicht knipsen, dafür sind es halt meist zu viele. Zum anderen treffe ich dann aus den mitgebrachten Photos eine Auswahl - und zeige hier natürlich eher die hübscheren Photos / Pflanzen - und trotzdem sieht man den Pflanzen an, dass das Leben einer Wildpflanze deutlich härter ist, als das einer (im Verhältnis dazu) verhätschelten Kulturpflanze.
Insgesamt waren wir 4 Wochen unterwegs. Es gibt also 28 Reisetage, davon allerdings gibt es 2 oder 3 ohne Kakteen.

Viele Grüße!
Chris

Moin
12.02.2013, 10:59
Grade die G. spegazzinii`s finde ich unglaublich spannend ... da mußt Du nicht unbedingt auswählen ->Einfach ALLES zeigen :D

Pantalaimon
14.02.2013, 12:53
Hallo,

@ Moin:
Freut mich, dass sie Dir gefallen. Wir waren auch total begeistert von diesen tollen Pflanzen, zumal dies einer unserer Lieblings-Gymnos ist. :-)


... und nun komme ich endlich dazu, noch ein paar letzte Photos aus der Quebrada nachzureichen - und so sieht sie aus, die Quebrada:

http://www.kuas-kettinger.de/P2040812.JPG-for-web-large.jpg

An manchen Stellen finden sich hier zahlreiche Gruppen von Tephrocactus mollinensis:

http://www.kuas-kettinger.de/P2040793.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2040794.JPG-for-web-large.jpg

Und auch dieser Parodia liefen wir noch über den Weg:

http://www.kuas-kettinger.de/P2040814.JPG-for-web-large.jpg

Am Anfiteatro war unser Wendepunkt, und so ging es wieder zurück nach Cafayate - für ein leckeres Abendessen und eine kurze, unruhige Nacht.

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
16.02.2013, 15:11
Hallo,

Tag 13 - Von Cafayate nach Cachi

Müde kriechen wir am nächsten Morgen aus unserem Zelt. Nach der kurzen Nacht kommen wir nur langsam auf Trab, und so dauert es eine ganze Weile, bis wir endlich loskommen. Rund 160km sind es bis Cachi, der Großteil davon Piste. Diese führt nördlich von Cafayate durch sehr trockene und eher einsame Gegenden, die jedoch landschaftlich (auf ihre kahle Art) sehr beeindruckend sind. Lediglich entlang des Rio Calchaqui, dessen Tal die Routa 40 hier folgt, gibt es etwas Grün zu sehen. Abseits davon wächst hier nicht viel. Umso mehr freuen wir uns, als wir nach ein paar Kilometern schlechter Piste die ersten Parodien entdecken. Sie wachsen hier auf einem kaum bewachsenen Hang, teils unter den sehr spärlich vorhandenen Büschen, meist jedoch frei und damit voll der Sonne ausgesetzt. Wir waren wirklich überrascht, Pflanzen aus dem m i c r o s p e r m a -Formenkreis an einem derart trockenen und heißen Standort zu finden:

http://www.kuas-kettinger.de/P2040889.JPG-for-web-large.jpg

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Neben den Parodien fanden sich hier einige wenige Echinopsis / Acanthocalycium. Dieser hier war besonders hübsch:

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Ein paar Kilometer weiter fanden wir dann einen weiteren Standort der soeben gezeigten Parodien. Diese wuchsen hier zusammen mit Echinopsis / Acanthocalycium thionanthum, Opuntia sulphurea, Tephrocactus molinensis und diesem hübschen Gymnocalycium spegazzinii (@ Moin: Du siehst, ich hab an Dich gedacht :-) ):

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Viele Grüße!
Chris

Moin
16.02.2013, 23:07
:o...:cool:...:D

Kathrein
24.02.2013, 13:21
Hallo Chris.

Toller Bericht und tolle Fotos! Danke dafür!
Erinnert mich ein bisschen an unsere Argentinien Tour 2007, und an Patagonien 2010. Ist 'ne tolle Region.

Pantalaimon
26.02.2013, 08:45
Hallihallo,

leider komme ich in letzter Zeit kaum dazu, hier zu schreiben, und das wird auch noch eine Weile so weitergehen. Sorry, dass der Reisebericht daher ein wenig ins Stocken geraten ist.

@kathrein:
Vielen Dank! :-) Und vielleicht magst Du ja auch ein paar von Deinen Photos hier zeigen - würde mich jedenfalls sehr freuen!

... weiter mit Tag 13:

Wieder ein Stück weiter nördlich, etwa auf halber Strecke zwischen San Carlos und Molinos, treffen wir erneut auf Tephros - und das gleich doppelt, denn im hellen Sand neben der Straße wachsen hier sowohl Tephrocactus weberi, als auch Tephrocactus molinensis. Beide sind dabei gut an die Farbe des Sandes angepasst: T. weberi mit seiner hier weißen Bedornung, und auch T. molinensis besitzt hier weiße Dornen/Glochidien:

http://www.kuas-kettinger.de/P2040923.JPG-for-web-large.jpg

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http://www.kuas-kettinger.de/P2040924.JPG-for-web-large.jpg

Kurz darauf erreichen wir die Quebrada de las Flechas mit ihren kahlen und stark erodierten Felsformationen. Wir finden hier, neben Echinopsis (Acanthocalycium) thionanthum, solch hübsche, sehr lang bedornte Gymnocalycium spegazzinii:

http://www.kuas-kettinger.de/P2040937.JPG-for-web-large.jpg

Ein paar Kilometer weiter gibt es dann wieder Parodia m i c r o s p e r m a zu entdecken:

http://www.kuas-kettinger.de/P2040949.JPG-for-web-large.jpg

http://www.kuas-kettinger.de/P2040950.JPG-for-web-large.jpg

Und das waren nicht die einzigen Parodien, die wir hier fanden ... dazu mehr beim nächsten Update.

Viele Grüße!
Chris

Kathrein
26.02.2013, 10:21
Hallo Chris,

ich habe im Moment nur ein paar Links zu Flickr griffbereit, und ich will dir hier natürlich auch nicht die Show stehlen:

Nordwest-Argentinien 2007 (http://flic.kr/s/aHsiTyRSTP) -> Reisebericht: Kakteentour in den Nordwesten Argentiniens (http://kakteenforum.de/showthread.php?5454-Reisebericht-Kakteentour-in-den-Nordwesten-Argentiniens)
Patagonien 2010 - Kakteen im Norden, Natur im Süden (http://flic.kr/s/aHsjuPafjs) -> Reisebericht: Patagonien - Kakteen, Natur und Wildlife (http://kakteenforum.de/showthread.php?17901-Reisebericht-Patagonien-Kakteen-Natur-und-Wildlife)

Meine Reiseberichte sind bei weitem nicht so ausführlich wie deiner... Kompliment nochmals :jo:

Pantalaimon
28.02.2013, 12:28
Hallo,

@ Kathrein:
*gegendenSchädelhau* Stimmt, die Threads / Bilder hatte ich mir damals angeschaut. Sorry, hatte das nicht mehr im Hirn. Trotzdem danke für's verlinken!

Tag 13 der Rest:

Wieder ein paar Kilometer weiter nördlich gibt es ganze Hänge, die über und über mit Tephrocactus weberi bewachsen sind. Hier dominieren nun braun bedornte Pflanzen, aber immer wieder finden sich auch Pflanzen mit weißer Bedornung dazwischen.

http://www.kuas-kettinger.de/P2040973.JPG-for-web-large.jpg

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Und dann ging für mich ein Traum in Erfüllung: Parodia aureicentra ist eine der Arten, die ich unbedingt am Standort sehen wollte, und wir hatten Glück. Bis Cachi fanden wir die Art an mehreren Stellen, dabei immer auf einem recht hellen Fels wachsend (leider kenne ich mich geologisch nicht gut genug aus, um dem Stein einen Namen geben zu können). Die Dornenfarbe der Pflanzen variiert hier von (dunkel) braun über gelblich-braun bis hin zu rein gelb. Meist bestehen die einzelnen Populationen aus zahlreichen Individuen, jung und alt - nur die eine, rein gelb bedornte Population besteht aus nur wenigen Pflanzen. An diesem (nördlichsten) Standort gab es dann auch wieder weitere Parodien aus der P. m i c r o s p e r m a -Gruppe:

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Pantalaimon
28.02.2013, 12:29
Schließlich erreichen wir Cachi. Nach dem Aufbauen des Zeltes und einem leckeren Abendessen schauen wir uns noch ein wenig den Ort an - und natürlich auch die unter Kakteenfreunden recht bekannte Kirche mit ihrem hölzernen Dachstuhl aus pasacana-Holz. Auch ein Pult und der Beichtstuhl sind aus diesem Holz gefertigt.

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Und das war Tag 13.

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
06.03.2013, 10:43
Hallo,

Tag 14 - Von Cachi nach Salta

Für diese Strecke wählen wir die eher etwas langweiligere Route über Cachipampa und die Piedra del Molino, denn wir hatten ein wenig Sorgen, dass es über das Wochenende schwierig sein könnte, in Salta eine Unterkunft zu bekommen - was sich dann auch bewahrheitete. Und so eilen wir durch die wunderschöne Landschaft, die sicherlich mehr Aufmerksamkeit verdient hat, und legen dabei nur wenige Photo-Stops ein. Der erste größere ist dann der Parque Nacional Los Cardones. Leider werden hier reichlich Touristen von Salta aus in Kleinbussen hochgekarrt, so dass man in der Umgebung des zentralen Haltepunktes nicht gerade alleine ist. Jenseits davon wird es aber schnell ruhiger.

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Zwar hatten wir hier im Reisebericht schon einige pasacanas, aber weil es sich gerade anbietet, möchte ich nochmal ein kleines "Special" hier zeigen: Echinopsis atacamensis ssp. pasacana vom Kindergarten bis ans Lebensende:

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http://www.kuas-kettinger.de/P2050099.JPG-for-web-large.jpg

Zwischen den pasacanas finden wir lediglich Opuntia sulphurea und diese kleine Tunilla / Airampoa (corrugata?):

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Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
08.03.2013, 12:23
Hallo,

... weiter mit Tag 14:

Schließlich verabschieden wir uns von den pasacanas und folgen der RN 33 weiter gen Osten. Am Rande der Hochebene steigt die Straße zu einem kleinen Paß hin an, und dort finden wir erneut Opuntien-artige (wir denken: Cumulopuntia boliviana) am Wegesrand.

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Ein kurzes Stück weiter gibt es dann wieder Parodia aureicentra zu bewundern (diesmal auf wesentlich dunklerem Gestein):

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Wir erreichen schließlich die kleine Kapelle, die nahe der Paßhöhe das Tal überblickt. Ab hier geht es nun steil bergab. Weiter unten wird die Vegetation deutlich dichter. Uns fallen grüne bis bläuliche, teils reich sprossende Echinopseen am Wegesrand auf. Leider werden die meisten Photos unscharf (keine Ahnung warum), weshalb ich nur das eine hier zeigen kann:

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Hier unten gibt es auch wieder große Säulen. Vermutlich sind auch dies pasacanas, jedoch fehlt den Pflanzen meist vollständig die typische, weiße Behaarung:

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Schließlich wird das Klima immer feuchter. Auf den Felsen trifft man nun reichlich auf verschiedene Tillandsien und Deuterocohnien. Beim Photographieren dieser Pflanzen entdecke ich plötzlich ein paar rötlich-orange Farbtupfer hoch oben in der Felswand: da blüht doch tatsächlich eine kleine Rebutia. Leider hat sie sich einen ziemlich "optimistischen" Wuchsort gesucht. Hoffentlich wäscht sie nicht das nächste Gewitter aus der Wand.

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Schließlich eilen wir nach Salta und machen uns auf die Suche nach einem Zimmer. Gut 3 Stunden lang klappern wir jedes Hotel ab, das uns vor die Nase kommt, bis wir endlich erfolgreich sind (zu unserem Erstaunen mitten in der Innenstadt und noch dazu zu einem fairen Preis). Anschließend sehen wir uns ein wenig die Stadt an, ehe wir uns mit einem leckeren Abendessen "belohnen". Den Rest des Abends verbringen wir dann auf dem Hauptplatz (Plaza 9 de Julio), wo eine wirklich tolle Stimmung herrscht. Die ganze Stadt ist auf den Beinen, es wird Party gemacht und Tango getanzt. Einfach toll.

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
12.03.2013, 11:39
Hallo,

Tag 15 - ist kurz erzählt, denn wir haben den Tag genutzt, um uns in aller Ruhe Salta anzusehen.

... daher weiter mit:

Tag 16 - Von Salta nach Tilcara

In Salta stehen wir von der Entscheidung: Gleich nach Chile hinüber, oder doch noch einen kurzen Abstecher in die Quebrada de Humahuaca wagen und erst tags darauf die große Andenquerung angehen. Wir entscheiden uns für letzteres, obwohl uns klar ist, dass wir in der kurzen Zeit nicht viel sehen werden. Egal, denn schließlich soll es dort gleich mehrere, interessante Parodia-Arten geben. Vielleicht haben wir ja Glück. Leider kommen wir nicht ganz so früh los wie erhofft, denn der Waschsalon, bei dem wir am Samstag unsere Klamotten abgegeben hatten, ist noch nicht fertig - und so ist der Vormittag bereits weit fortgeschritten, bis wir endlich aufbrechen. Als Route entscheiden wir uns für die "gerade Linie" gen Norden, quer durch die Yungas. Leider ist dieser Streckenabschnitt nicht so interessant, wie wir gehofft hatten - oder aber wir übersehen einfach zu viel, da wir schon wieder am "Gas geben" sind (soweit das geht, denn die Straße ist über weite Strecken sehr schmal). Dann geht es vorbei an San Salvador de Jujuy, und schließlich hinein in die Quebrada de Humahuaca.

Unseren ersten, größeren Stop legen wir bei Volcan ein, in der Hoffnung, dort auf Parodia chrysacanthion zu treffen. Ich hatte vor unserer Reise lange darüber nachgedacht, ob ich uns für diese eine Art nicht GPS-Daten erbettle, aber wir wollten ja konsequent ohne dergleichen auskommen, und so hieß es suchen ... doch leider waren wir nicht erfolgreich. Wir fanden hier lediglich ein paar Rebutien ...

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... und immer wieder Cleistocactus-Kolonien (C. baumannii ?):

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Ohne zusätzliche Informationen zum Fundort ist es echt schwierig zu entscheiden, wo man hier suchen soll, denn die Hänge rund um Volcan sehen alle vielversprechend aus. Nun bedauern wir sehr, nicht mehr Zeit zur Verfügung zu haben, aber wir wollen in Chile drüben ja auch noch ein wenig Luft haben, und nicht nur Stress pur. Daher setzen wir uns wieder ins Auto und fahren langsam weiter gen Norden - bis wir nach wenigen Minuten eine besonders interessant aussehende Stelle entdecken, und tatsächlich treffen wir hier auf Parodien. Zwar ist es nicht Parodia chrysacanthion, sondern eine hübsche Kolonie von Parodia nivosa - auch nicht schlecht, denken wir uns, und zücken begeistert den Photo:

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Viele Grüße!
Chris

Dicksonia
12.03.2013, 15:09
Vielen Dank für den Bericht und daß ihr uns teilhaben laßt!
Ich lese hier immer still mit, aber die Gegend bei Volcan kenne sogar ich als Standort von Lobivia jajoiana, daher freue ich mich, mal einen kleinen Eindruck von der Gegend zu erhalten. :D
Habt ihr dort vielleicht auch eine Landschaftsaufnahme gemacht?

Wenn das alles nur nicht so weit weg wäre.... ;)


lg

Pantalaimon
12.03.2013, 22:19
Hallo,

bitte, gerne. :-) Hab Dir ne PN geschickt.

Viele Grüße!
Chris

Kathi
12.03.2013, 23:26
Wow, tolle Bilder ... tolle Reise!

Pantalaimon
15.03.2013, 00:14
Hi,

@ Kathi:
Vielen Dank!

Kleiner Nachtrag zur Nomenklatur im letzten Bilder-Post:
Im DKG-Forum wurde mir dankenswerter Weise mit den Namen geholfen:
- die Rebutia ist Rebutia wessneriana
- der Cleistocactus ist Cleistocactus hyalacanthus
- die Parodia ist Parodia tilcarensis (die Form, die auch als "P. schuetziana" bekannt ist)

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
16.03.2013, 09:09
Hallo,

weiter mit Tag 16:

Anschließend geht es weiter gen Norden. Wir stoppen immer wieder mal, aber ohne groß nach Pflanzen zu suchen, denn wir haben ein Ziel im Auge, dass wir heute noch erreichen wollen: Tilcara, wo ich unbedingt nach Parodia tilcarensis suchen wollte (ich hatte die zuvor gezeigte Parodia ja für was anderes gehalten), denn diese war eine meiner ersten Kakteen überhaupt, und ich wollte mir diese Chance nicht entgehen lassen - und so mussten wir wieder mal "Gas geben", doch diesmal nicht wegen der zu knappen Zeit, sondern wegen der sich bedrohlich im Norden aufbauenden Wolken, die immer größer und dunkler wurden. In Tilcara angekommen nahmen wir uns nur schnell das erstbeste Zimmer (um das wenigstens sicher zu haben) und brachen dann sogleich wieder auf, auf der Suche nach einem vielversprechenden Standort. Inzwischen war auch klar, dass wir nur einen einzigen Versuch haben würden, denn die Wolken hatten sich inzwischen zu einer schwarzen Wand entwickelt, die immer weiter das Tal herunter gezogen kam. Ein paar Kilometer nördlich von Tilcara fanden wir dann ein vielversprechendes Plätzchen und beschlossen, hier unser Glück zu versuchen. Tatsächlich hatten wir den Ort gut gewählt, denn kaum hatten wir ein paar Schritte getan ...

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... alles voll mit Kakteen! Einfach genial! Wir mussten nicht suchen - vielmehr mussten wir darauf achten, nicht draufzutreten. Neben den Opuntien und "pasacanas" waren hier drei Arten zahlreich vertreten: Wunderschöne, sehr lang bedornte Echinopsis / Lobivia ferox ...

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... Gymnocalycium saglionis in jeder gewünschten Größe (wobei die Pflanzen hier früher mal als eigene Art, und sogar mal als eigene Gattung geführt wurden) ...

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... und Parodia tilcarensis. Auch bei diesen war von Jung bis Alt alles vertreten. Die Pflanzen wuchsen sowohl frei, als auch im Schutz der Büsche.

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Inzwischen war das Gewitter deutlich näher gekommen. Als die ersten Blitze in die benachbarten Berge einschlugen, beschlossen wir umzudrehen. Kaum am Auto angekommen fielen die ersten Tropfen, und kurz darauf die ersten, ca. 4cm-5cm großen Hagelkörner. Eiligst flüchteten wir vor dem Gewitter gen Süden, zurück nach Tilcara, um unser Auto in Sicherheit zu bringen, schließlich wollten wir das Auto nicht als "Sträuselkuchen" zurückgeben (und unsere Kaution nicht verlieren). In Tilcara selbst war es tatsächlich noch trocken, und so konnten wir uns sogar noch ein wenig den zentralen Markt ansehen, auch wenn die Händler gerade mit der Sicherung ihrer Waren vor dem herannahenden Gewitter beschäftigt waren. Als auch hier der Regen einsetzte, kehrten wir schließlich in unser Zimmer zurück. Den ganz Abend lang ging es dann draußen rund, jedoch zum Glück ohne weiteren Hagel - und das war Tag 16 unserer Reise.

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
20.03.2013, 22:01
Hallo,

Tag 17 - Von Tilcara nach San Pedro de Atacama

Auf zu neuen Abenteuern! - so fühlen wir uns, als wir am nächsten Morgen in Tilcara aufbrechen. Argentinien hat uns unglaublich gut gefallen! Die Landschaft, die Vegetation und nicht zuletzt die immer netten und freundlichen Leute, auf die wir hier treffen durften. So verlassen wir Tilcara mit Wehmut - und freuen uns zugleich auf "die andere Seite" der Anden.

Unsere Route führt zunächst ein Stück gen Süden. An mehreren Stellen liegen noch Steine und Geröll auf der Straße, welche das abendliche Gewitter dort hinterlassen hat. Schließlich erreichen wir die Abzweigung der RN 52, der wir von nun an gen Westen folgen. Kurz nach Purmamarca legen wir einen ersten Kakteenstop ein, doch leider gibt es auf dem Hang "nur" pasacanas (und hübsche Tillandsia bryoides auf den Felsen).

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Die Landschaft ist hier (mal wieder) großartig. Die Straße folgt dem Tal, dabei mäßig ansteigend, bis schließlich der eigentliche Anstieg zum Paß beginnt. Serpentine für Serpentine geht es empor, immer höher und höher. Mühsam zuckelt unser Diesel den Anstieg empor und gibt uns so die Möglichkeit, ab und zu einen Blick aus dem Fenster zu werfen ... waren da nicht gerade ...? Also angehalten und nachgeschaut, und tatsächlich: wieder Parodia tilcarensis. Wie zum Frühstück gruppieren sich einige davon um einen Tisch ... äh ... Stein ...

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Gleich daneben wachsen zudem einige Cumulopuntia boliviana-Gruppen (?). Auffällig ist, dass die jungen Dornen sehr hell sind, während die älteren schwarz gefärbt sind.

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Schließlich lassen wir unser Auto wieder ein wenig schuften. Weit kommen wir allerdings nicht, denn ein paar Serpentinen höher gibt es gar eine für uns neue Gattung zu entdecken: Wir trauen unseren Augen kaum, aber die wolligen Häupter, die da aus dem niedrigen Strauchwerk aufragen, das können nur Oreocereen sein. Also wieder angehalten, in den steilen Hang hineingestiegen, und tatsächlich verbergen sich hier einige kleine, jedoch recht hübsche Gruppen von Oreocereus trollii. Die Pflanzen wachsen zusammen mit Lobivia ferox, die hier aber nicht ganz so hübsch bedornt ist, wie bei Tilcara.

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Wieder zurück im Auto nehmen wir uns vor, jetzt aber mal ein paar Kilometer zu fahren, schließlich ist es bis San Pedro ganz schön weit. Tja, nix war's, denn nur ein paar Serpentinen weiter oben treffen wir dann auf diese Gesellen: dunkel bedornte Echinopsis formosa zieren hier die Hänge. Also wieder ausgestiegen, photographiert und die GPS-Daten aufgenommen - und dabei einen kurzen Blick auf die Hohenanzeige geworfen: wir sind hier auf 4000m! Wow. Damit hatten wir nicht gerechnet. Wir wussten zwar, dass der Paso de Jama (der "Grenz-Paß" zw. Arg. und Chile) ca. 4200m hoch ist, aber dass wir so schnell solch große Höhen erreichen würden hat uns dann doch überrascht ...

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... zumal der Paß selbst noch ein paar Meter höher ist: 4170m sagt das Schild. Kurz dahinter finden wir dann diese Gesellen am Straßenrand - ein erster Vorgeschmack auf El Tatio (Cumulopuntia ignescens).

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Viele Grüße!
Chris

Linnea
20.03.2013, 22:26
Wie immer toll zu lesen :D
Das Bild der "gemütlichen Teerunde" gefällt mir besonders gut!

lg Linnea

Chrissi
22.03.2013, 13:00
Hallo Chris,

wie immer hast Du einen tollen Bericht geschrieben und wunderschöne Bilder eingestellt. Vielen Dank.

LG Christa

Kathrein
24.03.2013, 23:47
Danke schön für den Bericht. Da kommt ein wenig Neid auf :-)
Wieder-hin-wollen...

Pantalaimon
29.03.2013, 15:54
Hallo,

vielen Dank für Eure Rückmeldungen! - habe sie leider erst jetzt gelesen, da ich ein paar Tage weg war.

Zunächst noch ein kleiner Nachtrag:
Jiri hat mich im DKG-Forum darauf aufmerksam gemacht, dass das letzte Photo des letzten Updates nicht Cumulopuntia ignescens zeigt, sondern dass es sich dabei ebenfalls um Cumulopuntia boliviana handeln dürfte (wg. der gelblichen Blütenreste, C. ignescens blüht orange).

Hier die restlichen Bilder dieses Tages (ziemlich Opuntien-lastig, da dies die einzigen Pflanzen waren, die wir aus dem Auto heraus entdecken konnten):


Tag 17 - Von Tilcara nach San Pedro de Atacama

Ein Stück westlich des Passes führt die Straße dann mehrere Kilometer durch die Salinas Grandes, ein (zeitweise?) ausgetrockneter Salzsee:

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Leider müssen wir Kilometer fressen, und so stoppen wir erst wieder 30min später bei ein paar Opuntien. Wir vertreten uns hier kurz die Beine, während wir die Vielfalt der Pflanzen bewundern. Das erste Photo dürfte wieder C. boliviana sein, diesmal mit sehr geringer Bedornung. Am gleichen Standort gab es aber auch deutlich dichter bedornte Pflanzen. Zudem variierten die Dornenfarben von weiß über gelblich bis hell bräunlich:

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Dazwischen wachsen dann Pflanzen, die sehr nach Maihueniopsis glomerata aussehen. Die Pflanzen unterscheiden sich jedenfalls nicht von denen, die wir unten in Mendoza gesehen haben:

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Zudem gab es hier noch diese Tunilla / Airampoa - Art zu bewundern:

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Wieder ein Stück weiter westlich (vermutlich irgendwo bei Susques - wir haben für die Opuntien auf diesem Stück leider keine GPS-Daten genommen) gab es dann C. boliviana wieder mit Blüten - wobei irgendjemand der gezeigten Blüte die Narbenäste abgeknabbert hat - und nein, das waren nicht wir:

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Schließlich erreichen wir die argentinische Grenzstation am Fuß des Paso de Jama. Wir sind die einzigen, die nach Chile hinüber wollen, und so sind wir nach wenigen Minuten durch. Kurz darauf stehen wir dann oben am Paß (der auf unserer Karte mit 4400m Höhe angegeben ist, laut unserem GPS aber nur ca. 4270m hoch ist) und genießen die Aussicht. Von hier aus geht es nun hinunter nach Chile, denken wir, und packen daher unser GPS weg - aber "hinunter" kommt irgendwie nicht. Vielmehr ist das Land hier oben ziemlich "hügelig": es geht immer wieder mal ein bissl bergab und auch wieder bergauf, wodurch wir kein Gefühl haben, wie hoch wir eigentlich sind. Entsprechend wenig Beachtung schenken wir den Opuntien, die wir im Bereich des Reserva Natural de los Flamingos finden (eine wunderschöne, tief blaue Lagune - leider bei unserem Besuch ohne Flamingos). "Mal wieder M. glomerata", denken wir und schießen daher nur dieses eine "Erinnerungsphoto", das noch dazu unscharf geworden ist. Erst später realisieren wir, wie hoch wir hier eigentlich sind. Die Opuntien wachsen hier auf ca. 4800m Höhe und sind damit die höchstgelegenen Kakteen, die wir auf unserer Reise sehen dürfen - und zugleich der Beweis, dass die Pflanzen tatsächlich in der Lage sind, die Anden zu überqueren (etwas, was ich bis dato nicht für möglich gehalten hatte):

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Kurz darauf erreichen wir dann den höchsten Punkt der Straße, und inzwischen haben wir auch unser GPS wieder gezückt: 4839m zeigt es an. Da können die Alpen nicht mithalten (zum Vergleich: der Mt. Blanc ist "nur" 4810m hoch). Von nun an geht es tatsächlich bergab - nie besonders steil, aber dafür stetig. Ein Stück östlich von San Pedro de Atacama gibt es dann wieder Opuntien am Straßenrand. Einige der Pflanzen sehen sehr nach M. glomerata aus, während bei anderen die Glieder nicht so stark kegelförmig sind. Vereinzelt sind die Pflanzen zudem recht dunkel bedornt. In der Summe würde ich aber sagen, dass es eine Art ist (und nicht zwei), die man dann wohl mit M. glomerata bezeichnen sollte. Hier Bilder einer dieser leicht abweichenden, dunkler bedornten Pflanzen (der Vulkan im Hintergrund ist übrigens der 5916m hohe Vulkan Licancabur, der "Hausvulkan" von San Pedro de Atacama):

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Schließlich erreichen wir San Pedro. Am Ortseingang müssen wir zunächst durch den Zoll (wobei wir ein bissl staunen, denn man könnte da auch problemlos durch- oder drumherum fahren, und wenn man bei der ersten Kreuzung links statt rechts abbiegt, verpasst man ihn komplett). Dies dauert ein wenig, da die Chilenen recht gründlich sind und sogar das Auto einer kurzen Inspektion unterziehen, aber schließlich dürfen wir einreisen. Die Suche nach einer Unterkunft gestaltet sich hingegen ausgesprochen schwierig: wir brauchen lange, bis wir überhaupt ein freies, recht einfaches Zimmer finden, und der Preis dafür ist gelinde gesagt eine Frechheit. Aber in San Pedro herrscht halt (für unsere Verhältnisse) Massentourismus, und entsprechend sind dort halt die Preise. Ein sehr sehr leckeres Abendessen versöhnt uns jedoch schnell wieder mit diesem Ort. Zudem buchen wir noch schnell eine El Tatio-Tour für den nächsten Morgen, da wir es uns nicht zutrauen, in der Dunkelheit selbst den Weg zu finden ... und das war Tag 17 unserer Reise.

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
31.03.2013, 10:36
Hallo,

Tag 18 - El Tatio (und Valle de la Luna)

Der nächste Tag beginnt für uns mitten in der Nacht: Gegen 3:40 Uhr klingelt der Wecker, denn zwischen 4:00 Uhr und 4:30 Uhr soll der Bus kommen, der uns zum Vulkan "El Tatio" bringen soll. Tatsächlich klappt das vorzüglich, und so steigen wir gegen 6:20 Uhr im ersten Dämmerlicht des Tages aus dem Kleinbus - bei frischen -7°C! Zum Glück haben wir damit gerechnet und unsere Winterjacken eingepackt, denn die beiden Thermalfelder des Vulkans liegen auf ca. 4300m Höhe. Allerdings vergessen wir die Temperaturen schnell, während wir voller Begeisterung zwischen den Fumarolen, heißen Quellen und (kleinen) Geysieren des ersten Thermalfeldes herumspazieren und dabei ein Photo nach dem anderen schießen.

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Aber natürlich wollen wir auch die berühmten Opuntien von El Tatio sehen. Ein paar Schritte an den Rand des Thermalfeldes reichen, und schon tauchen die ersten Cumulopuntia ignescens-Gruppen auf. Sogar ein paar bereits geöffnete Blütchen gibt es zu bewundern, obwohl die Sonne noch immer hinter den Bergen steckt. Anschließend gibt es ein kleines Frühstück mit heißen Getränken, welche die inzwischen klammen Finger wieder aufwärmen, und dann geht es hinüber zum zweiten Thermalfeld. Auch hier begeistern uns zunächst die geologischen Wunder dieses phantastisch schönen Ortes, ehe wir uns erneut auf die Suche nach Cumulopuntia ignescens machen - und inzwischen hat es die Sonne auch bis zu uns geschafft, sodass wir bei gutem Licht ein paar hübsche Photos dieser beeindruckenden Pflanzen schießen können:

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Obwohl wir lange dort oben waren, kommt der Abschied viel zu schnell. Das ist halt einer der Nachteile, wenn man sich einer Tour anschließt. Den anderen Nachteil bekommen wir dann auf dem Rückweg zu spüren, denn während man auf dem Hinweg in der Dunkelheit nichts von der Landschaft sehen konnte, zeigt die Rückfahrt nun deutlich, wie phantastisch schön das chilenische Andenhochland ist - doch leider können wir nicht anhalten, um es zu genießen und zu photographieren. Blöd, wenn man nicht selbst am Steuer sitzt. So verpassen wir auch zahlreiche, dicht mit Opuntien-Polstern bewachsene Hänge und später eine hübsche Gruppe Echinopsis atacamensis ssp. atacamensis. Unsere Tour legt lediglich 2 Stops ein, einer davon kakteen-technisch uninteressant, der andere bei einem kleinen Bergdorf (dürfte Machuca gewesen sein). Hier interessieren wir uns nicht für die angebotenen Souvenirs, sondern gehen zur Kapelle empor. Leider ist diese abgeschlossen, und so folgen wir ein paar Meter einem kleinen Pfad zur Seite, wo sich dann tatsächlich nochmal ein paar Opuntien-Polster finden:

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Schließlich erreichen wir San Pedro de Atacama. "Angefüttert" von den verpassten Kakteenstandorten würden wir uns nun eigentlich gerne ins Auto setzen und auf die Suche machen, doch wir sind einfach viel zu müde dafür. Daher entschließen wir uns zu einer Siesta und hauen uns erstmal auf's Ohr. Am Spätnachmittag besuchen wir dann das Valle de la Luna - ein landschaftlich durchaus interessanter Ort, wenn auch kakteen-technisch uninteressant (außerdem haben wir noch die Bilder des Parque Nacional Talampaya im Kopf, mit dem das Valle de la Luna einfach nicht mithalten kann) - und das war Tag 18 unserer Reise.

Viele Grüße!
Chris

BennX
03.04.2013, 23:36
Wirklich tolle Fotos! Danke dir für's Zeigen!
Lg
Ben

Pantalaimon
07.04.2013, 00:30
Hallo,

@ Ben:
Vielen Dank! :-)

Dann mal weiter im Programm ...


Tag 19 - Von San Pedro nach Antofagasta

Dieser Tag lässt sich sehr schnell abhandeln: Wir wählen für unsere Fahrt den schnellsten Weg: Die 23 über Calama. Von San Pedro aus führt sie zunächst durch die Felsformation, die das Valle de la Luna bildet, um dann gen Nordwesten abzudrehen. Dort führt sie erneut durch hügelige Landschaften, und dort sehen wir erneut Opuntien-artige am Straßenrand. Da es aus dem Auto heraus so aussieht, als ob es die gleichen sind, die wir von Argentinien kommend kurz vor San Pedro gefunden hatten, ließen wir sie links (und rechts) liegen. Später sahen wir dann keine Kakteen mehr, und so habe ich für diesen Tag leider kein Bild. :evil:


Tag 20 - Von Antofagasta nach irgendwo nördlich von Paposo

Am darauf folgenden Morgen gehen wir zunächst einkaufen. Frisch mit Lebensmitteln ausgestattet machen wir uns dann auf den Weg. Nachdem meine bessere Hälfte ein absoluter Meer-Fan ist, ist es ihr Wunsch, auf diesem Teil der Reise möglichst viel Küste zu erleben - was auch mir angenehm ist, da sich dort ja bekanntlich eine Gattung tummelt, die mit Sicherheit zu den Höhepunkten der chilenischen Kakteen-Flora zählt: die Gattung "Copiapoa". Und so machen wir uns auf den Weg. Leider muss man ab Antofagasta erstmal einen kurzen Bogen fahren, und so folgen wir der Panamericana ein Stück gen Süden bis zum Abzweig in Richtung Paposo. Nun noch ein paar letzte Kilometer gute Teerstraße und wir sind endlich dort, wo wir hinwollen, nämlich am Abzweig in Richtung Blanco Encalada und El Cobre. Die (anfangs recht sandige und auch später immer wieder recht holprige) Piste führt schließlich in das Küstengebirge hinein und durch diese grandiose Landschaft hinab zum Meer - und natürlich fragen wir uns die ganze Zeit, ob und wo es hier Kakteen gibt. Es dauert recht lange, bis wir endlich die ersten dunklen Flecken auf einem der Hänge erspähen. Das müssen sie sein, unsere ersten Copiapoen. Meine Frau ist als erstes draußen und steuert zielstrebig auf einen der Flecken zu, und tatsächlich stehen wir kurz darauf vor unserer ersten Copiapoa (Copiapoa solaris, wenn ich mich nicht täusche):

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Natürlich möchte ich mir auch ein wenig die Variabilität der Art ansehen, und so gebe ich mich mit dieser einen Gruppe nicht zufrieden, sondern gehe noch ein Stück weiter den Berg hinauf - und oh weh. Von unten sah es so aus, als ob der ganze Berg voll mit Copiapoen sei. Aus der Nähe muss ich aber feststellen, dass diese alle tot sind. Meine Frau hatte tatsächlich die einzige, lebendige Gruppe entdeckt. Schließlich steigen wir wieder ins Auto und fahren weiter. Schon bald tauchen auf den Hängen Säulenkakteen auf (Eulychnia iquiquensis), aber auch diese sind alle tot. Um so mehr freuen wir uns, als wir ein Stück weiter mehrere große Copiapoa solaris-Gruppen entdecken. Diese wachsen in einer kleinen Ablaufrinne und sehen auf den ersten Blick recht fit aus. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich aber, dass nicht mehr alle Gruppen leben, und dass selbst bei den gut aussehenden Gruppen einzelne Triebe abgestorben sind.

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Kurz darauf erreichen wir dann El Cobre (kein Ort, sondern eine alte Miene aus dem 19 Jhd.). Ab hier folgt die Piste dem Küstenverlauf gen Süden. Immer wieder stoppen wir, um der phantastischen Landschaft zu fröhnen oder uns nach Pflanzen umzusehen. Einer der Stops erfolgt dabei in der Nähe eines Hanges, der voll mit schwarzen Flecken ist. Ein kurzer Abstecher zu Fuß zeigt, dass die schwarzen Flecken eine Mischung aus abgestorbenen Copiapoa- und Deuterocohnia-Gruppen sind, aber am Fuß des Hanges finden wir zahlreiche kleine Copiapoen, die größte davon (3. Bild) ca. 10cm-15cm lang - Jungpflanzen von C. solaris?

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Ein Stück weiter stoßen wir dann erneut auf lebendige Copiapoa solaris-Gruppen, diesmal mit intensiv gelber Bedornung. Leider treffen wir auch hier immer wieder auf abgestorbene Gruppen, und zudem haben viele der auf den ersten Blick gut aussehenden Triebe eigenartige Flecken, aber unter'm Strich war diese solaris-Population lebendiger als alle zuvor.

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Wieder ein Stück weiter südlich stoßen wir dann auf eine weitere Copiapoa-Art ... aber dazu mehr im nächsten Update.

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
11.04.2013, 21:43
Hallo,

... und weiter mit Tag 20:

... und wieder ein Stück weiter treffen wir dann auf eine Copiapoa-Art, die uns sogleich ans Herz wächst, auch wenn der Name ein eher ungewöhnlicher ist: Copiapoa ahrempffff ... zefix ... (*beigooglenachschau*) ... C. ahremephiana. Je gewöhnungsbedürftiger der Name, desto hübscher die Pflanzen. :-) Diese eher kleine Art sprosst eifrig. Teils sind die Gruppen (noch?) recht klein und flach, teils größer und dann halbkugelig. Auch der Durchmesser der Triebe variiert ein wenig, genau wie die Bedornung. Wir hatten den Eindruck, dass im nördlichen Bereich der von uns beobachteten Population der Durchmesser der Triebe eher klein und die Gruppen eher klein und flach sind, während nach Süden hin der Durchmesser der Triebe zunimmt und die Gruppen größer (mit mehr Trieben) und eher halbkugelig sind. Zudem ist die Bedornung bei Pflanzen mit größerem Triebdurchmesser eher kürzer, während die Bedornung bei Pflanzen mit kleinem Triebdurchmesser stark variiert. Und wir hatten sogar das Glück, einige der Pflanzen in Blüte vorzufinden. Hier die Bilder (vor Begeisterung sind es ein paar mehr geworden):

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Nachdem der Nachmittag langsam voranschreitet, beschließen wir, es für heute gut sein zu lassen. So suchen wir uns ein hübsches Fleckchen am Strand, schlagen dort unser Zelt auf, kochen uns was leckeres und beschließen den Tag mit Pelikanen, Wasser-Waranen und einem hübschen Sonnenuntergang.

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
16.04.2013, 21:43
Hallo,

weiter geht's mit ...

Tag 21 - Von irgendwo nördlich von Paposo nach Taltal

Der nächste Morgen beginnt grau, denn über Nacht hat sich eine dicke Nebelsuppe gebildet, und so findet unser Frühstück in dicker Jacke statt. Alles ist leicht feucht: Auto, Zelt, der Sand ... trotzdem packen wir zusammen und machen uns auf den Weg. Ein Stück weiter südlich entdecken wir dann die ersten lebendigen Eulychnia iquiquensis ...

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... und nachdem wir schon mal am Rumlaufen sind, gucken wir uns noch ein bissl genauer um, und siehe da, da ragt doch tatsächlich etwas kleines, dorniges aus dem Boden. Leider kann ich nicht sagen, was wir da gefunden haben - vielleicht könnt Ihr uns da ein wenig weiterhelfen. Leider fanden wir nur diese eine Pflanze - war wohl die einzige, die sich aus der Deckung (= dem Boden) hervorgewagt hat:

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In der Nähe gab es zudem ein Felsband, das recht interessant aussah. Tatsächlich fanden wir hier schnell mehrere Leichen. Irgendetwas kleines, dorniges hat hier wohl mal in größerer Zahl gelebt. Aber jede Leiche ist natürlich ein Anreiz, nach lebenden Exemplaren zu suchen, und nach ca. 30 Leichen entdecken wir dann doch noch 2 lebendige Pflanzerl. Diese waren ca. 4cm hoch und im Durchmesser. Hier eine der beiden (leider weiß ich auch hier nicht, was es ist):

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Zwischen ein paar größeren Steinen entdecken wir dann noch unsere erste Cumulopuntia sphaerica:

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Schließlich steigen wir wieder ins Auto und fahren ein Stück weiter. Man sieht hier nun deutlich, dass wir nach und nach in eine minimal feuchtere Gegend kommen, denn hier gibt es einige hübsch blühende Büsche am Straßenrand und zudem einige stammsukkulente (Euphorbia- ?)Büsche mit hübschen, recht großen Blüten ...

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... und ein paar dieser Kakteen (Eriosyce?), die recht durstig aussehen (auch da müsstet Ihr mir bitte mit dem Namen weiterhelfen):

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http://www.kuas-kettinger.de/P2060488.JPG-for-web-large.jpg

Wieder ein Stück weiter tauchen dann die ersten Copiapoa cinerea ssp. haseltoniana am Straßenrand auf - dazu dann mehr beim nächsten Mal.

Viele Grüße!
Chris

samsine
16.04.2013, 23:05
Ein Freund von solch tolle dornigen Kakteen bin ich ja nicht, aber so, als Standortaufnahmen schau ich mir diese doch recht gerne an.
Um so mehr freu ich mich, wenn denn auch hin und wieder mal eine andere sukkulente Pflanze das Interesse der Reisenden weckt.
Bei dieser Euphorbia könnte es sich um E. lactiflua (http://www.google.de/search?q=Euphorbia+lactiflua&hl=de&rlz=1T4GGHP_deDE487DE487&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=2q1tUfe0IM6EtQbM3YDgBg&ved=0CDEQsAQ&biw=1440&bih=672) handeln, welche endemisch in dieser Gegend wächst.

http://www.smiliesuche.de/smileys/lachende/lachende-smilies-0101.gif (http://www.smiliesuche.de/danke/) für die tollen Bilder.

LG
Frauke

Moin
16.04.2013, 23:37
Dieser Thread hat sich echt schnell zum Lesenswertesten entwickelt, den ich an Kakteenbeiträgen überhaupt kenne. Besonders beeindruckt mich die Qualität der Bilder (eigentlich alle könnte man auch für ein gutes Buchprojekt verwenden). Die Texte und Kommentare sind ebenso großartig .... Machst Du danach zumindest ein Gesamt-PDF davon ???

Pantalaimon
17.04.2013, 16:22
Hallo,

vielen Dank für die Blumen! :-)

Hier noch ein kleiner Nachtrag:
Dank der lieben Hilfe drüben im DKG-Forum wurde die unterste Pflanze als Eriosyce taltalensis ssp. paucicostata (= Eriosyce paucicostata = Neochilenia paucicostata = Pyrrhocactus paucicostatus) bestimmt.

@ Samsine:
Danke für die Bestimmung, E. lactiflua passt. Ich hatte hier nur das Blütenphoto gezeigt, da die Bilder der gesamten Pflanze ziemlich grau und kontrastarm geworden sind. Ich würde auch gerne mehr andere Sukkulente zeigen, aber wir haben auf unserer Reise kaum welche zu sehen bekommen.

@ Moin:
Bei soviel Lob laufe ich ja schon fast rot an. :-) An ein pdf hatte ich bisher nicht gedacht. Eigentlich hatte ich nur vor, die Beschreibung noch ein wenig zu ergänzen (alles noch ein bissl ausführlicher, sowie um Landschafts- und Tieraufnahmen ergänzt) und dann auf unsere Homepage zu packen. Aber da ich eh notorisch zu wenig Zeit habe, wird es wohl noch länger dauern, bis ich dazu komme.

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
20.04.2013, 08:01
Hallo,

Weiter geht's mit ...

Tag 21 - Von irgendwo nördlich von Paposo nach Taltal

Wieder ein Stück weiter tauchen dann die ersten Copiapoa cinerea ssp. haseltoniana am Straßenrand auf. Dass es die Pflanzen gerne "gesellig" mögen, merken wir schnell. Diese Kolonie besiedelt eine flache Geländer i p p e, die sich von den Bergen her bis ans Meer hinunter zieht. Die Pflanzen wachsen hier im Sand zwischen den locker herumliegenden Felsen, und das praktisch überall. Die meisten der Pflanzen sind leicht verzweigt. Lediglich jüngere Pflanzen wachsen (noch) einzeln. Leider ergeben graue Pflanzen vor grauem Hintergrund keine besonders hübschen Bilder:

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Sogar einige Jungpflanzen können wir im Schutz der Steine entdecken:

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Je weiter wir nun in Richtung Paposo kommen, desto häufiger treffen wir auf Kolonien dieser Unterart. Dabei haben wir das Glück, dass sich hier der Nebel ein wenig lichtet. Fasziniert beobachten wir die leicht unterschiedliche Bedornung und die oft recht dichte Scheitelwolle der verschiedenen, oft recht großen Gruppen:

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(Copiapoa cinerea ssp. haseltoniana - Teil 2 folgt in Kürze)

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
20.04.2013, 08:30
(Teil 2 dieses Beitrages - ich musste ihn wegen der vielen Photos teilen)

... kurz vor Paposo sind die Pflanzen dann allgegenwärtig. Hier gibt es keine getrennten Kolonien mehr, vielmehr wachsen die Pflanzen praktisch überall - und an manchen Stellen so dicht, dass es so aussieht, als ob man kaum einen Fuß dazwischen bekommt! Offenbar erhalten die Pflanzen hier etwas mehr Feuchtigkeit, was sich nicht nur in der Populationsdichte der Copiapoen zeigt. So gibt es hier immer wieder hübsche Bestände von Euphorbia lactiflua, und zudem große und wirklich hübsche Eulychnia iquiquensis. Die Eulychnien hier waren übrigens die bestaussehendsten, die wir auf unserer Reise gesehen haben. Leider war hier die Sonne mal wieder vom Nebel verschluckt:

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In Paposo treffen wir dann wieder auf die Teerstraße, auf die wir von der Panamericana aus eingebogen waren. Einen Moment lang denken wir darüber nach, ihr ein Stück gen Osten bis in die Berge hinauf zu folgen - soll hier nicht irgendwo Copiapoa krainziana vorkommen? - aber wir entscheiden uns dagegen und folgen der nun gut ausgebauten Straße entlang der Küste weiter gen Süden. Kurz hinter den letzten Häusern entdeckt die Sonne dann wieder eine Lücke im Nebel, weshalb wir hier noch einmal halten, um noch ein paar ordentliche Photos zu schießen. Zufällig erwischen wir dafür ein recht hübsches Plätzchen, bei dem man gut die Variabilität in der Bedornung der Pflanzen sieht:

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Der linke Trieb war mit (geschätzten) 35cm im Durchmesser unsere "dickste" haseltoniana:

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Viele Grüße!
Chris

thiago
21.04.2013, 16:25
Tolle Reise, Wahsinnsbilder!!! Danke für's Posten...! War vor 3 Jahren auch in Chile und habe vereinzelt Kakteen fotografiert. Allerdings standen die nicht so im Mittelpunkt wie bei Euch...;)

Gruß!

Pantalaimon
26.04.2013, 07:58
Hallo,

@ thiago:
Vielen Dank! :-)

... weiter geht's mit ...

Tag 21 - Von irgendwo nördlich von Paposo nach Taltal

Südlich von Paposo wird die Populationsdichte dann wieder geringer. Wir wollen nun endlich mal ein Stück vorwärts kommen, und so ignorieren wir alle weiteren Versuche dieser hinterlistigen Pflanzen, uns zu einem weiteren Photostop zu verlocken. Ein Stück weit sehen wir dann gar keine Copiapoen am Straßenrand (oder vielleicht wollen wir auch gerade mal keine sehen), aber schließlich siegt dann doch irgendwann wieder die Neugierde. Leider hatte ich mich bisher nie mit Copiapoen beschäftigt, weshalb ich auch nicht wusste, dass irgendwo nördlich von Taltal der Übergang von C. cinerea ssp. haseltoniana zu C. cinerea ssp. cinerea stattfindet. Daher dachten wir "och, schon wieder ihr", weshalb wir für diesen Standort leider keine GPS-Daten genommen haben. Im Nachhinein ärgere ich mich ein bissl darüber, denn dieser Standort ist insofern interessant, als dass hier mehrheitlich Pflanzen wachsen, die ich noch bei ssp. haseltoniana reinstecken würde, aber ein paar einzelne Pflanzen sehen schon sehr nach ssp. cinerea aus:

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Kurz vor Taltal sehen wir dann wunderschöne Copiapoa cinerea ssp. cinerea mit langer, dunkler Bedornung, aber wir ignorieren sie, denn der Tag neigt sich mal wieder dem Ende entgegen und wir müssen uns auf die Suche nach einer Bleibe für die Nacht machen. Es dauert ein wenig, bis wir ein freies Zimmer finden. Schließlich ist auch das erledigt, und so schauen wir uns den Ort an, während wir nach was zu essen Ausschau halten. Leider müssen wir feststellen, dass die Restaurants erst gegen 21 Uhr aufmachen, und so bleiben wir notgedrungen statt eines leckeren Essens bei Brot und Gemüse aus dem Supermarkt.

Tag 22 - Von Taltal nach Pan de Azucar

Der nächste Morgen beginnt sehr traurig, denn uns ereilt die Nachricht, dass ein enger Freund von uns verstorben ist. Es fällt uns schwer, uns noch für die Kakteen am Wegesrand zu interessieren, aber wir versuchen es trotzdem, zumindest ein wenig, als Ablenkung. Wir wollen weiterhin der Küste folgen, und so geht es auf die Piste gen Süden in Richtung Caleta San Pedro. Direkt südlich von Taltal stoßen wir erneut auf Copiapoa cinerea ssp. cinerea. Leider gibt es hier nicht jene wundervolle Form, die wir tags zuvor direkt nördlich von Taltal gesehen und ignoriert hatten, aber die Pflanzen hier sind auch hübsch. Auffällig ist dabei die große Variabilität in der Bedornung:

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Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
29.04.2013, 08:03
Hallo,

... weiter geht's mit ...

Tag 22 - Von Taltal nach Pan de Azucar

Nur ein paar Minuten später erreichen wir dann das Verbreitungsgebiet von Copiapoa taltalensis ssp. taltalensis - eine willkommene Abwechslung zu all den C. cinerea-Formen. Die ersten Pflanzen, die wir hier entdecken, wachsen direkt auf den dunklen Felsen. Viele sehen recht durstig aus und erinnern uns ein wenig an junge Melocacteen.

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Ein Stück weiter entdecken wir dann diese einzelne Pflanze, die sich von den anderen deutlich unterscheidet - ebenfalls eine C. taltalensis?

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Wieder ein Stückchen weiter finden wir dann erneut die typischen Copiapoa taltalensis ssp. taltalensis. Hier sind die meisten Pflanzen deutlich besser "gefüllt". Sehr zu unserer Freude lässt sich hier auch die Sonne blicken, und so photographieren wir hier u.a. diese hübsche Gruppe:

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Zurück im Auto folgen wir der Piste wieder ein Stück weiter. Vor der Küste gibt es hier zahlreiche, mit Guano überzogene "Vogelfelsen". In der Hoffnung, hier ein paar Tiere beobachten und photographieren zu können, suchen wir uns in der Nähe eines solchen Felsens einen Zugang zum "Strand" (der hier hauptsächlich aus Kies und Steinen besteht). Leider ist beim Vogelfelsen niemand zu Hause, aber zu unserer Überraschung finden wir auch hier am "Strand" Copiapoa taltalensis ssp. taltalensis, diesmal mit dunkleren Dornen. Einige der Pflanzen wachsen hier derart nahe am Wasser, dass sie bei einer Sturmflut mit Sicherheit die ein oder andere Welle abbekommen.

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Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
01.05.2013, 21:31
Hallo,

... und weiter geht's mit ...

Tag 22 - Von Taltal nach Pan de Azucar

Kurz vor Caleta San Pedro biegen wir dann links ab in Richtung Cifuncho. In dieser Gegend "betritt" man das Verbreitungsgebiet der wohl bekanntesten Copiapoa-Art: Copiapoa cinerea ssp. columna-alba. Die Pflanzen machen hier ihrem Namen alle Ehre - naja, fast, denn die meisten sind nicht weiß, sondern mehr bläulich- bis (rein) hellgrau. Hier im nördlichen Bereich des Verbreitungsgebiets finden wir eher kleine bis mittelgroße Exemplare, die meisten davon einzeln. Nur selten findet sich ein Seitentrieb. Die Bedornung ist durchaus variabel: von eher spärlich bis recht dicht ist alles dabei. (Zwischen den columna-albas finden sich zudem einige C. taltalensis ssp. taltalensis, die aber sehr klein und mitgenommen aussehen.)

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Ein Stück weiter südlich finden wir dann ein paar weitere, recht hübsche Pflanzen dieser Unterart, einige davon mit Blütenknospen:

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Copiapoa cinerea ssp. columna-alba wächst hier zusammen mit einer weiteren Copiapoa-Art ... aber dazu dann mehr im nächsten Update.

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
06.05.2013, 12:10
Hallo,

... und weiter geht's mit ...

Tag 22 - Von Taltal nach Pan de Azucar

Copiapoa cinerea ssp. columna-alba wächst hier zusammen mit Copiapoa taltalensis ssp. desertorum, eine reich sprossende Unterart von Copiapoa taltalensis, die oft große, halbkugelförmige Polster bildet. Beim Photographieren der ersten Pflanzen entdecken wir sogar einige Blütenknospen, und nach kurzer Suche dann sogar eine geöffnete Blüte:

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Auch südlich von Cifuncho führt die Piste nicht direkt an der Küste entlang, sondern ein Stück weit im Landesinneren. Hier ist es sehr trocken, weshalb es hier leider kaum Kakteen zu sehen gibt. Lediglich dieses hübsche Pflänzchen können wir entdecken - eine Eriosyce rodentiophila (?) mit ca. 20cm im Durchmesser. Wir haben wirklich genau geschaut, aber wir konnten keine zweite Pflanze entdecken.

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Schließlich treffen wir wieder auf die Panamericana. Eigentlich wollen wir noch einen Abstecher an die Küste machen, nämlich nach Esmeralda. Irgendwo hier soll der Abzweig sein. Tatsächlich gibt es mehrere Pisten, die alle mehr oder weniger in die richtige Richtung führen. Da aber keine der Pisten ausgeschildert ist, entschließen wir uns, auf diesen Abstecher zu verzichten. Daher folgen wir der Panamericana ein Stück nach Süden und biegen schließlich in Richtung Parque Nacional Pan de Azúcar ab. Auf dem Weg dorthin stoppen wir immer wieder mal, finden aber außer Copiapoa cinerea ssp. columna-alba nicht viel - zumindest nichts lebendiges (in einem "Seitentälchen" finden wir zahlreiche, ca. 20cm große, gelb bedornte Eriosyce - leider alle tot). Allerdings sind die Copiapoa cinerea ssp. columna-alba an manchen Stellen deutlich größer als jene, die wir bisher gesehen haben. Daher hier nochmal zwei Bilder:

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Eigentlich haben wir noch ein bissl Zeit, aber wir beschließen, es für heute gut sein zu lassen. Zum Glück haben die Restaurants im Fischerdörfchen von Pan de Azúcar noch geöffnet, und so gibt es lecker Fisch und hernach einen kleinen Strandspaziergang, und so lassen wir den Tag ausklingen.

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
09.05.2013, 13:34
Hallo,

Tag 23 - Parque Nacional Pan de Azúcar und nach Bahia Inglesa

Der Morgen beginnt erneut grau. Aus den hochnebelartigen, ziemlich dunklen Wolken fällt ein feiner Nieselregen. Zudem ist es kühl und leicht windig - kein wirklich angenehmes Wetter, um im Freien zu Frühstücken. Umso schneller brechen wir auf. Leider müssen wir so langsam daran denken, wieder rechtzeitig zurück nach Santiago zu kommen, und so bleibt uns nur ein halber Tag, um den Nationalpark zu erkunden. Wir entscheiden uns für eine Wanderung nach Las Lomitas hinauf. Um zum Ausgangspunkt der Wanderung zu gelangen, müssen wir ein paar Kilometer mit dem Auto ins Landesinnere zurück. Nach ein paar Minuten reißt hier die Wolkendecke auf und wir fahren durch schönsten Sonnenschein. Schließlich erreichen wir den Ausgangspunkt, stellen dort das Auto ab und laufen los.

Der Wanderweg liegt dabei so, dass man aus dem Landesinneren heraus in Richtung Küste läuft - und damit aus einem sehr trockenen Gebiet in die Nebelzone hinein. Entsprechend karg ist anfangs die Vegetation. Im Hintergrund lässt sich aber bereits die Nebelsuppe erahnen, die auch hier wieder vom Meer her gegen das Küstengebirge zieht (in dessen oberen Bereichen wir uns hier befinden):

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Je näher man dann der Nebelzone kommt, desto reichhaltiger und vielfältiger wird die Vegetation. Die ersten Vorboten sind einige Eulychnia iquiquensis ...

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... und schließlich geht es hinein in den Nebel: Geisterhafte Gestalten säumen den Weg. Viele der Eulychnien sind hier so dicht mit Flechten bewachsen, dass sie von diesen regelrecht überwuchert und erdrückt werden - wenn sie nicht vorher verfaulen, da die Flechten äußerst effektiv den Nebel aus der Luft "kämmen", anscheinend zu effektiv für manche der Eulychnien.

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Zwischen die Eulychnien mischt sich ein anderer, typischer Bewohner der Nebelzone: Echinopsis deserticola. Die Pflanzen bilden hier flache Gruppen, manchmal mit mehreren Metern im Durchmesser. Die Triebspitzen stehen dabei meist aufrecht. Auch sie kämpfen hier mit dem dichten Flechtenbewuchs - wobei wir allerdings den Eindruck haben, dass sie damit besser zurecht kommen, da wir keine Pflanzen finden, die am "weggammeln" sind. Zufällig stolpern wir gar über eine Blüte, die aber leider nicht ganz geöffnet ist:

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Die nächste Art finden wir zunächst in Form eines Hinweisschildes. Tatsächlich säumen immer wieder Schilder den Wegesrand, die erstaunlich gut in Spanisch und Englisch über die Ökologie und über einzelne Pflanzenarten informieren. Durch jenes Schild angeregt, halten wir die Augen offen und finden tatsächlich ein paar Meter weiter die beschriebenen Pflanzen. Es handelt sich hierbei um Cylindropuntia tunicata, ein Kuriosum innerhalb der Gattung Cylindropuntia, da diese ja eigentlich auf den nordamerikanischen Kontinent beschränkt ist. Man vermutet allerdings, dass die Vorkommen von Cylindropuntia tunicata in Südamerika nicht natürlichen Ursprungs sind, sondern dass sie durch Vieh oder Menschen einst hierher verschleppt wurden (Anderson, 2005). Auf den ersten Blick sehen die Polster dieser Pflanzen halb tot aus, aber bei genauerer Betrachtung sieht man, dass im Alter lediglich die Bedornung der Triebe schwarz und die Epidermis der Pflanzen dunkelbraun wird. Die Triebe selbst sind nicht abgestorben:

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Auch Euphorbia lactiflua fühlt sich hier oben heimisch. Dank der vielen Feuchtigkeit ist sie hier hübsch grün (bei Paposo war sie kahl):

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Ziemlich unvermittelt treffen wir im Nebel auf ein kleines Häuschen, die Cabana Las Lomitas. Nur ein paar Schritte trennen uns noch von der Stelle, wo die Berge steil zum Meer hin abfallen. Ein letztes, kurzes Wegstück führt hier zu einer kleinen (sich bei unserem Besuch noch im Bau befindlichen) Aussichtsplattform. Auf dem Weg dorthin erregt ein weiteres Schild unsere Aufmerksamkeit: offenbar soll hier Copiapoa humilis vorkommen. Leider finden wir, trotz intensiver Suche, keine einzige Pflanze. Entweder stecken sie noch im Boden (darauf hatte uns tags zuvor schon der Ranger vorbereitet, bei dem wir den Eintritt bezahlt haben), oder das Schild hat zu viel Aufmerksamkeit bei den falschen Leuten erzeugt und die Pflanzen wurden alle ausgebuddelt. Wir hoffen auf Ersteres und begnügen uns damit, Deuterocohnia brevispicata zu photographieren, ebenfalls eine typische Vertreterin der Nebelzone:

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Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
14.05.2013, 10:04
Hallo,

und weiter geht's mit ...

Tag 23 - Parque Nacional Pan de Azúcar und nach Bahia Inglesa

Als wir tags zuvor in den Nationalpark hineinfuhren, erspähte ich auf einige Distanz eine kugelige Kakteen-Gruppe. Da wir uns aber erst um unser leibliches Wohl und um eine Unterkunft kümmern wollten, ließen wir sie zunächst links liegen. Auf dem Weg zum Ausgangspunkt unserer Las-Lomitas-Wanderung kamen wir dann wieder dort vorbei, und natürlich hielten wir diesmal. Es handelt sich dabei um Copiapoa cinerascens, eine reich sprossende Art, die hübsche, oft recht ebenmäßige Gruppen formt. Bei einigen Trieben fanden wir auch Knospen, die aber dank des dichten Nebels noch nicht geöffnet waren:

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Auf dem Rückweg von Las Lomitas kamen wir dann wieder an dem Standort vorbei und dachten uns: vielleicht klappt es ja jetzt mit 'ner Blüte, und tatsächlich: trotz des hier unten noch immer recht dichten Nebels hatte sich eine der Blüten geöffnet. Leider war sie ein bissl angefressen ...

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... und direkt nebendran fanden wir dann auch gleich noch eine der "columna-albas" in Blüte:

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Leider müssen wir so langsam an's Weiterkommen denken, und so folgen wir der Straße entlang der Küste gen Süden. Noch bevor wir die südliche Grenze des Nationalparks erreichen, treffen wir hier auf das Hauptvorkommen von Copiapoa cinerascens. Tausende Gruppen dieser Art stehen hier auf beiden Seiten der Straße. Natürlich halten wir nochmal kurz an und blicken uns ein wenig um ...

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... und so finden wir zwischen den Felsen eine weitere, deutlich anders aussehende Copiapoa - vermutlich Copiapoa serpentisulcata ...

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... und (auf dem oberen Photo) rechts dahinter eine Gruppe, die ein wenig wie eine Hybride zwischen den beiden Arten aussieht. (Leider ist die Nahaufnahme unscharf, weshalb ich sie Euch leider nicht zeigen kann.)

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
18.05.2013, 01:31
Hallo,

... und weiter geht's mit ...

Tag 23 - Parque Nacional Pan de Azúcar und nach Bahia Inglesa

Jenseits des Nationalparks war dann "Kilometer fressen" angesagt. Da kommt es uns dann fast gelegen, dass wir für diesen Abschnitt zurück auf die Panamericana müssen, wo es viel Verkehr und wenige Möglichkeiten zum Anhalten gibt. Erst als Caldera nicht mehr weit ist, entdecken wir wieder Copiapoen am Straßenrand, und schließlich auch eine Stelle, wo wir gut anhalten können. Es handelt sich dabei um Copiapoa calderana, eine recht hübsche Art, wie wir finden. Zudem haben wir hier eine gute Stelle erwischt, denn die Pflanzen stehen hier dicht an dicht. Meist bilden sie kleine bis mittelgroße Gruppen, aber wir finden auch einige größere mit mehr als 10 Trieben. Auch Jungpflanzen finden sich hier zahlreich. Der Höhepunkt sind aber natürlich die hübschen Blütchen.

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Schließlich geht es weiter nach Bahia Inglesa, wo wir uns ein kleines Häuschen mieten, und anschließend noch kurz zurück nach Caldera zum Einkaufen und Abendessen (saumäßig leckere Empanadas!). Und das war Tag 23.

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
22.05.2013, 12:22
Hallo,

Tag 24 - Von Bahia Inglesa nach La Serena

So langsam macht sich Abschiedsstimmung bei uns breit. In 3 Tagen müssen wir in Santiago den Wagen zurückgeben, und so sitzen wir an diesem Morgen erstmal über der Landkarte und teilen die verbliebene Strecke durch 3. Leider ist es noch ein ganz schönes Stück bis Santiago, und somit müssen wir die nächsten drei Tage ziemlich Strecke machen, aber ein bissl Luft für ein paar Photostops sollte dann doch noch drin sein. Wir legen schließlich La Serena als unser heutiges Tagesziel fest und machen uns auf den Weg, hinaus ins Grau des Küstennebels (schon wieder), immer weiter die Küste entlang gen Süden (Panamericana? Nö, so eilig haben wir es dann doch nicht :-) ).
Entlang der Bucht von Bahia Inglesa sehen wir zahlreiche Eulychnia, die durch ihren niedrigen, reich verzweigten Wuchs auffallen. Die schönste dieser Eulychnien sehen wir dann aber ein Stück weiter südlich, eine riesige Gruppe, einfach genial:

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Wir lassen einen interessant aussehenden Berg am südlichen Ende der Bucht rechts liegen (wohl die Heimat von Copiapoa marginata?). Weiter südlich geht es dann durch eine Gegend, in der wir (außer der zuvor gezeigten Eulychnia) keine Kakteen entdecken können. Erst nach etlichen Kilometern finden wir wieder kleine, stachelig aussehende Hügelchen neben der Straße. Tatsächlich handelt es sich hier wieder um eine Copiapoa, nämlich um Copiapoa megarhiza ssp. echinata. Uns erinnern die Pflanzen stark an die weiter nördlich vorkommenden C. taltalensis ssp. desertorum, nur mit dem Unterschied, dass die Gruppen deutlich kleiner bleiben. An manchen Stellen stehen die Pflanzen so dicht, dass man darauf achten muss, nicht versehentlich auf eine zu treten. Schnell entdecken wir einige Triebe mit Knospen, und nach einigem Suchen dann auch ein paar wenige mit zumindest halbwegs geöffneten Blüten. Dabei variiert die Blütenfarbe von einem sehr hellen gelb (wie bei C. taltalensis ssp. desertorum) bis zu dem hier gezeigten, intensiveren gelb:

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Viele Grüße!
Chris

MarcoPe
22.05.2013, 20:27
Chris, ich hoffe für dich und uns, dass du 48 Tage im Kakteenland genießen konntest!

tokai
23.05.2013, 00:38
Die Copiapoas sind die schönsten Kakteen überhaupt (IMHO! :) ), immer wieder beeindruckend diese Pflanzen in Ihrer natürlichen Umgebung zu sehen. Wenn man direkt persönlich davor steht ist es sicherlich noch einmal eine Stufe beeindruckender als auf den wunderschönen Bildern hier im Thema. :)

Vielen Dank für's Teilen! :)



(P.S. ich musst mir gestern gleich noch einen Copiapoa cinera organisieren! Auch wenn ich keinen Platz habe, da muss jetzt leider in Kürze etwas anderes weichen. :) )

Pantalaimon
26.05.2013, 00:43
Hallo,

vielen lieben Dank Euch beiden! ... und Sorry, dass ich erst so spät antworte, aber bin mal wieder ziemlich im Stress.

@Marco:
Tja, 48 Tage wären noch schöner gewesen - uns kann ne Reise nie lange genug dauern - aber vier Wochen sind auch schon super. Leider war das erstmal unsere letzte 4 Wochen-Reise, denn mein Chef erlaubt solch lange Urlaube seit Anfang diesen Jahres leider nicht mehr.

@ tokai:
Die Copiapoen "live" zu sehen hat uns wirklich sehr beeindruckt. Wir sind ja ziemlich unvoreingenommen den Pflanzen gegenüber getreten, sprich: Wir hatten uns vor dieser Reise nie intensiver mit der Gattung beschäftigt und wussten entsprechend wenig über diese Pflanzen, außer dass sie entlang der chilenischen Küste zu finden sind. Ehrlich gesagt hatten wir sogar befürchtet, womöglich gar keine Copiapoen zu sehen, denn wir dachten, dass die Pflanzen eher selten sind (weil sie ja hier in Europa eher als Raritäten gelten), und wer weiß, ob wir dann überhaupt welche zu sehen kriegen. In diesem Sinne hat uns diese Gattung gleich doppelt umgehauen: Einerseits durch die Schönheit dieser beeindruckenden Pflanzen, und andererseits durch die Massenvorkommen, die einige Arten dieser Gattung bilden (vor allem C. dealbata war irre - die Bilder kommen im übernächsten Teil des Reiseberichts).

Viele Grüße und noch ein schönes (Rest-)Wochenende!
Chris

Pantalaimon
27.05.2013, 21:39
Hallo,

... und weiter geht's mit ...

Tag 24 - Von Bahia Inglesa nach La Serena

Auch weiter südlich versuchen wir, der Küste zu folgen, wobei uns das in diesem Gebiet nicht ganz gelingt. Wir sind inzwischen in der Umgebung von Caleta Pajona. Die Gegend ist hier sehr trocken und vegetationsarm, jedoch durchschneiden immer wieder kleine Barrancos die ansonsten recht flache Landschaft (das "Küstengebirge" verläuft hier weiter im Landesinneren), und genau diese Barrancos scheinen uns interessant zu sein ...

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... denn wie man auf dem Photo gut sieht: Hier wachsen Eulychnias und Buschwerk - warum also nicht noch mehr? Auf gut Glück wählen wir einen der Barrancos aus und tapsen hinein. Zunächst sehen wir lediglich die bereits erwähnten Eulychnias. Diese fallen jedoch durch die besonders dichte und feine Bedornung auf. Vermutlich handelt es sich dabei um Eulychnia breviflora (richtig?):

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Ein paar Meter weiter finden wir dann auf einem kleinen Felsabsatz etwas (für uns) Neues: Eine kleine Gruppe Copiapoa echinoides. Nachdem wir die erste Pflanze entdeckt haben, finden wir auf den angrenzenden Schotterhängen (und beim Rückweg auch oben am Rand des Barrancos) weitere Exemplare. Alle Pflanzen hier haben miteinander gemein, dass sie eher flachkugelig wachsen. Zudem sticht die hübsche, recht kräftige Bedornung sofort ins Auge (zum Glück nur im übertragenen Sinne). Die meisten Pflanzen sind hier noch kleiner und sprossen (noch?) nicht. Zwei der Pflanzen haben gar Blüten, die sich jedoch wegen der dichten Bedornung kaum öffnen können:

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Im Barranco finden wir zudem Cumulopuntia sphaerica. Auf dem Rückweg zum Auto finden wir außerdem oben am Rand des Barrancos weitere Copiapoa megarhiza ssp. echinata.

Westl. von Totoral treffen wir schließlich auf eine gute, noch recht neue Teerstraße, die uns wieder näher an die Küste heran bringt. Hier kehrt auch das Küstengebirge aus dem Landesinneren zurück, was zur Folge hat, dass es hier offenbar deutlich feuchter ist, denn die Vegetation ist hier wesentlich dichter. Zwischen Büschen und Eulychnias finden sich auch hier (neben Copiapoa megarhiza ssp. echinata) zahlreiche Gruppen von Copiapoa echinoides, die hier deutlich größer und deren Triebe auch deutlich höher werden. Auffällig sind hier nicht nur die Unterschiede in der Bedornung, sondern auch die unterschiedliche Zahl der Rippen. Zudem ist der Scheitel einiger Pflanzen dicht wollig. All das zusammen gibt einigen Pflanzen einen ganz eigenen Charakter:

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Noch ein Stück weiter südlich, kurz vor der Nordgrenze des Parque Nacional Llanos de Challe, halten wir dann erneut. Auch hier treffen wir wieder auf Copiapoa echinoides ...

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... doch trotz dieser hübschen Blüte sind die "Stars" hier andere - und dazu dann mehr beim nächsten Update.

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
30.05.2013, 21:47
Hallo,

... und weiter geht's mit ...

Tag 24 - Von Bahia Inglesa nach La Serena

... und den (für mich) Stars dieses Tages: Copiapoa dealbata. Stellt Euch vor, man fährt nichts ahnend durch die Wüste, denkt an nichts Böses, biegt um eine Kurve und erblickt plötzlich diesen Hang hier:

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Copiapoa dealbata ist einfach der Hammer. Mit einem mal stehen riesige Gruppen dicht an dicht direkt neben der Straße - sowohl die Gruppen, als auch die Triebe oft wunderschön ebenmäßig gewachsen, und noch dazu wild bedornt. Hier eine der größten Gruppen - wie alt die wohl sein mag?

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Dabei scheinen die Unterschiede zwischen den Pflanzen eher gering zu sein. Lediglich die Bedornung variiert ein wenig, denn zwischen den meist grau-schwarz bedornten Pflanzen finden sich auch immer wieder einige, deren Bedornung anfangs braun ist (bei diesen beiden noch recht jungen Gruppen gut zu sehen):

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... und wir haben Glück, denn viele der Pflanzen blühen gerade. Welch toller Anblick (trotz der leider weiterhin sehr schlechten Lichtverhältnisse)!

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Immer wieder begegnen uns die Pflanzen auf diesem Streckenabschnitt. Mal sind einige Kilometer dazwischen, bis plötzlich wieder einer dieser Hänge direkt neben der Straße auftaucht, mal begleiten uns die Gruppen beinahe kontinuierlich (wohl das Zentrum des Verbreitungsgebiets). Später werden die Gruppen dann zunehmend kleiner und zum Teil auch lockerer, ehe sie schließlich ganz verschwinden. Als Begleitvegetation finden sich hier (wie bereits erwähnt) Copiapoa echinoides, sowie in flacheren Bereichen auch wieder Copiapoa megarhiza ssp. echinata, sowie eine (für uns) neue Opuntie: Miqueliopuntia miquelii (Bilder von dieser gibt es im nächsten Update).

Viele Grüße!
Chris

wolf44
30.05.2013, 22:07
Da kann man nur staunen. Danke für Deine wunderschönen Berichte.

Gruß Wolfgang

Pantalaimon
04.06.2013, 21:42
Hallo,

@ Wolfgang:
Vielen Dank! :-)

... und weiter geht's mit ... Copiapoen ...
(die Miqueliopuntia verschiebe ich noch um ein Update ... aber keine Sorge, oder oh Schreck - je nachdem - denn das waren tatsächlich die letzten Copiapoen auf unserer Reise)

Tag 24 - Von Bahia Inglesa nach La Serena

Schließlich lassen wir Copiapoa dealbata hinter uns. Wenige Kilometer nördlich von Huasco erspähen wir dann wieder Copiapoen am Straßenrand. Die Pflanzen erinnern uns an Copiapoa megarhiza ssp. echinata, besitzen jedoch deutlich größere Triebe und bilden auch deutlich größere und vielköpfigere Gruppen. Zurück in Deutschland zeigt ein Blick in "Copiapoa" von G. Charles, dass wir uns hier im Bereich von Copiapoa coquimbana var. fiedleriana bewegen. G. Charles schreibt, dass dies eine Art Übergangspopulation zwischen Copiapoa megarhiza ssp. echinata und der typischen Copiapoa coquimbana sei, und dass die Pflanzen eine charakteristische, nasenförmige Erhebung unterhalb der Areolen besitzen. Schade, dass wir das Büchlein nicht dabei hatten, denn dann hätten wir da mal genauer nachgeschaut. So bleibt nur ein genauer Blick auf die (halt nicht gezielt für dieses Phänomen geschossenen) Photos - "Nase oder nicht Nase, das ist hier die Frage" ... oder so ähnlich :-). Wir haben hier lediglich 6 Pflanzen photographiert. Auf den Photos findet sich eine Gruppe mit deutlichen "Nasen", eine weitere, bei der nicht alle Triebe jene "Nasen" haben (könnte aber auch am Winkel des Photos liegen) und 3 Pflanzen, die eindeutig keine "Nasen" haben. Bei der letzten lässt es sich auf dem Photo nicht erkennen. Hier die Bilder - als erstes die Gruppe mit den "Nasen" (leider haben wir keine Nahaufnahme von dieser geknipst):

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Und hier eine ohne:

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Mehrere der Pflanzen waren, sehr zu unserer Freude, gerade am Blühen. Hier eine Jungpflanze - das Gelb der Blüte ist bei dieser ein wenig dunkler, als bei den anderen (deren hellere Blüten uns stark an die von Copiapoa megarhiza ssp. echinata erinnern):

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Im Nachhinein wirft diese Population dann doch einige Fragen auf: G. Charles schreibt von einer "Übergangspopulation", während (ausgerechnet) Hunt diese Pflanzen als eigene Art führt. Auch wir haben den Eindruck, dass diese Pflanzen eine Verbindung zwischen der typischen C. coquimbana und Copiapoa megarhiza ssp. echinata herstellen, was die Frage aufwirft, ob diese Pflanzen nicht Hybriden sind, oder ob C. coquimbana und C. megarhiza nicht in Wirklichkeit eine einzige Art sind und wir hier auf eine Entwicklungslinie blicken - aber wir sind ja bekanntlich keine Experten auf dem Gebiet der Copiapoen (um nicht zu sagen: wir haben keine Ahnung), weshalb wir die Beurteilung dieses Sachverhalts wohl besser anderen überlassen.

Bei Huasco Bajo treffen wir schließlich auf die C 46. Wir halten hier kurz "Kriegsrat", denn unser Wunsch, weiter der Küste zu folgen, kollidiert ein wenig mit der Notwendigkeit, trotz der fortgeschrittenen Uhrzeit noch bis La Serena zu kommen. Wir entscheiden uns daher, der C 46 ins Landesinnere zu folgen, um auf der Panamericana schneller voran zu kommen. Östlich von Huasco treffen wir dann auf etwas ganz besonderes: Sonne! Und diese bescheint hier noch dazu Hügel, die dicht an dicht mit Copiapoa coquimbana bewachsen sind - viele davon gerade in Blüte. Natürlich halten wir hier nochmal an und schießen ein paar Photos:

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Hier eine Jungpflanze in Blüte - man beachte die abweichende Bedornung der Jungpflanzen im Vergleich zu den älteren:

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Zudem gab es hier eine kriechende Form der dicht bedornten Eulychnia (breviflora?), bei der nur die Triebspitzen aufrecht standen, sowie wieder (an beiden Standorten) Miqueliopuntia miquelii.

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
08.06.2013, 22:56
Hallo,

... und weiter geht's mit ...

Tag 24 - Von Bahia Inglesa nach La Serena

... und hier ist sie endlich: Miqueliopuntia miquelii. Ja, ich weiß, so wahnsinnig spektakulär ist sie nicht. Eigentlich hatte ich sie ja als Abwechslung zu den vielen Copiapoen zeigen wollen, aber ich fand es dann doch sinnvoller, Copiapoa coquimbana und var. fiedleriana / C. fiedleriana in einem Post abzuarbeiten. Daher reiche ich Miqueliopuntia miquelii nun hier nach. Das erste mal trafen wir am nördlichsten der Standorte von C. dealbata auf diese Pflanzen. Hier lagen die Triebe meist auf dem Boden und nur einzelne Triebspitzen reckten sich gen Himmel. Ab da stießen wir dann immer wieder auf diese Pflanzen. An den anderen Standorten bilden sie meist lockere, nicht all zu hoch werdende Büsche. Leider sahen wir zwar häufig Knospen, und ebenso häufig Früchte, aber keine Blüten.

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Miqueliopuntia miquelii schlägt dann auch den Bogen zu einem Standort weiter südlich - der einzige Stop, den wir zwischen Vallenar und La Serena einlegten. Eigentlich schade, denn das ganze Gebiet scheint unheimlich interessant und vielfältig zu sein, zumal dies ein Übergangsbereich zwischen den noch recht trockenen Bereichen der südlichen Atacama und der wesentlich feuchteren Gegend um La Serena / Coquimbo zu sein scheint.

Doch um nach La Serena zu kommen, müssen wir zunächst die Panamericana meistern, und dieses Teilstück war eine echte Herausforderung: Die Straße ist hier zweispurig, der Verkehr extrem dicht, die Landschaft oft hügelig und jeder versucht, möglichst viele andere zu überholen, egal ob vor ner Kuppe oder bei Gegenverkehr, und egal was für ein Auto / LKW er fährt. Auf einem besonders kurvigen Teilstück sehen wir 3 umgekippte LKW auf nur 5km! Und später überholt dann ein Reisebus, obwohl er sieht, dass wir entgegenkommen, was ihn aber nicht weiter stört. Wir können den Frontalcrash nur dadurch vermeiden, dass wir das Auto rechts in die Büsche steuern. Zum Glück haben wir ein Auto, das robust genug für solch eine Aktion ist, und mit dem man hernach auch wieder zurück auf die Straße kommt.

Besonders in der Umgebung von (ich glaube es war) Trapiche sehen wir immer wieder größere Copiapoa-Gruppen am Straßenrand, aber der Verkehr ist so dicht, dass es schwierig ist, irgendwo anzuhalten - und als sich ein paar Kilometer südlich von Trapiche dann doch mal die Gelegenheit dazu ergibt, erwischen wir eine Stelle ohne Copiapoen. Macht aber nix, denn dafür gibt es hier anderes zu sehen, z.B. dichte Bestände von Miqueliopuntia miquelii (womit der Bogen geschlagen wäre):

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Mehrere wunderschön gewachsene Echinopsis chiloensis:

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Aber die Stars an diesem Standort sind eindeutig Cumulopuntia sphaerica. Die ganze Ebene ist voll mit diesen Pflanzen, und viele davon sind gerade in Blüte. Selbst wer sich nicht so sehr für Opuntien interessiert (so wie wir), der muss zugeben: die Blüten sind einfach klasse (und nein, die Pflanzen sind nicht zweihäusig, da hat nur jemand die Narbe abgeknabbert - und nein, das war nicht ich! :-) )

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Südlich von La Higuera endet dann die Atacama - zumindest kam es uns so vor, denn innerhalb weniger Kilometer wird die Landschaft plötzlich grün und feucht. Die Hänge sind dicht mit blühenden Büschen bewachsen, zwischen denen vereinzelt dünne Kakteen-Triebe hervorblicken. Leider haben wir nicht die Zeit um nachzusehen, um wen es sich dabei handelt. In der Abenddämmerung erreichen wir schließlich La Serena, finden recht schnell ein günstiges und dabei riesig großes Apartment direkt am Strand, kochen uns was Leckeres und fallen hernach erschöpft ins Bett ... und das war der sehr lange Tag 24 unserer Reise.

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
13.06.2013, 07:19
Hallo,

hier noch ein kleiner Nachtrag zum letzten Update:
Die dort als "Echinopsis chiloensis" bezeichnete Pflanze hatte ich erst als Eulychnia acida bezeichnet, mir hernach die Photos der Knospe nochmal genauer angeschaut und darauf hin den Namen im Post auf "Echinopsis chiloensis" geändert (wegen der behaarten Blütenknospe). Die Diskussion drüben im DKG-Forum hat aber gezeigt, dass es sich dabei doch um Eulychnia acida handelt - was hiermit berichtigt sei. :-)

Und hier der vorletzte Kakteentag unserer Reise:

Tag 25 - Von La Serena über Ovalle nach Los Vilos

Am nächsten Morgen legen wir wieder unser Tagesziel fest: Diesmal wollen wir bis Los Vilos kommen - doch welche Route sollen wir nehmen? Wir entscheiden uns schließlich dafür, uns ein wenig durch's Inland Chiles zu schlagen. Entscheidend dafür ist auch ein Blick aus dem Fenster: Dichtes Grau und Nieselregen. Also weg von der Küste, vielleicht wird es im Hinterland ja besser - und so machen wir uns auf den Weg in Richtung Ovalle. Das Wetter allerdings sollte erstmal noch schlechter werden. Der Regen wird immer kräftiger - so kräftig, dass wir selbst bei interessant aussehenden Kakteen am Straßenrand nicht anhalten. Erst kurz vor Ovalle wird der Regen schließlich weniger, und so stoppen wir dann doch mal.
Die hügelige Gegend hier scheint stark beweidet zu werden, denn die Hänge sind von zahlreichen Pfaden der Tiere durchzogen. Einem dieser Pfade folgend erklimmen wir einen zunächst wenig interessant aussehenden Hügel. Im Gipfelbereich gibt es dann aber doch noch ein paar Kakteen zu sehen: Zwischen wie Eulychnia aussehenden Echinopsis chiloensis wachsen hier ein paar hübsche Gruppen von Echinopsis coquimbana. Bei einer finden sich gar ein paar Blüten. Leider machen die Photos dank des schlechten Lichts nicht so viel her ...

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Anschließend geht es weiter in Richtung Ovalle. Leider staut es sich am Ortseingang ziemlich, sodass wir über eine Stunde brauchen, bis wir die Stadt durchquert haben. Südlich von Ovalle nehmen wir die Straße nach Punitaqui. Bis Punitaqui ist die Landschaft eher langweilig, aber ab Punitaqui führt die Straße dann in die Berge hinein - in eine wunderschöne Landschaft voller Echinopsis chiloensis und riesiger Puya-Büsche. Einige der Echinopsen haben sogar Blüten in erreichbarer Höhe:

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Leider finden wir zwischen den genannten Pflanzen nur noch Cumulopuntia sphaerica - und so geht es uns ab hier ständig. Irgendwie haben wir an diesem Tag nicht den richtigen Riecher. Erst wesentlich später, als wir südwestl. von Combarbala die Cuesta La Viuda durchqueren, finden wir dann doch noch etwas Interessanteres. Wir hatten hier mal wieder einen der vielen Echinopsis chiloensis-Hänge erfolglos nach Anderem abgesucht. Auf dem Rückweg zum Auto nehmen wir kurzerhand die Straße, weil diese einfacher zu laufen ist, und siehe da, direkt am Straßenrand unter einem der Büsche: eine rötliche Blüte. Das wird doch nicht etwa eine Eriosyce sein?! Und tatsächlich: Es handelt sich dabei um Eriosyce ... (eriosycoides? - den Namen überlasse ich wohl besser Euch). Unter dem Busch findet sich die blühende Mutterpflanze und eine etwas kleinere Jungpflanze:

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Hier die Jungpflanze - mit etwas kräftigerer Bedornung als die "Mamma":

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Schließlich erreichen wir die Panamericana und kurz darauf Los Vilos - und das war der kakteen-technisch leider recht kurze Tag 25 unserer Reise.

Viele Grüße!
Chris

Pantalaimon
18.07.2013, 00:38
Hallo,

leider haben einige widrige Lebensumstände dazu geführt, dass ich Euch auf dieses letzte Post nun unglaublich lange habe warten lassen müssen. Das war so nicht geplant, ging aber leider nicht anders - aber vielleicht gilt ja auch diesmal: "Was lange währt wird endlich gut". Hier ist er nun endlich, unser (kakteen-technisch) letzter Reisetag:

Tag 26 - Von Los Vilos nach Santiago de Chile

Abschiedsstimmung macht sich breit, als wir am nächsten Morgen zum letzten Mal unsere Sachen im Auto verstauen und uns auf den Weg machen. Diesmal geht es direkt auf die Panamericana, denn wir wollen zwar nicht schnellstmöglich nach Santiago, aber doch zügig genug, um uns nachmittags schon mal ein wenig die Stadt anschauen zu können. Entsprechend legen wir nur einen echten Kakteen-Stop ein: Irgendwo südlich von Los Vilos - bevor die Panamericana die Küste hinter sich lässt und ins Landesinnere schwenkt - stoppen wir. Ein Durchlaß im Zaun ermöglicht es uns, auf schmalen Trampelpfaden die wirklich atemberaubende Pflanzenvielfalt zu erkunden. Auch zwei Kakteen-Arten sind hier vertreten: Echinopsis chiloensis und Eriosyce (Neoporteria) subgibbosa:

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Echinopsis chiloensis sieht hier allerdings ein wenig anders aus, als wir das von den Standorten im Landesinneren her kennen. So ist die Bedornung deutlich kürzer, der Wuchs niedriger und die Pflanzen verzweigen sich stärker. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um Echinopsis chiloensis ssp. littoralis.

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Vor allem an felsigen Stellen - direkt auf dem Fels oder aber im Substrat dazwischen - finden wir zudem zahlreiche, wunderschöne, teils recht große Eriosyce / Neoporteria subgibbosa. Meist wachsen die Pflanzen einzeln, aber wir finden bisweilen auch sprossende Exemplare. Offenbar ist die Blütezeit dieser Art bereits vorüber, denn viele der Pflanzen tragen gerade Früchte - die meisten sind jedoch noch grün.

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Hier eine Jungpflanze ...

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... und nach einigem Suchen finden wir dann doch noch drei Pflanzen mit Blütenknospen. Diese hier ist beinahe offen:

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Schließlich verabschieden wir uns von diesem wunderschönen Standort und machen uns wieder auf den Weg. Ein letztes Mal halten wir später noch bei einem besonders dichten chiloensis-Wäldchen ...

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... und dann geht es hinein nach Santiago ...

... und das war's. Ich hoffe, Euch hat dieser Reisebericht ein klein wenig gefallen. Zudem möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bei allen bedanken, die Ihr diesen Reisebericht durch Eure Posts bereichert habt und die Ihr mir beim Bestimmen der Pflanzen geholfen habt. Vielen Dank!

Viele Grüße!
Chris

Stefan N.
18.07.2013, 18:30
Hallo Chris,
nochmals vielen Dank, dass Du uns an der Reise hast teilhaben lassen!
Ich war auch schon in Chile, doch so viele Kakteen hatten wir damals nicht gesehen.
Viele Grüße
Stefan

Angelaphp
01.10.2013, 10:47
Das sieht wirklich so beeindruckend aus!! Meine beste Freundin kommt aus dem Norden von Mexiko und hat mir auch schon mal tolle Kakteenbilder gezeigt, aber die sind wirklich toll geworden!

erwin2
11.11.2013, 17:38
Wowww! Super Bilder, vielen Dank fürs Teilen!

MarcoPe
11.11.2013, 20:32
Nimm uns bitte mit auf deine nächste Reise! Ist ja schon fast 2014.

Danke sagt
Marco

valtr8
04.01.2018, 19:44
Halo.Du hast Schöne.Säen sie?

Pantalaimon
04.01.2018, 20:52
Hallo,

wir haben damals keine Samen (und natürlich auch keine Pflanzen) mitgebracht. Nur die Bilder, persönliche Impressionen, ein paar Anekdoten und vielleicht ein bisschen Wissen - mehr nicht.
(We did not collect any seed (and, of course, no plants either). All we bring home is pictures and personal impressions, some stories and maybe a little bit of knowledge, nothing else.)

Viele Grüße!
Chris

modust
16.01.2018, 22:52
Sehr schön! Diese Blütezeit kann ich immer genießen!