Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Viele Fragen, Pflege etc.
Hallo Epifreunde,
also, ich habe gestern mit meinen Eltern zusammen mal einen kleinen Ausflug gemacht nach Erfurt, dreimal dürft ihr raten wohin.
Da ich ganz neu im Geschäft bin, entschuldigt bitte meine Unwissenheit (aber jeder Epifreund fängt ja mal klein an ). Ich habe natürlich kräftig zugeschlagen und jetzt tun sich mir ein paar Fragen auf.
Also, erworben habe ich unter anderem 1 Epicactus hybride Woncerama (Blüten sollen lavendel mit rot sein :-))
1 Epiphyllum anguliger (Blüten weiß ich nicht).
Nun stellt sich mir die Frage, wo eigentlich der Unterschied zwischen einem Epiphyllum und einer epicactus Hybride ist, von der Blätterform ähneln die sich m.E. sehr??
Darüber hinaus bin ich weder im Besitz eines Gartens noch eines Wintergartens, auch einen Balkon besitze ich leider nicht. Allerdings habe ich riesige Fensterbänke, die fast 1 Meter breit und sehr lang sind. Da gedeihen rhipsalien und euphorbien bislang wunderbar.
Kann ich also auch epis auf einer Fensterbank halten oder muss ich jetzt umziehen, oder gar die Blumen für den Sommer meinen Eltern geben :-)?
Meine Mutter berichtete mir, dass meine Großmutter mit Epikakteen große Erfolge auch in der Wohnung erzielt hätte und die jedes Jahr geblüht hätten.
Also, wie pflege ich meine Epis nun am besten und wie sollte ich sie düngen (habe epi-Dünger von Haage gekauft, bin auch im Besitz von Kakteen Dünger von Haage).
Da die Epis riesige Blätter haben und nur in sehr kleinen Töpfen stehen, wüsste ich auch noch gerne, wann man sie am bestn umtopft und wie oft??
Vielen Dank ob der vielen Fragen
Maja
Moin Maja,
na, dann wollen wir mal :-)
Nun stellt sich mir die Frage, wo eigentlich der Unterschied zwischen einem Epiphyllum und einer epicactus Hybride ist, von der Blätterform ähneln die sich m.E. sehr??
Bei Epiphyllum handelt es sich um die Gattung, so wie sie in der Natur zu finden sind. So gegen 20 Arten gehören zur Gattung.
Die Epiphyllumhybriden sind ein komplexer Hybrid"schwarm" an dem nicht nur die Gattung Epiphyllum beteiligt ist, sondern auch noch weitere Gattungen wie Hylocereus oder Seleicereus und ein paar andere. Systematisch und taxonomisch zart beseitete Liebhaber meiden darum auch den Begriff "Epiphyllum", wenn es um die Hybriden geht und nehmen den etwas weniger geläufigeren Namen "Epicactus". Kann man machen. Die hören aber auch auf "Epis" ;-)
Die Hybriden im Handel sind der Handhabbarkeit halber, zum höheren Ruhme des Züchters und zur Anfachung der Sammelwut der Liebhaber meist benannt. Der Übersichtlichkeit halber schreibt man den Namen von Hybriden meist in einfache Hochkommata gehüllt. Bei 'Königin' handelt es sich also um eine Hybride :-) Es ist eine gute Angewohnheit das so zu schreiben.
Darüber hinaus bin ich weder im Besitz eines Gartens noch eines Wintergartens, auch einen Balkon besitze ich leider nicht. Allerdings habe ich riesige Fensterbänke, die fast 1 Meter breit und sehr lang sind. Da gedeihen rhipsalien und euphorbien bislang wunderbar.
das klingt schon mal prima. Entscheidend für schöne Blüten ist, dass die Pflanzen etwas kühler überwintern. Nicht umsonst ware sie bei unseren Eltern und Großeltern so beliebt. Denn die kalten Schlafzimmer waren geradezu ideale Überwinterungsplätze. Gehen die Temperaturen an denen Fenstern im Winter so an die 15° und darunter, hast Du deine idealen Pflanzen gefunden. Wenn nicht, kommt es auf einen Versuch an.
Kann ich also auch epis auf einer Fensterbank halten oder muss ich jetzt umziehen, oder gar die Blumen für den Sommer meinen Eltern geben ?
Würde Sinn machen. Denn in der "Sommerfrische" können die Pflanzen so richtig Kraft tanken. Und seien wir ehrlich. So richtig optisch schöne Pflanzen außerhalb der Blühsaison sind es nicht. Könnte also auch für das Wohnungsdesing ein Gewinn sein.
Meine Mutter berichtete mir, dass meine Großmutter mit Epikakteen große Erfolge auch in der Wohnung erzielt hätte und die jedes Jahr geblüht hätten.
Der Erfolg lag vor allem in den meist ofenbeheitzten Wohnungen und Häusern. Nicht alle Zimmer waren beheizt und in den kühlen Fluren und Schlafzimmern hatte man immer gute Überwinterungsplätze. Auch meine Oma war diesen Pflanzen verfallen.
Also, wie pflege ich meine Epis nun am besten und wie sollte ich sie düngen (habe epi-Dünger von Haage gekauft, bin auch im Besitz von Kakteen Dünger von Haage).
Normale Kakteendüngern ist für Epis nicht so ganz das Wahre. Ein normaler Volldünger für Grünpflanzen in etwa der Hälfte der angegebenen Dosis in der Vegetationszeit von etwa Mai bis August etwa wöchentlich gegeben (im Sonner in Hitzeperioden nicht düngen, es sei denn die Pflanzen stehen besonders kühl) und im Spätsommer dann noch ein, zwei Düngungen mit Kakteen- oder sogenannten Blühdüngern wäre etwa ein sinnmachendes Vorgehen.
Als allgemeine Regel gilt: Regelmäßig, aber nicht zu stark.
Ungefüttern geht es auch, aber die Pflanzen wirken dann schnell chlorotisch, also blass gelblich-fahlgrün, und sind dann auch blühfaul.
Da die Epis riesige Blätter haben und nur in sehr kleinen Töpfen stehen, wüsste ich auch noch gerne, wann man sie am bestn umtopft und wie oft??
Ich habe der Einfachheit halber alle Epis in 15cm Vierkanttöpfe stehen, sie haben kein riesen Wurzelwerk. Darin setze ich auch Steckllinge, wenn ich sie bekomme, sieht zwar ewas oversized aus, das wächst sich aber innerhalb eines Jahres aus. Aber selbst 5 Jahre alte Exemplare kommen darin noch gut zurecht, ältere habe ich noch nicht, aber das reicht wohl noch 'ne Weile. Diese Töpfe passen in normale einfache Blumenkästen, in denen ich die Epis dann im Sommer aufhänge. So habe ich immer 4 bis 5 Pflanzen in einem Kasten. Das spart Zeit und die Pflanzen stehen und hängen auch sicher und können sich nach zwei Seiten frei entfalten.
Die Alternative sind einzelne Hängetöpfe. Das führt auch zu schöner aufgebauten Pflanzen wie meine früher oder später in einander verschlungenen Epiverhauen. Was für dich besser ist, ist eine Handling- und Platzfrage.
Auf dem Boden stehende Pflanzen müssen in der einen oder anderen Weise aufgebunden werden, sollen sie fensterbanktauglich werden. Zudem neigen sie dann ständig zum Umstürzen, was zu großen und schweren Tontöpfen verleitet. So große Töpfe sind aber nicht nötig. Leiber kleinere Töpfe und mehr Pflanzen ;-)
Nach der Hauptblüte irgendwann im Juni gehe ich alle Töpfe durch und ergänze das Substrat wenn erforderlich oder erneuere es, wenn es etwa von Moos überwuchert ist. Das mache ich nach Gefühl. Aber so spätestens alle 2, 3 Jahre gibt es frisches Substrat.
Bei wenigen Pflanzen lohnt es wirklich zu einem käufliches Substrat für Epis zu greifen. Für sonstige Substratempfehlungen siehe etwa
http://www.haage-kakteen.de/oxid.php/sid/94aec18e816348f1eabe148bb9f95048/cl/info/tpl/alt_erdrezepte.tpl
oder etwa
http://www.kaktus-und-kuebel.de/ weiter bei Kakteen, Epiphytische Kakteen (unzitierbare URL)
Mischen lohnt aber wirklich meist erst, wenn der Bedarf größer ist.
Viele Grüße
Bernd
oh, vielen Dank für die vielen Antworten!
also im Hochsommer bin ch ohnehin für 2 1 / 2 Monate in einer anderen Stadt, da kommen eh alle Pflanzen die ich so habe in den Garten von meinen Eltern.
Ansonsten muss ich aber widersprechen was die Ansehnlichkeit von Epikakteen ohne Blüte anbelangt. Ich bin diesen seltsamen Pflanzen auch und insbesondere wegen der bizarren Blattformen verfallen, ich finde sie auch ohne Blüten schön :-)
Habe sie zum ersten MAl in botanischen Gärten gesehen und da habe ich mich immer gefragt, wo bekommt man blos Pflanzen mit so schönen Blättern her.
Auf meinen Fensterbänken tummelt sich alles was irgendwie bizarr aussieht. (es sind übrigends helle Fensterbänke mit morgen- oder Abendsonne, so dass die Pflänzchen nie stundenlang in der prallen Mittagssonne stehen).
Dann werde ich mal schaun, was die so auf meiner Fensterbank machen....
Im Winter könnte ich die Pflanzen entweder im kühlen Schlafzimmer (tagsüber ca 15 Grad, nachts etwas wärmer) oder im Bad parken, da heize ich eigentlich auch nicht. Zur Not haben aber auch die Eltern von meinem Freund einen hellen frostfreien Keller.
Bis dahin werde ich dann mal jeden Tag schaun, ob sie schon ein bisschen gewachsen sind ;-)
Vielen Dank
Maja
Hallo Maja,
Ansonsten muss ich aber widersprechen was die Ansehnlichkeit von Epikakteen ohne Blüte anbelangt. Ich bin diesen seltsamen Pflanzen auch und insbesondere wegen der bizarren Blattformen verfallen, ich finde sie auch ohne Blüten schön
das ist eine andere Geschichte. Dann sind für Dich bei den botansichen Arten eher sinnvolle Pflanzen zu finden, wie bei den Hybriden. Schau man in den aktuellen Selenicereus anthonyanus - Thread
http://www.kakteenforum.de/viewtopic.php?t=2659
Oder in den aktuellen Haage - Katalog http://www.haage-kakteen.de unter Blattkakteen. Deine Freunde sind da nicht unbedingt die Hybriden, sondern die botansichen Arten, also Cryptocereus, Epiphyllum, Lepisimum, und die anderen "botanischen". Hier sind auch einige dabei, die es eher im normalen Zimmer machen, vor allem, wenn Du nicht unbedingt auf optimale Blüte besondern Wert legst, sondern auf den doch sehr eigenen Habitus der Arten.
Viele Grüße
Bernd
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Hallo, Bernd,
den von dir zitiertenThread hatte ich auch schon gelesen und festgestellt, dass es den auch bei Haage gibt (hab schon ganz schwitzige Hände).
Das Problem ist bei mir wirkllich dass ich ganz neu damit anfange mich mit diesen Pflanzen zu beschäftigen. Die Blattkakteen habe es mir dabei am meisten angetan gerade wegen ihrer bizarren Formen.
Das Problem ist wirklich nur dass ich nicht weiss welche Arten "es im Zimmer machen", und welche von denen optisch gesehen am meisten meinen Vorstellungen entsprechen.
Der Selinecereus anthonyanus gefällt mir beispielsweise ausgesprochen gut! (Aber meine beiden epis zu Hause auch !)
Aber irgendwann werde ich auch ein kleines Gärtchen haben oder eine große Wohnung mit Balkonund dann gibts noch mehr Pflanzen.....
Hallo Maja,
Das Problem ist wirklich nur dass ich nicht weiss welche Arten "es im Zimmer machen", und welche von denen optisch gesehen am meisten meinen Vorstellungen entsprechen.
Das Problem wird sein, dass Du da nicht unbedingt sofort kompetenten Rat bekommen wirst. Denn die Leute, die sich intensiv mit solchen Pflanzen beschäftigen haben sie meist im Gewächshaus und oft keine Erfahrung mit Zimmerkultur.
Das Manko kannst Du aber durch eine aufmerksame Pflege wettmachen. Die Rahmenbedingungen sind in der Gruppe in etwa klar. Hell, nicht zu sonnig. Überwinterung nicht zu warm, 15°C ist 'ne gute Marke, die vermutlich von vielen Pflanzen toleriert wird.
Die meisten Arten sind Epiphyten. Also entsprechendes Substrat, und Hängeampeln. Oft sprühen, weniger oft gießen. Viel frische Luft.
Wenn Du nicht mit solchen Pflanzen anfängst und auch mal einen Misserfolg einkalkulierst, wirst Du diese Pflanzen auch nie in Pflege bekommen. Und wenn du die ersten 30 am Fenster hängen hast, dann bin ich recht sicher, dass Du dann gelernt hast, wie Du es unter deinen Bedingungen schaffst, die Pflanzen sinnvoll zu behandeln.
Die normale Kakteenlieratur ist hier wenig auskunftsfreudig und die meisten pflegen eben die Hybriden, die deutlich härter sind. Die tun es sicher unter deinen Bedingungen, auch wenn möglicherweise die Blüte nicht berauschend wird.
Normal rate ich übrigens nicht so zum wilden Experimentieren. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass Du das hin bekommst.
Viele Grüße
Bernd
Hallo, Bernd,
ich glaube auch, dass ich das schon hinbekomme. Schließlich hängt in meiner Küche eine rhipsalis, die jedes Jahr mehrfach blüht und mittlerweile eine Sapnnweite von ungelogen 1 1/2 Metern hat. Die euphorbia tirucalli sprengt mittlerweile die Decke an einer Altbauwohnung.... Meine Hoys gedeihen prächtig .....
Wenn alle Stricke reißen hat meine Mutter noch den grünen Daumen und einen Garten.
Bis dahin vielen Dank für die Tips!
Liebe Grüße
Maja
Moin Maja,
Schließlich hängt in meiner Küche eine rhipsalis, die jedes Jahr mehrfach blüht und mittlerweile eine Sapnnweite von ungelogen 1 1/2 Metern hat.
das ist doch ein prima Hinweis. Nach dem Motto "Wo einer gedeiht, tun es auch noch 20 andere". Also mit frischem Mut ran, einen Wunschzettel schreiben ;-) und wild experimentieren.
Viele Grüße
Bernd
Dora Koss
28.07.2006, 12:32
Hallo Maja,
viel Erfolg mirt deinen Epis, ich glaube, du kannst auch nicht viel falsch machen.
Zum Dünger: Wir nehmen Blattzellennährstofflösung (Haage) während der Sommerzeit alle 14 Tage bzw. alle 3 Wochen. Kakteendünger (Haage) 2 mal vor und einmal nach der Winterruhe. Rainbow Gardens bietet 'balanced fertilizer' an: 6-6-6 (oder 10-10-10), mindestens einmal im Monat. Vor und nach der Winterruhe einmal: 0-10-10.
Wir haben im Sommer keine Erfahrung mit Zimmerkultur, wir haben 23 Epiphyllen, wenn wir gießen giessen wir sehr ausgiebig, da müßten wir alle Töpfe von der Fensterbank entfernen und ich glaube das wäre dann doch ziemlich viel Arbeit.
Ich habe mich jetzt lange nicht im Forum gemeldet. Meine Mutter liegt mit zwei leichten Schlaganfällen und einer Gehirnblutung in einer Klinik in London, ich bin die meiste Zeit in London, wir hoffen, dass sie wieder gesund wird.
viele Grüße,
Dora
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